Süddeutsche Zeitung

Israel:Palästinensische Gefangene beenden Hungerstreik

Hunderte Palästinenser in israelischen Gefängnissen beenden ihren Hungerstreik nachdem die israelische Regierung zu Zugeständnissen bereit war.

Hunderte Palästinenser in israelischen Gefängnissen beenden ihren Hungerstreik nachdem die israelische Regierung zu Zugeständnissen bereit war. Auf eine Vereinbarung dazu hätten sich Israel und alle betroffenen Organisationen geeinigt, sagte der Chef der palästinensischen Häftlingsorganisation, Kadoura Fares.

Die Führer der Gefangenen hätten das Abkommen in einer Haftanstalt in Aschkelon unterzeichnet, bestätigte der palästinensische Minister für Haftangelegenheiten, Issa Karake. Auch der israelische Geheimdienst Schin Bet sowie palästinesische Extremisten bestätigten die Übereinkunft bei dem von ägyptischen Vermittlern ausgehandelten Abkommen.

Die Gefangenen hatten bessere Haftbedingungen gefordert, darunter die Erlaubnis, Besuche von Familienangehörigen aus dem Gazastreifen zu empfangen. Zudem richtete sich der Hungerstreik gegen die Einzel- sowie die sogenannte Verwaltungshaft, die es den Behörden erlaubt, verdächtige Extremisten über Monate, manchmal auch Jahre, ohne Anklage einzusperren.

Während sich nach israelischen Angaben etwa 1.600 Häftlinge - das heißt mehr als ein Drittel der 4.500 palästinensischen Gefangenen - an dem Streik beteiligt hatte, sprach die palästinensische Seite von rund 2.500 Hungerstreikenden. Einige Häftlinge hatten bis zu 77 Tage lang die Nahrungsaufnahme verweigert, wodurch einige in einen lebensbedrohlichen Zustand geraten waren. Es war der längste Hungerstreik palästinensischer Gefangener in israelischer Haft.

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