Krieg in NahostExplosion in Tel Aviv war offenbar Anschlag - Hamas bekennt sich

Am Sonntag war ein Sprengsatz explodiert, der Attentäter starb. Die Tat sei zusammen mit dem Islamischen Dschihad verübt worden, teilen nun die Al-Kassam-Brigaden mit. US-Außenminister Blinken sagt, die aktuellen Bemühungen seien vielleicht die letzte Chance für einen Geisel-Deal.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates
Irans Generalstabschef: Menschen sollen Tel Aviv und Haifa verlassen
Merz: Israel macht „die Drecksarbeit“ für den Westen
Israel: Haben zentralen Kommandeur der Revolutionsgarden getötet
Trump kanzelt Macron ab und befeuert Spekulationen über Abreisegrund
G-7-Staaten einigen sich auf Erklärung Iran und Israel
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Trump fordert "bedingungslose Kapitulation" - trifft sein Team für nationale Sicherheit 

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf Iran. Man wisse genau, wo sich das geistliche Oberhaupt Irans, Ayatollah Ali Chamenei, verstecke, schreibt Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. „Er ist ein leichtes Ziel, aber dort ist er sicher - wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment.“ Allerdings wolle man nicht, dass Raketen auf Zivilisten oder US-Soldaten abgefeuert würden. „Unsere Geduld neigt sich dem Ende zu“, so Trump. Anschließend schickte er einen weiteren Post hinterher: „UNCONDITIONAL SURRENDER!“ (bedingungslose Kapitulation). 

Trump ist mit seinem Team für nationale Sicherheit zusammengekommen. Aus dem Weißen Haus hieß es nach Ende des Treffens, die Beratungen im „Situation Room“, dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington, hätten knapp anderthalb Stunden gedauert. Für den weiteren Verlauf des Kriegs zwischen Iran und Israel gilt es als entscheidend, wie sich die USA verhalten werden. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betonte die US-Regierung aber, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und Iran beteilige. 

Zuvor betonte Trump die militärische Überlegenheit gegenüber Iran: „Wir haben jetzt die vollständige und totale Kontrolle über den Himmel über Iran“, schrieb der Republikaner. Zuvor hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von einer „vollen Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran“ gesprochen. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Macron reagiert gelassen auf Trumps Vorwürfe 

Mit einem verbalen Wutausbruch gegen Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron reiste US-Präsident Donald Trump vorzeitig vom G-7-Gipfel in Kanada ab. Der bekräftigte nun seine frühere Darstellung, nach der Trump beim Treffen deutlich gemacht hatte, dass er wegen Bemühungen um eine Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und Iran vorzeitig abreise. Dass Trump dieses später dementierte, führte er auf eine „offensichtliche Meinungsänderung“ Trumps zurück. Für Meinungsänderungen der amerikanischen Regierung sei er nicht verantwortlich, ergänzte Macron.

Trump hatte Macron als „öffentlichkeitsheischend“ bezeichnet und ihm vorgeworfen, fälschlicherweise behauptet zu haben, er reise vorzeitig nach Washington zurück, um an einer Waffenruhe zu arbeiten. Dazu ergänzte er in einem Social-Media-Post: „Er hat keine Ahnung, warum ich jetzt auf dem Weg nach Washington bin, aber es hat sicherlich nichts mit einer Waffenruhe zu tun.“ Es gehe um etwas „viel Größeres“. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Trump widerspricht US-Geheimdienstchefin: Iran nah an Atombombe gewesen

Der US-Präsident hat sich von einer früheren Aussage seiner Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard zum iranischen Atomprogramm distanziert. „Es ist mir egal, was sie gesagt hat“, sagte der Republikaner auf Nachfrage einer Journalistin. Er selbst denke, Iran sei „sehr nah dran“ gewesen, eine Atombombe zu haben.

