Süddeutsche Zeitung

Anschlag in Istanbul:Bulgarische Polizei nimmt Verdächtige fest

Es soll sich um drei Männer moldawischer Herkunft sowie einen Mann und eine Frau syrisch-kurdischer Abstammung handeln. Ihnen wird die Unterstützung terroristischer Handlungen vorgeworfen.

Die bulgarische Staatsanwaltschaft hat fünf Personen verhaftet, die mit dem Anschlag in Istanbul vom vergangenen Sonntag mit sechs Toten und etwa 80 Verletzten in Zusammenhang stehen sollen. Ihnen werde die Unterstützung terroristischer Handlungen vorgeworfen, sagte Chefankläger Ivan Geshev am Samstag.

Bulgarische Sonderpolizei habe nach Ermittlungen und in enger Zusammenarbeit mit Staatsanwälten in der Türkei drei Männer moldawischer Herkunft sowie einen Mann und eine Frau syrisch-kurdischer Abstammung festgenommen. Ihnen werde auch Schmuggel und Menschenhandel vorgeworfen.

Ein bulgarisches Gericht entschied am Abend allerdings, die vier Männer lediglich wegen des Vorwurfs des Menschenhandels in U-Haft zu behalten, da es nicht genügend Beweise zum Vorwurf der Unterstützung terroristischer Aktivitäten gebe. Bei der Frau sei wegen ihres schlechten Gesundheitszustands auf weitere Untersuchungshaft verzichtet worden.

Am Freitag hatte ein türkisches Gericht die Untersuchungshaft von 17 Personen angeordnet. Sie werden verdächtigt, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Unter ihnen ist nach Angaben der Behörden auch der mutmaßliche Bombenleger, ein syrischer Staatsbürger. Zu der Tat hat sich bislang niemand bekannt. Die türkische Regierung macht kurdische Kämpfer verantwortlich. Die Polizei hat erklärt, der mutmaßliche Bombenleger sei von kurdischen Kämpfern in Syrien ausgebildet worden.

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SZ/Reuters/olkl
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