Viele Angaben stammen von Konfliktparteien und lassen sich teilweise nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Israels Armee: Hisbollah-Tunnel unter Kirche in Südlibanon entdeckt
Israel: Rakete aus Jemen abgefangen
Israels Luftwaffe greift wieder Ziele in Libanon an
Israel greift militärische Anlagen in Syrien an
Waffenruhe in Libanon schürt Hoffnung für Gaza - Trump will offenbar schnelles Ende
Violetta Simon
Ehemaliger Verteidigungsminister spricht von „ethnischer Säuberung“
Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon hat seinem Land „ethnische Säuberung“ im Gazastreifen vorgeworfen. Dies bekräftigte er in einem Gespräch mit dem israelischen Kan-Sender. Jaalon sprach von angeblichen Plänen Israels, die palästinensischen Einwohner des nördlichen Gazastreifens zu vertreiben und dort stattdessen israelische Siedlungen zu errichten.
Jaalon sagte, er spreche im Namen israelischer Kommandeure, die im Norden Gazas im Einsatz seien und sich große Sorgen darüber machten, was dort geschehe. „Sie werden in Lebensgefahr gebracht, sie werden vor moralische Dilemmas gestellt“, sagte der Ex-Verteidigungsminister. Außerdem hätten sie eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu befürchten. Israel begehe im Gazastreifen Kriegsverbrechen, sagte er.
Die rechtskonservative Regierungspartei Likud verurteilte seine Äußerungen als „bösartige Lügen“. Rechtsextreme Mitglieder der israelischen Regierung haben sich mehrmals für eine Rückkehr israelischer Siedler in den Gazastreifen ausgesprochen, dies ist aber bisher keine offizielle Regierungspolitik.
Jaalon sagte, er spreche im Namen israelischer Kommandeure, die im Norden Gazas im Einsatz seien und sich große Sorgen darüber machten, was dort geschehe. „Sie werden in Lebensgefahr gebracht, sie werden vor moralische Dilemmas gestellt“, sagte der Ex-Verteidigungsminister. Außerdem hätten sie eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu befürchten. Israel begehe im Gazastreifen Kriegsverbrechen, sagte er.
Die rechtskonservative Regierungspartei Likud verurteilte seine Äußerungen als „bösartige Lügen“. Rechtsextreme Mitglieder der israelischen Regierung haben sich mehrmals für eine Rückkehr israelischer Siedler in den Gazastreifen ausgesprochen, dies ist aber bisher keine offizielle Regierungspolitik.
Katja Guttmann
Israels Armee: Hisbollah-Tunnel unter Kirche in Südlibanon entdeckt
Israel wirft der Hisbollah vor, sich in Wohngegenden zu verschanzen. Auch in Moscheen seien Waffen gefunden worden. Schutz suchten die Islamisten aber wohl auch bei einer anderen Konfession: Der israelischen Armee zufolge sollen ihre Soldaten trotz vereinbarter Waffenruhe von einer Kirche im Südlibanon aus ins Feuer der Schiitenmiliz geraten sein. Die Hisbollah-Kämpfer seien dabei getötet worden. Unter der Kirche hätten die israelischen Soldaten anschließend einen Tunnel mit Waffen und Wohnräumen der Hisbollah entdeckt, teilte die Armee mit. Der Vorfall habe sich schon am Samstag ereignet. Wo genau sich die Kirche befand, blieb offen.
Israel hat der Schiitenmiliz wiederholt vorgeworfen, sich in Wohngebieten und zivilen Gebäuden wie etwa Moscheen zu verschanzen. Aber von Kirchen war bisher nicht berichtet worden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von vereinzeltem israelischen Artilleriebeschuss im Südlibanon. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Trotz gegenseitiger Vorwürfe über Verstöße hielt die nach mehr als einem Jahr heftiger gegenseitiger Angriffe vereinbarte Waffenruhe weiter.
Israel hat der Schiitenmiliz wiederholt vorgeworfen, sich in Wohngebieten und zivilen Gebäuden wie etwa Moscheen zu verschanzen. Aber von Kirchen war bisher nicht berichtet worden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von vereinzeltem israelischen Artilleriebeschuss im Südlibanon. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Trotz gegenseitiger Vorwürfe über Verstöße hielt die nach mehr als einem Jahr heftiger gegenseitiger Angriffe vereinbarte Waffenruhe weiter.
