Krieg in Nahost:Hamas übergibt Leichen israelischer Geiseln

Die Hamas hat im Gazastreifen die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz übergeben. Israel hatte die Namen der toten Geiseln zuvor bestätigt - offenbar gegen den Willen einer der Familien.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates

Berlin, London und Paris fordern Waffenruhe in Gaza 

Absetzung des israelischen Geheimdienstchefs vorerst gestoppt

Israels Regierung stimmt für Entlassung von Geheimdienst-Chef

Israel setzt Bodentruppen in Rafah ein

Palästinenser: 85 weitere Tote nach israelischem Beschuss im Gazastreifen 

Kassian Stroh
Kassian Stroh

Israels Militär fängt Raketen aus Libanon ab – und antwortet mit Luftangriffen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Morgen im Norden des Landes drei Raketen aus Libanon abgefangen. Zuvor seien in der Stadt Metula die Warnsirenen zu hören gewesen. Über Schäden oder Verletzte ist nichts bekannt. Israel machte bisher keine Angaben, wer für den Beschuss verantwortlich ist; die libanesische Hisbollah-Miliz äußerte sich nicht dazu. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge sind die Raketenangriffe die ersten der Miliz auf Israel seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen beiden Seiten im November.

Israel wiederum griff erneut Ziele in Südlibanon an: nach Angaben der Armee Dutzende Raketenabschussrampen sowie einen Kommandoposten der Miliz. Zuvor hatten Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz das Militär laut einer Mitteilung angewiesen, „Dutzende Terrorziele“ zu attackieren. In einer Stellungnahme des israelischen Generalstabschefs Ejal Zamir hieß es, der libanesische Staat trage die Verantwortung für die Einhaltung der bestehenden Vereinbarung über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah.

Am Abend teilte das israelische Militär mit, weitere Ziele der Hisbollah-Miliz angegriffen zu haben. Die Angriffe konzentrierten sich nach libanesischen Angaben insbesondere auf den Süden und Osten des Landes, auch die Küstenstadt Tyros war betroffen. Laut des libanesischen Gesundheitsministeriums ist dort ein Mensch getötet worden, sieben Menschen wurden demnach außerdem verletzt. Bei den beiden Wellen von israelischen Angriffen vom Samstag sind nach libanesischen Angaben mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.

Libanons Ministerpräsident Nauaf Salam warnt vor einem „neuen Krieg“. Die Vereinten Nationen müssten international den Druck erhöhen, um einen Abzug Israels aus Libanon zu erreichen. Eigentlich sieht die Waffenruhe-Vereinbarung einen vollständigen Abzug israelischer Truppen aus Südlibanon vor. Dieser ist inzwischen zwar weitgehend erfolgt, es gibt aber immer noch fünf israelische Militärposten in Grenznähe. Die libanesische Führung wertet das als Verstoß gegen die Vereinbarung und protestierte mehrmals dagegen. 
Oliver Klasen
Oliver Klasen

Berlin, London und Paris fordern Waffenruhe in Gaza 

Nachdem die zweite Phase des Waffenstillstands zwischen Israels Regierung und der Hamas gescheitert ist und es im Gazastreifen wieder massive Kampfhandlungen gibt, rufen mehrere EU-Staaten erneut zu einem Ende des Krieges auf. Die Initiative kommt von Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die drei Außenminister der Länder fordern eine „sofortige Rückkehr“ zur Waffenruhe. „Die Wiederaufnahme der israelischen Angriffe in Gaza ist ein dramatischer Schritt zurück für die Menschen in Gaza, die Geiseln, ihre Familien und die ganze Region“, heißt in einer von der Regierung in London verbreiteten gemeinsamen Erklärung. „Wir sind entsetzt über die zivilen Opfer und fordern dringend die sofortige Rückkehr zu einer Waffenruhe“.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz hatte zuvor der Hamas mit der Einnahme weiterer Gebiete im Gazastreifen gedroht. Je länger die Hamas sich weigere, Geiseln freizulassen, desto mehr Territorium werde sie an Israel verlieren, sagte er nach Angaben seines Büros. Er habe die Armee angewiesen, in diesem Fall auch die dortige Bevölkerung zur Flucht aufzufordern. Details, welche Form die Einnahme von Gebieten konkret haben soll, nannte er nicht. Einige israelische Medien sprachen von einer Annexion. 

