"Sie haben Glück", sagt die Kabinettssekretärin, "der Bürgermeister ist gerade frei." Gar nicht einfach, einen Termin zu bekommen bei Francesco Ferrari, dem Bürgermeister im kleinen toskanischen Piombino. Das Rathaus steht seit Wochen in den nationalen Medien. Und Ferrari ist jetzt ein Star, ständig im italienischen Fernsehen: ein durchtrainierter Mann im engen Poloshirt, 44 Jahre alt, grauer Hipsterbart, Stoffbändchen in den italienischen Nationalfarben am Handgelenk. "Ja, es ist viel los", sagt Ferrari und lacht. Für ihn selbst, für seine Partei, für Italien. Alles sehr aufregend.
Italien:Die Dinosaurier von Piombino
Italiens Rechte gewinnt auch deshalb, weil die Linke ihr Volk verloren hat. So wie in der Küstenstadt Piombino, wo Francesco Ferrari regiert. Von seiner Art hätte die Postfaschistin Giorgia Meloni gern viele. Doch nun droht ein Monster im Hafen.
Von Oliver Meiler, Piombino
Italien:Flüchtig wie ein Furz
Italien hat sich wieder mal kopflos verliebt, diesmal in die Postfaschistin Giorgia Meloni, die aus der trübsten Ecke des politischen Spektrums kommt. Das einzig Gute ist, sie entlieben sich hier auch schnell wieder. Über ein Land, in dem offenbar jeder mal regieren darf.
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