Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Zahl der Todesopfer nach Pager-Explosionen auf zwölf gestiegen
Berichte: Israelische Geheimdienste stecken hinter Explosionen in Pagern
Tote und viele Verletzte in Libanon durch explodierende Pager
Aufnahmen zeigen chaotische Szenen - Verletzungen oftmals auf Hüfthöhe
Pager-Explosionen auch in Syrien - 14 Hisbollah-Kämpfer verletzt
Dominik Fürst
Explodierte Pager sollen von ungarischer Firma hergestellt worden sein
Die in Libanon explodierten Pager wurden nach Angaben der taiwanischen Firma Gold Apollo von der in Budapest ansässigen BAC Consulting hergestellt. Gold Apollo teilt mit, dass es die Markenrechte an den ungarischen Hersteller abgegeben habe, aber nicht an der Produktion beteiligt gewesen sei. Das Model AR-924 sei von BAC sowohl produziert als auch verkauft worden. „Das Gerät stammt nicht von uns. Es stand lediglich unsere Marke darauf“, sagt Firmengründer und Präsident, Hsu Ching-Kuang vor Reportern am Firmensitz in der Stadt Neu-Taipeh. Eine Stellungnahme von BAC gibt es bislang nicht.
Bilder von zerstörten Pagern, die von Reuters analysiert wurden, zeigten ein Design und Aufkleber auf der Rückseite, die mit Pagern des taiwanischen Herstellers Gold Apollo übereinstimmten. Auch Gold Apollo sei Geschädigter des Vorfalls. „Wir sind eine verantwortungsvolle Firma. Das ist sehr peinlich“, sagte er.
Bilder von zerstörten Pagern, die von Reuters analysiert wurden, zeigten ein Design und Aufkleber auf der Rückseite, die mit Pagern des taiwanischen Herstellers Gold Apollo übereinstimmten. Auch Gold Apollo sei Geschädigter des Vorfalls. „Wir sind eine verantwortungsvolle Firma. Das ist sehr peinlich“, sagte er.
Der Gründer von Gold Apollo, Hsu Ching-Kuang, dementiert, dass die manipulierten Pager von seinem Unternehmen hergestellt wurden. Yan Zhao/afp
Wie und wo die Pager manipuliert wurden, ist weitgehend noch Gegenstand von Spekulationen. In manchen Medienberichten wird davon ausgegangen, dass die Funkempfänger vermutlich von israelischen Agenten vor ihrer Lieferung in Libanon abgefangen und mit Sprengstoff präpariert wurden. Die Nachrichtenagentur Reuters will von Insidern erfahren haben, dass bereits bei der Produktion der Pager eine kleine Menge Sprengstoff in den Geräten versteckt wurde.
Sina Kampe
Was über BAC Consulting bekannt ist
Die Firma BAC Consulting mit Sitz in Budapest bekommt gerade viel Aufmerksamkeit, weil sie die in Libanon explodierten Pager produziert haben soll. Ob es Bezüge zum israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad gibt, ist noch unklar. Die Website bacconsulting.org, die dem Unternehmen gehört, ist inzwischen offline. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass die Adresse des Firmensitzes in Budapest in einer Wohnstraße eines Außenbezirks der ungarischen Hauptstadt liege.
Der Firmenname stand demnach auf einem an einer Glastür angebrachten A4-Blatt. Eine Person im Gebäude, die nicht genannt werden wollte, sagte, BAC Consulting sei unter der Adresse registriert, habe dort jedoch keinen physischen Sitz. Auf der Business-Plattform LinkedIn gibt eine Frau namens Cristiana Bársony-Arcidiacono an, CEO von BAC Consulting zu sein. Sie habe außerdem als Beraterin für verschiedene Organisationen gearbeitet, darunter auch die Unesco. Die Frau war bislang für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Auch was eine Beratungsfirma mit der Produktion von Pagern zu tun hat, ist noch offen.
