Sie gehen, ohne beweint zu werden. Ohne letzte Küsse, ohne Umarmungen, ohne die Tränen der Lieben. Und ohne Bestattung. In manchen Orten im Norden Italiens stirbt gerade eine halbe Generation weg, die älteste, die Großmütter und Großväter, die Urgroßväter und die Urgroßmütter. Vor allem sind es Männer über achtzig, Präsidenten von Bridgeklubs, Vorsitzende von Partisanenvereinigungen, Bibliothekare im Ehrenamt. Rentner.
ItalienIn der Todeszone
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Nembro ist ein kleines Städtchen in Norditalien. Es könnte in die Geschichtsbücher eingehen als der Ort, an dem proportional die meisten Bürger an Covid-19 starben. Chronologie eines schleichenden Unglücks.
Von Mario Calabresi und Oliver Meiler, Rom

Coronavirus:Fataler Freudentaumel
44 000 Fans, dicht gedrängt in Stadion und U-Bahn: Atalanta Bergamos Champions-League-Sieg gegen Valencia am 19. Februar in Mailand gilt inzwischen als tragischer Verstärker für die Corona-Seuche.
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