Nahost: Israels früherer Armeechef spricht von „ethnischen Säuberungen“

Früher Held der Rechten, heute von diesen verachtet: Israels früherer Verteidigungsminister Mosche Jaalon, hier im Jahr 2019. (Foto: Ilia Yefimovich/picture alliance/dpa)

Mosche Jaalon bekämpfte einst die Palästinenser mit eiserner Faust. Heute sieht er sein Land auf einem Weg, der „in den Ruin“ führe. Und macht sich damit viele Feinde. Über einen, der nicht anders kann.

Nun hat er wieder zum Angriff geblasen, der alte General. Ins Visier genommen aber hat er diesmal nicht den Feind, sondern die eigenen Leute. „Ethnische Säuberungen“  im Gazastreifen wirft Mosche Jaalon der israelischen Führung vor. Er spricht von „Kriegsverbrechen“, die das Land „in den Ruin“ trieben. Extrem harte Vorwürfe sind das von einem, der als ehemaliger Generalstabschef und Verteidigungsminister seit Ewigkeiten schon zum sicherheitspolitischen Establishment des jüdischen Staats zählt. Doch diesen Paukenschlag hat der 74-Jährige gezielt gesetzt. Entsprechend groß ist nun die Aufregung und entsprechend laut die Widerrede.