Julia Bergmann
Zahl der Todesopfer nach Pager-Explosionen auf zwölf gestiegen
Die Zahl der Todesopfer bei der offenbar koordinierten Explosion Tausender tragbarer Funkempfänger in Libanon ist nach Angaben der Regierung auf zwölf gestiegen. Unter den Toten seien auch zwei Kinder - ein acht Jahre altes Mädchen und ein elf Jahre alter Junge - teilt der libanesische Gesundheitsminister Firass Abiad mit. Die Pager wurden Insidern zufolge von Kämpfern der libanesischen Hisbollah-Miliz genutzt, um einer Ortung durch Israel zu entgehen, was bei Handys möglich wäre. Sie waren am Dienstag explodiert. Dabei wurden auch etwa 2800 Menschen teils schwer verletzt, darunter auch der iranische Gesandte in Libanon. Etwa 300 der Verletzten schwebten am Mittwoch in Lebensgefahr, sagte Abiad.
Valentina Reese
Die SZ berichtet
Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Nahost-Konflikt:
- 2750 Verletzte, neun Tote: Das ist die vorläufige Bilanz einer koordinierten Attacke auf die Telekommunikation von Hisbollah-Mitgliedern. Die Terrormiliz hatte offenbar erst vor Kurzem neue Geräte bekommen. Was bisher über die Pager-Explosionen in Libanon bekannt ist, fassen Bernd Dörries und Helmut Martin-Jung zusammen (SZ Plus)
- Die britische Zeitung „Jewish Chronicle“ löscht Beiträge eines Mitarbeiters zum Gaza-Krieg – angebliche Geheimdienstinformationen darin könnten erfunden sein. Wurden sie auch in deutschen Medien verbreitet? (SZ Plus)
- Mehr als 40 000 Palästinenser sind seit Oktober 2023 getötet worden. Israel läuft Gefahr, sich selbst moralisch zu zerstören, kommentiert Bernd Dörries (SZ Plus)
Julia Hippert
Berichte: Israel manipulierte Hisbollah-Pager bereits bei Herstellung
Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad soll Berichten der New York Times und der Nachrichtenagentur Reuters zufolge Tausende der Pager, die am Dienstag in einer scheinbar koordinierten Aktion zur Explosion gebracht wurden, schon Monate vor der Auslieferung an die libanesische Hisbollah-Miliz mit Sprengstoff präpariert haben. In 5000 Pagern des taiwanischen Herstellers Gold Apollo sei bereits bei der Produktion eine kleine Menge Sprengstoff versteckt worden, sagten ein hochrangiger libanesischer Sicherheitsbeamter und eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. „Der Mossad hat eine Platine mit Sprengstoff und einem Code in das Gerät eingeschleust. Es ist sehr schwierig, das mit irgendwelchen Mitteln zu entdecken, selbst mit Geräten oder Scannern“, sagte der Sicherheitsbeamte. Die 5000 Pager seien von der libanesischen Hisbollah-Gruppe bei Gold Apollo bestellt und Anfang des Jahres ins Land gebracht worden. 3000 der Pager seien am Dienstag explodiert, als eine verschlüsselte Nachricht an sie gesendet wurde, die gleichzeitig den Sprengstoff aktivierte.
Die Kämpfer der Hisbollah benutzen Pager als einfaches Kommunikationsmittel, um der Ortung durch Israel auf Smartphones zu entgehen. Insidern zufolge waren die modifizierten Geräte Anfang des Jahres ins Land gelangt und monatelang unbemerkt geblieben.
Leopold Zaak
Lufthansa und Air France setzen Flüge nach Tel Aviv aus
Wegen der letzten Eskalation im Nahen Osten streichen mehrere Fluglinien vorübergehend ihre Verbindungen in die Region. Wegen der Sicherheitslage steuert die Lufthansa bis zum 19. September Tel Aviv und Beirut nicht an, teilte das Unternehmen mit. Grund sei die "kurzfristige Veränderung der Sicherheitslage", heißt es in einer Mitteilung. Außerdem soll der israelische wie iranische Luftraum in dieser Zeit umflogen werden. Auch die französische Fluggesellschaft Air France stellt ihre Flüge bis zum Donnerstag ein, wie das Unternehmen mitteilte.
Leopold Zaak
Berichte: Israelische Geheimdienste stecken hinter Explosionen in Pagern
Die gleichzeitige Explosion von etwa Tausend Pagern in Libanon war offenbar eine militärische Operation Israels. Das berichten die New York Times und der Sender CNN übereinstimmend unter Berufung auf Quellen in US-Behörden. Demnach sollen die Pager, die erst vor wenigen Tagen bei den Hisbollah-Kämpfern eingetroffen sind, zuvor manipuliert worden sein. Den Berichten zufolge soll die Operation vom israelischen Militär sowie von mehreren Geheimdiensten ausgeführt worden sein. Die Miliz hatte bereits zuvor Israel hinter den Explosionen vermutet und mit Vergeltung gedroht. Israel selbst hat sich bisher nicht geäußert.
