Italien:Plötzlich hört Europa auf Rom

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Mario Draghi stanzt kurze, prägnante Sätze in die Köpfe der Italiener und ist beliebt wie selten zuvor ein Premier in Italien. (Foto: Augusto Casasoli/imago)

Italiens Premier Mario Draghi stößt in die Lücke, die die Wahlkämpfe in Deutschland und Frankreich reißen. Er verändert sein Land im Eiltempo und ist der Garant italienischer Träume.

Von Oliver Meiler, Rom

Zum Nachtisch gab es eine Überraschungstorte. Als Mario Draghi vergangene Woche nach einem langen Tag in Rom für ein Diner mit Emmanuel Macron nach Marseille flog, sollte niemand von seinem Geburtstag wissen. Zu unwichtig für ein Arbeitsessen in anstrengenden Zeiten. Aber natürlich wissen die Protokollabteilungen immer Bescheid. Draghi wurde am 3. September 74 Jahre alt. Es gab schöne Fotos aus einem berühmten Restaurant an der Corniche, im Hintergrund die Lichter an Marseilles Küsten, das schwarze Mittelmeer. Der italienische Premier und der französische Präsident, beide früher Banker, kennen und schätzen sich schon lange. Es heißt, sie würden an einer Achse arbeiten: Paris-Rom. Dabei führte die Hauptachse der EU doch immer von Paris nach Berlin.

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