Krieg in Nahost:Explosion in Tel Aviv war offenbar Anschlag - Hamas bekennt sich

Am Sonntag war ein Sprengsatz explodiert, der Attentäter starb. Die Tat sei zusammen mit dem Islamischen Dschihad verübt worden, teilen nun die Al-Kassam-Brigaden mit. US-Außenminister Blinken sagt, die aktuellen Bemühungen seien vielleicht die letzte Chance für einen Geisel-Deal.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates

Israels Verteidigungsminister: Aktionen gegen Hisbollah werden weitergehen

Israelische Armee: Zwei Soldaten im libanesischen Grenzgebiet getötet

Hisbollah-Chef Nasrallah: Explosion von Pagern „Kriegserklärung“

Israelischer Staatsangehöriger wegen mutmaßlicher Anschlagspläne angeklagt

Japanisches Unternehmen dementiert Herstellung von Walkie-Talkies

Katja Guttmann
Katja Guttmann

Israel greift Ziele in Libanon an

Israel hat Libanon massiv aus der Luft angegriffen. Das Militär teilte am Abend mit, es seien rund 100 Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen worden. Außerdem habe die Luftwaffe „Terror-Infrastruktur“ attackiert. Die Armee werde auch weiterhin die Infrastruktur und die Fähigkeiten der Hisbollah schwächen, um den Staat Israel zu verteidigen, hieß es. Artillerie habe das Gebiet von Nakura in Südlibanon beschossen, hatte das Militär zuvor mitgeteilt. 

Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober. Sie bestätigten, es seien Raketenabschussrampen getroffen worden. Es war bereits die zweite Serie israelischer Luftangriffe in Libanon am Donnerstag. Dort herrscht zudem die Sorge, Israel könne eine Bodenoffensive im Süden des Nachbarlands starten. Die Befürchtungen wurden dadurch befeuert, dass die israelische Armee Zivilisten dazu aufgerufen hat, sich am Wochenende von militärischen Übungsgebieten im Norden des Landes fernzuhalten. Das Militär werde dort „Aktivitäten“ ausführen, für Unbefugte herrsche daher Lebensgefahr.

Israel will die Hisbollah wieder aus dem Grenzgebiet verdrängen, um die Sicherheit seiner Bürger im Norden zu gewährleisten. Wegen der fast täglichen kurzen Gefechte zwischen der Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär an der israelisch-libanesischen Grenze haben Tausende Israelis schon vor Monaten die Region verlassen.

Israels Generalstabschef Herzi Halevi genehmigte nach Militärangaben Pläne „für die Fortsetzung des Kriegs“ an der nördlichen Front. Genauere Details hatte die Armee nicht genannt. Es war lediglich die Rede von „Plänen für die nördliche Arena“, mit Blick auf das Nachbarland Libanon.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Minister: Komponenten der in Libanon explodierten Pager nicht aus Taiwan 

Nach Angaben des Wirtschaftsministers von Taiwan, Kuo Jyh-huei, sind die Komponenten der Pager, die am Dienstag in Libanon explodierten, nicht in Taiwan hergestellt worden. Der Gründer und Chef des taiwanesischen Unternehmens "Gold Apollo" war am Donnerstag bis spät in die Nacht von der Staatsanwaltschaft Taiwans verhört und anschließend entlassen worden. "Gold Apollo" hatte diese Woche erklärt, dass die bei dem Anschlag verwendeten Geräte von einem Budapester Unternehmen namens BAC produziert worden seien, das eine Lizenz zur Verwendung seiner Marke habe. 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Großbritannien fordert sofortigen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah

Angesichts der Spannungen zwischen Israel und der Terrormiliz hat der britische Außenminister einen sofortigen Waffenstillstand an der israelisch-libanesischen Grenze gefordert. "Wir sind uns alle sehr, sehr einig, dass wir eine politische Verhandlungslösung wollen, damit die Israelis in ihre Häuser in Nordisrael und die Libanesen in ihre Häuser zurückkehren können", sagte David Lammy nach einem Treffen mit den Außenministern aus Frankreich, den USA und Italien in Paris. Zuvor hatte die Sprecherin des Weißen Hauses in Washington, Karine Jean-Pierre erneut vor einer Eskalation der Situation gewarnt.