Gabbard hatte Ende März im Geheimdienstausschuss des US-Senats erklärt, nach Einschätzung der US-Geheimdienste baue Iran derzeit keine Atombombe. Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei habe dem seit 2003 ausgesetzten Programm bislang keine neue Genehmigung erteilt. 

Das Weiße Haus bekräftigte im Anschluss an Trumps Äußerung, der Präsident habe immer wieder klargemacht, dass Iran unter keinen Umständen in den Besitz einer Atombombe gelangen dürfe. Auf spätere Nachfrage von Journalisten, ob sich an Gabbards Einschätzung vom März etwas geändert habe, wich Außenamtssprecherin Tammy Bruce einer klaren Antwort aus. Sie betonte, sie könne sich nicht zu geheimdienstlichen Bewertungen äußern, und verwies darauf, dass Trump und sein Team die sicherheitspolitischen Entscheidungen träfen. 
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Irans Generalstabschef: Menschen sollen Tel Aviv und Haifa verlassen

Der Generalstabschef der iranischen Streitkräfte hat Menschen zum Verlassen der Großstädte Tel Aviv und Haifa aufgefordert. Die Bewohner seien angehalten, „diese Gebiete zu verlassen, um ihr Leben zu retten“, sagte Abdolrahim Mussawi laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars. Es stünden „Strafaktionen“ bevor. Aus Israel wurde der Aufruf nicht kommentiert. Iran hat auch heute erneut mehrere Salven von Raketen auf Israel abgefeuert. Im Gegenzug griff auch Israel in Teheran und anderen iranischen Städten erneut an. 
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Merz: Israel macht „die Drecksarbeit“ für den Westen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hofft auf ein Ende der iranischen Regierung im Zuge der israelischen Angriffe gegen die Atomanlagen des Landes. „Wir haben es hier mit einem Terrorregime zu tun, nach innen wie nach außen. Es wäre gut, wenn dieses Regime an sein Ende käme“, sagte der CDU-Chef am Rande des zweiten Tages des G-7-Gipfels in Kanada in einem ARD-Interview. Zugleich bot er Teilen der Regierung in Teheran die Rückkehr an den Verhandlungstisch an. „Das Angebot steht“, sagte Merz. Die Entscheidung darüber liege bei der iranischen Regierung. „Und wenn sie nicht bereit ist, die Gespräche aufzunehmen, dann wird Israel den Weg zu Ende gehen.“

In einem ZDF-Interview machte Merz zudem deutlich, dass Israel aus seiner Sicht derzeit „die Drecksarbeit“ für den ganzen Westen mache. „Ich kann nur sagen, größten Respekt davor, dass die israelische Armee den Mut dazu gehabt hat, die israelische Staatsführung, den Mut dazu gehabt hat, das zu machen“, sagte er. „Wir hätten sonst möglicherweise Monate und Jahre weiter diesen Terror dieses Regimes gesehen und dann möglicherweise noch mit einer Atomwaffe in der Hand.“ Merz verwies dabei auch auf iranische Drohnenlieferungen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Zur Frage der Zukunft des iranischen Atomprogramms nach den Angriffen sagte Merz dem ZDF, dass dieses seiner Annahme nach bereits durch die bisherigen israelischen Angriffe weitgehend beendet sei oder zumindest nicht einfach so fortgesetzt werden könne. Abzuwarten sei allerdings noch, was mit der letzten, tief verbunkerten Anreicherungsanlage passiert sei. „Da wird sich möglicherweise erst in einigen Tagen oder Wochen herausstellen, wie weit die Zerstörungen da reichen“, sagte er. 
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Israels Verteidigungsminister droht Irans oberstem Führer Chamenei 

Israels Verteidigungsminister hat Irans oberstem Führer Ayatollah Ali Chamenei mit dem Tod gedroht, sollten die iranischen Raketenangriffe auf Israel weitergehen. „Er sollte sich daran erinnern, welches Schicksal den Diktator des iranischen Nachbarlands ereilt hat, der auf diese Weise gegen Israel vorgegangen ist“, sagte Israel Katz. Damit spielte er auf den irakischen Diktator Saddam Hussein an, der im Jahr 2003 gestürzt und später wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet worden war. Während des Zweiten Golfkriegs 1991 hatte der Irak unter Hussein Raketen auf Israel abgefeuert. Ziel der Angriffe war es damals, Israel in den Konflikt hineinzuziehen und die von den USA geführte Koalition zu spalten. 

