Krieg in Nahost:Tausende fliehen aus dem Süden Libanons - mehr als 550 Tote nach Angriffen

Nach den massiven israelischen Angriffen machen sich viele Menschen auf den Weg nach Beirut. Der libanesische Gesundheitsminister erhöht die Zahl der Todesopfer. Die französische Regierung beantragt eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost. 

Wichtige Updates

Armee: Nach Israel führender Hisbollah-Tunnel entdeckt

Haifa mit über 130 Hisbollah-Raketen angegriffen

Hisbollah zeigt sich offen für Waffenruhe

Israelische Armee weitet Bodeneinsätze in Libanon aus

China schickt medizinische Hilfsgüter an Libanon

Corinna Koch
Corinna Koch

Israel: Aussichtsreicher Nachfolger von Nasrallah vermutlich tot

Ein aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge des getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah, Hashem Safieddine, ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers vermutlich tot. Die Hisbollah sei eine "kopflose Organisation", lässt Joav Gallant nach Angaben seines Büros mitteilen. "Nasrallah wurde ausgeschaltet und sein Nachfolger wurde wahrscheinlich ebenfalls ausgeschaltet“, so der Verteidigungsminister. Der Minister erwähnte Safieddine, den Chef des Hisbollah-Exekutivrats, dabei nicht namentlich. Die Angriffsfähigkeiten der Hisbollah hätten schwere Rückschläge erlitten, so Gallant.

Bereits am Wochenende war bekannt geworden, dass ein Angriff der israelischen Armee auf Beirut vermutlich auf Safieddine abzielte. Er wurde als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von Nasrallah gehandelt, der ebenfalls bei einem israelischen Angriff ums Leben gekommen war. Israel habe gegen Mitternacht ein Treffen der Hisbollah-Führung, bei dem auch Safieddine dabei gewesen sei, in einem unterirdischen Bunker bombardiert, hieß es in der Nacht auf Freitag. Ob Safieddine sich zu der Zeit tatsächlich in dem Bunker befand, ist unklar. Der Nachrichtensender Al-Jazeera hatte dann vor einigen Tagen berichtet, die Hisbollah habe den Kontakt zu Safieddine verloren. Die Hisbollah wies die Berichte aber als falsch zurück.

Safieddine ist ein Cousin von Nasrallah und soll gute Verbindungen zum Iran haben. Ebenfalls als Nachfolger Nasrallahs gilt Naim Kassim, er ist stellvertretender Generalsekretär der Hisbollah und einer der wenigen noch lebenden Führer der Organisation.

Scheich Naim Kassim schwört Libanon auf einen langen Kampf ein, zeigt aber auch Interesse an einem Waffenstillstand mit Israel, berichtet Tomas Avenarius:
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Armee: Nach Israel führender Hisbollah-Tunnel entdeckt

Nach Darstellung der israelischen Armee hat die libanesische Hisbollah einen Tunnel bis in israelisches Gebiet gegraben. Der Tunnel sei noch in Arbeit gewesen, man habe ihn nun zerstört. Entdeckt worden sei die unterirdische Route bereits vor einigen Monaten, teilte ein Sprecher des Militärs mit. Ihm zufolge reichte er rund zehn Meter nach Israel hinein und habe keinen Ausgang gehabt. "Es handelt sich um einen neuen Tunnel“, sagte der Sprecher weiter und bezog sich damit darauf, dass bereits vor mehreren Jahren derartige Tunnel gefunden worden waren. Israel hatte auch diese zerstört.

Armeeangaben zufolge führte die unterirdische Route von der Gegend des libanesischen Orts Marwahin bis nach Zarit im Nordwesten Israels. In dem Tunnel hätten sich auch Waffen und Sprengsätze befunden, gibt der Sprecher an. Der Tunnel soll Teil eines Plans der Miliz gewesen sein, auf israelischen Boden zu gelangen, um dort Menschen zu töten und zu entführen, sagte der Sprecher der Armee weiter. Ob es einen solchen Plan tatsächlich gab, lässt sich nicht unabhängig überprüfen.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Bundeswehr holt weitere Deutsche aus Libanon - und bringt 2,1 Tonnen Hilfsgüter

Es ist das vierte Mal seit der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah, dass Deutschland Staatsangehörige aus dem Land holen lässt. Diesmal hat die Bundeswehr 89 besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige aus Libanon ausgeflogen und nach Deutschland gebracht. Das teilt das Auswärtige Amt auf der Plattform X mit.