Ob die britischen Warnungen zu einer Deeskalation beitragen, darf bezweifelt werden. Derzeit sind die Beziehungen zwischen Israel und Großbritannien angespannt: Anfang des Monats setzte London die Genehmigung für einige Waffenlieferungen an Israel wegen der Sorge aus, sie könnten im Gazastreifen eingesetzt werden und dort Teil von Menschenrechtsverbrechen werden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte diese Entscheidung "beschämend". 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Israels Verteidigungsminister: Aktionen gegen Hisbollah werden weitergehen

Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant hat eine Fortsetzung der Angriffe auf die Hisbollah-Miliz angekündigt. „Die Serie unserer Militäraktionen wird weitergehen“, sagte er bei einer Sitzung mit ranghohen Vertretern des Militärs und der Geheimdienste. Bei der Beratung ging es offenbar um verschiedene Szenarien im Kampf gegen die Hisbollah. Ziel sei eine Rückkehr der Einwohner des israelischen Nordens in ihre Wohnorte. „Mit der Zeit wird die Hisbollah einen wachsenden Preis zahlen.“ 

Gallant sprach außerdem erneut über eine „neue Phase“ des Krieges. Diese hatte er am Mittwoch nach der Explosion zahlreicher Pager in Libanon angekündigt. Nun sagte er: „In der neuen Phase des Krieges gibt es wichtige Gelegenheiten, aber auch erhebliche Risiken.“ 

Unklar ist, ob sich der Verteidigungsminister mit der „Fortsetzung“ der Aktionen auf die israelischen Angriffe auf Libanon bezieht oder ob er damit indirekt auch die Angriffe auf technische Geräte meint. Nach den tödlichen Angriffen auf Pager und Funkgeräte der Hisbollah-Miliz hatte deren Generalsekretär Hassan Nasrallah Vergeltung gegen Israel angekündigt. Israel hat sich bislang nicht zu den Angriffen bekannt.
Dimitri Taube

Israelische Armee: Zwei Soldaten im libanesischen Grenzgebiet getötet

Zwei israelische Soldaten sind in der Nähe der Grenze zum Libanon getötet worden. Das teilte die Armee mit. Der israelische Sender N12 berichtete, ein Soldat sei durch eine Drohne getötet worden, der andere durch eine Panzerabwehrrakete.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Hisbollah-Chef Nasrallah: Explosion von Pagern „Kriegserklärung“

Hassan Nasrallah hat Israel nach den offensichtlich koordinierten Angriffen auf technische Geräte der Schiitenorganisation versuchten „Völkermord“ und ein „Massaker“ vorgeworfen. „Innerhalb von zwei Tagen und binnen einer Minute pro Tag hat Israel darauf abgezielt, mehr als 5 000 Menschen zu töten“, sagte der Hisbollah-Chef bei einer im Fernsehen übertragenen Rede. „Dieser kriminelle Akt kommt einer Kriegserklärung gleich“, sagte er. Israel habe alle roten Linien überschritten.

Es bestehe kein Zweifel daran, dass die Hisbollah einen schweren Schlag erlitten habe. Dieser sei „in der Geschichte unseres Widerstands und vielleicht in der Geschichte des Konflikts mit dem Feind beispiellos“, so Nasrallah. Der Hisbollah sei bewusst, dass Israel technologisch überlegen sei – „insbesondere weil es von den USA und dem Westen unterstützt wird.“ Nasrallah kündigte Vergeltung an: „Die Bestrafung wird kommen“, sagte er. Wann, wo und wie werde man sehen, wenn der Zeitpunkt gekommen sei. 

