Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Bundeskabinett berät über deutschen Polizeieinsatz am Grenzübergang Rafah
Ringen um Waffenruhe: Baerbock setzt auf arabische Länder
Ägypten kündigt Wiederaufbauplan für Gazastreifen an
Älteste Hamas-Geisel für tot erklärt
Trump stellt Hamas Ultimatum für Geiselfreilassung
Sebastian Strauß
Israel bestätigt Luftangriff im südlichen Gazastreifen
Die israelischen Streitkräfte haben einen Luftangriff auf den südlichen Gazastreifen bestätigt. Auf der Plattform X teilte das Militär mit, dass ein Kampfflugzeug eine Drohne sowie zwei Verdächtige angegriffen habe.
Die Drohne sei von israelischem Gebiet aus in den Gazastreifen geflogen. Nachdem zwei Personen den Flugkörper am Boden eingesammelt hätten, sei der Angriff erfolgt. Ob die beiden Verdächtigen bei dem Angriff ums Leben kamen, ließ das Militär offen. Nach Angaben der palästinensische Nachrichtenagentur Wafa soll es einen Toten und einen Schwerverletzten gegeben haben.
Das israelische Militär erklärte, dass es zuletzt mehrere Versuche geben, mit Drohnen Waffen in den Gazastreifen zu schmuggeln. Man werde auch zukünftig alles Nötige unternehmen, um solche Aktionen zu verhindern.
Das israelische Militär erklärte, dass es zuletzt mehrere Versuche geben, mit Drohnen Waffen in den Gazastreifen zu schmuggeln. Man werde auch zukünftig alles Nötige unternehmen, um solche Aktionen zu verhindern.
Christoph Heinlein

Netanjahu setzt Frist für Geisel-Freigabe
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat der Hamas mit einer Fortsetzung des Gaza-Kriegs gedroht, wenn sie die israelischen Geiseln nicht bis Samstag freilassen sollte. Wie viele Geiseln freigelassen werden müssen, ließ er in einer Mitteilung seines Büros nach dem Ende einer mehrstündigen Sitzung des Sicherheitskabinetts offen.
„Wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag zurückgibt, wird der Waffenstillstand enden und die IDF (die Armee) wird die intensiven Kämpfe bis zur endgültigen Niederlage der Hamas wieder aufnehmen“, sagte Netanjahu.
Die israelische Armee teilte mit, man werde die Truppen im Süden verstärken und weitere Reservisten mobilisieren, um auf verschiedene Szenarien vorbereitet zu sein.
Israelische Medien berichteten, die Regierung fordere die Freilassung aller noch lebenden Geiseln, die während der ersten Phase der Vereinbarung des im Januar getroffenen Abkommens freikommen sollten. Das wären neun Verschleppte. Sie müssten nicht unbedingt alle am Samstag freikommen. Es könnten auch drei am Samstag und weitere in den folgenden Tagen sein. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.
Die Vereinbarung sieht vor, dass während der ersten Phase nach und nach 33 Geiseln gegen 1904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Bisher ließ die Hamas bei fünf Austauschaktionen insgesamt 16 Geiseln frei. Israel setzte im Gegenzug Hunderte palästinensische Häftlinge auf freien Fuß. Von den restlichen Geiseln der ersten Phase gelten acht als tot, neun sollen noch am Leben sein.
Am Montag hatte bereits US-Präsident Trump gedroht, falls die Geiseln nicht freigelassen würden, breche "die Hölle los". Die Entscheidung über das Vorgehen liege aber bei Israel, so Trump. Die islamistische Hamas hatte am Montag angekündigt, die Freilassungen so lange auszusetzen, wie sich Israel nach ihrer Auffassung nicht an die Vereinbarungen halte.
„Wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag zurückgibt, wird der Waffenstillstand enden und die IDF (die Armee) wird die intensiven Kämpfe bis zur endgültigen Niederlage der Hamas wieder aufnehmen“, sagte Netanjahu.
Die israelische Armee teilte mit, man werde die Truppen im Süden verstärken und weitere Reservisten mobilisieren, um auf verschiedene Szenarien vorbereitet zu sein.