Angesichts der sich verschärfenden Lage in Libanon hatte die Bundeswehr vergangene Woche begonnen, deutsche Staatsangehörige auszufliegen - darunter Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Beirut. Zuletzt wurden am Freitag 219 Deutsche ausgeflogen. Flüge im Rahmen einer diplomatischen Abholung werden anders als Evakuierungsflüge nicht von bewaffneten Bundeswehrsoldaten begleitet.

Gleichzeitig brachte die Bundeswehr medizinische Hilfsgüter in das Land. Der Airbus A321 der Luftwaffe habe 2,1 Tonnen davon in die libanesische Hauptstadt Beirut gebracht, teilte das Bundesverteidigungsministerium ebenfalls auf X mit. 
Joscha Westerkamp

Haifa mit über 130 Hisbollah-Raketen angegriffen

Dutzende Raketen wurden aus Libanon auf Israels drittgrößte Stadt abgefeuert. Laut der israelischen Armee wurden insgesamt 135 Raketen registriert, die auf Ziele in Galiläa und vor allem Haifa gerichtet gewesen seien. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden, einige aber auch in Vororten eingeschlagen.

Die Zeitung "Times of Israel“ sprach vom größten Raketenangriff auf Haifa, seit die Hisbollah vor einem Jahr mit dem Beschuss Nordisraels begonnen habe. Auf Videos, die die Zeitung veröffentlichte, waren Schäden an Häusern und Autos in dem nördlichen Vorort Kirjat Jam zu sehen. Der Angriff soll der Zeitung zufolge innerhalb einer halben Stunde abgelaufen sein. 
Joscha Westerkamp

Hisbollah zeigt sich offen für Waffenruhe

Die Hisbollah ist laut ihrem Vizechef Naim Kassim zu einer Waffenruhe mit Israel bereit. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sagte Kassim, er unterstütze eine entsprechende Initiative des libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri. Bei den Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe vertraue er ihm. Berri gilt als Verbündeter der Hisbollah. Zugleich drohte Kassim: „Wenn der Feind seinen Krieg fortsetzt, wird das Feld entscheiden.“ 

Zuletzt hatte Israel der Hisbollah mit der Tötung ranghoher Mitglieder, unter ihnen auch Generalsekretär Hassan Nasrallah, schwere Schläge zugefügt. Zu einer möglichen Nachfolge sagte Kassim, dass nun nicht der richtige Zeitpunkt sei. 
Theresa Parstorfer
Theresa Parstorfer

Die SZ berichtet 

Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Nahost-Konflikt: 

  • Geeint in Trauer, getrennt im Gedenken: Israels Gesellschaft ist selbst bei der Erinnerung an das Massaker der Hamas vor einem Jahr zutiefst gespalten. Viele Menschen werfen Premier Benjamin Netanjahu vor, die Geiseln im Stich zu lassen und nur am eigenen politischen Überleben interessiert zu sein. Von Thorsten Schmitz. (SZ Plus)

  • Ganz Beirut ist voll mit Menschen, die vor den Bomben Israels auf die Hisbollah fliehen. Sie schlafen in Schulen, am Strand oder auf der Straße. Und die Not der Menschen wird erst mal nicht enden, sondern eher noch wachsen. Eine Reportage von Tomas Avenarius. (SZ Plus)
     
  • Die Bundesregierung versucht einen Balanceakt: Keine Zweifel an der Solidarität mit Israel zuzulassen, zugleich aber Premier Netanjahu zu mahnen, das Völkerrecht zu achten. Von Paul-Anton Krüger
     
  • Mehr kann Deutschland in Nahost nicht bewirken: Manche finden, das Auswärtige Amt und Annalena Baerbock müssten lauter auftreten. Das aber ist vermutlich keine gute Idee, kommentiert Paul-Anton Krüger. (SZ Plus)
     
Dimitri Taube

Hisbollah beschießt Nordisrael erneut mit Raketen

Die Hisbollah-Miliz hat Israel nach eigener Darstellung erneut mit zahlreichen Raketen angegriffen. Eine ganze Salve sei auf Ziele im Norden Israels abgeschossen worden, hieß es in einer in Beirut verbreiteten Erklärung. Die israelische Armee teilte mit, in Kiriat Schmona, Manara und Kerem Ben Zimra sowie anderen ungenannten Orten nahe der Grenze zu Libanon habe es Luftalarm gegeben. Über mögliche Opfer oder Schäden wurde bisher nichts mitgeteilt.
Dimitri Taube

