Corona und Gesellschaft:Fürsorgliches Italien

Corona und Gesellschaft: Die Italiener sind nie geeinter, als wenn es wirklich zählt. Dann musizieren sie auch mal über Straßen und Wäscheleinen hinweg, um sich gegenseitig Mut zu machen, so wie während des Lockdowns im April 2020.

Die Italiener sind nie geeinter, als wenn es wirklich zählt. Dann musizieren sie auch mal über Straßen und Wäscheleinen hinweg, um sich gegenseitig Mut zu machen, so wie während des Lockdowns im April 2020.

(Foto: Tiziana Fabi/AFP)

Von wegen Paradeland des Individualismus: Italien wächst in der Pandemie zur rücksichtsvollen Gemeinschaft und entwickelt eine selbstheilende, wärmende Kraft. Wie ist das gelungen?

Von Oliver Meiler, Rom

Porta di Roma, ein Einkaufszentrum mit Impfstation am römischen Stadtrand, Mai 2021. Die meisten sind da für die erste Dosis, einige schon für die zweite. Es geht ganz schnell, die pensionierte Ärztin mit der Spritze trägt Socken in Regenbogenfarben. Im Wartesaal für die Geimpften läuft ein Lied von Antonello Venditti, eine seiner Hymnen mit Vibrato. Große Töne für große Momente. "Fühlt es sich nicht wunderbar an?", fragt die Frau vom Roten Kreuz und weist einen Stuhl zu, für die obligate Viertelstunde. Und da sitzen wir, ein Zelt voller Römerinnen und Römer, getragen von Venditti, fast ein bisschen beschwingt. Einer aus der ersten Reihe sagt beim Gehen: "Signori, auf das Leben!"

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