Die Anschläge hätten aber die Befehlsstrukturen der Miliz nicht beschädigt. Auch die Infrastruktur der mit Iran verbündeten Gruppierung sei intakt, betonte Nasrallah. Die Hisbollah-Miliz wolle die Rückkehr israelischer Zivilisten in die Grenzregion zu Libanon verhindern. Der  „Widerstand in Libanon“ werde seine Angriffe auf Israel nicht einstellen, bevor die „Aggressionen (Israels) gegen Gaza“ aufhörten, sagte Nasrallah. Israel könne Menschen erst wieder in Sicherheit in den Norden zurückkehren lassen, wenn der Krieg in Gaza gestoppt werde. Die Kampfbereitschaft der Miliz wurde erhöht, teilte er mit. 

Während Nasrallahs Rede flogen israelische Kampfflugzeuge im Tiefflug über die Hauptstadt Beirut und durchbrachen die Schallmauer. Im südlichen Vorort Beiruts berichteten Augenzeugen von Scheinangriffen israelischer Flugzeuge. Bei früheren Reden Nasrallahs hat es ähnliche Ereignisse gegeben. 
Maximilian Kornprobst

Libanon verbietet Walkie-Talkies und Pager auf Flügen 

Die libanesischen Behörden verbieten einem Bericht zufolge das Mitführen von Walkie-Talkies und Pagern auf Flügen aus Beirut. Die zivile Luftfahrtbehörde des Landes fordert Fluggesellschaften dazu auf, ihre Passagiere darüber zu informieren, dass die Geräte bis auf Weiteres nicht auf den Flughafen der libanesischen Hauptstadt mitgeführt werden dürfen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Libanons berichtet. Auch deren Luftfrachtversand sei untersagt worden. 
Corinna Koch
Corinna Koch

Israelischer Staatsangehöriger wegen mutmaßlicher Anschlagspläne angeklagt

Israelische Sicherheitskräfte haben eigenen Angaben nach einen israelischen Staatsangehörigen festgenommen, der von Iran für einen Mord an hochrangigen Regierungsvertretern angeworben worden sein soll. Er soll den Angaben zufolge an mindestens zwei Treffen in Iran teilgenommen haben, bei denen es um mögliche Attentate auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joaw Gallant oder den Leiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes gegangen sei. 

Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen Geschäftsmann, der längere Zeit in der Türkei gelebt und dort auch Kontakte zu Iranern gehabt haben soll. Er sei in den vergangenen Monaten für Treffen mit Vertretern des iranischen Geheimdienstes zweimal über die Türkei nach Iran geschleust und für die Mordpläne auch bezahlt worden, hieß es. Der Israeli wurde demnach bereits vergangenen Monat festgenommen. Nun sei auch Anklage gegen den 73-Jährigen erhoben worden.

Die Mordvorhaben seien als Rache für die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in Teheran, die Israel zugeschrieben wird, geplant worden. Bei den gemeinsamen Treffen sollen die iranischen Beamten dem Israeli demnach auch vorgeschlagen haben, Russen oder Amerikaner ausfindig zu machen, die bereit seien, Kritiker der iranischen Regierung in Europa oder den USA zu ermorden.
Corinna Koch
Corinna Koch

Rede von Hisbollah-Anführer Nasrallah erwartet

Nachdem in Libanon zahlreiche Mitglieder der proiranischen Hisbollah an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durch explodierende Kommunikationsgeräte verletzt wurden, will sich der Anführer der Miliz, Hassan Nasrallah, erstmals äußern. Nasrallah kündigte für den heutigen Nachmittag eine Rede an. Die Hisbollah hat bereits Vergeltung für die „sündige Aggression“ Israels geschworen und in einer ersten Reaktion israelische Stellungen an der Grenze angegriffen.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die Miliz sei durch die Angriffe schwer getroffen worden. Die Kommunikationswege der Organisation sollen kompromittiert worden sein. Nun stehe die Hisbollah unter Druck, auf die Situation zu reagieren.
Valentina Reese
Valentina Reese
 