Israelische Armee weitet Bodeneinsätze in Libanon aus

Israel hat seine Offensive in Libanon ausgeweitet. Man habe nun auch mit Bodeneinsätzen im Südwesten des Nachbarlandes begonnen, teilte das israelische Militär mit. Es handle sich um lokal begrenzte, gezielte Einsätze. Ähnlich hatte das Militär auch sein Vorgehen im südöstlichen Grenzgebiet beschrieben, der Umfang dort nahm aber kontinuierlich zu. Israel hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, die Hisbollah aus den Grenzgebieten zu verdrängen. Tief nach Libanon vorzustoßen, sei nicht geplant.
Dimitri Taube

Israel: Kommandant des Hisbollah-Hauptquartiers getötet

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur getötet - bei einer gezielten Attacke in der libanesischen Hauptstadt Beirut am Montag. Suhail Hussein Husseini sei Chef des Hisbollah-Hauptquartiers und Mitglied des Dschihad-Rats der Hisbollah gewesen, dem obersten militärischen Gremium der von Iran gestützten schiitischen Extremistenorganisation. Der Armee zufolge war Husseini auch verantwortlich für Waffenlieferungen aus Iran nach Libanon und die anschließende Verteilung.
Lara Thiede
Lara Thiede

China schickt medizinische Hilfsgüter an Libanon

Angesichts der zunehmenden Kämpfe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah wird China Libanon dringend benötigte medizinische Hilfsgüter liefern. "Auf Ersuchen der libanesischen Regierung hat die chinesische Regierung beschlossen, Libanon dringend benötigte medizinische Hilfsgüter zu liefern, um die medizinische Versorgung des Landes zu unterstützen", teilt die chinesische Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit mit. Nach der jüngsten Eskalation des Konflikts habe es in Libanon zahlreiche Explosionen und Luftangriffe gegeben, die viele Opfer gefordert hätten. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Netanjahu gibt sich am Jahrestag des Massakers siegesgewiss 

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in einer Videobotschaft bei der offiziellen Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Massakers vom 7. Oktober den Kampfwillen seines Landes bekräftigt. „Gemeinsam werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam - mit Gottes Gnade - werden wir siegen“, sagte er in einer Videobotschaft. Die Zeremonie fand in dem Ort Ofakim in der Nähe des Gazastreifens statt, wo vor einem Jahr 40 Menschen ermordet worden waren.

Die Israelis hätten zusammengestanden für die Verteidigung des Landes. „Wir haben die Kriegsziele festgelegt und wir erreichen sie“ versprach er. Diese seien: Die Herrschaft der Hamas zu brechen, alle Geiseln nach Hause zu bringen, jede künftige Bedrohung aus dem Gazastreifen unmöglich zu machen und eine sichere Rückkehr der Bewohner des Südens und des Nordens in ihre Häuser zu ermöglichen.

Nach einem Jahr Krieg mit fast 42 000 Toten im Gazastreifen und wachsender internationaler Kritik am harten Vorgehen Israels in dem Küstenstreifen - und nun auch in Libanon - ist bisher jedoch keines der von Netanjahu genannten Kriegsziele komplett erreicht worden. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Erneut israelische Luftangriffe auf südliche Vororte Beiruts

Israel setzt seine Angriffe auf Ziele in der libanesischen Hauptstadt fort. Betroffen sind Vororte im Süden Beiruts, die als Hochburg der Schiitenmiliz Hisbollah gelten - sie wurden am Abend erneut von Explosionen erschüttert. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurden die meist als Dahiye bezeichneten südlichen Vororte von einer Reihe aufeinanderfolgender Luftschläge getroffen. Orangefarbener Rauch hüllte Teile der Stadt ein, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Das israelische Militär sprach unterdessen von Dutzenden Luftangriffen in ganz Libanon innerhalb einer Stunde.

Der Süden Beiruts gilt als Hochburg der mit Iran verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah, die Israel bekämpft. Einige Stunden zuvor hatten sich in Beirut bereits zwei Explosionen in der Nähe des Flughafens ereignet. Israelische Kampfflugzeuge hatten die Bewohner zudem mit dem Durchbrechen der Schallmauer über der Stadt in Schrecken versetzt. Die israelische Armee teilte mit, die Luftwaffe habe innerhalb einer Stunde auf Grundlage geheimdienstlicher Informationen „mehr als 120 Terrorziele“ im Süden Libanons angegriffen. Die Hisbollah habe ihre terroristische Infrastruktur und Waffen absichtlich in zivilen Bereichen untergebracht, einschließlich Wohnhäusern, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Denis Huber
Denis Huber

Israel verhängt Blockade über Südküste Libanons

Die israelischen Streitkräfte haben vor einem geplanten Einsatz ihrer Marine eine Blockade über die südliche Mittelmeerküste Libanons verhängt. In einer auf Arabisch veröffentlichten Mitteilung wird die Zivilbevölkerung davor gewarnt, sich an Stränden aufzuhalten oder mit Booten aufs Meer zu fahren, da die israelische Marine dort Kampfeinsätze plane. Ein Aufenthalt am Strand oder auf dem Meer sei bis auf weiteres „lebensgefährlich“, erklärte das Militär auf der Plattform X.

