Spannungen in Nahost:USA schicken weiteres Atom-U-Boot

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Das U-Boot „USS Georgia“ und der Raketenkreuzer „USS Port Royal“ der US-Marine durchqueren Ende 2020 die Straße von Hormus im Persischen Golf. (Foto: Indra Beaufort/dpa)

Zur möglichen Verteidigung Israels und zur Abschreckung Irans verstärken die Vereinigten Staaten ihre militärische Präsenz im Nahen Osten.

Angesichts eines möglichen iranischen Gegenangriffs auf Israel verstärkt das US-Militär seine Präsenz im Nahen Osten. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots USS Georgia befohlen, zudem sollen der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln und seine Begleitschiffe schneller in der Region eintreffen, erklärte das Pentagon nach einem Gespräch Austins mit Israels Verteidigungsminister Joav Gallant.

Der Flugzeugträger mit seinen Kampfjets vom Typ F-35 unterstütze die bereits in der Region befindliche Flugzeugträgergruppe USS Theodore Roosevelt, hieß es. Im Gespräch mit Gallant betonte Austin angesichts der „eskalierenden regionalen Spannungen“ nochmals die Verpflichtung der USA, „jeden möglichen Schritt zu unternehmen, um Israel zu verteidigen“.

Israels Verteidigungsminister warnt Iran und die Hisbollah-Miliz

Die ebenfalls mit Atomreaktoren betriebenen gut 300 Meter langen Flugzeugträger sind jeweils mit Dutzenden Kampfflugzeugen bestückt, in ihren Verbänden befinden sich zudem Zerstörer, die auch zur Raketenabwehr eingesetzt werden können, und andere Kriegsschiffe. Das rund 110 Meter lange U-Boot USS Georgia kann einer Webseite des US-Militärs zufolge mit bis zu 154 Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk bestückt sein.

Gallant warnte Iran sowie die libanesische Hisbollah-Miliz vor einem heftigen Gegenschlag. „Wer uns auf eine Weise schadet, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat, wird wahrscheinlich auf eine Weise getroffen werden, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat“, sagte er. Gallant gestand ein, dass dies „die Wahrscheinlichkeit eines Kriegsausbruchs an weiteren Fronten“ erhöhen würde. Israel wolle dies nicht, bereite sich aber darauf vor.

Israels Armee sowie der Geheimdienst Shin Bet gaben zudem bekannt, 31 Terroristen identifiziert zu haben, die beim Angriff auf das Schulgelände in Gaza-Stadt am Samstag getötet worden seien. Der Luftangriff war international verurteilt worden.

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