Krieg in Nahost:Lufthansa streicht alle Flüge nach Israel bis 8. August

Vom Abend des 1. August an fliegt die Airline Tel Aviv nicht mehr an, bestätigt ein Sprecher. Grund sind die aktuellen Entwicklungen in der Region, auch vier weitere Airlines streichen die Verbindungen. Israel erklärt den führenden Hamas-Terroristen Deif für tot.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost. 

Wichtige Updates

Überlebende des Hamas-Massakers vertritt Israel beim ESC

Trump erklärt Huthi-Miliz wieder zur Terrororganisation 

Huthi lassen Entführte wegen Gaza-Waffenruhe frei

Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland 

Verletzte bei Messerangriff in Tel Aviv 

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

UN-Chef warnt vor Annexion des Westjordanlandes

Generalsekretär Antonio Guterres zeigt sich besorgt, dass Israel das besetzte Westjordanland annektieren könnte. "Es besteht die Möglichkeit, dass Israel sich durch die militärischen Erfolge ermutigt fühlt und denkt, dies sei der richtige Zeitpunkt für die Annexion des Westjordanlands und den Verbleib des Gazastreifens in einer Art Schwebezustand", sagte Guterres am Mittwoch in Davos. "Das wäre ein vollständiger Verstoß gegen das Völkerrecht ... und würde bedeuten, dass es im Nahen Osten niemals Frieden geben wird."
Genährt wird die Befürchtung von einem größer angelegten Einsatz israelischer Sicherheitskräfte in der Extremistenhochburg Dschenin im Westjordanland, bei dem am Dienstag den örtlichen Behörden zufolge mindestens acht Palästinenser getötet und 35 verletzt wurden. Das israelische Militär erklärte, Armee, Polizei und Geheimdienste hätten einen Anti-Terror-Einsatz in der Stadt gestartet. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem umfangreichen Militäreinsatz und dem Beginn einer neuen Offensive gegen mit Iran verbündete Extremisten-Gruppen. 
Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht während einer Plenarsitzung in der Kongresshalle während der 55. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.
Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht während einer Plenarsitzung in der Kongresshalle während der 55. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. dpa
Julia Daniel
Julia Daniel

Israel: Zwei bewaffnete Palästinenser nahe Dschenin getötet 

Israels Armee hat im Westjordanland eigenen Angaben zufolge zwei bewaffnete Palästinenser getötet. Die mutmaßlichen Islamisten seien als Verantwortliche für einen Anschlag mit drei Toten Anfang Januar gesucht worden, teilte das Militär mit. Den Angaben zufolge wurden sie nun in der Nacht in der Nähe der Stadt Dschenin gestellt, wo sie sich in einem Gebäude verschanzt hatten. Es habe einen Schusswechsel gegeben und die beiden seien getötet worden, hieß es. Ein israelischer Soldat sei verletzt worden. Nach Angaben der Armee waren die Getöteten Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ).

Die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, teilten hingegen mit, die beiden Männer seien Mitglieder der Hamas gewesen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah gab ihr Alter mit 25 und 30 Jahren an. Bei dem Einsatz in der Nacht wurden israelischen Armeeangaben zufolge mehrere weitere Verdächtige festgenommen, denen Israel demnach vorwirft, bei dem Anschlag geholfen zu haben.
 
Bei dem von den Männern verübten Anschlag auf einen Bus im nördlichen Westjordanland Anfang Januar waren israelischen Angaben zufolge drei Israelis ums Leben gekommen. Die Hamas reklamierte den Anschlag nach dem Tod der beiden mutmaßlichen Täter nun für sich.

Der israelische Armeeeinsatz in der Gegend von Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert inzwischen den dritten Tag an. Es ist der umfangreichste Einsatz seit Langem in der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt.
Dimitri Taube

Überlebende des Hamas-Massakers vertritt Israel beim ESC

Eine Überlebende des Hamas-Massakers wird Israel beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in der Schweiz vertreten. Die 24 Jahre alte Yuval Raphael setzte sich am Mittwochabend im Finale der Fernsehshow „Hakochav Haba“ („Der nächste Star“) gegen weitere Kandidaten durch. Sie ist israelischen Medienberichten zufolge ein Neuling in der Musikbranche. Das Lied, mit dem die Sängerin beim ESC antreten wird, soll laut israelischen Medien im kommenden Monat ausgewählt werden.

Die Frau überlebte am 7. Oktober 2023 den brutalen Überfall der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen auf das Nova-Musikfestival. Die Terroristen ermordeten dabei 364 Menschen und entführten Dutzende von der Party in den Gazastreifen. Raphael überlebte den israelischen Berichten zufolge, indem sie sich in einem Schutzraum stundenlang unter Leichen versteckte. Die junge Frau rechne zwar mit Buhrufen bei ihrem Auftritt in Basel. Sie wolle dennoch ihre Geschichte erzählen.

