Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Baerbock: Israel muss humanitäre Zusagen im Gazastreifen einlösen
Israel setzt Militäreinsätze in Gazastreifen und Libanon fort
Katar: Bemühungen um Feuerpause ins Stocken geraten
Katar weist laut Medienberichten Hamas-Vertreter aus - Hamas dementiert
Palästinenser: Elf Tote bei Angriffen in Nordgaza
Katja Guttmann
Israel: Bürger sollen Sport- und Kultur-Events im Ausland meiden
Nach den Gewaltattacken auf israelische Fußballfans in Amsterdam zieht Israel Konsequenzen. Israelis sollen Sport- und Kulturveranstaltungen im Ausland meiden, warnte Israels Nationaler Sicherheitsrat und rief die Bürger generell zur Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland auf. Sie sollen Sport- und Kulturveranstaltungen außerhalb Israels meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnehmen, wie die Zeitung Haaretz unter Berufung auf den Sicherheitsrat berichtete. Diese Warnung betreffe auch das Nations League-Spiel zwischen Frankreich und Israel am Donnerstag in Paris.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte es nach einem Fußballspiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv gezielte Angriffe auf israelische Fans gegeben. Die Attacken waren als antisemitische Gewalt verurteilt worden. Bei einem Basketballspiel in Bologna zwischen Maccabi Tel Aviv und Virtus Segafredo Bologna am Freitag war es hingegen ruhig geblieben.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte es nach einem Fußballspiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv gezielte Angriffe auf israelische Fans gegeben. Die Attacken waren als antisemitische Gewalt verurteilt worden. Bei einem Basketballspiel in Bologna zwischen Maccabi Tel Aviv und Virtus Segafredo Bologna am Freitag war es hingegen ruhig geblieben.
Katja Guttmann
Baerbock: Israel muss humanitäre Zusagen im Gazastreifen einlösen
Außenministerin Annalena Baerbock beschreibt die humanitäre Lage im Gazastreifen in drastischen Worten und fordert Israel auf, alle Grenzübergänge in das Küstengebiet für Hilfslieferungen zu öffnen. „Noch nie in den letzten 12 Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt“, kritisierte die Grünen-Politikerin. Israel habe diesbezüglich immer wieder Zusagen gemacht, die dann aber „nicht eingehalten wurden“. Die israelische Regierung müsse mehr Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen, „ohne Ausreden“.
„Ein Großteil der über zwei Millionen Menschen leiden an akuter Mangelernährung, lebt in unvorstellbaren Zuständen“, erklärte Baerbock weiter. An keinem Ort der Welt gebe es auf so kleinem Raum so viele Kinder mit Amputationen. „Weite Teile Gazas sind ein absolutes Trümmerfeld“, so die Ministerin.
Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung; dieses finde jedoch seine Grenzen im humanitären Völkerrecht, betonte die Ministerin. Humanitäre Zugänge dürften etwa nicht zur Kriegsführung genutzt werden.
„Ein Großteil der über zwei Millionen Menschen leiden an akuter Mangelernährung, lebt in unvorstellbaren Zuständen“, erklärte Baerbock weiter. An keinem Ort der Welt gebe es auf so kleinem Raum so viele Kinder mit Amputationen. „Weite Teile Gazas sind ein absolutes Trümmerfeld“, so die Ministerin.
Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung; dieses finde jedoch seine Grenzen im humanitären Völkerrecht, betonte die Ministerin. Humanitäre Zugänge dürften etwa nicht zur Kriegsführung genutzt werden.