Israelische Medien berichteten, die Regierung fordere die Freilassung aller noch lebenden Geiseln, die während der ersten Phase der Vereinbarung des im Januar getroffenen Abkommens freikommen sollten. Das wären neun Verschleppte. Sie müssten nicht unbedingt alle am Samstag freikommen. Es könnten auch drei am Samstag und weitere in den folgenden Tagen sein. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.
Die Vereinbarung sieht vor, dass während der ersten Phase nach und nach 33 Geiseln gegen 1904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Bisher ließ die Hamas bei fünf Austauschaktionen insgesamt 16 Geiseln frei. Israel setzte im Gegenzug Hunderte palästinensische Häftlinge auf freien Fuß. Von den restlichen Geiseln der ersten Phase gelten acht als tot, neun sollen noch am Leben sein.
Am Montag hatte bereits US-Präsident Trump gedroht, falls die Geiseln nicht freigelassen würden, breche "die Hölle los". Die Entscheidung über das Vorgehen liege aber bei Israel, so Trump. Die islamistische Hamas hatte am Montag angekündigt, die Freilassungen so lange auszusetzen, wie sich Israel nach ihrer Auffassung nicht an die Vereinbarungen halte.
Sebastian Strauß
Jordanien plant Evakuierung von 2 000 kranken Kindern aus dem Gazastreifen
Jordanien hat angekündigt, 2 000 kranke Kinder aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump erklärte König Abdullah II., dass es sich um Kinder handele, die an Krebs erkrankt seien oder sich in einem kritischen Zustand befinden.
Die Kinder könnten "sofort" aus dem Gazastreifen ausgeflogen werden. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass sich auch andere Länder an der Aktion beteiligen. Bei der Aufnahme weiterer Menschen aus dem Gazastreifen zeigte sich der jordanische König jedoch zurückhaltender und verwies auf einen Plan, den Ägypten derzeit erarbeitet. Zudem seien noch Abstimmungen mit anderen arabischen Partnern notwendig.
Die Kinder könnten "sofort" aus dem Gazastreifen ausgeflogen werden. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass sich auch andere Länder an der Aktion beteiligen. Bei der Aufnahme weiterer Menschen aus dem Gazastreifen zeigte sich der jordanische König jedoch zurückhaltender und verwies auf einen Plan, den Ägypten derzeit erarbeitet. Zudem seien noch Abstimmungen mit anderen arabischen Partnern notwendig.
Sebastian Strauß
Bundeskabinett berät über deutschen Polizeieinsatz am Grenzübergang Rafah
Die Bundesregierung will heute die rechtlichen Grundlagen für eine mögliche Entsendung deutscher Polizistinnen und Polizisten an den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen schaffen. Ein entsprechender Vorschlag wurde vom Auswärtigen Amt und dem Bundesinnenministerium erarbeitet und soll im heutigen Kabinett diskutiert werden. Dabei geht es vor allem um Sicherheitsvorkehrungen für die Einsatzkräfte. Rafah ist der einzige Grenzübergang des Gazastreifens, der nicht von Israel kontrolliert wird. Seit dem 1. Februar ist er wieder geöffnet.
Die Beteiligung deutscher Polizeikräfte an internationalen Missionen erfolgte in der Vergangenheit unter den Mandaten der Vereinten Nationen oder der Europäischen Union. Aktuell beteiligt sich Deutschland unter anderem an Einsätzen in Südsudan, Kosovo, Somalia und Zypern. Laut Bundesinnenministerium steht der Schutz der Zivilbevölkerung dabei stets im Mittelpunkt. Auch die Ausbildung lokaler Polizeikräfte und die Überwachung von Waffenstillstandsabkommen gehören zu den Aufgaben.
Derzeit kommen Lebensmittel für die Menschen in Gaza nur nach und nach über die Grenze, schreibt SZ-Redakteur Bernd Dörries (SZ Plus):
Die Beteiligung deutscher Polizeikräfte an internationalen Missionen erfolgte in der Vergangenheit unter den Mandaten der Vereinten Nationen oder der Europäischen Union. Aktuell beteiligt sich Deutschland unter anderem an Einsätzen in Südsudan, Kosovo, Somalia und Zypern. Laut Bundesinnenministerium steht der Schutz der Zivilbevölkerung dabei stets im Mittelpunkt. Auch die Ausbildung lokaler Polizeikräfte und die Überwachung von Waffenstillstandsabkommen gehören zu den Aufgaben.