Die New York Times berichtet, neben der Batterie der Pager seien Sprengstoff und ein Schalter angebracht worden, der sich aus der Ferne auslösen ließ. Der Sprengstoff habe demnach 30 bis 60 Gramm gewogen. An die betroffenen Pager sei dann eine Nachricht gesendet worden, die den Zündmechanismus auslöste. Libanesischen Angaben zufolge sollen die Pager vor der Explosion mehrere Sekunden lang gepiept haben. Bei der Aktion wurden offiziellen Angaben zufolge neun Menschen getötet, mehr als 2800 weitere sollen verletzt worden sein.
Was wir bisher über die Pager-Explosionen wissen (mit SZ Plus):
Die New York Times berichtet, neben der Batterie der Pager seien Sprengstoff und ein Schalter angebracht worden, der sich aus der Ferne auslösen ließ. Der Sprengstoff habe demnach 30 bis 60 Gramm gewogen. An die betroffenen Pager sei dann eine Nachricht gesendet worden, die den Zündmechanismus auslöste. Libanesischen Angaben zufolge sollen die Pager vor der Explosion mehrere Sekunden lang gepiept haben. Bei der Aktion wurden offiziellen Angaben zufolge neun Menschen getötet, mehr als 2800 weitere sollen verletzt worden sein.
Was wir bisher über die Pager-Explosionen wissen (mit SZ Plus):
Maximilian Kornprobst
Tote und viele Verletzte in Libanon durch explodierende Pager
In Libanon sind am Dienstag mindestens acht Menschen durch die Explosion von Pagern getötet worden. 2750 Menschen seien im ganzen Land zum Teil schwer verletzt worden, teilte der libanesische Gesundheitsminister, Firas Abiad, mit. Der Zustand von rund 200 Verletzten sei kritisch. Die Pager, mit denen normalerweise Kurzbotschaften empfangen werden können, detonierten innerhalb von rund einer Stunde, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Sicherheitskreisen erfuhr. Aus dem Umfeld der Hisbollah hieß es, dass zahlreiche Mitglieder der Organisation verletzt worden seien.
Unter den Verletzten sollen auch Mitglieder der Radwan-Truppe - einer Eliteeinheit der Hisbollah - sowie hochrangige Vertreter der Miliz sein, wie eine der Organisation nahestehende Quelle bestätigte. Die Gründe für die zeitgleichen Explosionen würden untersucht. Auch Irans Botschafter in Libanon, Modschtaba Amani, soll Medienberichten zufolge bei der Explosion eines Funkmeldeempfängers verletzt worden sein. Die Islamische Republik Iran ist ein wichtiger Verbündeter der Hisbollah.
Örtliche Medien berichteten, dass es in den südlichen Vororten Beiruts und im Südlibanon Explosionen gab. Augenzeugen berichteten von Panik in den Straßen Beiruts. Zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz. Das libanesische Gesundheitsministerium rief alle Krankenhäuser zu höchster Alarmbereitschaft auf und forderte die Menschen auf, keine Funkgeräte zu benutzen. Das Ministerium rief außerdem zu Blutspenden auf.
Im Raum stand die Vermutung, dass Israel die Geräte als Angriff auf Hisbollah-Kämpfer womöglich gezielt zur Explosion gebracht haben könnte. Vom israelischen Militär gab es zunächst keinen Kommentar.
Ein Hisbollah-Vertreter, der anonym bleiben wollte, sprach vom "größten Sicherheitsdebakel" in ihrem seit fast einem Jahr währenden Krieg mit Israel.
Unter den Verletzten sollen auch Mitglieder der Radwan-Truppe - einer Eliteeinheit der Hisbollah - sowie hochrangige Vertreter der Miliz sein, wie eine der Organisation nahestehende Quelle bestätigte. Die Gründe für die zeitgleichen Explosionen würden untersucht. Auch Irans Botschafter in Libanon, Modschtaba Amani, soll Medienberichten zufolge bei der Explosion eines Funkmeldeempfängers verletzt worden sein. Die Islamische Republik Iran ist ein wichtiger Verbündeter der Hisbollah.