Katja Guttmann
Netanjahu hat bereits dreimal mit Trump gesprochen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in den vergangenen Tagen eigenen Angaben zufolge bereits dreimal mit dem designierten Präsidenten Donald Trump gesprochen, um die enge Allianz zwischen Israel und den USA zu festigen. „Es waren gute und sehr wichtige Gespräche“, erklärt Netanjahu. „Wir sind uns einig über die iranische Bedrohung in all ihren Facetten und die von ihr ausgehende Gefahr. Wir sehen auch die großen Chancen, die sich für Israel im Bereich des Friedens und seiner Ausweitung sowie in anderen Bereichen bieten.“
In Israel wird der künftige US-Präsident als Heilsbringer zurückerwartet, schreibt SZ-Israel-Korrespondent Peter Münch:
In Israel wird der künftige US-Präsident als Heilsbringer zurückerwartet, schreibt SZ-Israel-Korrespondent Peter Münch:
Julia Daniel
Israel setzt Militäreinsätze in Gazastreifen und Libanon fort
Israel hat erneut Ziele im Gazastreifen sowie in Libanon angegriffen und dabei nach eigenen Angaben Dutzende „Terroristen“ unschädlich gemacht. Unter anderem seien „Terrorinfrastruktur“ und Waffenlager zerstört worden, teilte die israelische Armee am frühen Morgen mit.
Die Ziele befanden sich demnach in Dschabalia im nördlichen Gazastreifen sowie im nahe gelegenen Gebiet Beit Lahia. Auch im südlichen Gazastreifen in der Gegend von Rafah hätten israelische Truppen ihre „präzisen, auf Geheimdienstinformationen basierenden Operationen“ fortgesetzt. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa und Hamas-Medien berichten von insgesamt von 36 Toten in dem Flüchtlingsviertel Dschabalia, darunter 15 Minderjährige. Kampfjets hätten dort ein Wohnhaus beschossen. Allein bei dem Angriff auf ein Haus in Dschabalia im Gazastreifen sollen nach Angaben palästinensischer Sanitäter Dutzende Menschen getötet und verletzt worden sein. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Bei israelischen Luftangriffen in Libanon sind nach Behördenangaben mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten eines Angriffs seien auch drei Kinder sowie sechs Verletzte, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Dieser erfolgte demnach in dem bergigen Ort Almat, etwa 15 Kilometer östlich der Hafenstadt Byblos. Die Bergungsarbeiten dauerten an. Bei einem weiteren Luftschlag in der südlichen Stadt Adlun kamen der Behörde zufolge drei Sanitäter ums Leben. Das Ministerium verurteilte den Angriff als „Kriegsverbrechen“.
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen zudem Dutzende Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz in Libanon angegriffen und eliminiert. Auch hier seien Waffenlager und Abschussrampen das Ziel gewesen.
Die Ziele befanden sich demnach in Dschabalia im nördlichen Gazastreifen sowie im nahe gelegenen Gebiet Beit Lahia. Auch im südlichen Gazastreifen in der Gegend von Rafah hätten israelische Truppen ihre „präzisen, auf Geheimdienstinformationen basierenden Operationen“ fortgesetzt. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa und Hamas-Medien berichten von insgesamt von 36 Toten in dem Flüchtlingsviertel Dschabalia, darunter 15 Minderjährige. Kampfjets hätten dort ein Wohnhaus beschossen. Allein bei dem Angriff auf ein Haus in Dschabalia im Gazastreifen sollen nach Angaben palästinensischer Sanitäter Dutzende Menschen getötet und verletzt worden sein. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Bei israelischen Luftangriffen in Libanon sind nach Behördenangaben mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten eines Angriffs seien auch drei Kinder sowie sechs Verletzte, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Dieser erfolgte demnach in dem bergigen Ort Almat, etwa 15 Kilometer östlich der Hafenstadt Byblos. Die Bergungsarbeiten dauerten an. Bei einem weiteren Luftschlag in der südlichen Stadt Adlun kamen der Behörde zufolge drei Sanitäter ums Leben. Das Ministerium verurteilte den Angriff als „Kriegsverbrechen“.
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen zudem Dutzende Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz in Libanon angegriffen und eliminiert. Auch hier seien Waffenlager und Abschussrampen das Ziel gewesen.