Seit der Nacht zum Dienstag geht Israels Armee in dem Küstenstreifen wieder massiv gegen Islamisten vor, womit de facto die seit dem 19. Januar geltende Waffenruhe endete. „Wir fordern alle Parteien auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, um sicherzustellen, dass die Waffenruhe vollständig umgesetzt wird und von Dauer ist“, heißt es in der Erklärung Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens. Dazu gehöre, dass die Hamas die Geiseln freilasse. Israel wurde zugleich aufgefordert, humanitäre Hilfe für Gaza wieder zuzulassen. 
Juri Auel
Juri Auel

Israels Luftwaffe bombardiert Militärflughafen in Syrien 

Israels Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge einen Militärflughafen im Zentrum des Nachbarlandes Syrien angegriffen. Es seien Anlagen der früheren syrischen Regierung von Baschar al-Assad auf den Stützpunkten Palmyra sowie auf dem Militärflugplatz Tiyas zwischen Homs und Palmyra getroffen worden, teilte das Militär in der Nacht auf seinem Telegram-Kanal mit. Diese stellten eine Bedrohung für die Bewohner Israels dar, hieß es.
Die Angaben des israelischen Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Seit dem Sturz der Assad-Regierung hat die israelische Armee ihre militärischen Aktivitäten auf syrischem Gebiet deutlich ausgeweitet. Man werde auch weiterhin jegliche Bedrohung für den Staat Israel beseitigen, hieß es. 
Denis Huber
Denis Huber

Israels Armee zerstört ehemaliges Krankenhaus in Gaza

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein ehemaliges Krankenhaus im Gazastreifen zerstört. Das Türkisch-Palästinensische Freundschaftskrankenhaus in Nezarim sei von Hamas-Kadern genutzt worden, sagte ein Sprecher der Streitkräfte zu israelischen Medien. Die Hamas habe es zu einer „Terror-Infrastruktur“ umfunktioniert. Die Armee habe eine Gruppe von Hamas-Mitgliedern in dem Gebäude aus der Luft bombardiert, fügte der Sprecher hinzu. Allerdings legten im Internet kursierende Videos nahe, dass das Krankenhaus eher durch eine kontrollierte Sprengung zerstört wurde, schrieb die Zeitung Times of Israel.

Das Krankenhaus wurde von einer staatlichen türkischen Organisation erbaut und finanziert. Es steht im sogenannten Nezarim-Korridor, einem Gebietsstreifen, der den Gazastreifen in der Mitte teilt. Die israelische Armee hatte das Gebiet in den vergangenen Tagen wieder besetzt, nachdem sie sich während der inzwischen kollabierten Waffenruhe von dort zurückgezogen hatte. Das Krankenhaus selbst ist seit mehr als einem Jahr nicht mehr in Betrieb. Zeitweise hatte auch das israelische Militär den Bau als Basis benutzt. 
Denis Huber
Denis Huber

Absetzung des israelischen Geheimdienstchefs vorerst gestoppt

In Israel hat der Oberste Gerichtshof die von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betriebene Entlassung des Chefs des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet ausgesetzt. Der Vollzug der Absetzung von Ronen Bar sei gestoppt, teilte das Gericht mit. Die einstweilige Verfügung werde es dem Gericht ermöglichen, die gegen die Entlassung eingereichten Anträge zu prüfen, heißt es in der Begründung. Eine Entscheidung darüber werde spätestens am 8. April fallen. Gegen Bars Entlassung und die Politik der Regierung insgesamt hatten erst am Donnerstag Zehntausende Israelis protestiert.

Netanjahu hatte vergangene Woche erklärt, er habe kein Vertrauen mehr zu Bar und wolle ihn entlassen. Seine Regierung, die politisch so weit rechts steht wie keine vor ihr und der rechtsextreme und fundamentalistische orthodoxe Parteien angehören, hatte dem am Donnerstagabend formell zugestimmt. Das Verhältnis zwischen Netanjahu und Bar ist seit Langem zerrüttet. Derzeit ermittelt der Schin Bet wegen mutmaßlich illegaler Beziehungen von Netanjahu-Vertrauten zu Katar. Das Land gilt als Verbündeter der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen und ist zusammen mit Ägypten Vermittler zwischen den Kriegsparteien Israel und Hamas.

Netanjahu wertet die Ermittlungen von Schin Bet als politisch motivierten Angriff. Zudem werfen sich Geheimdienst und Regierung gegenseitig Versäumnisse vor, durch die der überraschende Überfall der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 möglich wurde.
Dimitri Taube

Israels Opposition wehrt sich gegen Entlassung von Geheimdienstchef

Die israelische Regierung hat in der Nacht für die Entlassung des Geheimdienstchefs Ronen Bar gestimmt. Nicht nur auf der Straße regt sich Protest gegen die Entscheidung. Mehrere Oppositionsparteien wollen nun gerichtlich gegen die Entlassung vorgehen.

Seine Mitte-Rechts-Partei Jesch Atid (Zukunftspartei) und weitere Parteien hätten einen Antrag beim Obersten Gericht eingereicht, teilte Oppositionsführer Jair Lapid auf der Plattform X ein. Grund sei, dass die Entscheidung der Regierung auf einem Interessenkonflikt basiere.

In einer Untersuchung des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet über Fehler, die das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 ermöglicht hatten, war Regierungschef Benjamin Netanjahu nicht gut weggekommen.

Auch mehrere Organisationen reichten Petitionen beim Obersten Gericht ein, um die Entlassung des Schin-Bet-Chefs anzufechten. Das Gericht kann israelischen Medien zufolge nun unter anderem eine Anhörung der Parteien anordnen und bis dahin oder auch erst danach den Regierungsbeschluss zur Entlassung Bars verhindern. Die Richter könnten die Einsprüche aber auch ablehnen, was einige lokale Medien jedoch für eher unwahrscheinlich halten.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Israels Regierung stimmt für Entlassung von Geheimdienst-Chef

Ronen Bar wird als Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet entlassen. Entsprechende Pläne von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat das israelische Kabinett in der Nacht auf Freitag einstimmig beschlossen, wie Netanjahus Büro mitteilte. Sein umstrittenes Vorhaben hatte Netanjahu am vergangenen Sonntag angekündigt, daraufhin gab es in Israel zahlreiche Massendemonstrationen gegen die Pläne.

Auch nach der Entscheidung des Kabinetts demonstrierten in Jerusalem wieder Tausende. Nach Angaben der Times of Israel ist es das erste Mal, dass eine israelische Regierung den Inlandsgeheimdienst-Chef feuert. Als Grund für die Entscheidung nannte Netanjahu „Mangel an Vertrauen“ in Bar. Außerdem sagte er israelischen Medien zufolge, Bar sei „nicht aggressiv genug“. 

Der Inlandsgeheimdienst hatte zuvor Fehler untersucht, die das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 ermöglicht hatten. Netanjahu kam dabei nicht gut weg. Außerdem ermittelt Schin Bet zu mutmaßlichen illegalen Beziehungen von Vertrauten Netanjahus mit Katar. Katar gehört zu den Unterhändlern bei den Verhandlungen mit der Hamas, gilt aber auch als Unterstützer der Terrororganisation. Kritiker in Israel befürchten, dass Netanjahu Bar jetzt durch einen Nachfolger ersetzen könnte, der ihm ergeben ist und die Ermittlungen einstellt.
Matthias Becker
Matthias Becker

Israel setzt Bodentruppen in Rafah ein

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mit dem den Einsatz von Bodentruppen in Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. In den vergangenen Stunden sei dies im Schabura-Distrikt passiert, heißt es. Die Truppen hätten dort Infrastruktur von Terrororganisationen zerstört. 