Derzeit kommen Lebensmittel für die Menschen in Gaza nur nach und nach über die Grenze, schreibt SZ-Redakteur Bernd Dörries (SZ Plus):
Nadja Tausche
Ringen um Waffenruhe: Baerbock setzt auf arabische Länder
Den arabischen Partnerländern komme in der aktuellen Situation eine besondere Bedeutung zu, sagt Außenministerin Annalena Baerbock. Sie sei derzeit mit Saudi-Arabien im Gespräch, weitere Gespräche seien geplant. Darin gehe es darum, „dass wir diesen Waffenstillstand jetzt erhalten und in eine wirkliche Phase des Friedens führen“, sagte Baerbock in der ARD-Sendung „Maischberger“. Gerade Saudi-Arabien sei deshalb so wichtig, weil das Land zu den wichtigsten Partnern von US-Präsident Donald Trump zähle. „Der saudische König war einer der Ersten, mit denen er in Kontakt getreten ist“, so Baerbock.
Baerbock kritisierte erneut die Ankündigungen Trumps zu einer Übernahme des Gazastreifens. Trotzdem, so Baerbock, werde das Friedensabkommen durch die Äußerungen nicht hinfällig. „Wir haben ja vorgebaut, (...) wir haben ja aus Trump eins auch gelernt“, sagte sie mit Blick auf Trumps erste Amtszeit als Präsident. Mit den arabischen Partnern sei sie sich einig, dass es zu einer Friedenslösung für den Nahen Osten nur komme, „wenn man gemeinsam agiert“.
Baerbock kritisierte erneut die Ankündigungen Trumps zu einer Übernahme des Gazastreifens. Trotzdem, so Baerbock, werde das Friedensabkommen durch die Äußerungen nicht hinfällig. „Wir haben ja vorgebaut, (...) wir haben ja aus Trump eins auch gelernt“, sagte sie mit Blick auf Trumps erste Amtszeit als Präsident. Mit den arabischen Partnern sei sie sich einig, dass es zu einer Friedenslösung für den Nahen Osten nur komme, „wenn man gemeinsam agiert“.
Christoph Heinlein

Ägypten kündigt Wiederaufbauplan für Gazastreifen an
Das ägyptische Außenministerium teilt mit, man werde einen "umfassenden Vorschlag" für den Wiederaufbau des Gazastreifens unterbreiten und zugleich sicherstellen, dass die Palästinenser auf ihrem Land bleiben. Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit US-Präsident Donald Trump, um einen umfassenden und gerechten Frieden in der Region zu erreichen, heißt es zudem.
Trump hatte kurz zuvor trotz der Ablehnung durch die arabischen Staaten bekräftigt, den Gazastreifen übernehmen und die Bevölkerung in die Nachbarländer Ägypten und Jordanien umsiedeln zu wollen.
Auch der jordanische Außenminister Ayman Safadi hatte am Abend auf einen arabisch-ägyptischen Plan zum Wiederaufbau des Gazastreifens ohne Vertreibung der Bevölkerung verwiesen.
Trump hatte kurz zuvor trotz der Ablehnung durch die arabischen Staaten bekräftigt, den Gazastreifen übernehmen und die Bevölkerung in die Nachbarländer Ägypten und Jordanien umsiedeln zu wollen.
Auch der jordanische Außenminister Ayman Safadi hatte am Abend auf einen arabisch-ägyptischen Plan zum Wiederaufbau des Gazastreifens ohne Vertreibung der Bevölkerung verwiesen.
Christoph Heinlein

Trump: Brauchen Gaza nicht zu kaufen
US-Präsident Donald Trump verteidigt seinen umstrittenen Anspruch auf den Gazastreifen. Er lässt dabei weiter völlig offen, auf welcher Basis er das vom Krieg zerstörte Küstengebiet unter seine Kontrolle bringen will. „Wir werden Gaza haben. Wir brauchen es nicht zu kaufen“, sagte Trump bei einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. im Weißen Haus in Washington.
„ Es gibt nichts zu kaufen - es ist Gaza.“
Das entgegnete er auf die Frage, ob die US-Regierung den Küstenstreifen käuflich erwerben wolle. „Das ist ein vom Krieg zerstörtes Gebiet.“ Die USA würden Gaza einfach „einnehmen“, wieder in Gang bringen und in einen „Diamanten“ verwandeln.