Claudia Koestler
Seibert fordert Freilassung der Geiseln im Gazastreifen
Deutschland wird sich nach den Worten des deutschen Botschafters in Israel, Steffen Seibert, weiterhin mit aller Kraft für die Freilassung der noch rund 100 israelischen Geiseln, die sich noch immer in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen befinden, einsetzen. Für einige israelische Politiker sei das Schicksal der Geiseln nur eines der Ziele, und sicherlich nicht das wichtigste, zitierte ihn die Zeitung Times of Israel.
Am 400. Tag nach der brutalen Geiselnahme von 250 Israelis und Angehörigen anderer Nationalitäten während des Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023, empfinde er tiefe Trauer und Hilflosigkeit, fügte Seibert bei seiner auf Hebräisch gehaltenen Rede vor Tausenden Teilnehmern einer Demonstration für die Freilassung der Menschen in Tel Aviv hinzu.
Es war bereits das zweite Mal, dass der Diplomat bei einer Kundgebung von Angehörigen und Freunden der Geiseln sprach. Er denke jeden Tag an diese verschleppten Männer, Frauen und Kinder in der Hand der Hamas. „Wir fordern ihre Rückkehr", sagte Seibert. Viele der Geiseln dürften jedoch nicht mehr am Leben sein.
Am 400. Tag nach der brutalen Geiselnahme von 250 Israelis und Angehörigen anderer Nationalitäten während des Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023, empfinde er tiefe Trauer und Hilflosigkeit, fügte Seibert bei seiner auf Hebräisch gehaltenen Rede vor Tausenden Teilnehmern einer Demonstration für die Freilassung der Menschen in Tel Aviv hinzu.
Es war bereits das zweite Mal, dass der Diplomat bei einer Kundgebung von Angehörigen und Freunden der Geiseln sprach. Er denke jeden Tag an diese verschleppten Männer, Frauen und Kinder in der Hand der Hamas. „Wir fordern ihre Rückkehr", sagte Seibert. Viele der Geiseln dürften jedoch nicht mehr am Leben sein.
Nadja Tausche
Israel greift Orte im Süden und Osten Libanons an
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Einrichtungen der Hisbollah in der Nähe der Stadt Tyros im Südlibanon und bei der Stadt Baalbek im Osten des Landes bombardiert. Man habe auf "Terroristen", militärisch genutzte Wohnungen und Waffenlager gezielt, heißt es. Auch das Gesundheitsministerium in Beirut berichtet von Angriffen im Bezirk Tyros. Hierbei seien acht Menschen getötet worden - darunter sechs Sanitäter. Weitere zwölf Menschen seien verletzt worden.
Nadja Tausche
Katar: Bemühungen um Feuerpause ins Stocken geraten
Nach Angaben des katarischen Außenministeriums sind die Vermittlungsbemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen ins Stocken geraten. Katar habe die Konfliktparteien vor zehn Tagen informiert, dass das Land seine Vermittlerrolle aussetzen werde, falls es keine Einigung gebe, erklärte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari. Allerdings dementiert der Golfstaat Berichte, wonach sich Katar sicher aus seiner Vermittlerrolle zwischen Israel und der islamistischen Hamas zurückziehe. „Katar wird diese Bemühungen mit seinen Partnern fortsetzen, wenn die Parteien den Willen und Ernst dabei zeigen, den brutalen Krieg zu beenden“, so der Sprecher des katarischen Außenministeriums.
Es blieb dabei zunächst unklar, ob die Vermittlungsbemühungen aktuell auf Eis gelegt sind oder ob es noch laufende Gespräche gibt. Zuvor hatten Medien berichtet, dass sich Katar von seiner Vermittlerrolle zurückziehe. Mitglieder der Hamas dementierten entsprechende Berichte. Unterschiedliche Informationen gab es auch darüber, ob Katar die Vertreter der Hamas aufgefordert hat, das Land zu verlassen.