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte dem US-Sender ABC zuletzt gesagt, eine Tötung Chameneis könnte den Konflikt Israels mit Iran beenden. Ein bekannter Kommentator des israelischen TV-Senders N12 wies jedoch darauf hin, dass es sich bei Chamenei um einen 86-Jährigen handele. „Er ist (in Iran) nicht populär, er ist verhasst, warum sollte man ihn zum Märtyrer machen?“ Man könnte es auch dem iranischen Volk selbst überlassen, „es mit ihm so zu machen wie mit al-Gaddafi“, sagte er. Der libysche Langzeitherrscher war während eines Aufstands 2011 gestürzt und getötet worden. Laut N12 gibt es aber auch die Theorie, der Tod Chameneis könnte der Führung in Teheran den „letzten Schlag“ versetzen, weil er nur schwer zu ersetzen sei.
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Israelische Fluggesellschaften wollen Bürger aus dem Ausland zurückholen

Die ersten wegen des Kriegs mit Iran im Ausland gestrandeten Israelis sollen ab Mittwoch nach Hause geflogen werden. „Morgen (Mittwoch) werden wir voraussichtlich Rettungsflüge von folgenden Zielen aus organisieren: Larnaka, Athen, Rom, Mailand und Paris“, teilte El Al, die größte Fluggesellschaft des Landes, mit. Laut Jerusalem Post sitzen derzeit knapp 150 000 Israelis im Ausland fest. Die Passagiere, die mitgenommen werden sollen, werden laut El Al im Laufe des Tages benachrichtigt. Die Flieger seien bereits ausgebucht. Israelis konnten sich vorab für die Sonderflüge registrieren. 

Auch die Fluggesellschaft Air Haifa kündigte an, ab Mittwoch „Rettungsflüge“ von Zypern in die israelische Küstenstadt Haifa anzubieten. Die Airline wird eigenen Angaben nach in den kommenden Tagen voraussichtlich etwa neun Verbindungen pro Tag auf dieser Strecke fliegen.

Wegen des Kriegs mit Iran gab es in den vergangenen Tagen keine Flüge von und nach Israel. El Al meldete, es werde „gemäß der Entscheidung des Staates“ weiterhin keine Flüge aus Israel ins Ausland geben. 
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

EU-Außenbeauftragte Kallas besorgt wegen möglicher US-Beteiligung in Nahost

Für den Fall einer Beteiligung der USA am Krieg zwischen Israel und Iran warnt die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas vor einer Ausweitung des Konflikts in der Region. „Wenn die Vereinigten Staaten involviert werden, wird dies die Region definitiv in einen größeren Konflikt hineinziehen, und das ist in niemandes Interesse“, sagte sie vor Journalisten in Brüssel. In einem Telefonat mit US-Außenminister Marco Rubio habe dieser auch betont, dass es nicht im Interesse der Vereinigten Staaten sei, in diesen Konflikt hineingezogen zu werden.

Kallas hatte sich per Videokonferenz mit den EU-Außenministern beraten. Klar sei: Alle stimmten darin überein, dass Iran keine Atombombe haben dürfe, berichtete die Außenbeauftragte von dem Gespräch. Das sei das Ziel, auf das man hinarbeite und man sei sich einig, dass eine diplomatische Lösung dafür langfristig der beste Weg sei.