Beim vergangenen ESC hatten Kritiker gefordert, Israel wegen des Vorgehens der israelischen Armee im Gaza-Krieg auszuschließen. Die ESC-Organisatoren entschieden sich gegen einen solchen Schritt. Die israelische Sängerin Eden Golan war daraufhin bei ihrem ESC-Auftritt im schwedischen Malmö 2024 zum Teil heftig angefeindet und ausgebuht worden. Sie belegte dennoch den fünften Platz. Hätte nur das Fernsehpublikum abgestimmt, wäre sie Zweite geworden. In das Ergebnis fließen auch Jury-Stimmen ein.
Yuval Raphael überlebte 2023 den Überfall der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen auf das Nova-Musikfestival.
Yuval Raphael überlebte 2023 den Überfall der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen auf das Nova-Musikfestival. Foto: „Der nächste Star“, Kanal 12/Handout via Reuters
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Trump erklärt Huthi-Miliz wieder zur Terrororganisation 

US-Präsident Donald Trump will die von Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen wieder als ausländische Terrororganisation einstufen. Das geht aus einer Anordnung des Weißen Hauses hervor. Den Schritt begründet Trump unter anderem mit Angriffen der Miliz auf US-Militär und auf Handelsschiffe im Roten Meer. Mit der Ausweisung als ausländische Terrororganisation gehen scharfe Sanktionen einher.

Die Regierung von Trumps Vorgänger Joe Biden hatte die Huthi-Miliz im vergangenen Jahr bereits auf die Liste weltweit agierender Terroristen gesetzt, Grund waren auch hier die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer. Die USA unterscheiden bei Terror-Einstufungen zwischen weltweit agierenden Terroristen („Specially Designated Global Terrorists“, SDGT) und ausländischen Terrororganisationen („Foreign Terrorist Organizations“, FTO). Die Unterscheidung spielt eine Rolle bei den mit der Einstufung verbundenen Sanktionen. Mit Trumps Anordnung steht die Miliz bald wieder auf beiden Terrorlisten.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Huthi lassen Entführte wegen Gaza-Waffenruhe frei

Mehr als ein Jahr nach der Kaperung des Frachtschiffs „Galaxy Leader“ im Roten Meer hat die jemenitische Huthi-Miliz die 25-köpfige Crew freigelassen. Der Schritt diene als „Unterstützung für die Einigung über eine Waffenruhe in Gaza“, teilte der Oberste Politische Rat der Huthi mit. Das berichtete die von der Miliz kontrollierte jemenitische Nachrichtenagentur Saba. Die Freilassung sei erfolgt nach Gesprächen der Huthi mit der islamistischen Hamas sowie Vermittlern im benachbarten Oman.
Die Huthi hatten den Autotransporter im November 2023 im Roten Meer gekapert. Berichten israelischer Medien zufolge steht ein Unternehmen hinter dem Schiff, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Huthi-Militärsprecher Jahja Sari bezeichnete die Kaperung damals auf der Plattform X als eine „moralische Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk“. Nach Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 begannen die Huthi mit Angriffen auf Dutzende Handelsschiffe im Roten Meer sowie auf Israel - nach Darstellung der Miliz zur Unterstützung der Hamas in Gaza. Die USA, Großbritannien und Israel reagierten mit Luftangriffen auf Huthi-Ziele in Jemen.

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland 

Die israelische Armee hat den zweiten Tag in Folge ihren Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland fortgesetzt. Der israelische Sender Kan berichtete unter Berufung auf palästinensische Quellen, es habe einen neuen Drohnenangriff in der Stadt gegeben, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Nach palästinensischen Berichten kam es in zahlreichen Häusern am Rande des Flüchtlingsviertels von Dschenin zu Razzien der Armee.
Die Armee teilte mit, israelische Sicherheitskräfte hätten binnen 24 Stunden „zehn Terroristen getroffen“. Außerdem habe es Luftangriffe auf „Terror-Infrastruktur“ gegeben, mehrere an Straßen gelegte Sprengsätze seien entschärft worden.
Es ist der umfangreichste Einsatz Israels in Dschenin seit Langem. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden bisher zehn Menschen getötet und mindestens 40 verletzt.
Das Vorgehen der israelischen Streitkräfte in Dschenin erfolgt zu einer Zeit, da sich die ohnehin schon gespannte Lage im Westjordanland angesichts eines Erstarkens militanter Palästinenser und zunehmender Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten drastisch verschärft hat. 
Newsdesk
Newsdesk

Trump über Gazastreifen: „Phänomenale Lage" und „bestes Wetter"