Der US-Präsident hatte vergangene Woche überraschend verkündet, die Vereinigten Staaten würden die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die Gegend in eine „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln.
Der US-Präsident hatte vergangene Woche überraschend verkündet, die Vereinigten Staaten würden die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die Gegend in eine „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln.
Dimitri Taube
Älteste Hamas-Geisel für tot erklärt
Israel hat die älteste Geisel in den Händen der Hamas für tot erklärt. Die Armee teilte mit, die Familie des 86-Jährigen sei darüber informiert worden. Schlomo Manzur war am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers gemeinsam mit rund 250 weiteren Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden. Er sei von der Hamas ermordet worden, teilte die Armee mit. Seine Leiche werde im Gazastreifen festgehalten. Die Entscheidung, Manzur für tot zu erklären, basiere auf Geheimdienstinformationen, die über Monate gesammelt worden seien.
Das israelische Forum der Angehörigen der Geiseln teilte mit, nach ihren Informationen sei Manzur am Tag der Entführung ermordet worden. Er hinterlässt demnach seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder.
Manzur wurde dem Forum zufolge in der irakischen Hauptstadt Bagdad geboren. Als Kind habe er dort das „Farhud“ genannten Pogrom gegen Juden im Jahre 1941 überlebt. Als 13-Jähriger sei er mit seiner Familie nach Israel emigriert. Manzur gehörte zu einem der Gründer des Kibbuz Kissufim am Rande des Gazastreifens, aus dem er auch entführt wurde.
Nach israelischen Informationen werden noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. 35 davon waren bereits für tot erklärt worden.
Das israelische Forum der Angehörigen der Geiseln teilte mit, nach ihren Informationen sei Manzur am Tag der Entführung ermordet worden. Er hinterlässt demnach seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder.
Manzur wurde dem Forum zufolge in der irakischen Hauptstadt Bagdad geboren. Als Kind habe er dort das „Farhud“ genannten Pogrom gegen Juden im Jahre 1941 überlebt. Als 13-Jähriger sei er mit seiner Familie nach Israel emigriert. Manzur gehörte zu einem der Gründer des Kibbuz Kissufim am Rande des Gazastreifens, aus dem er auch entführt wurde.
Nach israelischen Informationen werden noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. 35 davon waren bereits für tot erklärt worden.
Nadja Lissok
Guterres: Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen verhindern
Nachdem die Hamas damit gedroht hat, keine weiteren Geiseln mehr freizulassen, appelliert UN-Generalsekretär António Guterres, den Vereinbarungen der Waffenruhe nachzukommen. „Wir müssen ein Wiederaufflammen der Feindseligkeiten im Gazastreifen, die zu einer unermesslichen Tragödie führen würden, um jeden Preis verhindern“, teilt Guterres mit. Die Verhandlungen in Doha für die zweite Phase müssten wieder aufgenommen werden.
Nadja Tausche
Trump stellt Hamas Ultimatum für Geiselfreilassung
US-Präsident Donald Trump hat der Hamas für den Fall, dass nicht alle israelischen Geiseln bis Samstagmittag freigelassen werden, gedroht. Wenn das nicht geschehe, breche „die Hölle los“, sagte Trump im Weißen Haus in Washington. Er sprach sich dafür aus, in diesem Fall die zwischen Israel und der Hamas vereinbarte Waffenruhe aufzukündigen. Allerdings nannte Trump keine konkreten Konsequenzen für dieses Szenario, außerdem ist unklar, auf welche Zeitzone sich „Samstagmittag“ bezieht. Wie ernst die Drohung ist, bleibt deshalb ungewiss. Denn Trump betonte auch: Die Entscheidung über das Vorgehen liege bei Israel.
Die Hamas forderte Trump auf, die Drohungen zu unterlassen. Es gebe eine Vereinbarung, die von beiden Seiten erfüllt werden müsse, sagte ein hochrangiger Vertreter der Palästinenserorganisation, Sami Abu Suhri, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Hamas hatte die Freilassung von weiteren Geiseln ausgesetzt. Sie wirft Israel vor, die Vereinbarung zur Waffenruhe gebrochen zu haben. Angeblich verzögert Israel unter anderem die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen.