Die SZ berichtet 

Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Nahost-Konflikt:

  • Gaza und die Ukraine galten zuletzt als Testlabore digitaler Kriegsführung. Die Pager-Attacke in Libanon zeigt, dass die Grenze zwischen Cybergewalt und analoger Realität endgültig aufgehoben ist. Andrian Kreye über den Tag null (SZ Plus)

  • In Beirut weiß jeder, dass allein Israel sich solche Aktionen gegen die Terrorgruppe Hisbollah ausgedacht haben kann. Und die Regierung in Jerusalem dürfte schon den nächsten Schlag im Kopf haben, kommentiert Tomas Avenarius (SZ Plus)

  • Die dezentrale Attacke wird von Unterstützern Israels als präziser, intelligenter Schlag gefeiert. Was sagt das Völkerrecht zu dieser Aktion? Wie ein Experte darauf blickt, erklärt Ronen Steinke (SZ Plus)

  • Bei Anruf Tod: Kreative Geheimdienstaktionen wie die massenhafte Manipulation der Pager in Libanon inspirieren seit jeher die Filmindustrie. Aus Gründen. Von Moritz Baumstieger (SZ Plus) 

Corinna Koch
Corinna Koch

Japanisches Unternehmen dementiert Herstellung von Walkie-Talkies

Die in Libanon explodierten Funksprechgeräte wurden nach eigenen Angaben nicht von dem japanischen Telekommunikationsunternehmen ICOM gebaut. Laut dem Konzern wurde die Produktion der bei dem Angriff identifizierten Modelle vor zehn Jahren eingestellt. Bei den meisten noch im Handel befindlichen Geräten handele es sich um Fälschungen. Die Firma geht aber nach eigenen Angaben Berichten nach, denen zufolge die in Libanon explodierten Funksprechgeräte mit seinem Firmenlogo versehen waren. Auf Fotos sind Geräteteile einiger detonierter Walkie-Talkies zu sehen, die mit dem Namen des Unternehmens gekennzeichnet sind. Die Geräte sehen aus wie das ICOM-Modell IC-V82. 

Von 2004 bis Oktober 2014 sei das Modell produziert und exportiert worden, unter anderem in den Nahen Osten, wie es in einem Statement des Unternehmens heißt. Die börsennotierte Firma mit Sitz in Osaka erklärt, sie stelle alle ihre Funkgeräte in Japan her. ICOM-Produkte für internationale Märkte würden ausschließlich über autorisierte Händler verkauft. 

In der Vergangenheit hat ICOM davor gewarnt, dass Produktfälschungen auf dem Markt kursierten, insbesondere von eingestellten Modellen. "Es ist unmöglich, dass während der Herstellung eine Bombe in eines unserer Geräte eingebaut wurde", sagte ICOM-Direktor Yoshiki Enomoto der Nachrichtenagentur Reuters. Der Prozess sei hochautomatisiert und schnell, es bleibe keine Zeit für so etwas.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

USA sichern Israel Unterstützung zu – und beharren auf diplomatischer Lösung

In einem Gespräch der Verteidigungsminister der USA und Israels hat Lloyd Austin seinem israelischen Kollegen Joav Gallant "die unerschütterliche Unterstützung der USA" angesichts der Bedrohung aus Iran und Libanon zugesichert. Das teilte das Pentagon mit. Gallant betonte nach dem Telefonat das Engagement der USA in der Region.

