Krieg in Nahost:Tausende fliehen aus dem Süden Libanons - mehr als 550 Tote nach Angriffen

Nach den massiven israelischen Angriffen machen sich viele Menschen auf den Weg nach Beirut. Der libanesische Gesundheitsminister erhöht die Zahl der Todesopfer. Die französische Regierung beantragt eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost. 

Wichtige Updates

US-Regierung kritisiert israelische Angriffe in Beirut 

Wegen Angriffen auf Unifil: Mützenich fordert Einbestellung von Israels Botschafter 

London verhängt neue Sanktionen gegen extremistische israelische Siedler

Israel fordert Evakuierung von einem Viertel Libanons  - 400 000 Kinder auf der Flucht

Hisbollah: „Wir betrachten unseren Widerstand als legal“ 

Katja Guttmann
Katja Guttmann

USA mahnen Israel wegen humanitärer Lage in Gaza - und schicken neue Waffen

Die US-Regierung hat Israel aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen spürbar zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was möglicherweise auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte.

Das US-Außenministerium bestätigte in Washington entsprechende Medienberichte, wollte jedoch eine Frage nach den konkreten Konsequenzen - sollte Israel der Aufforderung nicht nachkommen - nicht direkt beantworten. Es gehe nicht „um irgendwelche Drohungen“, sagte Sprecher Matthew Miller, sondern um „Ergebnisse“ für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Das am Sonntag versandte Schreiben von US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin richtete sich an den israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant sowie den Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer.

In dem Brief äußern Blinken und Austin „tiefe Besorgnis“ über die humanitäre Lage in Gaza und fordern „dringende und nachhaltige Maßnahmen“ seitens der israelischen Regierung. Laut dem Schreiben ging etwa die Menge der Hilfslieferungen seit dem Frühjahr um mehr als 50 Prozent zurück.

Parallel dazu verstärkten die USA ihre militärische Unterstützung. Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass erste Komponenten des Raketenabwehrsystems THAAD sowie US-Militärpersonal am Montag in Israel eingetroffen seien. Das System soll die Verteidigungsfähigkeit des Landes stärken. 

Diese Doppelstrategie verdeutlicht den Balanceakt der US-Regierung: Einerseits betont Washington immer wieder sein sicherheitspolitisches Engagement und Israels Recht auf Selbstverteidigung. Israel erhält umfassende militärische und nachrichtendienstliche Unterstützung. Andererseits steht die US-Regierung unter innenpolitischem Druck. Kriegsgegner kritisieren das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen scharf und fordern einen Stopp von US-Waffenlieferungen an das Land.
Lara Thiede
Lara Thiede

Israelischer Oppositionschef befürwortet Angriff auf Irans Ölfelder 

Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid spricht sich dafür aus, bei dem geplanten Vergeltungsschlag gegen Iran die Ölfelder des Landes ins Visier zu nehmen. „Wir sollten mit den Ölfeldern beginnen“, sagte er der Jerusalem Post. Das würde der Wirtschaft der Islamischen Republik schaden.

Am Dienstag war berichtet worden, dass sich Israel bei einem Schlag gegen Iran auf militärische Einrichtungen konzentrieren und Atom- und Ölanlagen verschonen will. Vor zwei Wochen hatten Irans Revolutionsgarden etwa 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an. Laut Analysten könnte ein Angriff auf die Ölanlagen die Energiepreise nach oben treiben. Lapid sagte dazu, das glaube er nicht. Es sei möglich, mit anderen Öl produzierenden Ländern wie Saudi-Arabien über eine Erhöhung ihrer Produktion zu sprechen, um sicherzustellen, dass es nicht zu einer globalen Wirtschaftskrise komme.

