Krieg in Nahost:Hamas übergibt Leichen israelischer Geiseln

Die Hamas hat im Gazastreifen die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz übergeben. Israel hatte die Namen der toten Geiseln zuvor bestätigt - offenbar gegen den Willen einer der Familien.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates

Israel setzt Angriffe weiter fort

Rechtsextremist Ben-Gvir kehrt ins Kabinett zurück

Zahl der Todesopfer steigt auf über 400 

Funktionäre der Hamas sollen getötet worden sein

Weltweit besorgte Reaktionen nach Ende der Waffenruhe

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

USA unterstützen Israels Militärschläge

Die USA sehen die Verantwortung für die neue Eskalation im Gazastreifen bei der radikal-islamischen Hamas. Das teilt die geschäftsführende US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Dorothy Shea, mit. Die Hamas habe alle Vorschläge zur Verlängerung der Feuerpause abgelehnt. Weiter sagt sie, US-Präsident Donald Trump habe gewarnt, die Hamas müsse die israelischen Geiseln sofort freilassen oder einen hohen Preis zahlen. "Wir unterstützen Israel bei seinen nächsten Schritten", kündigt sie an. Den Vorwurf, das israelische Militär greife wahllos im Gazastreifen an, weist sie zurück. Die Armee greife vielmehr gezielt Hamas-Stellungen an. "Es ist bekannt, dass die Hamas weiterhin zivile Infrastruktur als Abschussrampen nutzt, und die USA verurteilen diese Praxis, wie es auch andere tun sollten."

„Die Hamas muss verstehen, dass die Spielregeln sich geändert haben, und wenn sie nicht sofort alle weiblichen und männlichen Geiseln freilassen, werden sich die Tore zur Hölle öffnen“, sagte Israel Katz, der israelische Verteidigungsminister, nach Angaben seines Büros bei einem Besuch in einer Militärbasis südlich von Tel Aviv. Die Hamas werde sich dann "mit der gesamten Macht der israelischen Armee in der Luft, zur See und am Boden konfrontiert sehen, bis zu ihrer vollständigen Zerstörung“.  Israels Außenminister Gideon Saar kündigt eine Fortsetzung der Militäreinsätze an. Es habe sich nicht um einen Ein-Tages-Angriff gehandelt, sagt er. Die Operation werde in den kommenden Tagen fortgesetzt. Die Entscheidung zu dem Angriff sei vor mehreren Tagen getroffen worden. 

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Israel setzt Angriffe weiter fort

Das israelische Militär greift nach eigenen Angaben weiterhin Ziele der Hamas und des mit ihr verbündeten Islamischen Dschihads im gesamten Gazastreifen an. Dazu hätten in den vergangenen Stunden militante Zellen, Waffenlager und andere militärische Infrastruktur gehört, die von der Hamas genutzt würden, um Angriffe auf israelische Zivilisten und Soldaten zu planen und auszuführen. Katar, das neben Ägypten als Vermittler zwischen Israel und der Hamas fungiert, kritisiert die Angriffe scharf. Nötig sei es, die Gespräche wieder aufzunehmen, um die drei Phasen der vereinbarten Waffenruhe umzusetzen. Auch Ägypten kritisierte den Bruch der Waffenruhe scharf. Es melden sich auch immer mehr Vertreter weiterer arabischer Staaten zu Wort. Saudi-Arabien verurteilt die Wiederaufnahme der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen auf das Schärfste. Das Außenministerium fordert die internationale Gemeinschaft auf, einzugreifen und die als Verbrechen gegen die Palästinenser bezeichneten Angriffe zu beenden. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Rechtsextremist Ben-Gvir kehrt ins Kabinett zurück

Der rechtsextreme Ex-Minister Itamar Ben-Gvir kehrt nach der Wiederaufnahme der massiven israelischen Angriffe auf den Gazastreifen ins Kabinett zurück. Ben-Gvir, der Minister für Nationale Sicherheit war, hatte die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Januar im Streit über die Waffenruhe mit der Hamas verlassen. Nun kehrt er nach Parteiangaben zurück. Ben-Gvir hat die Waffenruhe stets strikt abgelehnt und die Vernichtung der Palästinenser-Organisation gefordert. Seine Rückkehr dürfte Netanjahus Regierung stärken, die ohne Ben-Gvir und seine ultranationalistische Partei Otzma Jehudit (Jüdische Stärke) nur über eine hauchdünne Mehrheit im Parlament verfügt.