Zudem seien die Einsätze im Süden allgemein ausgeweitet und im Norden und Zentrum des Küstenstreifens fortgesetzt worden.  Gleichzeitig bombardiere die israelische Luftwaffe weiter Ziele im gesamten Gazastreifen. Früheren Angaben zufolge sind Einrichtungen und Mitglieder der Hamas sowie des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) Ziel der Angriffe.

„Wir sehen bereits, dass der militärische Druck die Position der Hamas beeinflusst“, sagte Israels Verteidigungsminister Israel Katz nach Militärangaben bei einer Besprechung mit Israels neuem Generalstabschef Ejal Zamir. „Wir werden nicht aufhören, bis die Geiseln freigelassen werden.“
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Palästinenser: 85 weitere Tote nach israelischem Beschuss im Gazastreifen 

Mehr als 85 Palästinenser sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet worden. Mindestens 133 Menschen seien verletzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Einwohner berichteten von heftigen israelischen Luftangriffen vor allem im Norden und Süden des weitgehend zerstörten Küstenstreifens. 

Israel will mit der erneuten Bodenoffensive im Gazastreifen den Druck auf die islamistische Hamas erhöhen. Die „umfangreichen Angriffe“ gegen Hamas-Mitglieder und Infrastruktur der Terrororganisation würden im gesamten Küstengebiet fortgesetzt, ließ die Armee am Mittwochabend verlauten. Am Mittwoch waren den Angaben zufolge bei israelischen Attacken mindestens 20 Menschen gestorben, am Dienstag hatte es mehr als 400 Tote gegeben. Nach Angaben des UN-Hilfswerks für Palästinenser UNRWA waren unter den Todesopfern in den vergangenen Tagen auch fünf ihrer Mitarbeiter. Insgesamt ist die Zahl der Todesopfer, die für das Hilfswerk tätig waren, laut Generalkommissar Philippe Lazzarini auf 284 gestiegen.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Katar und Ägypten verstärken Bemühungen um Waffenruhe 

Die Vermittler Katar und Ägypten verstärken ihre Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Es sei notwendig, die gemeinsamen Anstrengungen zur Umsetzung der drei Phasen des Waffenstillstandsabkommens im Gazastreifen zu intensivieren, erklärt Katar. Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, der Ministerpräsident und zugleich Außenminister ist, habe in einem Telefongespräch mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty über die Koordinierungsbemühungen und die jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen gesprochen.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Drei Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert 

Die islamistische Hamas hat erstmals seit Beginn einer Waffenruhe vor mehr als zwei Monaten wieder Raketen auf Israel abgefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee wurde von drei Geschossen eines abgefangen, die beiden anderen gingen auf offenem Gelände nieder. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels gingen zuvor Warnsirenen los, auch im Osten der Küstenmetropole Tel Aviv.

Der militärische Arm der Terrororganisation Hamas, die Kassam-Brigaden, reklamierte den Angriff für sich. Es sei eine „Antwort auf die zionistischen Massaker an Zivilisten“, hieß es in der Mitteilung im Telegram-Kanal der Hamas. Nach Medienberichten schlugen in der Stadt Rischon Lezion südlich von Tel Aviv Raketensplitter ein.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Putin bietet Syrien Zusammenarbeit an 

Russland hat der syrischen Übergangsregierung Unterstützung beim Erhalt der territorialen Integrität des Landes zugesichert. Präsident Wladimir Putin übermittelte dem syrischen Machthaber Ahmed al-Sharaa nach Angaben des Kreml am Donnerstag eine entsprechende Botschaft. Putin bot demnach auch Russlands „praktische Zusammenarbeit“ an.