Der Gazastreifen liegt in Schutt und Asche, zehntausende Menschen verloren im Krieg dort ihr Leben. Der neue US-Präsident hat diesbezüglich kurz nach Amtsantritt fragwürdige Äußerungen getätigt. Trump pries den Gazastreifen für eine „phänomenale Lage am Meer“ und „bestes Wetter“. Man könne damit „einige schöne“ und „fantastische“ Dinge machen, sagte Trump im Weißen Haus über den abgeriegelten Küstenstreifen.
Auf die Frage einer Journalistin, ob er davon ausgehe, dass die derzeitige Waffenruhe anhalte, sagte Trump, dass er nicht zuversichtlich sei. „Es ist nicht unser Krieg, es ist deren Krieg.“ Die „andere Seite“ sei „sehr geschwächt“. Er habe sich ein Bild von Gaza angesehen, sagte er weiter, es sehe dort aus wie ein großes Abbruchgelände, die meisten Leute dort seien tot. Es müsse auf „eine andere Art und Weise“ wieder aufgebaut werden. 
Diese Luftaufnahme zeigt das Ausmaß der Zerstörung im Gazastreifen sowie israelische Panzer nahe der Grenze.
Diese Luftaufnahme zeigt das Ausmaß der Zerstörung im Gazastreifen sowie israelische Panzer nahe der Grenze. Foto: REUTERS
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Verletzte bei Messerangriff in Tel Aviv 

Bei einem Messerangriff in Tel Aviv sind laut israelischen Polizeiangaben fünf Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Der Angreifer sei von einer Passantin erschossen worden, hieß es. Die Polizei sprach von einem terroristischen Angriff. Offizielle Informationen über den Täter gab es zunächst nicht. Die Zeitung „Times of Israel“ berichtete, seinen Papieren zufolge sei er am Samstag in Israel als Tourist eingereist und habe eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in den USA. Die islamistische Hamas pries den Angreifer in einer Stellungnahme als Märtyrer und stellte seine Tat als Reaktion auf die israelische Militäroperation in Dschenin im Westjordanland hin. 

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Israels Armeechef Halevi kündigt Rückzug an

Mehr als 15 Monate nach Beginn des Gaza-Krieges hat der israelische Generalstabschef Herzi Halevi seinen Rücktritt erklärt. Der Schritt solle am 6. März in Kraft treten, bestätigte ein Armeesprecher. Als Grund nannte Halevi in einer Erklärung „die Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der israelischen Armee am 7. Oktober“. Halevi wollte schon früher zurücktreten, wurde aber von der Regierung zum Bleiben aufgefordert. 

Der Schritt komme zu einem Zeitpunkt, „an dem die israelische Armee wichtige Errungenschaften erzielt hat und sich im Prozess der Umsetzung einer Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln befindet“, teilte Halevi mit. Er werde bis zum Ende seines Lebens schwer an der Bürde tragen. Auch der Kommandant der für den Süden des Landes zuständigen Streitkräfte, Yaron Finkelman, kündigte seinen Rückzug an. 

Mehrere Repräsentanten der Armee haben nach dem beispiellosen Hamas-Massaker im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 bereits ihren Rücktritt erklärt. Viele Israelis werfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, bisher keine persönliche Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober eingeräumt zu haben.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen neuen größeren Militäreinsatz in der palästinensischen Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland begonnen. Gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst und Polizeikräften habe man einen „Anti-Terror-Einsatz“ in der Stadt gestartet, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Der Name der Operation sei „Eisenmauer“, teilte das Militär mit. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden mit Beginn des Einsatzes mindestens sechs Palästinenser getötet und 25 weitere verletzt. 

Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, die dort mehrere Wochen lang in Dschenin gegen militante Kräfte im Einsatz waren, zogen sich nach palästinensischen Angaben vorher zurück. Nach Medienberichten drangen Bodentruppen und Spezialeinheiten in die Stadt ein. Es wurden auch Angriffe mit Drohnen gemeldet. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Hilfslieferungen kommen im Gazastreifen an

Rund 280 Lastwagen haben am dritten Tag der Waffenruhe im Gazastreifen weitere Hilfsgüter sowie Treibstoff aus Ägypten in das Küstengebiet gebracht. Sie seien unter anderem über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom nach Gaza gefahren, sagte ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien 25 Lastwagen mit Treibstoff gewesen. Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag hätten mehr als 1.700 Lkw Hilfsgüter und Treibstoff aus Ägypten in den Gazastreifen geliefert, sagte der Vertreter der Hilfsorganisation. Rund 4.000 Lastwagen stünden weiterhin bereit zur schrittweisen Einfahrt in das Gebiet. Erstmals seit 270 Tagen warteten dort auch wieder Krankenwagen, um verletzte Palästinenser aufzunehmen. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Israels Militär stellt Rückkehr in den Norden des Gazastreifens in Aussicht

