Giorgia Meloni:"Leute, ich komme aus Garbatella, manchmal kommt diese Seele durch"

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Giorgia Meloni, Parteichefin der Fratelli d'Italia, hat gute Aussichten, die erste Premierministerin Italiens zu werden. (Foto: Getty Images)

Sie ist wütend, angriffslustig, hat ein reaktionäres Frauen- und Gesellschaftsbild - und könnte Italiens neue Regierungschefin werden: Giorgia Meloni. Über eine Postfaschistin und ihre Ansichten, die auch mit einem berühmt-berüchtigten Viertel in Rom zu tun haben.

Von Andrea Bachstein, München

Dass einige Aggressivität in ihr steckt, konnte Giorgia Meloni noch nie verbergen, die erste Frau, die in Italien je ernsthaft als Regierungschefin gehandelt wurde. Wahrscheinlich wäre sie ohne Angriffslust auch in den 30 Jahren ihrer politischen Laufbahn nicht weit gekommen in der lange ziemlich maskulinen und mit reichlich unverhohlenen Machos bevölkerten Politikwelt Italiens. Und man muss kein Psychologe sein, um zu vermuten, dass eine unterschwellige Wut der Giorgia Meloni auch mit ihrer Biografie zu tun haben dürfte - und mit dem römischen Viertel, in dem sie aufwuchs. Wenn ihr bei Auftritten Temperament und Worte durchgingen, hat Meloni sich schon mal entschuldigt: Sie versuche ja beherrscht zu sein, "aber manchmal - Leute, ich komme aus Garbatella, manchmal kommt diese Seele durch".

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