Katar vermittelt wie die USA und Ägypten zwischen Israel und der Hamas. Ziel der Gespräche ist es, einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen und die verbliebenen israelischen Geiseln zurück nach Hause zu bringen. Die Gespräche treten jedoch seit Monaten auf der Stelle.
Es blieb dabei zunächst unklar, ob die Vermittlungsbemühungen aktuell auf Eis gelegt sind oder ob es noch laufende Gespräche gibt. Zuvor hatten Medien berichtet, dass sich Katar von seiner Vermittlerrolle zurückziehe. Mitglieder der Hamas dementierten entsprechende Berichte. Unterschiedliche Informationen gab es auch darüber, ob Katar die Vertreter der Hamas aufgefordert hat, das Land zu verlassen.
Katar vermittelt wie die USA und Ägypten zwischen Israel und der Hamas. Ziel der Gespräche ist es, einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen und die verbliebenen israelischen Geiseln zurück nach Hause zu bringen. Die Gespräche treten jedoch seit Monaten auf der Stelle.
Claudia Koestler
Katar weist laut Medienberichten Hamas-Vertreter aus - Hamas dementiert
Katar hat Vertreter der radikalislamischen Hamas Berichten zufolge aufgefordert, das Land zu verlassen. Der Aufruf erging demnach bereits vor einigen Tagen auf dringendes Ersuchen der USA, wie unter anderem die Times of Israel und die Financial Times unter Berufung auf informierte Personen berichteten. Die Hamas unterhält seit mehr als zehn Jahren ein politisches Büro in der katarischen Hauptstadt Doha, da die USA darum gebeten hatten, einen Kommunikationskanal zu der Terrororganisation aufrechtzuerhalten.
Die Hamas wiederum dementiert die Berichte. Sie hätten keine Mitteilung erhalten, dass sie das Land verlassen sollen, sagten Mitglieder der Hamas in Doha der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich wiesen die Hamas-Vertreter Medienberichte zurück, wonach Katar sich zurückziehe aus seiner Rolle als Vermittler für einen Waffenstillstand im Gazastreifen und eine Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Auch eine solche Information hätten sie von der Regierung Katars nicht erhalten, hieß es.
Die Hamas wiederum dementiert die Berichte. Sie hätten keine Mitteilung erhalten, dass sie das Land verlassen sollen, sagten Mitglieder der Hamas in Doha der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich wiesen die Hamas-Vertreter Medienberichte zurück, wonach Katar sich zurückziehe aus seiner Rolle als Vermittler für einen Waffenstillstand im Gazastreifen und eine Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Auch eine solche Information hätten sie von der Regierung Katars nicht erhalten, hieß es.
Nadja Tausche
Palästinenser: Elf Tote bei Angriffen in Nordgaza
Israel hat erneut den nördlichen Teil des Gazastreifens bombardiert. Dabei sind palästinensischen Angaben zufolge elf Menschen gestorben und mehrere weitere verletzt worden. Sechs Menschen seien bei einem Angriff in der Stadt Beit Hanun ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Küstengebiet. Fünf Menschen seien zudem in der Stadt Gaza getötet worden, den Angaben zufolge wartete die Gruppe in dem Moment auf Hilfsgüter. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen, Israels Armee äußerte sich nicht zu den Berichten.
Die Lage im weitgehend zerstörten Norden des Palästinensergebiets gilt als katastrophal. Internationale Experten für Ernährungssicherheit halten dort eine „unmittelbar bevorstehende Hungersnot“ für sehr wahrscheinlich. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nannte die jüngste Einschätzung einer Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom zuletzt „zutiefst alarmierend“. Er forderte sofort mehr Hilfe für den Gazastreifen.