Trump äußerte sich auch mit Blick auf Jordanien und Ägypten. Wenn die beiden Länder keine palästinensischen Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen, könne er sich vorstellen, ihnen finanzielle Hilfszahlungen zu verweigern. Trump will, dass die USA den Gazastreifen kaufen und hat mehrmals gesagt, die Bewohnerinnen und Bewohner sollen in andere Länder umgesiedelt werden. Die Bewohner selbst und die Länder lehnen das ab.
Die Hamas forderte Trump auf, die Drohungen zu unterlassen. Es gebe eine Vereinbarung, die von beiden Seiten erfüllt werden müsse, sagte ein hochrangiger Vertreter der Palästinenserorganisation, Sami Abu Suhri, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Hamas hatte die Freilassung von weiteren Geiseln ausgesetzt. Sie wirft Israel vor, die Vereinbarung zur Waffenruhe gebrochen zu haben. Angeblich verzögert Israel unter anderem die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen.
Trump äußerte sich auch mit Blick auf Jordanien und Ägypten. Wenn die beiden Länder keine palästinensischen Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen, könne er sich vorstellen, ihnen finanzielle Hilfszahlungen zu verweigern. Trump will, dass die USA den Gazastreifen kaufen und hat mehrmals gesagt, die Bewohnerinnen und Bewohner sollen in andere Länder umgesiedelt werden. Die Bewohner selbst und die Länder lehnen das ab.
Katja Guttmann
Ägypten und Katar wollen Gaza-Waffenruhe retten
Die Hamas will die Freilassung israelischer Geiseln aussetzen. Das gefährdet die nach gut 15 Monaten Krieg mühsam ausgehandelte Waffenruhe. Ägypten und Katar sehen sich als Vermittler-Länder in der Pflicht: Beide Länder seien sehr besorgt und würden ihr Bestes tun, um den Waffenstillstand zu erhalten, sagte ein ägyptischer Beamter der Deutschen Presse-Agentur. Aber Israel müsse sich an die Vereinbarungen zur Waffenruhe und zum Austausch halten, fügte der Beamte hinzu, der seinen Namen nicht genannt haben wollte. Aus den USA, die ebenfalls als Vermittler tätig sind, gab es zunächst keine offizielle Reaktion.
Vor allem müsse Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe beginnen, forderte der ägyptische Beamte. Die hätten eigentlich schon vergangene Woche aufgenommen werden sollen. Netanjahu versuche, die Vereinbarung mit der Hamas zu brechen, um nicht zur zweiten Phase der Vereinbarung übergehen zu müssen, kritisierte der Ägypter. In Netanjahus rechtsreligiöser Regierung gibt es große Widerstände gegen ein Ende des Kriegs, bevor die Hamas nicht militärisch zerschlagen ist.
Vor allem müsse Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe beginnen, forderte der ägyptische Beamte. Die hätten eigentlich schon vergangene Woche aufgenommen werden sollen. Netanjahu versuche, die Vereinbarung mit der Hamas zu brechen, um nicht zur zweiten Phase der Vereinbarung übergehen zu müssen, kritisierte der Ägypter. In Netanjahus rechtsreligiöser Regierung gibt es große Widerstände gegen ein Ende des Kriegs, bevor die Hamas nicht militärisch zerschlagen ist.
Katja Guttmann
Hamas setzt die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen aus
Die islamistische Hamas im Gazastreifen will die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit verschieben. Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe, teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida zur Begründung mit.
Am Samstag wollten die Extremisten eigentlich drei weitere Geiseln freilassen. Dies werde erst möglich, wenn sich Israel wieder an die Vereinbarungen halte, hieß es nun. Die Hamas stehe aber grundsätzlich zu der Abmachung der seit 19. Januar für zunächst sechs Wochen geltenden Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser, bekräftigte Obeida. Israel hingegen habe die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen verzögert, das Feuer an verschiedenen Stellen des Küstenstreifens eröffnet und die Einfuhr von Hilfsgütern behindert, begründete er die Verschiebung der Freilassung. Die Hamas hingegen habe sich an alle Abmachungen gehalten.