Putin sagte al-Sharaa den Angaben zufolge, er unterstütze „die Bemühungen, die Lage in dem Land so schnell wie möglich zu stabilisieren, um seine Souveränität, Unabhängigkeit, Einheit und territoriale Integrität zu gewährleisten“. Laut Kremlsprecher Dmitrij Peskow bekräftigte Putin zudem, „Russlands anhaltende Bereitschaft, die praktische Zusammenarbeit mit der syrischen Führung in der gesamten Bandbreite der Fragen auf der bilateralen Agenda zu entwickeln, um die traditionell freundschaftlichen russisch-syrischen Beziehungen zu stärken“.

Russland unterhält in Syrien zwei strategisch wichtige Militärstützpunkte. Es unterstützte den früheren Präsidenten Baschar al-Assad. Dieser floh nach seinem Sturz im Dezember nach Russland. Die neuen Machthaber in Damaskus haben bislang eher kühl auf Avancen aus Moskau für eine Annäherung reagiert.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Deutsche Botschaft in Syrien nach 13 Jahren wiedereröffnet 

Gut drei Monate nach dem Sturz des syrischen Langzeitherrschers Baschar al-Assad hat Deutschland wieder eine Botschaft in Syrien. Außenministerin Annalena Baerbock eröffnete die 2012 nach Beginn des Bürgerkriegs geschlossene Vertretung bei ihrem Besuch in der Hauptstadt Damaskus. Derzeit soll ein kleines politisches Team in Damaskus sein, die deutsche Präsenz werde „im Einklang mit der Lage vor Ort“ stetig weiter ausgebaut. Visa- und Konsularangelegenheiten würden aber aufgrund der Sicherheitslage und begrenzten räumlichen Kapazität weiterhin aus der libanesischen Hauptstadt Beirut abgewickelt, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf Delegationskreise meldet.

Mehr zum Besuch der Außenministerin in Syrien lesen Sie hier (SZ Plus): 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Israel: Rakete aus Jemen abgefangen

Das israelische Militär teilt mit, am frühen Donnerstagmorgen eine Rakete aus Jemen abgefangen zu haben. Nach dem Abschuss des Geschosses ertönten in mehreren Regionen Israels Sirenen, so die Armee. „Eine aus Jemen abgefeuerte Rakete wurde von der israelischen Luftwaffe abgefangen, bevor sie israelisches Gebiet erreichte. Gemäß dem Protokoll wurden Sirenen ausgelöst“, hieß es in einer Stellungnahme. Die jemenitischen Huthi-Kämpfer haben sich bisher nicht zu dem Raketenangriff bekannt. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Menschen fliehen vor erneuten Angriffen Israels 

Wieder müssen sie sich auf den Weg machen: Nach erneuten Angriffen Israels auf Teile des Gazastreifens fliehen Palästinenserinnen und Palästinenser vor dem Beschuss. Betroffen ist unter anderem Beit Hanoun, eine Stadt im Norden des Gazastreifens. Die israelische Armee hatte die Menschen der betroffenen Gebiete zuvor zur Flucht aufgerufen: Bewohner sollten sich „sofort“ in die bekannten Schutzräume im Westen von Gaza und in Khan Yunis begeben, schrieb etwa Avichay Adraee, IDF-Sprecher für die arabischen Medien, auf der Plattform X. „Der Aufenthalt in den ausgewiesenen Bereichen gefährdet Ihr Leben und das Leben Ihrer Familienmitglieder“, heißt es weiter. Besonders betroffen sind demnach neben Beit Hanoun auch Khirbet Khuza'a, Abasan al-Kabira und al-Jadidah.

Bei den erneuten Bombardierungen durch Israel sind bereits mehr als 400 Menschen gestorben. Die israelische Armee hat auch wieder Panzer in den Gazastreifen geschickt. In zahlreichen Städten der Welt gibt es Proteste gegen den Bruch der Waffenruhe. Ein Überblick in Bildern: 
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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