Israels Armee sowie die israelische Militärbehörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat wiesen diese Warnung zurück. Die Berichte der internationalen Experten basierten auf unvollständigen Daten aus voreingenommenen Quellen mit Eigeninteressen und hätten sich deshalb wiederholt als unrichtig erwiesen. Nach Angaben der Armee und von Cogat gelangten vor wenigen Tagen elf Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Ausrüstung in den Norden des Küstenstreifens.
Die Lage im weitgehend zerstörten Norden des Palästinensergebiets gilt als katastrophal. Internationale Experten für Ernährungssicherheit halten dort eine „unmittelbar bevorstehende Hungersnot“ für sehr wahrscheinlich. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nannte die jüngste Einschätzung einer Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom zuletzt „zutiefst alarmierend“. Er forderte sofort mehr Hilfe für den Gazastreifen.
Israels Armee sowie die israelische Militärbehörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat wiesen diese Warnung zurück. Die Berichte der internationalen Experten basierten auf unvollständigen Daten aus voreingenommenen Quellen mit Eigeninteressen und hätten sich deshalb wiederholt als unrichtig erwiesen. Nach Angaben der Armee und von Cogat gelangten vor wenigen Tagen elf Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Ausrüstung in den Norden des Küstenstreifens.
Kassian Stroh
Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen und bei Beirut
Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben ihre Angriffe im Gazastreifen und in Libanon fort. Über Nacht habe die Luftwaffe auf Anweisung des Militärgeheimdienstes Kommandozentralen und eine Waffenproduktionsstätte sowie weitere terroristische Infrastruktur der Hisbollah angegriffen, teilte Israels Militär mit. Und zwar in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut – die Gegend gilt als Hochburg der Schiitenmiliz. Vor den Angriffen seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um das Risiko von Schäden für die Zivilbevölkerung zu mindern. Man habe die Einwohner des Gebiets vor den Angriffen gewarnt.
Im Laufe des vergangenen Tages habe die Luftwaffe mehr als 50 „Terrorziele“ angegriffen, teilte Israels Militär weiter mit. Im Flüchtlingsviertel Dschabalia im Norden des Gazastreifens habe man Dutzende Terroristen „eliminiert“ sowie Waffenlager zerstört – genauso wie in der Gegend um Rafah im Süden des Küstengebiets.
Im Laufe des vergangenen Tages habe die Luftwaffe mehr als 50 „Terrorziele“ angegriffen, teilte Israels Militär weiter mit. Im Flüchtlingsviertel Dschabalia im Norden des Gazastreifens habe man Dutzende Terroristen „eliminiert“ sowie Waffenlager zerstört – genauso wie in der Gegend um Rafah im Süden des Küstengebiets.
Claudia Koestler
Warnung vor Hungersnot: WHO fordert Soforthilfe für Gaza
Nach Warnungen internationaler Experten vor einer unmittelbar bevorstehenden Hungersnot im umkämpften Norden des Gazastreifens fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sofortige Hilfe. Die jüngste Einschätzung einer Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom sei „zutiefst alarmierend“, schreibt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. „Wir fordern eine sofortige Aufstockung und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe - vor allem Lebensmittel und Medikamente für schwere Unterernährung - innerhalb von Tagen, nicht Wochen.“
Zuvor hatten die Experten in einem ungewöhnlich dringlichen Aufruf geschrieben: „Alle Akteure, die direkt in den Konflikt verwickelt sind oder Einfluss auf dessen Verlauf haben, müssen sofort handeln, und zwar binnen Tagen und nicht erst in einigen Wochen, um diese katastrophale Situation abzuwenden.“
Die Warnung kommt kurz vor dem Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte nach Darstellung Washingtons die Militärhilfe der USA für ihren wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten eingeschränkt werden. Am Montag hatte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, zwar zugestanden, dass Israel wichtige Schritte für mehr humanitäre Hilfe unternommen habe. Jedoch sei mehr nötig, um die Not der Menschen in dem Küstengebiet zu lindern, das nach mehr als einem Jahr Krieg weitgehend zerstört ist.