Die israelische Regierung pochte umgehend auf die Einhaltung der Vereinbarungen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde noch am Montag Konsultationen zur Sicherheitslage einberufen, sagte ein Regierungsmitarbeiter Reuters. Das sogenannte Sicherheitskabinett, dem nur eine begrenzte Anzahl der Minister angehören, werde Dienstag tagen. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Ankündigung der Hamas als „eindeutige Verletzung der Waffenruhe“ und versetzte die Armee, die noch im Gazastreifen stationiert ist, in höchste Alarmbereitschaft. Er habe das Militär angewiesen, sich "auf jedes mögliche Szenario in Gaza vorzubereiten", betonte Katz laut Times of Israel. Vor allem die Gemeinden an der Grenze zu Gaza werden besonders geschützt. Die israelische Armee erhöht ihre Einsatzbereitschaft. Die Truppen im Südkommando seien verstärkt worden, teilt das Militär mit. Urlaube seien verschoben worden.
Seit Beginn der Waffenruhe hat die Hamas bisher 16 von insgesamt 33 israelischen Geiseln freigelassen. Außerdem kamen fünf Thailänder frei, dies war aber nicht Teil der Vereinbarung mit Israel. Im Gegenzug entließ Israel 583 inhaftierte Palästinenser von vorgesehenen 1 904 Häftlingen.
Am Samstag wollten die Extremisten eigentlich drei weitere Geiseln freilassen. Dies werde erst möglich, wenn sich Israel wieder an die Vereinbarungen halte, hieß es nun. Die Hamas stehe aber grundsätzlich zu der Abmachung der seit 19. Januar für zunächst sechs Wochen geltenden Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser, bekräftigte Obeida. Israel hingegen habe die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen verzögert, das Feuer an verschiedenen Stellen des Küstenstreifens eröffnet und die Einfuhr von Hilfsgütern behindert, begründete er die Verschiebung der Freilassung. Die Hamas hingegen habe sich an alle Abmachungen gehalten.
Die israelische Regierung pochte umgehend auf die Einhaltung der Vereinbarungen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde noch am Montag Konsultationen zur Sicherheitslage einberufen, sagte ein Regierungsmitarbeiter Reuters. Das sogenannte Sicherheitskabinett, dem nur eine begrenzte Anzahl der Minister angehören, werde Dienstag tagen. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Ankündigung der Hamas als „eindeutige Verletzung der Waffenruhe“ und versetzte die Armee, die noch im Gazastreifen stationiert ist, in höchste Alarmbereitschaft. Er habe das Militär angewiesen, sich "auf jedes mögliche Szenario in Gaza vorzubereiten", betonte Katz laut Times of Israel. Vor allem die Gemeinden an der Grenze zu Gaza werden besonders geschützt. Die israelische Armee erhöht ihre Einsatzbereitschaft. Die Truppen im Südkommando seien verstärkt worden, teilt das Militär mit. Urlaube seien verschoben worden.
Seit Beginn der Waffenruhe hat die Hamas bisher 16 von insgesamt 33 israelischen Geiseln freigelassen. Außerdem kamen fünf Thailänder frei, dies war aber nicht Teil der Vereinbarung mit Israel. Im Gegenzug entließ Israel 583 inhaftierte Palästinenser von vorgesehenen 1 904 Häftlingen.
Juri Auel
Abbas verkündet Stopp von Zahlungen an Angehörige von Attentätern
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat einen Stopp von Sonderzahlungen an Angehörige palästinensischer Häftlinge und getöteter Attentäter angeordnet. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Abbas habe ein geltendes Gesetz per Dekret aufgehoben. Die Familien sollten stattdessen künftig reguläre Sozialhilfe für Bedürftige erhalten. Es war allerdings zunächst unklar, wie sich dies auf die Höhe der Zahlungen auswirken wird.
Die Palästinensische Autonomiebehörde verwendete bisher einen Teil ihrer Ausgaben für die Familien von Tausenden von Palästinensern, die im Zuge des Konflikts mit Israel inhaftiert, getötet oder verletzt wurden. Abbas hatte die Zahlungen durch den „Märtyrerfonds“ in der Vergangenheit verteidigt und von „sozialer Verantwortung“ gegenüber den Familien gesprochen. Die Häftlinge seien „Opfer der israelischen Besatzung“.
Nach israelischer Auffassung stellten sie jedoch eine Belohnung für Terroranschläge sowie einen Anreiz für neue Gewalttaten gegen Israelis dar.