Violetta Simon
Israel: Rakete aus Jemen abgefangen
Zwischen Israel und der Hisbollah in Libanon herrscht derzeit eigentlich Waffenruhe. Doch die ebenfalls mit Iran verbündete Huthi-Miliz in Jemen setzt ihre Angriffe auf Israel fort. Israels Luftabwehr hat nach Militärangaben eine aus Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Zuvor hatten den Angaben nach bei Tel Aviv sowie an weiteren Orten Alarmsirenen geheult. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, es habe sich um eine ballistische Rakete gehandelt. Den Militärangaben nach wurde sie abgefangen, bevor sie in israelisches Gebiet eindrang.
Die wie die Hisbollah ebenfalls mit Iran verbündete Huthi-Miliz in Jemen hatte ungeachtet der Waffenruhe in Libanon mit weiteren Angriffen auf Israel gedroht. Die Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen, wo Israel seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Krieg gegen die islamistische Organisation führt, gehe weiter.
Die wie die Hisbollah ebenfalls mit Iran verbündete Huthi-Miliz in Jemen hatte ungeachtet der Waffenruhe in Libanon mit weiteren Angriffen auf Israel gedroht. Die Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen, wo Israel seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Krieg gegen die islamistische Organisation führt, gehe weiter.
Juri Auel
Hamas-Delegation zu Gaza-Gesprächen in Kairo
Eine Delegation der islamistischen Hamas ist in Kairo mit Vertretern des ägyptischen Geheimdienstes zu Gesprächen über eine Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen zusammengetroffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Hamas-Delegation. Die Gespräche der Hamas-Delegation unter Leitung des stellvertretenden Chefs des Hamas-Politbüros, Chalil al-Haja, seien auf mehrere Tage angelegt.
Dabei dürfte es auch um die Frage der Freilassung von noch rund 100 Geiseln aus Israel im Gazastreifen gehen, von denen vermutlich jedoch viele nicht mehr am Leben sind. Teilnehmen sollten auch Vertreter der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aus dem Westjordanland und des Palästinensischen Islamischen Dschihad, die bereits in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen seien.
Die Hamas hatte kurz zuvor ein weiteres Video einer Geisel veröffentlicht. Darin bittet ein am 7. Oktober 2023 während des Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel entführter Soldat den künftigen US-Präsidenten Donald Trump, sich für die Freilassung aller Verschleppten einzusetzen.
Die Mutter des Soldaten, der auch die US-Staatsbürgerschaft hat, sagte bei einer Demonstration in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe ihr telefonisch versichert, dass nach der Einigung auf eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz die Voraussetzungen gegeben seien, auch die Geiseln aus dem Gazastreifen nach Hause zu bringen. Demonstranten warnten, die Geiseln würden einen zweiten Winter in den „Terror-Tunneln“ der Hamas nicht überleben.
Dabei dürfte es auch um die Frage der Freilassung von noch rund 100 Geiseln aus Israel im Gazastreifen gehen, von denen vermutlich jedoch viele nicht mehr am Leben sind. Teilnehmen sollten auch Vertreter der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aus dem Westjordanland und des Palästinensischen Islamischen Dschihad, die bereits in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen seien.
Die Hamas hatte kurz zuvor ein weiteres Video einer Geisel veröffentlicht. Darin bittet ein am 7. Oktober 2023 während des Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel entführter Soldat den künftigen US-Präsidenten Donald Trump, sich für die Freilassung aller Verschleppten einzusetzen.
Die Mutter des Soldaten, der auch die US-Staatsbürgerschaft hat, sagte bei einer Demonstration in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe ihr telefonisch versichert, dass nach der Einigung auf eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz die Voraussetzungen gegeben seien, auch die Geiseln aus dem Gazastreifen nach Hause zu bringen. Demonstranten warnten, die Geiseln würden einen zweiten Winter in den „Terror-Tunneln“ der Hamas nicht überleben.
Juri Auel
Israels Luftwaffe greift wieder Ziele in Libanon an
Israels Armee hat eigenen und libanesischen Angaben zufolge im Laufe des Tages trotz Waffenruhe mit der Hisbollah erneut mehrfach im Libanon angegriffen. Als Grund nannte sie Verletzungen des Abkommens etwa durch bewaffnete Gruppen dort.