Zuvor hatten die Experten in einem ungewöhnlich dringlichen Aufruf geschrieben: „Alle Akteure, die direkt in den Konflikt verwickelt sind oder Einfluss auf dessen Verlauf haben, müssen sofort handeln, und zwar binnen Tagen und nicht erst in einigen Wochen, um diese katastrophale Situation abzuwenden.“
Die Warnung kommt kurz vor dem Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte nach Darstellung Washingtons die Militärhilfe der USA für ihren wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten eingeschränkt werden. Am Montag hatte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, zwar zugestanden, dass Israel wichtige Schritte für mehr humanitäre Hilfe unternommen habe. Jedoch sei mehr nötig, um die Not der Menschen in dem Küstengebiet zu lindern, das nach mehr als einem Jahr Krieg weitgehend zerstört ist.
Juri Auel
Israels Armee: Kommandozentralen der Hisbollah bombardiert
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Kommandozentralen der Hisbollah-Miliz in Wohngebieten nahe der libanesischen Küstenstadt Tyros bombardiert. Die irantreue Miliz habe ihre Zentralen für die Planung von Angriffen auf Israel absichtlich in Wohngebiete gelegt, kritisierte die Armee. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, bei den israelischen Angriffen auf Tyros etwa 25 Kilometer nördlich der faktischen Grenze zu Israel seien drei Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt worden.
Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben auch Abschussrampen für Raketen, von denen aus Israel beschossen worden sei. Zudem hätten Bodentruppen Dutzende Kämpfer der Schiitenmiliz getötet sowie Waffenlager und terroristische Infrastrukturen zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben auch Abschussrampen für Raketen, von denen aus Israel beschossen worden sei. Zudem hätten Bodentruppen Dutzende Kämpfer der Schiitenmiliz getötet sowie Waffenlager und terroristische Infrastrukturen zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Juri Auel
UN: Israelische Armee beschädigt Unifil-Gelände in Libanon
Schwere Fahrzeuge der israelischen Armee haben nach Darstellung der Vereinten Nationen in Libanon UN-Gelände beschädigt. Zwei Bagger und ein Bulldozer des israelischen Militärs hätten im Raum Nakura Teile eines Zauns und einer Betonstruktur zerstört, teilte die UN-Beobachtermission Unifil mit. Nach „dringendem Protest“ habe Israels Militär bestritten, innerhalb der UN-Position im Süden Libanons aktiv zu sein.
Unifil bezeichnete das Vorgehen als „vorsätzliche und direkte Zerstörung von klar identifizierbarem Unifil-Eigentums“ und als „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“ sowie die UN-Resolution 1701.
Seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Süden vor rund sechs Wochen wurden mehrfach UN-Soldaten verletzt. Israels Armee hat diese nach Darstellung der UN aufgefordert, ihre Positionen nahe der Grenze „zu ihrer Sicherheit“ zu verlassen. Der jüngste Vorfall und sieben weitere zeigten, dass UN-Soldaten nicht „ins Kreuzfeuer“ gerieten, sondern dass Israels Militär „vorsätzlich und gezielt“ handle. Israelische Soldaten hätten auch zwei blaue Fässer zerstört entfernt, die die als „Blaue Linie“ bekannte Grenze markieren.
Unifil bezeichnete das Vorgehen als „vorsätzliche und direkte Zerstörung von klar identifizierbarem Unifil-Eigentums“ und als „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“ sowie die UN-Resolution 1701.
Seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Süden vor rund sechs Wochen wurden mehrfach UN-Soldaten verletzt. Israels Armee hat diese nach Darstellung der UN aufgefordert, ihre Positionen nahe der Grenze „zu ihrer Sicherheit“ zu verlassen. Der jüngste Vorfall und sieben weitere zeigten, dass UN-Soldaten nicht „ins Kreuzfeuer“ gerieten, sondern dass Israels Militär „vorsätzlich und gezielt“ handle. Israelische Soldaten hätten auch zwei blaue Fässer zerstört entfernt, die die als „Blaue Linie“ bekannte Grenze markieren.