Ein wichtiger Punkt der Beratungen mit den EU-Außenministern sei zudem die Evakuierung von EU-Bürgern gewesen. „Einige Mitgliedstaaten verfügen über Flugzeuge für die Evakuierung, andere nicht, und wir koordinieren die Maßnahmen, damit unsere Bürger in Sicherheit sind“, sagte Kallas.
Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Palästinenser: Israel greift erneut Menge bei Gaza-Hilfszentrum an

Das israelische Militär soll nach palästinensischen Angaben erneut Wartende in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen getötet haben. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sprach von mehr als 50 Toten und rund 200 Verletzten im Süden des abgeriegelten Küstengebiets. Details wurden keine genannt. Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, Menschen seien teils zu Fuß, teils mit Fahrzeugen auf dem Weg zu einer Ausgabestelle gewesen, als die israelische Armee sie am Morgen in einem Gebiet zwischen den Städten Rafah und Chan Yunis mit Artillerie beschossen habe.

Israels Armee teilte mit, ein Hilfstransporter sei bei Chan Yunis stecken geblieben. Eine Menschenmenge habe sich in der Gegend, in der Israels Militär im Einsatz sei, versammelt und sich den Soldaten genähert. Der Armee seien Berichte über Verletzte durch israelischen Beschuss bekannt. „Die Einzelheiten des Vorfalls werden derzeit geprüft“, hieß es in einer Mitteilung. Israels Armee „bedauert jeglichen Schaden, der unbeteiligten Personen zugefügt wird, und bemüht sich, den Schaden für sie so gering wie möglich zu halten“. Gleichzeitig müsse das Militär die Sicherheit der israelischen Truppen gewährleisten. Angaben zu Toten machte die Armee nicht.

Die Informationen von Armee und Palästinensern ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Aufnahmen des Vorfalls gibt es nicht. In palästinensischen Medien und sozialen Netzwerken wurde ein Video verbreitet, das teils blutüberströmte Opfer in einer Klinik zeigen soll. Die Echtheit dieser Aufnahmen ist nicht bestätigt.
Philipp Saul
Philipp Saul

Trump will „echtes Ende“ für iranisches Atomprogramm

US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben ein „echtes Ende“ für das iranische Atomprogramm. Es gehe ihm nicht um eine Waffenruhe, sagte Trump mitreisenden Reportern zufolge auf seiner vorzeitigen Rückreise vom G-7-Gipfel in Kanada: „Ein Ende, ein echtes Ende, nicht eine Waffenruhe, ein Ende.“ 

Was genau damit gemeint ist, ist unklar. Für den weiteren Verlauf des Krieges zwischen den Erzfeinden Israel und Iran gilt als entscheidend, was Trump tut – die Möglichkeiten reichen vom Einsatz für eine Verhandlungslösung bis zum direkten Eingreifen in den Konflikt.

Nach seiner Ankunft in Washington schrieb der US-Präsident auf Truth Social, er habe sich nicht an Iran für „Friedensgespräche“ gewandt. „Wenn sie reden wollen, wissen sie, wie sie mich erreichen.“ Iran hätte den bisherigen Verhandlungsvorschlag annehmen sollen.
Dimitri Taube

Iran kritisiert G-7-Erklärung

Teheran hat die G-7-Erklärung zum Krieg zwischen Israel und Iran scharf verurteilt. Die Erklärung habe die „eklatante Aggression Israels“ gegen Iran ignoriert, ebenso wie die „rechtswidrigen Angriffe auf unsere friedliche nukleare Infrastruktur sowie die wahllose Zielerfassung von Wohngebieten und die Tötung unserer Bürger“, schrieb Außenamtssprecher Ismail Baghai in einer Mitteilung.

Israel habe einen unprovozierten Angriffskrieg gegen Iran begonnen, erklärte Baghai. Er verwies in dem Zusammenhang auch auf Artikel 2(4) der UN-Charta, der Angriffe auf ein anderes Land untersagt. Hunderte Zivilisten seien getötet worden, schrieb der Außenamtssprecher.