Zu einem möglichen Vergeltungsschlag auf iranische Atomanlagen äußerte sich Lapid vorsichtiger. Ein solcher Schritt sollte am besten gemeinsam mit einer „breiteren Koalition“ von Kräften, wie beispielsweise den USA, unternommen werden. US-Präsident Joe Biden hat bereits deutlich gemacht, einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen nicht zu unterstützen. 
Lara Thiede
Lara Thiede

Gaza-Kriegsschäden betragen wohl 14 bis 20 Mrd Dollar 

Der Präsident der Weltbank, Ajay Banga, schätzt die Kriegsschäden durch die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen auf 14 bis 20 Milliarden Dollar. Die Zerstörungen durch Israels Bombardierung Südlibanons dürften diese regionale Summe noch erhöhen, sagt Banga auf einer NEXT-Veranstaltung von Reuters in Washington. Der Krieg habe bisher nur relativ geringe Auswirkungen auf die Weltwirtschaft gehabt, aber eine erhebliche Ausweitung des Konflikts würde andere Länder, die einen größeren Beitrag zum globalen Wachstum leisten, einschließlich Rohstoffexporteure, mit hineinziehen. 
Juri Auel
Juri Auel

US-Regierung: Bilder nach israelischem Angriff in Gaza „entsetzlich“ 

Nach einem tödlichen Angriff des israelischen Militärs auf ein Krankenhausgelände im Gazastreifen hat die US-Regierung Israel eigenen Angaben zufolge um Aufklärung gebeten. „Ja, ich habe einige dieser Bilder gesehen, und sie sind entsetzlich“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, auf Nachfrage. Zuvor waren Aufnahmen öffentlich geworden, die zu zeigen schienen, wie ein Mann bei lebendigem Leib verbrannte. „Wir haben die Israelis im Laufe des Wochenendes mit Nachdruck um detaillierte Informationen zu diesen konkreten Einsätzen gebeten“, sagte Kirby.

US-Medien berichteten unter Berufung auf palästinensische Behörden und die Vereinten Nationen von mindestens vier Toten und zahlreichen Verletzten bei dem Angriff. Auf dem Krankenhausgelände befand sich den Berichten zufolge ein Flüchtlingslager für Menschen, die innerhalb des Gazastreifens Schutz gesucht hatten. Überlebende schilderten laut New York Times, wie nach dem Angriff Flammen von Zelt zu Zelt sprangen, während Menschen in Panik flohen. Auch eine als Schutzraum genutzte Schule sei demnach getroffen worden.

Die israelische Armee erklärte, Ziel des Angriffs sei eine Kommandozentrale der Hamas auf dem Krankenhausgelände gewesen. Man habe Maßnahmen ergriffen, um zivile Opfer zu vermeiden, hieß es. Israel wirft der Hamas vor, zivile Gebäude für militärische Zwecke zu nutzen. 
Juri Auel
Juri Auel

US-Regierung kritisiert israelische Angriffe in Beirut 

Die US-Regierung hat die Angriffe des israelischen Militärs im Gebiet der libanesischen Hauptstadt Beirut ungewöhnlich deutlich kritisiert. „Wir haben Israel unmissverständlich mitgeteilt, dass wir ihre fast täglichen Angriffe in dicht besiedelten Gebieten in Beirut ablehnen“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, vor Journalisten.
Israel habe zwar das Recht, „gezielte Einsätze“ gegen die Infrastruktur der proiranischen Hisbollah-Miliz durchzuführen, müsse dabei aber auch sicherstellen, dass das Leben von Zivilisten, UN-Blauhelmsoldaten und libanesischen Streitkräften nicht gefährdet werde - wie es bereits geschehen sei. „Das ist inakzeptabel, und wir haben die Israelis um nähere Angaben dazu gebeten“, sagte Kirby.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte erst am Montag nochmals betont, die Miliz weiter hart bekämpfen zu wollen. „Ich möchte klarstellen: Wir werden die Hisbollah weiter in allen Teilen Libanons ohne Gnade bekämpfen - auch in Beirut“, sagte er. Zuvor hatte es unbestätigte Berichte israelischer Medien gegeben, wonach Netanjahu die Streitkräfte auf Drängen der US-Regierung angewiesen habe, Angriffe auf die libanesische Hauptstadt zu vermeiden.