Das US-Verteidigungsministerium erklärt weiter, dass ein Waffenstillstand im Gazastreifen weiterhin die höchste Priorität habe. Aber auch die Situation an der libanesischen Grenze fordere eine Einigung, "die es den Zivilisten auf beiden Seiten ermöglicht, in ihre Häuser zurückzukehren", heißt es in der Mitteilung. Dort haben die Spannungen seit den massenhaften Explosionen von Pagern und Walkie-Talkies bei Hisbollah-Mitgliedern drastisch zugenommen.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Tausende Israelis erhalten falsche Warnmeldungen auf dem Handy

Das israelische Militär untersucht nach eigenen Angaben einen Vorfall, bei dem Tausende Menschen in Israel Textnachrichten bekommen haben sollen, in denen sie dazu aufgefordert wurden, sofort einen Schutzraum aufzusuchen. Die israelische Armee teilt mit, sie habe diese Warnung nicht verschickt und weist auf Rechtschreibfehler in der Nachricht hin.

Der israelische Sender Kan berichtet, die Behörden prüften, ob Iran möglicherweise hinter den verbreiteten Fehlinformationen steckt.
Maximilian Kornprobst

Tote und Hunderte Verletzte bei neuen Explosionen in Libanon

Nach den vermutlich von Israel koordinierten Pager-Angriffen sind in Libanon bei neuen Explosionen nach Behördenangaben mindestens 25 Menschen getötet und mehr als 600 verletzt worden. Wie am Vortag soll es viele Mitglieder der Hisbollah-Miliz getroffen haben, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Sie bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass Walkie-Talkies von Hisbollah-Mitgliedern in die Luft geflogen seien. Auch aus Hisbollah-Kreisen hieß es, „drahtlose Geräte wie Walkie-Talkies“ seien explodiert. Detonationen wurden aus der Hauptstadt Beirut und anderen Landesteilen gemeldet.

Die betroffenen Funkgeräte seien von der Hisbollah vor fünf Monaten gekauft worden, etwa zur gleichen Zeit wie die Pager, sagte eine Sicherheitsquelle. In der Nähe einer von der Hisbollah organisierten Trauerfeier sei es zu mindestens einer Explosion gekommen. Dort sollte um Menschen getrauert werden, die am Dienstag durch detonierende Pager ums Leben gekommen waren. 

Augenzeugen im südlichen Vorort Beiruts berichteten: „Wir hören die gleichen Geräusche wie gestern.“ Auch in der Hafenstadt Tyrus waren Explosionsgeräusche zu hören. Zahlreiche Krankenwagen seien im Einsatz, berichteten Menschen vom Ort des Geschehens. In Sicherheitskreisen hieß es, viele der Verletzten hätten Wunden an den Händen oder im Bauchbereich erlitten. 

In einem im Netz kursierenden Video ist zu sehen, wie nach einer Explosion Panik ausbricht und Menschen offenbar verletzt am Boden liegen. Andere Bilder und Videos in den sozialen Medien zeigen zerstörte Funkgeräte sowie ein brennendes Auto.
Feuerwehr im Einsatz nach einer Explosion im Süden von Libanon.
Feuerwehr im Einsatz nach einer Explosion im Süden von Libanon. AFP: Mahmoud Zayyat
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Iran will libanesische Verletzte behandeln

Irans Rettungsdienste wollen nach den Explosionen in Libanon etwa 100 Verletzte ausfliegen. Die meisten der Verwundeten, die in iranische Krankenhäuser gebracht werden sollen, seien an Händen und Augen verletzt, sagte der Leiter der Roten Halbmond-Gesellschaft, Pirhussein Koliwand. 95 Patienten würden in den kommenden Stunden ausgeflogen. Iran hatte zuvor Ärzte und Pfleger nach Libanon entsandt. 

Das dortige Gesundheitssystem ist wegen der seit Jahren andauernden schweren Wirtschaftskrise im Land völlig überlastet. Die einflussreiche Hisbollah-Miliz, die Ziel der Explosionen gewesen ist, ist eine enge Verbündete des iranischen Regimes. Unter den Verletzten war auch Irans Botschafter in Libanon.
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