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

UN: Israel baut Siedlungen im Westjordanland aus

Israel hat dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, zufolge seine Siedlungen im besetzten Westjordanland erheblich ausgeweitet. Es integriere die Gebiete schrittweise in sein Territorium und verstoße damit gegen das Völkerrecht, erklärt Türk in einer Anmerkung zu seinem Bericht, der im Laufe des Monats dem UN-Menschenrechtsrat übergeben werden soll. "Die Umsiedlung von Teilen der Zivilbevölkerung Israels in die von ihm besetzten Gebiete kommt einem Kriegsverbrechen gleich." Türk fordert die internationale Gemeinschaft auf, wirksame Maßnahmen gegen die fortschreitende israelische Besiedlung zu ergreifen. "Israel muss sämtliche Siedlungsaktivitäten sofort und vollständig einstellen, alle Siedler abziehen, die Zwangsumsiedlung der palästinensischen Bevölkerung stoppen und Angriffe seiner Sicherheitskräfte und Siedler verhindern und bestrafen", erklärt Türk. Israel hat sich Anfang des Jahres aus dem UN-Menschenrechtsrat zurückgezogen und wirft dem Gremium der Vereinten Nationen chronische antiisraelische Voreingenommenheit vor. Israels Militär nimmt nach eigenen Angaben im Westjordanland Anti-Terror-Einsätze vor.

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Zahl der Todesopfer steigt auf über 400 

Ägypten wirft Israel vor, mit seinen massiven Luftangriffen auf den Gazastreifen die Waffenruhe mit der Hamas gebrochen zu haben. Sie stellten eine gefährliche Eskalation dar, erklärt das Außenministerium in Kairo. Ägypten fordere alle Parteien zur Zurückhaltung auf. Den Vermittlern müsse die Chance gegeben werden, sich für eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen einzusetzen. Insbesondere Ägypten selbst und Katar bemühen sich um Vermittlung zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen. Die Zahl der Todesopfer bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen ist der dortigen Gesundheitsbehörde zufolge auf über 400 gestiegen. Mindestens 404 Palästinenserinnen und Palästinenser seien getötet worden. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Funktionäre der Hamas sollen getötet worden sein

Bei den israelischen Angriffen ist Hamas-Insidern zufolge der ranghohe Funktionär der Organisation, Mohammed al-Dschmasi, getötet worden. Auch Familienangehörige Dschmasis, der dem Politbüro der Hamas angehört, seien ums Leben gekommen. Unter den Toten seien Dschmasis Enkelkinder, die sich in seinem Haus in Gaza-Stadt aufgehalten hätten, berichten Hamas-Insider und Angehörige. Insgesamt seien mindestens fünf Hamas-Funktionäre und ihre Angehörigen getötet worden. Der Hamas zufolge ist der Austausch mit den Vermittlern im Gange. Sie sei daran interessiert, die Vereinbarung einer Waffenruhe im Gazastreifen umzusetzen, erklärt die Hamas. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Weltweit besorgte Reaktionen nach Ende der Waffenruhe

Die Wiederaufnahme der Bombardierungen im Gazastreifen durch die israelische Armee hat weltweit Reaktionen ausgelöst. Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in den besetzten Palästinensergebieten, Muhannad Hadi, fordert die sofortige Wiederherstellung der Waffenruhe im Gazastreifen. "Seit den frühen Morgenstunden kam es im gesamten Gazastreifen zu Wellen von Luftangriffen", erklärt Hadi. "Das ist unverantwortlich. Eine Waffenruhe muss sofort wiederhergestellt werden." Russland zeigt sich besorgt über die hohe Zahl ziviler Opfer nach dem israelischen Angriff auf den Gazastreifen. Die Lage habe sich verschlimmert, erklärt das Präsidialamt in Moskau. Auch China äußerte seine Besorgnis über den Bruch der Waffenruhe. Israels Angriffe auf den Gazastreifen kommen nach Einschätzung der Türkei einer "neuen Phase seiner Politik des Völkermords" an den Palästinensern gleich. Es sei inakzeptabel, dass Israel einen "neuen Kreislauf der Gewalt" in der Region auslöse, erklärte das Außenministerium in Ankara. Zudem gefährde die "feindselige Haltung" der israelischen Regierung die Zukunft des Nahen Ostens.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Hunderte Tote befürchtet

Nach den nächtlichen Luftangriffen Israels gegen die Hamas im Gazastreifen ist die Zahl der Todesopfer nach Angaben der von den Islamisten kontrollierten Gesundheitsbehörde weiter gestiegen. Mindestens 326 Menschen seien ums Leben gekommen, teilte die Behörde mit. Demnach gab es auch Hunderte Verletzte. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Zahlreiche Opfer sollen laut der Behörde noch unter Trümmern verschüttet sein. In sozialen Medien verbreitete Aufnahmen sollen verzweifelte Angehörige sowie Leichen getöteter Palästinenser nach den Angriffen zeigen, darunter auch Kinder. Die Echtheit der Videos und Bilder konnte zunächst nicht verifiziert werden. Es sind die schwersten Luftangriffe Israels seit Inkrafttreten der Waffenruhe vor rund zwei Monaten.