Seit September hat Israel zahlreiche Ziele in den südlichen Vororten Beiruts bombardiert und dabei auch mehrere Hisbollah-Anführer getötet. Die dicht besiedelten Viertel, bekannt unter dem Namen Dahija, gelten als Hochburgen der Hisbollah. Auch im Zentrum Beiruts gab es vereinzelt Luftangriffe.
Juri Auel
Juri Auel

Wegen Angriffen auf Unifil: Mützenich fordert Einbestellung von Israels Botschafter 

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Israel für den Beschuss der UN-Blauhelmtruppen in Libanon scharf kritisiert und die Einbestellung des israelischen Botschafters gefordert. „Das ist ein Ereignis, das ich mir so hätte nicht vorstellen können“, sagte der Vorsitzende der größten Regierungsfraktion zu dem Beschuss. Er verwies darauf, dass auch deutsche Soldaten gefährdet seien. „Ich erwarte schon, dass die Bundesregierung den israelischen Botschafter über unsere Haltung informiert. Und deswegen würde ich mir auch gut vorstellen können, wenn die Bundesregierung den israelischen Botschafter zu dieser Frage auch ins Auswärtige Amt einbestellt.“

Die Blauhelmsoldaten waren in den vergangenen Tagen mehrmals beschossen worden. Sie haben teils israelische Truppen als Urheber benannt, teils von einer unklaren Lage in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der Hisbollah gesprochen. Am Sonntag durchbrachen israelische Panzer gewaltsam das Haupttor eines UN-Postens in Ramja.

Seit 1978 sind Unifil-Blauhelmsoldaten in Libanon stationiert, um sich für einen Frieden zwischen Libanon und Israel einzusetzen. Die Unifil-Mission ist einer der ältesten friedenserhaltenden UN-Einsätze. Die Truppe mit mehr als 10 000 beteiligten UN-Soldaten ist bewaffnet, kann ihre Waffen im Wesentlichen aber nur zur Selbstverteidigung einsetzen. An der Mission sind derzeit etwa 40 deutsche Soldatinnen und Soldaten im Camp des UN-Hauptquartiers in Nakura beteiligt.
Juri Auel
Juri Auel

41 Tote nach israelischen Angriffen in Libanon gemeldet  

Bei israelischen Angriffen in Libanon sind erneut Dutzende Menschen getötet worden. Am Montag starben in verschiedenen Regionen insgesamt 41 Menschen, wie das Gesundheitsministerium am Nachmittag mitteilte. 124 weitere seien verletzt worden.

Die meisten Menschen wurden demnach bei einem Luftangriff im Norden des Landes getötet. Der Angriff im überwiegend von Christen bewohnten Ort Aito traf nach Angaben von Sicherheitskreisen ein Gebäude, in dem Binnenflüchtlinge Zuflucht gesucht hatten. Nach Darstellung des israelischen Militärs wurde ein Ziel mit Verbindung zur Hisbollah angegriffen. Der Fall werde untersucht. Alle Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

London verhängt neue Sanktionen gegen extremistische israelische Siedler

Wegen schwerer Gewalt jüdischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland verhängt Großbritannien neue Sanktionen gegen mehrere Siedlerorganisationen und illegal errichtete Außenposten. Die Siedler hätten „abscheuliche Menschenrechtsverletzungen“ in den besetzten Gebieten unterstützt und begangen, sagte der britische Außenminister David Lammy. Er habe bei einer Reise ins Westjordanland Palästinenser getroffen, die unter „grausamer Gewalt“ von Siedlern gelitten hätten. „Die Untätigkeit der israelischen Regierung hat ein Klima der Straflosigkeit entstehen lassen, in dem die Gewalt der Siedler ungehindert zunehmen konnte.“ Auch Schulen und Familien mit kleinen Kindern seien Ziel von Gewalt, sagte Lammy. Er forderte die israelische Regierung auf, die Ausbreitung von Siedlungen auf palästinensischem Gebiet zu stoppen.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Israel fordert Evakuierung von einem Viertel Libanons  - 400 000 Kinder auf der Flucht

Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz in Libanon zwingt laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR immer mehr Menschen in die Flucht. Ein Viertel Libanons stehe nun unter dem Evakuierungsbefehl des israelischen Militärs, erklärte die UNHCR-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, Rema Jamous Imseis, am Dienstag bei einer Videokonferenz.  Viele Familien, die den Anordnungen Folge leisteten, flüchteten ins Freie, um den Bomben zu entkommen. Sie hätten aber Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden.

Rund 1,2 Millionen Menschen seien innerhalb und außerhalb des Landes vertrieben. Bis zum vergangenen Wochenende hätten mehr als 283 000 Menschen Libanon in Richtung Syrien verlassen. Rund 70 Prozent der Geflüchteten seien Syrer, der Rest Libanesen und einige andere Staatsangehörige. Imseis bezog sich auf Schätzungen der libanesischen Regierung. Nach UN-Angaben wurden Tausende Menschen in Libanon durch die Gewalt getötet oder verletzt.

