J. D. Vance in Rom, das hatte Eskalationspotenzial. Der amerikanische Vizepräsident übertrifft seinen Chef Donald Trump noch im Ton, wenn es darum geht, andere Staaten, Politiker und Menschengruppen niederzumachen. Das hat der ukrainische Präsident Wolodomir Selenskij im Weißen Haus erlebt, die Dänen bekamen eine Kostprobe bei Vance’ Besuch in Grönland und die Deutschen, als Vance an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnahm – überall hinterließ er politisch verbrannte Erde. Nun ist er in Italiens Hauptstadt angekommen, der Ewigen Stadt, von wo aus vor 2000 Jahren das mächtigste Reich der Welt regiert wurde. Ein kompromisslos imperialistischer Machtapparat, für den die Leute in Trumps Umgebung schwärmen. Es wäre dies also der richtige Ort, um den schwachen, linken, weinerlichen Europäern – „Parasiten“ in Vance’ Diktion – rhetorisch den Todesstoß zu versetzen.
EuropaAn Trump-Versteherin Meloni führt in Europa kein Weg mehr vorbei
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Die italienische Ministerpräsidentin hat hoch gepokert – und gewonnen. Ihre Gespräche mit US-Präsident Donald Trump und seinem Vize J. D. Vance haben sie in Europa in eine Schlüsselrolle katapultiert.
Von Marc Beise, Rom
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