Es war ein zähes Ringen, es steht ihm ins Gesicht geschrieben. Müde, ja abgekämpft sieht Benjamin Netanjahu aus, als er am Montagabend um kurz nach acht zur besten Nachrichtensendezeit in Jerusalem vor die Kameras tritt, um eine dramatische Entscheidung zu verkünden: Die heftig umkämpfte "Justizreform" wird aufgeschoben. Eine Auszeit soll es geben für Verhandlungen mit der Opposition. "Ich strecke meine Hand aus zum Dialog", sagt Netanjahu. Das Motiv: "Es darf keinen Bürgerkrieg geben."
Israel:Wenn dem Magier die Zauberkraft ausgeht
Lesezeit: 5 min
Schon seit Wochen gehen Tausende gegen die Pläne von Netanjahus Regierung auf die Straße.
(Foto: Eyal Warshavsky/IMAGO/ZUMA Wire)Premier Benjamin Netanjahu verkündet am Montagabend eine Auszeit bei der umkämpften "Justizreform". Er musste sich entscheiden zwischen weiten Teilen des Landes, die in den Regierungsplänen den Untergang der Demokratie sehen - und seinen rechten und rechtsextremen Regierungspartnern.
Von Peter Münch, Tel Aviv
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Geldanlage
Das sind die besten Dividenden-Aktien im Dax
Historiker im Interview
"Die Entscheidung wird im Kampf um die Krim fallen"
Psychologie
"Eine akkurate Selbsteinschätzung dient unserem Wohlbefinden"
Familie
Wenn nichts mehr hilft
Psychologie
Wie man im Alter geistig fit bleibt