In einem Fall hätten Menschen im Nachbarland ein Fahrzeug mit Panzerfäusten und anderer militärischer Ausrüstung beladen. Israels Luftwaffe habe den Wagen angegriffen. Ziel eines weiteren israelischen Luftschlags waren demnach Mitglieder der Hisbollah, die sich einer Anlage der Miliz genähert hätten. Sie seien mit Granaten und Gewehren bewaffnet gewesen.
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete eine verletzte Person bei einem israelischen Luftangriff nahe der Küstenstadt Sidon im Süden des Landes. Israels Armee zufolge war ein Raketenwerfer das Ziel. Zuvor hatte das Militär eigenen Angaben nach dort „terroristische Aktivitäten in einer Hisbollah-Einrichtung“ registriert. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die mühsam ausgehandelte Einigung über eine Waffenruhe sieht unter anderem Maßnahmen vor, damit sich die Hisbollah nicht wieder bewaffnet. Israels Bodentruppen sollen zugleich innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus Libanon abziehen. Die heftigen gegenseitigen Angriffe sind seit Inkrafttreten des Abkommens vorbei. Beide Seiten haben sich aber schon mehrmals Verletzungen der Vereinbarungen vorgeworfen.
In einem Fall hätten Menschen im Nachbarland ein Fahrzeug mit Panzerfäusten und anderer militärischer Ausrüstung beladen. Israels Luftwaffe habe den Wagen angegriffen. Ziel eines weiteren israelischen Luftschlags waren demnach Mitglieder der Hisbollah, die sich einer Anlage der Miliz genähert hätten. Sie seien mit Granaten und Gewehren bewaffnet gewesen.
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete eine verletzte Person bei einem israelischen Luftangriff nahe der Küstenstadt Sidon im Süden des Landes. Israels Armee zufolge war ein Raketenwerfer das Ziel. Zuvor hatte das Militär eigenen Angaben nach dort „terroristische Aktivitäten in einer Hisbollah-Einrichtung“ registriert. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die mühsam ausgehandelte Einigung über eine Waffenruhe sieht unter anderem Maßnahmen vor, damit sich die Hisbollah nicht wieder bewaffnet. Israels Bodentruppen sollen zugleich innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus Libanon abziehen. Die heftigen gegenseitigen Angriffe sind seit Inkrafttreten des Abkommens vorbei. Beide Seiten haben sich aber schon mehrmals Verletzungen der Vereinbarungen vorgeworfen.
Nadja Lissok
Verletzte nach Luftangriff in Südlibanon
Seit Beginn der Feuerpause sind die heftigen gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah beendet. Zu einzelnen Angriffen oder Zwischenfälle kommt es aber auch weiterhin. Bei einem israelischen Luftangriff seien drei Menschen in Südlibanon verletzt worden, meldete das libanesische Gesundheitsministerium. Libanesischen Medien zufolge war ein Auto Ziel des Drohnenangriffs. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Am frühen Morgen seien zudem Außenbezirke eines Orts in Südlibanon von israelischem Artilleriebeschuss getroffen worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Berichte über Verletzte gab es nicht. Israels Armee teilte mit, sie sei weiterhin im Süden des Nachbarlandes stationiert, um dort Verstöße gegen das Abkommen zu ahnden.
Am frühen Morgen seien zudem Außenbezirke eines Orts in Südlibanon von israelischem Artilleriebeschuss getroffen worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Berichte über Verletzte gab es nicht. Israels Armee teilte mit, sie sei weiterhin im Süden des Nachbarlandes stationiert, um dort Verstöße gegen das Abkommen zu ahnden.
Nadja Lissok
Israel greift militärische Anlagen in Syrien an
Trotz der Feuerpause soll die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah Waffen aus Syrien erhalten haben. Deshalb hat Israels Luftwaffe am Morgen in Syrien militärische Anlagen nahe der Grenze zu Libanon angegriffen. Die Infrastruktur sei für den Waffenschmuggel an die Hisbollah genutzt worden, teilte Israels Militär mit. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte, dass Israels Luftwaffe auf einen Grenzübergang sowie Brücken nahe der Grenze zum Libanon gezielt habe.
Die Hisbollah bezieht Experten zufolge seit Langem Waffen aus Iran unter anderem über Syrien. Laut der Vereinbarung über eine Feuerpause, die die intensiven gegenseitigen Angriffe zwischen der Hisbollah und Israel beendet hat, darf sich die Miliz nicht neu bewaffnen.