Wenn die Waffenruhe hält, dann könnten Palästinenser ab Anfang kommender Woche in den nördlichen Gazastreifen zurückkehren. Dies bekräftigte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte auf der Plattform X. Er betonte jedoch, dass die Hamas alle Punkte der Vereinbarung bis dahin erfüllen müsse. Dazu gehört unter anderem die für Samstag vereinbarte Freilassung weiterer Geiseln. 
Das Abkommen sieht vor, dass am siebenten Tag nach Inkrafttreten des Abkommens unbewaffnete Palästinenser zu Fuß in den nördlichen Bereich des Gazastreifens zurückkehren könnten. Dafür soll die Küstenstraße geöffnet werden. Zwei Wochen später soll auch die zentrale Verbindungsstraße in den Norden geöffnet werden. Laut der Vereinbarung soll die israelische Armee nur Fahrzeuge kontrollieren dürfen. Der Armeesprecher warnte jedoch die Bewohner des Gazastreifens davor, sich Zonen zu nähern, in denen das israelische Militär die Kontrolle übernommen hat. 
Newsdesk
Newsdesk

Trump hebt Sanktionen gegen radikale israelische Siedler auf

US-Präsident Donald Trump hat Sanktionen seines Landes gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland aufgehoben. Dort kommt es seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 vermehrt zu Gewalt von Siedlern gegen Palästinenser; der israelischen Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie unternehme nicht genug dagegen. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte am 1. Februar 2024 eine Verordnung erlassen über „die Verhängung bestimmter Sanktionen gegen Menschen, die im Westjordanland Frieden, Sicherheit und die Stabilität untergraben“. Das Weiße Haus teilte nun mit, Trump habe sie aufgehoben. 

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich begrüßte die Entscheidung. „Diese Sanktionen waren eine schwerwiegende und eklatante ausländische Einmischung in Israels interne Angelegenheiten und ein ungerechtfertigter Verstoß gegen demokratische Prinzipien und den gegenseitigen Respekt, der Beziehungen zwischen befreundeten Nationen leiten sollte“, schrieb der siedlerfreundliche Politiker auf der Plattform X. Auch der zurückgetretene Polizeiminister Itamar Ben-Gvir sprach von einer „historischen Entscheidung“ Trumps. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Hamas: Nächste Freilassung von Geiseln und Häftlingen für Samstag geplant

Die nächsten israelischen Geiseln sollen am kommenden Samstag freigelassen und nach Israel zurückgebracht werden. Auch weitere palästinensische Häftlinge sollen an dem Tag freikommen. Die Hamas bestätigte den Termin in einer Mitteilung auf Telegram. Gemäß dem vereinbarten Abkommen sollen vier Entführte freikommen, wie viele palästinensische Häftlinge es sein sollen, ist noch unklar. Nach Angaben der Hamas soll es sich um vier Frauen handeln. 

Seit Sonntag gilt im Gazastreifen eine Feuerpause, die auf sechs Wochen angelegt ist. Die Hamas ließ letztes Wochenende drei weibliche Geiseln frei, Israel entließ im Gegenzug 90 Palästinenser aus der Haft. In der ersten von drei Phasen sollen insgesamt 1904 palästinensische Häftlinge und 33 Geiseln freikommen. 
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Hamas kündigt „Wiederauferstehung“ des Gazastreifens an

In einer Verlautbarung am zweiten Tag des Waffenstillstands mit Israel hat die Hamas angekündigt, Gaza werde „wiederauferstehen“ und das weitgehend zerstörte Gebiet werde wieder aufgebaut. Israel habe es nicht geschafft, die Bevölkerung zu verunsichern. Der „Weg der Standhaftigkeit“ werde weitergehen, bis die Besatzer besiegt seien. 

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium von Gaza teilte derweil mit, mehr als 47 000 Menschen seien während des Krieges in Gaza getötet worden. Mindestens 111 091 Palästinenserinnen und Palästinenser sollen verletzt worden seien. Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag suchen palästinensische Rettungsdienste unter den Trümmern des weitgehend zerstörten Küstenstreifens nach Todesopfern. 

Deren Zahl könnte sich deutlich erhöhen, da im Gazastreifen Chaos herrscht, zahlreiche Menschen vermisst und viele Tote unter den zerstörten Gebäuden vermutet werden. Gleichzeitig können die Zahlen des Ministeriums nicht unabhängig überprüft werden, weil es kaum noch internationale Beobachter im Gazastreifen gibt und die Hamas die Todeszahlen für ihre Propaganda missbraucht.
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