Zu den Binnenvertriebenen gehören auch 400 000 Kinder. „In den vergangenen drei Wochen hat die Gewalt in Libanon auf schreckliche Weise zugenommen und alle Kinder sind davon betroffen“, sagte der stellvertretende Exekutivdirektor des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Ted Chaiban, in einer Videobotschaft auf der Plattform X am Montagabend aus der libanesischen Stadt Zahle. Das Land benötige ein Ende der Verletzungen internationalen Völkerrechts, den Schutz von Zivilisten und ziviler Infrastruktur sowie einen Waffenstillstand, so Chaiban weiter. Das Hilfswerk hat zu einer Bereitstellung von rund 96 Millionen Euro Nothilfe für Libanon aufgerufen. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Hisbollah: „Wir betrachten unseren Widerstand als legal“ 

Die Hisbollah in Libanon droht Israel mit einem umfassenden Angriff und wirbt zugleich für eine Waffenruhe. In der vergangenen Woche habe die Hisbollah neue Überlegungen angestellt, damit Israel „Schmerz empfinden“ werde, sagt der stellvertretende Generalsekretär, Naim Kassim, in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Die Hisbollah konzentriere sich nicht mehr auf Zusammenstöße mit Israel entlang der israelisch-libanesischen Grenze, um ihren Verbündeten Hamas zu unterstützen, sondern versuche nun, Israel durch Angriffe tiefer in seinem Hoheitsgebiet größeren Schaden zuzufügen, sagte er: „Da Israel überall in Libanon angegriffen hat, haben wir das Recht, überall in Israel anzugreifen“, so Kassim. Die Hisbollah werde sich auf das israelische Militär, seine Zentralen und Kasernen konzentrieren.

Kassim erklärte, die Hisbollah bestehe darauf, dass jeder Waffenstillstand zwischen seiner Miliz und Israel mit einem Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen einhergehen müsse. „Wir betrachten unseren Widerstand als legal“, sagte er laut New York Times in der Ansprache. „Unser Widerstand hat zwei Ziele: die Aufhebung der Besatzung und die Befreiung des Landes.“ Nur ein Waffenstillstand würde Zehntausenden von vertriebenen Israelis die Rückkehr in ihre Häuser nahe der libanesischen Grenze ermöglichen würde. Wenn Israel jedoch weiterkämpfe, werde auch die Hisbollah weiter kämpfen, betonte er.

Nach dem Tod von Hassan Nasrallah ist der bestimmende Kopf: ein Porträt des stellvertretenden Hisbollah-Generalsekretärs, Naim Kassim  
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Iranischer General der Al-Quds-Brigaden zeigt sich wieder öffentlich

Wochenlang haben internationale Medien über den Verbleib von Ismail Ghani spekuliert, einem Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden. Jetzt ist er plötzlich wieder aufgetaucht: Iranische Staatsmedien verbreiteten Bilder und Videos von Ghani bei einer Trauerfeier in Teheran zu Ehren eines durch Israel getöteten iranischen Generals. Ghani ist Kommandeur der sogenannten Al-Quds-Brigaden, der Auslandseinheit der Revolutionsgarden, und damit enorm einflussreich.

Als General der obersten Führungsebene überwacht Ghani etwa Irans militärische und auch geheimdienstliche Operationen im Ausland, vor allem aber in Nahost. Er übernahm das Amt 2020, nachdem sein Vorgänger Qassim Soleimani durch einen US-Drohnenangriff im Irak getötet worden war. Soleimani galt als Architekt der sogenannten Widerstandsachse, eines Netzwerks militanter Gruppen im Kampf gegen Israel.

