Israel:Wenn dem Magier die Zauberkraft ausgeht

Israel: Schon seit Wochen gehen Tausende gegen die Pläne von Netanjahus Regierung auf die Straße.

Schon seit Wochen gehen Tausende gegen die Pläne von Netanjahus Regierung auf die Straße.

(Foto: Eyal Warshavsky/IMAGO/ZUMA Wire)

Premier Benjamin Netanjahu verkündet am Montagabend eine Auszeit bei der umkämpften "Justizreform". Er musste sich entscheiden zwischen weiten Teilen des Landes, die in den Regierungsplänen den Untergang der Demokratie sehen - und seinen rechten und rechtsextremen Regierungspartnern.

Von Peter Münch, Tel Aviv

Es war ein zähes Ringen, es steht ihm ins Gesicht geschrieben. Müde, ja abgekämpft sieht Benjamin Netanjahu aus, als er am Montagabend um kurz nach acht zur besten Nachrichtensendezeit in Jerusalem vor die Kameras tritt, um eine dramatische Entscheidung zu verkünden: Die heftig umkämpfte "Justizreform" wird aufgeschoben. Eine Auszeit soll es geben für Verhandlungen mit der Opposition. "Ich strecke meine Hand aus zum Dialog", sagt Netanjahu. Das Motiv: "Es darf keinen Bürgerkrieg geben."

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Dieser Premier hat immer mit hohem Einsatz agiert, doch dieses Mal hat er seine Macht überreizt. Nun kündigt er an, seine "Justizreform" zu verschieben. Das bedeutet: Er spielt auf Zeit.

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