In dem Text der Gipfelerklärung wird Iran als „die Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors“ bezeichnet und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Zudem erklären die Staats- und Regierungschefs, man habe stets unmissverständlich klargestellt, dass Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe.
Patrick Wehner
Patrick Wehner

Iran feuert wieder Raketen und Drohnen auf Israel 

Iran hat erneut Raketen und Drohnen Richtung Israel gefeuert. Der staatliche Rundfunk sprach von einem „Raketenregen“ auf Ziele in Israel. Die israelische Armee teilte mit, die Luftabwehr sei im Einsatz, um die Bedrohung abzuwehren. Die Bevölkerung sei angewiesen, bis auf Weiteres in den Schutzräumen zu bleiben, teilte das israelische Militär am Morgen mit. Laut der Times of Israel waren im Raum der Stadt Jerusalem Explosionen zu hören.

Später teilte Kiumars Heydari, Kommandeur der iranischen Bodenstreitkräfte, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna mit, dass die Angriffe mit den sogenannten Kamikazedrohnen intensiviert werden sollten. „Der Feind soll wissen, dass eine neue Welle massiver Angriffe durch die Streitkräfte (...) mit neuen und fortschrittlichen Waffen begonnen hat und sich in den kommenden Stunden noch verstärken wird“, zitierte die Staatsagentur den Kommandeur.
Philipp Saul
Philipp Saul

Die SZ berichtet

Philipp Saul
Philipp Saul

Israel: Haben zentralen Kommandeur der Revolutionsgarden getötet

Israels Militär hat den Tod eines wichtigen Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden verkündet. Generalmajor Ali Schadmani sei bei einem Luftangriff in der Nacht zu Dienstag getötet worden, teilte das Militär mit. Aus Iran gab es zunächst keine Bestätigung dafür. Israels Armee bezeichnete ihn als „ranghöchsten militärischen Befehlshaber“. Er habe sowohl die Revolutionsgarden als auch die iranische Armee angeführt. Außerdem habe er dem Obersten Führer Irans, Ayatollah Ali Chamenei, am nächsten gestanden.

Schadmani war der Nachfolger von Gholam-Ali Raschid, der bereits am Freitag zu Kriegsbeginn bei einem israelischen Angriff ums Leben kam. Sie waren Kommandeure des zentralen Hauptquartiers Chatam al-Anbija. Es gehört zu den mächtigen Revolutionsgarden und ist eine Unterabteilung des Generalstabs, verantwortlich für die Planung und Koordination von Operationen verschiedener Militäreinheiten.

Bei israelischen Luftangriffen in Teheran sind in den vergangenen Tagen etwa 20 Generäle ums Leben gekommen. Einige Kommandeure wurden Medienberichten zufolge auch in ihren Wohnungen der Millionenmetropole getötet. Bei den Angriffen auf dicht besiedelte Viertel der Hauptstadt gab es auch Dutzende zivile Opfer.
Ali Schadmani auf einem Bild von 2024
Ali Schadmani auf einem Bild von 2024. IMAGO/ITAR-TASS
Patrick Wehner
Patrick Wehner

Israels Armee: Dutzende Raketenstellungen in Iran attackiert 

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht „umfassende“ Angriffe auf militärische Ziele im Westen Irans geflogen. Dutzende Lagerstätten und Abschussanlagen für Boden-Boden-Raketen seien getroffen worden, teilte die Armee am Morgen mit. Außerdem seien Boden-Luft-Raketenwerfer und Lagerstätten für Drohnen im Westen der Islamischen Republik attackiert worden. Die Angriffe seien beendet, hieß es. Nähere Einzelheiten wurden in der Mitteilung auf Telegram nicht gemacht. Von iranischer Seite gab es zu Israels Angaben bisher keine Mitteilung. 
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