Örtliche Medien berichteten, dass es in den südlichen Vororten Beiruts und im Südlibanon Explosionen gab. Augenzeugen berichteten von Panik in den Straßen Beiruts. Zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz. Das libanesische Gesundheitsministerium rief alle Krankenhäuser zu höchster Alarmbereitschaft auf und forderte die Menschen auf, keine Funkgeräte zu benutzen. Das Ministerium rief außerdem zu Blutspenden auf.
Im Raum stand die Vermutung, dass Israel die Geräte als Angriff auf Hisbollah-Kämpfer womöglich gezielt zur Explosion gebracht haben könnte. Vom israelischen Militär gab es zunächst keinen Kommentar.
Ein Hisbollah-Vertreter, der anonym bleiben wollte, sprach vom "größten Sicherheitsdebakel" in ihrem seit fast einem Jahr währenden Krieg mit Israel.
Ambulanzen vor einem Krankenhaus in Beirut. Reuters: Mohamed Azakir
Nadja Tausche
Aufnahmen zeigen chaotische Szenen - Verletzungen oftmals auf Hüfthöhe
Wie es dazu kommen konnte, dass in Libanon so viele Pager gleichzeitig explodierten, ist weiterhin nicht geklärt. Deutlich wird aber durch Aufnahmen von vor Ort, welche Folgen die Explosionen hatten. Die Videos kursieren in den sozialen Medien, aufgenommen wurden sie auf den Straßen, in Supermärkten und Krankenhäusern. Sie dokumentieren unter anderem die Verletzungen der Opfer. Oftmals scheinen sich diese auf Höhe der Hüfte zu befinden: Bei einem Mann auf einem Roller ist eindeutig zu sehen, dass die Hose an der Hüfte zerrissen und das T-Shirt an der Stelle blutverschmiert ist. Er ist nicht der einzige mit Wunden an dieser Stelle. Eine mögliche Erklärung dafür wäre, dass die Pager sich zum Zeitpunkt der Explosion in den Hosentaschen befunden haben könnten. Viele Menschen erlitten aber offenbar auch schlimmste Verletzungen im Gesicht, auch das zeigen Aufnahmen.
Im Inneren von Krankenhäusern scheinen Verletzte teilweise auf dem Boden zu liegen, Menschen rufen durcheinander. Es sind chaotische Szenen.
Im Inneren von Krankenhäusern scheinen Verletzte teilweise auf dem Boden zu liegen, Menschen rufen durcheinander. Es sind chaotische Szenen.
Aufnahmen zeigen chaotische Szenen vor einem Krankenhaus in der libanesischen Hauptstadt Beirut. . REUTERS/Mohamed Azakir
Ein Video, das auf X und Telegram kursiert, soll den Moment der Explosion zeigen. Zu sehen ist ein Supermarkt, von der Position der Kamera aus zu urteilen könnte die Aufnahme von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden sein. Zu sehen sind Auslagen mit Obst und Gemüse, Menschen stehen drumherum, ein Mann kehrt den Boden. Plötzlich ist ein Knall zu hören, Menschen ducken sich, eine Frau nimmt ihre Tochter auf den Arm und geht weg. Ein Mann geht zu Boden und schreit. Ob sich der Supermarkt wirklich in Libanon befindet und den Moment der Explosion zeigt, ist auf die Schnelle nicht zu belegen.
Auf Telegram kursiert ein weiteres Video, möglicherweise ebenfalls von der Überwachungskamera eines Supermarktes aufgenommen – auch hier ist der Moment der Explosion zu sehen, die Frau an der Kasse und ihre Kollegin springen auf, laufen aus dem Bild. Auch die israelische Zeitung Times of Israel zeigt das Video.
Das Chaos, das durch die Explosionen verursacht wurde, macht sich auf den Straßen bemerkbar, Sirenen heulen, Krankenwagen versuchen durchzukommen. Bilder zeigen, wie Menschen Blutspenden sammeln, um den Verletzten zu helfen.
Das Chaos, das durch die Explosionen verursacht wurde, macht sich auf den Straßen bemerkbar, Sirenen heulen, Krankenwagen versuchen durchzukommen. Bilder zeigen, wie Menschen Blutspenden sammeln, um den Verletzten zu helfen.
Nach den Explosionen sammeln Mediziner Blutspenden für die Verletzten. AFP
Maximilian Kornprobst
Pager-Explosionen auch in Syrien - 14 Hisbollah-Kämpfer verletzt
Auch in Libanons Nachbarland Syrien - wo die Hisbollah und andere Iran-treue Milizen aktiv sind - kam es zu Explosionen. Dort sind ebenfalls zahlreiche der Pager, die von Mitgliedern der proiranischen Hisbollah getragen wurden, explodiert. Dabei seien 14 Mitglieder der Miliz verletzt worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London.
Maximilian Kornprobst
Hisbollah wirft Israel vor, hinter explodierenden Pagern zu stecken
Die Hisbollah-Miliz in Libanon wirft Israel vor, hinter den explodierenden Pagern zu stecken, durch die mindestens acht Menschen getötet und über 2700 verletzt wurden. Israel werde dafür seine "gerechte Strafe" bekommen, kündigt die radikal-islamische Gruppierung an. Auch der libanesische Informationsminister, Ziad Makary, sprach der Times of Israel zufolge von einer israelischen Aggression.
Maximilian Kornprobst
Mehrere Tote nach israelischem Luftangriff in Libanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in Südlibanon drei Mitglieder der proiranischen Hisbollah getötet. Sie seien als Terroristen identifiziert worden und hätten sich in einer "militärischen Struktur" der Organisation aufgehalten, teilte die Armee auf X mit. Bei dem Luftangriff auf den Ort Blida unweit der israelischen Grenze wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums zudem zwei weitere Menschen verletzt. Das israelische Militär gab darüber hinaus an, verschiedene Gebiete in Libanon mit Artillerie angegriffen zu haben. Die Hisbollah äußerte sich zu der Angelegenheit zunächst nicht. Sie reklamierte aber mehrere Angriffe auf Ziele im Norden Israels für sich.
Dimitri Taube
Israels Armee: Kommandeur des Islamischen Dschihads getötet
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in Chan Yunis im Gazastreifen ein wichtiges Mitglied einer palästinensischen Terrororganisation getötet. Es handele sich dabei um Ahmed Aisch Salame al-Haschasch, Kommandeur einer Raketeneinheit des Palästinensischen Islamischen Dschihads. Er sei für den Abschuss von Raketen aus einem als humanitäre Zone ausgewiesenem Gebiet auf israelisches Territorium verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär mit.
In diesem Gebiet im Süden des Küstengebiets soll laut Israel auch der jetzige Angriff stattgefunden haben. Al-Haschasch soll dort Angaben der Armee zufolge bereits am Montag getötet worden sein. Vor dem Angriff auf den Kommandeur habe die Armee den Bereich unter anderem aus der Luft überwacht, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, heißt es in der Mitteilung des israelischen Militärs.
In diesem Gebiet im Süden des Küstengebiets soll laut Israel auch der jetzige Angriff stattgefunden haben. Al-Haschasch soll dort Angaben der Armee zufolge bereits am Montag getötet worden sein. Vor dem Angriff auf den Kommandeur habe die Armee den Bereich unter anderem aus der Luft überwacht, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, heißt es in der Mitteilung des israelischen Militärs.
Leopold Zaak
Israel macht Rückkehr in nördliche Gemeinden zum Kriegsziel
Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober haben auch die Angriffe der Hisbollah in Libanon auf den Norden Israels zugenommen. Seither beschießen sich beide Seiten quasi täglich. Wegen der permanenten Gefahr durch Luft- und Artillerieangriffe haben Zehntausende Menschen die Gemeinden an der nördlichen Grenze Israels verlassen. Nun macht die israelische Regierung die Rückkehr dieser Menschen in ihre Heimatdörfer offiziell zum Kriegsziel. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Israel arbeite weiter daran, dieses Ziel zu erreichen, heißt es weiter.
Die Hisbollah sieht sich informierten Kreisen zufolge auf „jegliches Szenario“ vorbereitet. Quellen aus der proiranischen Schiiten-Organisation sagten der Deutschen Presse-Agentur: „Unsere Kämpfer stehen seit dem 8. Oktober bereit. Unsere Anführer haben bei sämtlichen Anlässen betont, dass wir den Libanon beschützen werden.“
Wegen der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze fürchten viele Staaten eine weitere Eskalation im Nahen Osten. Zuletzt hatte Israel immer wieder damit gedroht, eine Bodenoffensive gegen die Hisbollah zu starten. Bei einem Treffen mit einem US-Gesandten sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant am Montag, die Rückkehr der Menschen in die nördlichen Gemeinden könne nur militärisch erreicht werden.
Neben dem neuen Ziel hat die israelische Regierung bisher drei Kriegsziele formuliert: die Zerstörung der militärischen und politischen Fähigkeiten der Hamas, die Rückkehr aller Geiseln sowie das Sicherstellen, dass aus dem Gazastreifen keine Gefahr mehr für Israel ausgeht.
Die Hisbollah sieht sich informierten Kreisen zufolge auf „jegliches Szenario“ vorbereitet. Quellen aus der proiranischen Schiiten-Organisation sagten der Deutschen Presse-Agentur: „Unsere Kämpfer stehen seit dem 8. Oktober bereit. Unsere Anführer haben bei sämtlichen Anlässen betont, dass wir den Libanon beschützen werden.“
Wegen der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze fürchten viele Staaten eine weitere Eskalation im Nahen Osten. Zuletzt hatte Israel immer wieder damit gedroht, eine Bodenoffensive gegen die Hisbollah zu starten. Bei einem Treffen mit einem US-Gesandten sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant am Montag, die Rückkehr der Menschen in die nördlichen Gemeinden könne nur militärisch erreicht werden.
Neben dem neuen Ziel hat die israelische Regierung bisher drei Kriegsziele formuliert: die Zerstörung der militärischen und politischen Fähigkeiten der Hamas, die Rückkehr aller Geiseln sowie das Sicherstellen, dass aus dem Gazastreifen keine Gefahr mehr für Israel ausgeht.
Leopold Zaak
US-Außenminister erneut zu Verhandlungen im Nahen Osten
Antony Blinken, der Außenminister der Vereinigten Staaten ist erneut in die Region gereist, um die Verhandlungen über einen Waffenstillstand voranzutreiben. Blinken sei in Ägypten um dort auch über die Situation der Geiseln zu sprechen, teilte sein Ministerium mit.
Die Verhandlungen sind derzeit festgefahren. Lange gaben sich die USA als Vermittler sehr positiv und sprachen mehrmals von einer bevorstehenden, möglichen Einigung. Vor drei Wochen dann reiste Blinken ohne ein Verhandlungsergebnis aus der Region ab. Seither sind auch die Töne aus den USA über eine Einigung etwas zurückhaltender. Zuletzt hatten die USA den anderen Vermittlern Ägypten und Katar sowie Israel und der Hamas vorgeschlagen, einen neuen Entwurf für ein Waffenstillstandsabkommen aufzusetzen. Die Hamas lehnte das ab und forderte Israel auf, dem ursprünglichen Plan der USA für eine Waffenruhe zuzustimmen.
Einer der wichtigsten Punkte, an denen eine Einigung bisher scheitert, ist die weitere militärische Präsenz Israels im Gazastreifen. Die Hamas fordert einen vollständigen Abzug, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aber besteht darauf, zumindest im sogenannten Philadelphi-Korridor präsent zu bleiben. Der Korridor bezeichnet einen wenige Kilometer langen Streifen an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Israel wirft der Hamas vor, über dieses Gebiet Waffen aus Ägypten in den Gazastreifen zu bringen.
Die Verhandlungen sind derzeit festgefahren. Lange gaben sich die USA als Vermittler sehr positiv und sprachen mehrmals von einer bevorstehenden, möglichen Einigung. Vor drei Wochen dann reiste Blinken ohne ein Verhandlungsergebnis aus der Region ab. Seither sind auch die Töne aus den USA über eine Einigung etwas zurückhaltender. Zuletzt hatten die USA den anderen Vermittlern Ägypten und Katar sowie Israel und der Hamas vorgeschlagen, einen neuen Entwurf für ein Waffenstillstandsabkommen aufzusetzen. Die Hamas lehnte das ab und forderte Israel auf, dem ursprünglichen Plan der USA für eine Waffenruhe zuzustimmen.
Einer der wichtigsten Punkte, an denen eine Einigung bisher scheitert, ist die weitere militärische Präsenz Israels im Gazastreifen. Die Hamas fordert einen vollständigen Abzug, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aber besteht darauf, zumindest im sogenannten Philadelphi-Korridor präsent zu bleiben. Der Korridor bezeichnet einen wenige Kilometer langen Streifen an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Israel wirft der Hamas vor, über dieses Gebiet Waffen aus Ägypten in den Gazastreifen zu bringen.