Italiens Linke:Wenn drei sich streiten, freut sich die Vierte

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Die Fünf-Sterne-Bewegung von Giuseppe Conte (hier bei einem Fernsehauftritt) könnte in Süditalien stärkste Kraft werden, insgesamt ist Enrico Letta (hinten) der aussichtsreichste Kandidat. Da hätte es sich angeboten, mit vereinten Kräften anzutreten. Stattdessen ist das linke Lager heillos zerstritten. (Foto: IMAGO/Massimo Di Vita/IMAGO/ZUMA Wire)

In Italien zanken die Parteien des progressiven Lagers lieber miteinander, als gegen den gemeinsamen politischen Gegner zu kämpfen. So verhelfen sie der extremen Rechten bei den Wahlen am 25. September wahrscheinlich zum Sieg.

Von Oliver Meiler, Rom

Italiens Linke geht völlig unter im Wahlkampfgetöse um die Postfaschistin Giorgia Meloni, und das hat sie sich zumindest zu einem Teil selbst zuzuschreiben. Einmal mehr präsentiert sich das progressive Lager heillos zerstritten. Täglich greifen sich ihre drei Subgruppen untereinander an, es wird dabei oft persönlich: Sie kämpfen ja auch um dasselbe Stück des Kuchens. Am Ende aber, so legen es wenigstens alle Umfragen zu der Parlamentswahl vom 25. September nahe, kostet sie dieser unkoordinierte Auftritt wohl jede Chance auf einen Sieg. Denn das italienische Wahlgesetz, das sogenannte Rosatellum, ein Mix aus Mehrheits- und Verhältniswahl, belohnt feste Großkoalitionen, wie die Rechte eine bildet, übermäßig stark - und bestraft Einzelgänge, wie sie die Linke aufführt.

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