Die dringliche Warnung richtet sich demnach an alle Strandbesucher und alle, die mit Booten zum Fischen oder für andere Zwecke aufs Meer fahren. Die Warnung gelte für die gesamte Küste südlich der Mündung des Alawi-Flusses bei Sidon. Dieser Abschnitt bis zur faktischen Grenze mit Israel ist etwa 60 Kilometer lang. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Borrell: EU spielt keine Rolle im eskalierenden Nahost-Konflikt

EU-Außenbeauftragter Josep Borrell hat beklagt, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union in der Nahost-Politik gespalten sind und die EU deswegen keine Rolle bei diplomatischen Initiativen spielen kann. Es sei eine Tragödie, dass Europa in dem Konflikt abwesend sei, sagte der Spanier am Abend im Europäischen Parlament in Straßburg in einer Rede zum Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel. Aus seiner Sicht liege es in Europas Verantwortung, eine Hoffnung auf Frieden zu schaffen.

Borrell stellt sich dabei erneut klar auf die Seite von EU-Staaten wie Spanien, Irland und Belgien, die Israels Reaktion auf den Terrorangriff als unangemessen kritisieren und von der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sofortige Gespräche über eine Zweistaatenlösung fordern. 

Mit einer Schweigeminute gedachten Europaabgeordnete in Straßburg der rund 1200 Toten des Hamas-Überfalls auf Israel vor einem Jahr. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola fand klare Worte: "Es gibt nichts, was den wahllosen Massenmord, die Vergewaltigung, die Entführung und die Folter, die vor einem Jahr stattfanden, jemals rechtfertigen könnte“, sagte sie. Metsola erinnerte an junge Menschen, die während eines Musikfestivals überfallen wurden. „Geiseln, darunter Kinder und ältere Holocaust-Überlebende, wurden aus ihren Häusern verschleppt“, sagte sie. Zu wenige seien bislang zu ihren Angehörigen zurückgekehrt. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Steinmeier: "Dieser Krieg hat zu viele Menschen getötet“ 

Am Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt im Nahen Osten nicht aufgegeben. "Ich wünsche mir ein Ende des Sterbens im Nahen Osten, aber ich möchte dafür werben, in einer verzweifelten Lage nicht nur auf die einfachen, vereinfachenden Ratschläge zu setzen“, betonte Steinmeier bei einer interreligiösen Gedenkfeier in Berlin. „Die Toten in Gaza, den Hunger, die Zerstörung hätte es nicht gegeben ohne den Überfall und die Massaker vom 7. Oktober vergangenen Jahres.“ Er warnte vor einer leichtfertigen Verurteilung Israels und vor europäischer Überheblichkeit.

"Dieser Krieg hat schon jetzt zu viele Menschen getötet, zu viel Leid gebracht: für Israelis und für Palästinenser, und jetzt auch für die Menschen in Libanon“, betonte Steinmeier. "Auch die Menschen in Gaza erleben seit einem Jahr unermessliches Leid, jeden einzelnen Tag.“ Viele hätten ihr Leben verloren, viele müssten immer wieder fliehen, hätten Hunger und Krankheiten. „Die Fragen werden lauter, drängender, auch die öffentliche Debatte – weniger darüber, ob Israel ein Recht zur Selbstverteidigung hat, sondern darüber, wo die Grenzen jeden Rechts auf Selbstverteidigung liegen“, sagte der Bundespräsident. 

Für die Deutschen bleibe die Verpflichtung des "Nie Wieder“ und der Auftrag, dass die Wirklichkeit eine bessere werden müsse, fügte er hinzu. Eine Wirklichkeit, in der Israelis und Palästinenser friedlich nebeneinander leben könnten, werde nicht allein mit militärischen Mitteln gelingen. Nötig sei eine politische Perspektive. 
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Newsletter
:SZ am Morgen & Abend

Lassen Sie sich morgens von SZ-Autorinnen und -Autoren in den Tag begleiten - und gewinnen Sie abends rasch den Überblick über die Themen des Tages. Dazu präsentieren wir unsere besten Digital-Reportagen, Podcasts und Leseempfehlungen. In unserer ...

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: