Nach einer neuen Niederlage für die rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni vor Gericht hat Italien eine Gruppe von bislang in Albanien internierten Mittelmeer-Flüchtlingen wieder aufnehmen müssen. Die 43 Männer aus Ägypten und Bangladesch wurden von einem Schiff der Küstenwache in die süditalienische Hafenstadt Bari gebracht, wo sie am Samstagabend ankamen. Dort stehen ihnen Unterkünfte zur Verfügung.
Zuvor hatte ein Gericht in Rom entschieden, dass die Asylbewerber, die seit Mittwoch in dem Nicht-EU-Land auf der anderen Seite der Adria in einem Lager einsaßen, in die EU dürfen. Für die Vorsitzende der Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) und ihre rechte Koalition war dies bereits der dritte juristische Flop in Folge. Bislang hat Melonis „Albanien-Modell“ kein einziges Mal funktioniert. Trotzdem will sie daran festhalten.Bereits im Oktober und November hatten Richter verfügt, dass Italien über Asylanträge nicht außerhalb der EU entscheiden darf. Die beiden eigens errichteten Lager in Albanien stehen nun trotz hoher Kosten wieder leer. Unklar ist, ob Meloni nochmals Flüchtlinge dorthin bringen lassen will, bevor sich am 25. Februar der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Grundsatzurteil zu der Frage äußern will. Im Kern geht es dabei um die Einstufung der Heimatländer von Migranten in sogenannte sichere Herkunftsstaaten.
Die 43 Männer hatten sich zusammen mit anderen Migranten in Libyen auf den Weg nach Europa gemacht. Bevor sie in Italien an Land gehen konnten, waren sie von der italienischen Marine an Bord genommen und nach Albanien gebracht worden.