Juri Auel
Israel kündigt Öffnung von Grenzübergang nach Gaza an
Israel kündigt die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Kissufim in den Gazastreifen an. Damit solle die Versorgung mit Hilfsgütern im Süden des Palästinenser-Gebietes verbessert werden, heißt es in einer Mitteilung des Militärs. In den vergangenen Wochen hätten Pioniere Kontrollpunkte errichtet und Straßen befestigt. Die USA gaben im vergangenen Monat Israel einem Schreiben von Verteidigungsminister Lloyd Austin und Außenminister Antony Blinken zufolge eine Frist von 30 Tagen, um die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern.
Joscha Westerkamp
UN: Fast 70 Prozent der Gaza-Toten sind Frauen und Kinder
Frauen und Kinder machen nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) fast 70 Prozent der bestätigten Toten im Gaza-Krieg aus. Diese Erkenntnis deute auf eine systematische Verletzung grundlegender Prinzipien des humanitären Völkerrechts hin, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Freitag in Genf mit. In einem 32-seitigen Bericht verweisen die UN dabei auf Gebote der Unterscheidung und der Verhältnismäßigkeit bei Kampfhandlungen.
Die UN-Erhebung beschränkt sich auf die ersten sieben Monate des seit über 13 Monaten andauernden Kriegs. In dieser Zeit waren 44 Prozent der Toten Kinder. Das jüngste Opfer war ein Baby, das einen Tag nach seiner Geburt getötet wurde, das älteste eine 97 Jahre alte Frau. Am zweithöchsten unter allen Altersgruppen war die Zahl der Todesfälle unter 10- bis 14-Jährigen, gefolgt von Kindern bis zu vier Jahren. 80 Prozent der Menschen seien in zivilen Häusern umgekommen.
Viele Todesfälle ließen sich bislang nicht verifizieren, und Tausende Menschen werden bis heute unter Häusertrümmern vermutet. Deshalb ist unklar, wie repräsentativ die Auswertung ist. Die israelische Botschaft in Genf wirft dem UN-Büro für Menschenrechte vor, es sei „besessen von der Dämonisierung Israels“. Israel halte sich an alle Vorschriften des Völkerrechtes, schrieb die Botschaft als Reaktion auf den Bericht. Die Hamas weist Anschuldigungen Israels zurück, sich beispielsweise in Krankenhäusern zu verschanzen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde für die eigenen Kämpfer zu missbrauchen.
Die UN-Erhebung beschränkt sich auf die ersten sieben Monate des seit über 13 Monaten andauernden Kriegs. In dieser Zeit waren 44 Prozent der Toten Kinder. Das jüngste Opfer war ein Baby, das einen Tag nach seiner Geburt getötet wurde, das älteste eine 97 Jahre alte Frau. Am zweithöchsten unter allen Altersgruppen war die Zahl der Todesfälle unter 10- bis 14-Jährigen, gefolgt von Kindern bis zu vier Jahren. 80 Prozent der Menschen seien in zivilen Häusern umgekommen.
Viele Todesfälle ließen sich bislang nicht verifizieren, und Tausende Menschen werden bis heute unter Häusertrümmern vermutet. Deshalb ist unklar, wie repräsentativ die Auswertung ist. Die israelische Botschaft in Genf wirft dem UN-Büro für Menschenrechte vor, es sei „besessen von der Dämonisierung Israels“. Israel halte sich an alle Vorschriften des Völkerrechtes, schrieb die Botschaft als Reaktion auf den Bericht. Die Hamas weist Anschuldigungen Israels zurück, sich beispielsweise in Krankenhäusern zu verschanzen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde für die eigenen Kämpfer zu missbrauchen.