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Israel greift wieder im Gazastreifen an

Israel hat in der Nacht zum Dienstag die Waffenruhe mit der Hamas beendet und mehrere Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen. Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes sind bei den Angriffen mindestens 100 Menschen getötet worden, darunter viele Kinder. Wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärte, ist das Militär angewiesen worden, "energisch" gegen die Hamas vorzugehen. "Dies folgt auf die wiederholte Weigerung der Hamas, unsere Geiseln freizulassen, sowie auf ihre Ablehnung aller Vorschläge, die sie vom Gesandten des US-Präsidenten Steve Witkoff und von den Vermittlern erhalten hat", hieß es in der Erklärung weiter. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Mehr als 200 Tote nach israelischen Angriffen

Israels Militär hat rund zwei Monate nach Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen wieder massive Angriffe auf die islamistische Hamas im gesamten Küstenstreifen aufgenommen. Laut dem Medienbüro der Hamas kamen bei den nächtlichen Luftangriffen mehr als 200 Palästinenser ums Leben. In derselben Nacht setzten die mit Israel verbündeten USA ihre heftigen Angriffe auf die Huthi im Jemen fort, wie das US-Regionalkommando Centcom mitteilte. Die Miliz ist wie die Hamas in Gaza Verbündeter des Irans.

Der Bruch der Waffenruhe geschah offenbar mit Billigung der USA. Präsident Donald Trump habe Israel grünes Licht für die Wiederaufnahme der Angriffe auf die Hamas gegeben, zitierte das Wall Street Journal einen israelischen Beamten. Israel habe danach die USA über den Beginn der Angriffe vorab informiert. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Brian Hughes, sagte der US-Nachrichtenseite Axios: „Die Hamas hätte Geiseln freilassen können, um die Waffenruhe zu verlängern, hat sich aber stattdessen für Verweigerung und Krieg entschieden.“  
Juri Auel
Juri Auel

Tote und Verletzte nach Kämpfen an syrisch-libanesischer Grenze 

Bei Gefechten im Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien sind mehrere Menschen getötet worden. Auf syrischer Seite seien seit Ausbruch der Gefechte am Sonntagabend mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, berichtete das syrische Staatsfernsehen. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete sieben Tote und 52 Verletzte im Land.

Dem syrischen Verteidigungsministerium zufolge gerieten am Sonntag drei Soldaten der Übergangsregierung in Syrien in einen Hinterhalt der libanesischen Hisbollah-Miliz. Deren Kämpfer hätten die Soldaten in der Provinz Homs entführt, nach Libanon verschleppt und dort getötet. Nach Angaben der libanesischen Armee wurden Orte in Libanon aus Syrien beschossen. Die Hisbollah wies jede Verantwortung zurück.

Die Nachbarländer Syrien und Libanon haben seit Jahrzehnten ein angespanntes Verhältnis, weil die Hisbollah als Verbündeter des gestürzten Machthabers Assad unter anderem die Grenzregion kontrollierte. Die neue syrische Übergangsregierung will Stabilität schaffen. Die libanesische Armee versucht nach eigenen Angaben in Abstimmung mit Syrien, die Lage zu beruhigen. 
Sebastian Strauß

Neun Tote bei türkischem Luftangriff in Nordsyrien 

Bei einem Luftangriff der Türkei in Nordsyrien sind nach Angaben der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) neun Menschen ums Leben gekommen. Aktivisten berichteten, unter den Toten seien sieben Kinder und deren Eltern. Die Türkei äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall nahe der Stadt Kobane. 

Die SDF kontrolliert weite Teile Nordsyriens, nachdem sie mit Unterstützung der USA gegen die Terrormiliz IS gekämpft hatte. In den von ihr kontrollierten Gebieten etablierte die SDF eine Selbstverwaltung. Die Türkei betrachtet die SDF jedoch als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und stuft sie als Terrororganisation ein. 

Die prokurdische Partei Dem in der Türkei sprach von einem „Massaker“ und brachte den Angriff mit den laufenden Diskussionen über mögliche Friedensverhandlungen zwischen der PKK und der Türkei in Verbindung. Auch die kürzliche Einigung zwischen der SDF und der syrischen Übergangsregierung zur Eingliederung der kurdischen Kräfte in staatliche Institutionen wurde in diesem Zusammenhang erwähnt. Der Angriff sei eine „Botschaft, die darauf abzielt, die Hoffnung auf Frieden zu zerstören“, hieß es von der Dem. Die Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan müsse unverzüglich Stellung zu dem Angriff beziehen und die „Verantwortlichen entlarven“. 

Der inhaftierte PKK-Gründer Abdullah Öcalan hatte seine Organisation kürzlich zur Niederlegung der Waffen und zur Auflösung aufgerufen. Eine daraufhin von der PKK verkündete Waffenruhe, die die PKK zur Vorbedingung für weitere Schritte macht, lehnt die Türkei jedoch ab.
Sebastian Strauß

Kämpfe an der Grenze zwischen Syrien und Libanon 

Nach der Entführung syrischer Soldaten durch die Hisbollah-Miliz sind entlang der Grenze zwischen Libanon und Syrien Kämpfe ausgebrochen. Die libanesische Armee berichtete, dass Orte im nördlichen Libanon von syrischem Territorium aus beschossen worden seien. Die Armee habe das Feuer erwidert. In der Folge schickte das syrische Verteidigungsministerium Truppen, Raketenwerfer und Drohnen in die Grenzregion, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Armeekreisen erfuhr. Die Truppen hätten ein Waffendepot der Hisbollah zerstört. 

Nach syrischer Darstellung gerieten drei Soldaten der Übergangsregierung am Sonntag in einen Hinterhalt der libanesischen Hisbollah-Miliz. Diese hätten die Soldaten in der Provinz Homs entführt, sie nach Libanon verschleppt und dort getötet. Im Internet kursiert ein Video, das zeigen soll, wie einer der Verschleppten auf brutale Weise getötet wird.

Die Hisbollah-Miliz in Libanon war einer der wichtigsten Verbündeten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, der im Dezember gestürzt wurde. Die Übergangsregierung will in Syrien Stabilität herstellen und mehr Kontrolle in der Grenzregion gewinnen. Während der Herrschaft Assads war diese in Händen der Hisbollah und diente als zentrale Versorgungsroute etwa für Waffen der Miliz in Libanon.
Sebastian Strauß

Deutschland sagt bei Syrien-Konferenz 300 Millionen Euro zu

Deutschland stellt weitere 300 Millionen Euro bereit, um die katastrophalen Folgen des Bürgerkriegs in Syrien abzumildern. Das kündigten Außenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei einer Geberkonferenz in Brüssel an. Das Geld soll den Angaben zufolge vor allem für humanitäre Hilfe, aber auch zur Unterstützung der Zivilgesellschaft und des Bildungssystems verwendet werden. Auch werden syrische Flüchtlinge und Aufnahmegemeinden in Jordanien, Libanon, Irak und der Türkei unterstützt.

„Dreieinhalb Monate nach dem Sturz des Assad-Regimes liegen für die Menschen in Syrien die historische Chance auf eine bessere, friedlichere Zukunft und die Sorge vor einem Abrutschen in neue Gewalt und Instabilität unglaublich nah“, erklärte Baerbock. Sie betonte die Dringlichkeit, konkrete Schritte zur politischen Inklusion aller Bevölkerungsgruppen zu unternehmen, insbesondere nach den jüngsten Massakern an Alawiten.

Zur Konferenz in Brüssel werden rund 80 Delegationen erwartet, darunter Staaten der Region, Vertreter der Vereinten Nationen sowie erstmals auch die syrische Übergangsregierung. Im Mittelpunkt der Gespräche steht die Unterstützung eines Übergangs zu einem stabilen, friedlichen und inklusiven Syrien. Bei der Geberkonferenz im vergangenen Jahr hatte Deutschland noch mehr als eine Milliarde Euro zur Unterstützung von Menschen in Syrien und Flüchtlingen in der Region zugesagt. Dass es in diesem Jahr deutlich weniger ist, hat nach Angaben von Diplomaten unter anderem damit zu tun, dass es wegen des Bruchs der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP im vergangenen Herbst noch keinen beschlossenen Bundeshaushalt gibt. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

USA greifen weiter Huthi-Miliz an – Hegseth spricht von „Botschaft“

Die USA setzen ihre Militärschläge gegen die Huthi-Miliz in Jemen fort. Die Einsätze gegen die Huthi-Terroristen gingen weiter, teilte das zuständige US-Regionalkommando Centcom in der Nacht auf der Plattform X mit. Die Miliz wird von Iran unterstützt.

Die jemenitische Nachrichtenagentur Saba, die von der Huthi-Miliz kontrolliert wird, berichtete in der Nacht von zwei Luftangriffen rund um die Hafenstadt Hudaida, etwa 230 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Sanaa. Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira sind mittlerweile 53 Menschen durch die US-Angriffe gestorben. 

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bezeichnete die Angriffe als klare Botschaft an die Huthi und an Iran. Sobald die Miliz mitteile, dass sie aufhören würde, auf Schiffe zu schießen, würden die USA mit ihren Angriffen aufhören, so der Pentagonchef. Die Angriffe hatte US-Präsident Donald Trump am Samstag angeordnet, um „amerikanische Schiffe zu schützen und die Freiheit der Schifffahrt wiederherzustellen". 
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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