Vor dem Hintergrund israelischer Bombenangriffe in Libanon wurde es vor fast zwei Wochen plötzlich still um Ghani. Einige Medien spekulierten, er sei am 3. Oktober bei einem Luftangriff ums Leben gekommen. Andere behaupteten, sein Umfeld werde der Spionage für Israel verdächtigt und er werde deswegen verhört. Die Times of Israel veröffentlichte Gerüchte, dass Ghani während eines Verhörs einen Herzinfarkt erlitten habe. Iranische Staatsmedien dementierten und meldeten, Ghani sei bei bester Gesundheit. 
Ismail Ghani, Kommandeur der Al-Quds-Brigaden, der Auslandseinheit der Revolutionsgarden, bei einer Beerdigung.
Ismail Ghani, Kommandeur der Al-Quds-Brigaden, der Auslandseinheit der Revolutionsgarden, bei einer Beerdigung. . dpa
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Polizist bei Anschlag in Israel getötet

Bei einem Anschlag in Israel ist nach Behördenangaben ein Polizist getötet worden. Vier weitere Menschen seien verletzt worden, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Der Attentäter habe auf einer Schnellstraße südlich von Tel Aviv das Feuer auf Autofahrer eröffnet und sei daraufhin selbst von einem Zivilisten erschossen worden. Die Polizei teilte mit, es liefen noch Ermittlungen zum genauen Hintergrund des Vorfalls.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Zweite Polio-Impfrunde im Gazastreifen kommt voran

Mehr als 92 000 Kinder haben im Gazastreifen die zweite Dosis ihrer Polio-Impfung erhalten. Die neue Runde der Impfkampagne sei am Montag ohne Zwischenfälle gestartet, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie ist - zusammen mit Partnerorganisationen - zunächst im zentralen Gazastreifen aktiv. Danach gehen die Impfteams in den Süden, dann in den Norden des Gazastreifens. 

Israel hat wie in der ersten Runde im September stundenweisen Feuerpausen zugestimmt, damit Familien sicher zu den Impfstationen gehen können. Insgesamt sollen mehr als 590 000 Kinder unter zehn Jahren die zweite Dosis für einen vollständigen Schutz vor der Infektionskrankheit erhalten.
Dimitri Taube

Hisbollah: Vormarsch von Israels Truppen in Libanon gestoppt

Die Hisbollah hat nach eigener Darstellung angeblich einen weiteren Vormarsch israelischer Bodentruppen im Süden Libanons gestoppt. Israels Soldaten hätten versucht, von Osten kommend in einen Ort nahe Mardsch Ajun einzudringen, behauptete die Hisbollah. Dort und im Ort Chiam kam es laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA in der Nacht auch zu anhaltendem israelischem Beschuss.

Die Orte liegen östlich der Stadt Nabatija, einem Handelszentrum im Südosten, wo Israels Armee nach libanesischen Angaben zuletzt einen Markt angegriffen hatte. Von der israelischen Armee hieß es, dass sie Truppenbewegungen nicht kommentiere.

Israels Luftwaffe setzte die Angriffe auch in anderen Teilen des Nachbarlands unterdessen fort. Seit dem Morgen gab es NNA-Berichten zufolge auch israelische Angriffe an der Küste nördlich von Tyros sowie im Landesinneren in Nähe des Litani-Flusses. Die israelische Armee teilte mit, die Luftwaffe habe binnen eines Tages im Süden Libanons und in Orten tiefer im Landesinneren insgesamt 200 Hisbollah-Ziele angegriffen.
Lara Thiede
Lara Thiede

UN-Friedenssoldaten in Libanon halten Stellungen - Bundeswehr spricht von erhöhter Gefährdungslage

Trotz der israelischen Aufforderung zum Abzug sollen die Soldaten der UN-Beobachtermission in Libanon (Unifil) ihre Arbeit vorerst fortsetzen. "Es wurde die Entscheidung gefällt, dass Unifil derzeit alle ihre Stellungen hält, obwohl sie von den israelischen Streitkräften zum Abzug aus ihren Positionen nahe der Grenze aufgefordert wurde", sagte der Chef der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix.

Bei den Kämpfen zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah waren die Blauhelme in den vergangenen Tagen mehrmals unter Feuer geraten, mindestens vier Soldaten wurden dabei verletzt.

Wegen der Angriffe geht die Bundeswehr von größerer Gefahr für ihre Männer und Frauen in der Friedenstruppe aus. "Nach hiesiger Bewertung besteht für die Kräfte vor Ort eine erhöhte Gefährdungslage, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen der Truppe bestmöglich reduziert wird", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Etwa 40 Soldatinnen und Soldaten seien im Camp des UN-Hauptquartiers in Nakura. "Alle Angehörigen des deutschen Einsatzkontingents sind wohlauf", sagte der Sprecher.
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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