Die Hisbollah bezieht Experten zufolge seit Langem Waffen aus Iran unter anderem über Syrien. Laut der Vereinbarung über eine Feuerpause, die die intensiven gegenseitigen Angriffe zwischen der Hisbollah und Israel beendet hat, darf sich die Miliz nicht neu bewaffnen.
Lara Thiede
Waffenruhe in Libanon schürt Hoffnung für Gaza - Trump will offenbar schnelles Ende
Nach Beginn der Waffenruhe in Libanon wächst die Hoffnung, dass auch im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas bald die Waffen schweigen könnten. Vertreter der islamistischen Miliz und der ägyptischen Regierung wollen Medienberichten zufolge heute in Kairo die zuletzt stockenden Verhandlungen über eine Kampfpause im Gazastreifen und einen Gefangenenaustausch wieder aufnehmen. Auch für den designierten US-Präsidenten Donald Trump hat eine baldige Waffenruhe in Gaza laut einem seiner prominenten Unterstützer hohe Priorität. Derweil bekannte sich die neue Hisbollah-Führung trotz eines weiteren israelischen Luftangriffs zu der mit Israel vereinbarten Waffenruhe in Libanon.
Ägypten war neben dem Golfemirat Katar und den USA in den vergangenen Monaten als Vermittler in die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen involviert, da Israel und die Hamas aus Prinzip keine direkten Verhandlungen miteinander führen. Zuletzt waren die Gespräche ins Stocken geraten.
Für den designierten US-Präsidenten Donald Trump ist der Dauerkonflikt in Nahost ein politisches Risiko. Er strebt einem Bericht zufolge noch vor seinem Amtsantritt am 20. Januar eine Waffenruhe und die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln an. Der republikanische Senator und Trump-Unterstützer Lindsey Graham sagte dem Nachrichtenportal „Axios“, Trump wolle eine schnellstmögliche Einigung erreichen, am besten noch vor seinem Einzug ins Weiße Haus. „Trump ist entschlossener denn je, dass die Geiseln freigelassen werden, und unterstützt eine Waffenruhe, die ein Geiselabkommen beinhaltet. Er möchte, dass dies jetzt geschieht“, wurde Graham zitiert. Schätzungen zufolge soll nur etwa die Hälfte der etwa 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen noch am Leben sein.
Ägypten war neben dem Golfemirat Katar und den USA in den vergangenen Monaten als Vermittler in die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen involviert, da Israel und die Hamas aus Prinzip keine direkten Verhandlungen miteinander führen. Zuletzt waren die Gespräche ins Stocken geraten.
Für den designierten US-Präsidenten Donald Trump ist der Dauerkonflikt in Nahost ein politisches Risiko. Er strebt einem Bericht zufolge noch vor seinem Amtsantritt am 20. Januar eine Waffenruhe und die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln an. Der republikanische Senator und Trump-Unterstützer Lindsey Graham sagte dem Nachrichtenportal „Axios“, Trump wolle eine schnellstmögliche Einigung erreichen, am besten noch vor seinem Einzug ins Weiße Haus. „Trump ist entschlossener denn je, dass die Geiseln freigelassen werden, und unterstützt eine Waffenruhe, die ein Geiselabkommen beinhaltet. Er möchte, dass dies jetzt geschieht“, wurde Graham zitiert. Schätzungen zufolge soll nur etwa die Hälfte der etwa 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen noch am Leben sein.
Lara Thiede
Tausende demonstrieren in Tel Aviv für Freilassung der Geiseln
Erneut gingen in Israel Tausende Menschen auf die Straßen Tel Avivs, um darauf zu drängen, dass die von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln bald freikommen. Bei der Kundgebung wurde die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aufgefordert, mehr zu unternehmen, um die Freilassung der am 7. Oktober 2023 Entführten sicherzustellen. „Es ist sehr wichtig für uns, dass die gesamte Nation auf allen Seiten mit uns ist“, wird Harut Nimrodi, Mutter eines entführten Mannes, in Medienberichten zitiert.
Netanjahu ist für sein politisches Überleben auf seine rechtsextremen und ultra-religiösen Koalitionspartner angewiesen, die gegen einen Deal mit der Hamas sind. Schätzungen zufolge dürften noch etwa die Hälfte der etwa 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen am Leben sein.
Netanjahu ist für sein politisches Überleben auf seine rechtsextremen und ultra-religiösen Koalitionspartner angewiesen, die gegen einen Deal mit der Hamas sind. Schätzungen zufolge dürften noch etwa die Hälfte der etwa 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen am Leben sein.
Lara Thiede
Hisbollah kündigt Gedenkveranstaltung für Nasrallah an
Die Schiitenmiliz Hisbollah will heute mit einer Veranstaltung in den südlichen Vororten Beiruts ihres getöteten Anführers Hassan Nasrallah gedenken. Der Chef der mit Iran verbündeten Schiitenmiliz wurde am 27. September durch einen israelischen Luftschlag auf das Hisbollah-Hauptquartier getötet.
Die Veranstaltung mit dem Titel „Licht aus Licht“ wurde für den frühen Abend angekündigt. Versammeln wollen sich die Hisbollah-Anhänger am „heiligen Ort des Martyriums“ - der frühere Standort des Hauptquartiers der Organisation im Viertel Haret Hreik dürfte damit bereits zu einer Art Schrein werden. Im schiitischen Islam spielt das Thema des Märtyrertums eine zentrale Rolle.
Die Veranstaltung mit dem Titel „Licht aus Licht“ wurde für den frühen Abend angekündigt. Versammeln wollen sich die Hisbollah-Anhänger am „heiligen Ort des Martyriums“ - der frühere Standort des Hauptquartiers der Organisation im Viertel Haret Hreik dürfte damit bereits zu einer Art Schrein werden. Im schiitischen Islam spielt das Thema des Märtyrertums eine zentrale Rolle.
Juri Auel
Hisbollah-Chef: Wollen mit libanesischer Armee zusammenarbeiten
Der neue Hisbollah-Chef Naim Qassem verspricht in seiner ersten Ansprache seit Inkrafttreten der Waffenruhe, eng mit der libanesischen Armee zusammenzuarbeiten, um die Vereinbarungen mit Israel umzusetzen. Er erklärt, die radikalislamische Hisbollah habe die Vereinbarung „mit erhobenem Haupt" akzeptiert. Die Waffenruhe sieht vor, dass sich die Hisbollah aus Gebieten südlich des Litani-Flusses zurückzieht, der etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze zu Israel verläuft. Die libanesische Armee wird dort Truppen stationieren, israelische Bodentruppen sollen in ihre Heimat zurückkehren.
Kassian Stroh
Palästinenser: 120 Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind nach unbestätigten palästinensischen Angaben seit der Nacht zu Freitag mindestens 120 Menschen getötet worden. Die israelische Armee betonte, für eine Stellungnahme benötige sie die exakten geografischen Koordinaten der Angriffe. Diese liegen aber wegen der starken Zerstörungen nur selten vor.
Mitarbeiter palästinensischer Rettungsdienste sagten der Deutschen Presse-Agentur, im Norden des Gazastreifens habe es etwa 25 Tote und im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Küstenstreifens weitere 20 Todesopfer gegeben. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden zudem 75 Menschen bei Angriffen in dem Ort Beit Lahia im Norden des Gebiets getötet. Bei den Angaben wurde nicht zwischen Bewaffneten und Zivilisten unterschieden. Die Zahlen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Mitarbeiter palästinensischer Rettungsdienste sagten der Deutschen Presse-Agentur, im Norden des Gazastreifens habe es etwa 25 Tote und im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Küstenstreifens weitere 20 Todesopfer gegeben. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden zudem 75 Menschen bei Angriffen in dem Ort Beit Lahia im Norden des Gebiets getötet. Bei den Angaben wurde nicht zwischen Bewaffneten und Zivilisten unterschieden. Die Zahlen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
David Kulessa
Angriff im Westjordanland: Täter war wohl Hamas-Mitglied
Bei einem bewaffneten Angriff auf einen Bus nahe einer israelischen Siedlung im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge mehrere Menschen verletzt worden. Vier Personen seien durch Schüsse verletzt worden, drei davon schwer, teilte der israelische Rettungsdienst mit. Zudem seien weitere Menschen durch Glasscherben verletzt worden. Das israelische Militär teilte mit, der Angreifer sei „neutralisiert“ worden. Zuvor habe er das Feuer auf den israelischen Bus eröffnet.
Auch das Gesundheitsministerium in Ramallah meldete den Tod des Palästinensers. Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas war er ein Mitglied der Organisation. Der Anschlag ereignete sich israelischen Angaben zufolge nahe der Siedlung Ariel im Norden des Westjordanlands. In Israel und im besetzten Westjordanland verüben Palästinenser seit einiger Zeit verstärkt Anschläge. Zugleich nahm auch die Gewalt von israelischen Siedlern gegenüber Palästinensern im Westjordanland stark zu.
Auch das Gesundheitsministerium in Ramallah meldete den Tod des Palästinensers. Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas war er ein Mitglied der Organisation. Der Anschlag ereignete sich israelischen Angaben zufolge nahe der Siedlung Ariel im Norden des Westjordanlands. In Israel und im besetzten Westjordanland verüben Palästinenser seit einiger Zeit verstärkt Anschläge. Zugleich nahm auch die Gewalt von israelischen Siedlern gegenüber Palästinensern im Westjordanland stark zu.
David Kulessa
Gaza: Mindestens 30 Tote bei israelischem Angriff
Nach Angaben von örtlichen Medizinern sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Die meisten Opfer habe es im Lager Nuseirat gegeben, das im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens liegt. Dort habe Israel Panzer eingesetzt, von denen ein Teil später abgezogen worden sei. Rettungsteams seien nicht in der Lage gewesen, auf Notrufe von Bewohnern zu reagieren, die in ihren Häusern eingeschlossen waren.
Israel äußert sich dazu bislang nicht. Am Donnerstag hatte das Militär erklärt, man greife weiterhin „Terrorziele im Rahmen der operativen Tätigkeit im Gazastreifen“ an.
Israel äußert sich dazu bislang nicht. Am Donnerstag hatte das Militär erklärt, man greife weiterhin „Terrorziele im Rahmen der operativen Tätigkeit im Gazastreifen“ an.
Julia Bergmann
Israel erklärt Gebiet in Südlibanon zur Sperrzone
Die israelische Armee hat im Rahmen der Waffenruhe ein Grenzgebiet in Südlibanon bis auf Weiteres zur Sperrzone erklärt. Das Gebiet umfasst mehr als 60 Orte nahe der israelischen Grenze. Vor den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz geflohene Einwohner seien aufgefordert, dorthin noch nicht wieder zurückzukehren, teilt das Militär mit. Jeder, der sich südlich der festgelegten Linie bewege, „bringt sich in Gefahr“. Die Menschen sollen nicht zum Ziel werden, wie ein israelischer Militärsprecher auf Arabisch mitteilte.
Die Armee hatte am Donnerstag das Feuer auf als „Verdächtige“ bezeichnete Personen eröffnet, die mit Fahrzeugen in diese Zone vorgedrungen sein sollen. Das Betreten dieses Gebiets stelle eine Verletzung der Vereinbarung für eine Waffenruhe mit der Hisbollah dar, die am Mittwoch in Kraft getreten ist. Ein Hisbollah-Vertreter warf Israel seinerseits vor, mit dem Beschuss gegen die Vereinbarung zu verstoßen und zurückkehrende Bewohner von Grenzdörfern anzugreifen.
Die mühsam ausgehandelte Einigung über eine Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah gemäß einer UN-Resolution hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Die Orte der Sperrzone liegen allesamt am oder südlich vom Litani-Fluss. Zuvor hatte Israels Armee bereits ein zeitlich begrenztes Zutrittsverbot für das gesamte Gebiet südlich des Flusses verhängt. Jetzt ist der Zutritt nicht mehr zu allen Orten dort verboten.
Die Armee hatte am Donnerstag das Feuer auf als „Verdächtige“ bezeichnete Personen eröffnet, die mit Fahrzeugen in diese Zone vorgedrungen sein sollen. Das Betreten dieses Gebiets stelle eine Verletzung der Vereinbarung für eine Waffenruhe mit der Hisbollah dar, die am Mittwoch in Kraft getreten ist. Ein Hisbollah-Vertreter warf Israel seinerseits vor, mit dem Beschuss gegen die Vereinbarung zu verstoßen und zurückkehrende Bewohner von Grenzdörfern anzugreifen.
Die mühsam ausgehandelte Einigung über eine Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah gemäß einer UN-Resolution hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Die Orte der Sperrzone liegen allesamt am oder südlich vom Litani-Fluss. Zuvor hatte Israels Armee bereits ein zeitlich begrenztes Zutrittsverbot für das gesamte Gebiet südlich des Flusses verhängt. Jetzt ist der Zutritt nicht mehr zu allen Orten dort verboten.