Der Schritt von Abbas wurde als Versuch gesehen, die Beziehungen zu der neuen US-Regierung und Präsident Donald Trump zu verbessern.
Die Palästinensische Autonomiebehörde verwendete bisher einen Teil ihrer Ausgaben für die Familien von Tausenden von Palästinensern, die im Zuge des Konflikts mit Israel inhaftiert, getötet oder verletzt wurden. Abbas hatte die Zahlungen durch den „Märtyrerfonds“ in der Vergangenheit verteidigt und von „sozialer Verantwortung“ gegenüber den Familien gesprochen. Die Häftlinge seien „Opfer der israelischen Besatzung“.
Nach israelischer Auffassung stellten sie jedoch eine Belohnung für Terroranschläge sowie einen Anreiz für neue Gewalttaten gegen Israelis dar.
Der Schritt von Abbas wurde als Versuch gesehen, die Beziehungen zu der neuen US-Regierung und Präsident Donald Trump zu verbessern.
Juri Auel
Vermittler befürchten offenbar Bruch der Waffenruhe - Verweis auf Trumps Gaza-Plan
Die Vermittler der Waffenruhe zwischen Israel und Hamas befürchten ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge ein Scheitern der Vereinbarung. Die aktuellen Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe seien verschoben worden, bis es klare Anzeichen für den Willen der USA zur Fortsetzung des Stufenplanes gebe, sagen zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters zufolge.
Hintergrund ist der international höchst umstrittene Plan von US-Präsident Donald Trump, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und den Küstenstreifen als "Riviera des Nahen Ostens" wiederaufzubauen. Die Hamas habe den Vermittlern gegenüber erklärt, dass Israel ihrer Ansicht nach die Waffenruhe nicht ernst nehme. Zudem seien die Garantien der USA für die Waffenruhe nach Einschätzung der Hamas wegen Trumps Plan nicht länger in Kraft. Ägypten, Katar und die USA haben die stufenweise Waffenruhe zwischen Israel und Hamas vermittelt. Trumps Plan wird in der arabischen Welt und von vielen anderen Ländern strikt abgelehnt.
Hintergrund ist der international höchst umstrittene Plan von US-Präsident Donald Trump, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und den Küstenstreifen als "Riviera des Nahen Ostens" wiederaufzubauen. Die Hamas habe den Vermittlern gegenüber erklärt, dass Israel ihrer Ansicht nach die Waffenruhe nicht ernst nehme. Zudem seien die Garantien der USA für die Waffenruhe nach Einschätzung der Hamas wegen Trumps Plan nicht länger in Kraft. Ägypten, Katar und die USA haben die stufenweise Waffenruhe zwischen Israel und Hamas vermittelt. Trumps Plan wird in der arabischen Welt und von vielen anderen Ländern strikt abgelehnt.
Katja Guttmann
Trump zu seinem Gaza-Plan: Palästinenser ohne Recht auf Rückkehr
US-Präsident Donald Trump beharrt auf seinem viel kritisierten Plan zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen. Nun geht er sogar noch einen Schritt weiter. Auf die Frage, ob die Palästinenser das Recht haben würden, in das Küstengebiet zurückzukehren, sagte Trump im Gespräch mit dem Sender Fox News: „Nein, das würden sie nicht, denn sie werden viel bessere Unterkünfte haben.“ Es gehe ihm darum, „einen dauerhaften Ort“ für die Palästinenser zu schaffen, so der Republikaner.
„Wir werden schöne Gemeinden für die 1,9 Millionen Menschen bauen. Wir werden schöne Gemeinden bauen, sichere Gemeinden.“ Diese sollten ein wenig entfernt von „all dieser Gefahr“ entstehen. Zu dem vom israelischen Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas zerstörten Gazastreifen sagte er: „In der Zwischenzeit würde ich das besitzen. Betrachten Sie es als eine Immobilienentwicklung für die Zukunft.“
„Wir werden schöne Gemeinden für die 1,9 Millionen Menschen bauen. Wir werden schöne Gemeinden bauen, sichere Gemeinden.“ Diese sollten ein wenig entfernt von „all dieser Gefahr“ entstehen. Zu dem vom israelischen Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas zerstörten Gazastreifen sagte er: „In der Zwischenzeit würde ich das besitzen. Betrachten Sie es als eine Immobilienentwicklung für die Zukunft.“