Süddeutsche Zeitung

Italien:Ermittler gestorben

Mit seinen Ermittlungen hat er in den Neunzigerjahren fast eine ganze politische Klasse in Italien zu Fall gebracht: Nun ist der ehemalige Mailänder Oberstaatsanwalt Francesco Saverio Borrelli im Alter von 89 Jahren gestorben. Staatspräsident Sergio Mattarella würdigte ihn als Mann, der immer "der Vormachtstellung und dem Respekt der Gesetze" verpflichtet war und der Republik in Treue gedient hat. Borrelli war Chef eines Fahnderteams, das Korruptionsermittlungen geführt hatte, die unter dem Namen "Mani Pulite" (Saubere Hände) in die Geschichtsbücher eingehen sollten. Sie brachten damit die sogenannte "Schmiergeldrepublik" zu Fall. Innerhalb weniger Monate klagten sie reihenweise Spitzenpolitiker und Geschäftsleute an und legten das Geflecht von Geben und Nehmen zwischen Politik und Unternehmen bloß. 1994 geriet auch Regierungschef Silvio Berlusconi ins Visier der Richter. Borrelli starb nun laut Medien in einem Mailänder Krankenhaus.

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SZ vom 22.07.2019 / dpa
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