Krieg in Nahost:Israelisches Militär gibt nach iranischer Attacke Entwarnung

Die Menschen in Israel dürfen die Schutzräume wieder verlassen. Aktuell gebe es laut Armeesprecher keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus Iran. Das Land bestätigte zuvor, Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert zu haben – unter anderem, um den Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah zu rächen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates

Netanjahu gibt sich am Jahrestag des Massakers siegesgewiss 

Erneut israelische Luftangriffe auf südliche Vororte Beiruts

Trauer und Wut in Israel bei Gedenken an den Jahrestag des Massakers

Borrell: EU spielt keine Rolle im eskalierenden Nahost-Konflikt - Schweigeminute des EU-Parlaments 

Steinmeier: "Dieser Krieg hat zu viele Menschen getötet“ 

Lara Thiede
Lara Thiede

Gegenseitige Angriffe zwischen Hisbollah und Israels Armee – Verletzte nach Raketenangriffen auf Haifa

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Geheimdienstzentrale der Hisbollah-Miliz in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Wie das Militär in der Nacht mitteilte, attackierten Kampfflugzeuge zudem Kommandozentralen sowie weitere „terroristische Infrastruktur“ der proiranischen Schiitenmiliz. Außerdem seien erneut Waffenlager der Hisbollah in der Umgebung der Hauptstadt bombardiert worden. Keine der Angaben konnte bislang unabhängig überprüft werden.

Die Hisbollah wiederum setzt ihren Beschuss auf den Norden Israels fort. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Abend zunächst ungefähr fünf Raketen auf die Hafenstadt Haifa geschossen. Trotz Abwehrfeuer seien Projektile in dem Gebiet eingeschlagen. Die israelische Polizei meldet mehrere Leichtverletzte, die in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht worden sein. Die Hisbollah erklärte, sie habe einen Militärstützpunkt südlich von Haifa mit Raketen vom Typ Fadi 1 angegriffen. Bilder zeigen Schäden auf einer Straße. Später folgten weitere 15 Raketen aus Libanon, von denen einige laut israelischem Militär abgefangen wurden. In der Stadt Tiberias wurde laut der Times of Israel ein Mensch verletzt.

Bei Kämpfen an der libanesischen Grenze wurde nach Militärangaben ein israelischer Soldat getötet. Zwei weitere Soldaten seien schwer verletzt worden.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Netanjahu gibt sich am Jahrestag des Massakers siegesgewiss 

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in einer Videobotschaft bei der offiziellen Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Massakers vom 7. Oktober den Kampfwillen seines Landes bekräftigt. „Gemeinsam werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam - mit Gottes Gnade - werden wir siegen“, sagte er in einer Videobotschaft. Die Zeremonie fand in dem Ort Ofakim in der Nähe des Gazastreifens statt, wo vor einem Jahr 40 Menschen ermordet worden waren.

Die Israelis hätten zusammengestanden für die Verteidigung des Landes. „Wir haben die Kriegsziele festgelegt und wir erreichen sie“ versprach er. Diese seien: Die Herrschaft der Hamas zu brechen, alle Geiseln nach Hause zu bringen, jede künftige Bedrohung aus dem Gazastreifen unmöglich zu machen und eine sichere Rückkehr der Bewohner des Südens und des Nordens in ihre Häuser zu ermöglichen.

Nach einem Jahr Krieg mit fast 42 000 Toten im Gazastreifen und wachsender internationaler Kritik am harten Vorgehen Israels in dem Küstenstreifen - und nun auch in Libanon - ist bisher jedoch keines der von Netanjahu genannten Kriegsziele komplett erreicht worden. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Erneut israelische Luftangriffe auf südliche Vororte Beiruts

Israel setzt seine Angriffe auf Ziele in der libanesischen Hauptstadt fort. Betroffen sind Vororte im Süden Beiruts, die als Hochburg der Schiitenmiliz Hisbollah gelten - sie wurden am Abend erneut von Explosionen erschüttert. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurden die meist als Dahiye bezeichneten südlichen Vororte von einer Reihe aufeinanderfolgender Luftschläge getroffen. Orangefarbener Rauch hüllte Teile der Stadt ein, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Das israelische Militär sprach unterdessen von Dutzenden Luftangriffen im ganzen Libanon innerhalb einer Stunde.

Der Süden Beiruts gilt als Hochburg der mit Iran verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah, die Israel bekämpft. Einige Stunden zuvor hatten sich in Beirut bereits zwei Explosionen in der Nähe des Flughafens ereignet. Israelische Kampfflugzeuge hatten die Bewohner zudem mit dem Durchbrechen der Schallmauer über der Stadt in Schrecken versetzt. Die israelische Armee teilte mit, die Luftwaffe habe innerhalb einer Stunde auf Grundlage geheimdienstlicher Informationen „mehr als 120 Terrorziele“ im Süden Libanons angegriffen. Die Hisbollah habe ihre terroristische Infrastruktur und Waffen absichtlich in zivilen Bereichen untergebracht, einschließlich Wohnhäusern, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Trauer und Wut in Israel bei Gedenken an den Jahrestag des Massakers

Bei Veranstaltungen am ersten Jahrestag des schlimmsten Massakers in der Geschichte des Staates Israel haben Menschen in Tel Aviv der Opfer gedacht. Viele Menschen weinten bei einer Zusammenkunft von Angehörigen im Jarkon-Park, hielten sich in den Armen und trugen Fotos der Getöteten und Verschleppten.

Für die noch als Geiseln im Gazastreifen festgehaltenen etwa 100 Israelis stiegen Ballons auf. Tausende riefen immer wieder das Wort „achschaw“, was auf Hebräisch „jetzt“ heißt und für die Forderung nach der sofortigen Freilassung der Verschleppten steht. Auch im Zentrum der Stadt versammelten sich Hunderte Menschen.

Immer wieder wurde jedoch auch eine Untersuchung gefordert, wie die israelischen Sicherheitskräfte vor einem Jahr so überrumpelt werden konnten. Regierungschef Benjamin Netanjahu wurde vorgeworfen, einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und damit die Freilassung der Geiseln verhindert zu haben. 
Stiller Protest zum Jahrestag des Hamas-Anschlags vom 7. Oktober in Tel Aviv.
Stiller Protest zum Jahrestag des Hamas-Anschlags vom 7. Oktober in Tel Aviv. Reuters
Denis Huber
Denis Huber

Israel verhängt Blockade über Südküste Libanons

Die israelischen Streitkräfte haben vor einem geplanten Einsatz ihrer Marine eine Blockade über die südliche Mittelmeerküste Libanons verhängt. In einer auf Arabisch veröffentlichten Mitteilung wird die Zivilbevölkerung davor gewarnt, sich an Stränden aufzuhalten oder mit Booten aufs Meer zu fahren, da die israelische Marine dort Kampfeinsätze plane. Ein Aufenthalt am Strand oder auf dem Meer sei bis auf weiteres „lebensgefährlich“, erklärte das Militär auf der Plattform X.

Die dringliche Warnung richtet sich demnach an alle Strandbesucher und alle, die mit Booten zum Fischen oder für andere Zwecke aufs Meer fahren. Die Warnung gelte für die gesamte Küste südlich der Mündung des Alawi-Flusses bei Sidon. Dieser Abschnitt bis zur faktischen Grenze mit Israel ist etwa 60 Kilometer lang. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Borrell: EU spielt keine Rolle im eskalierenden Nahost-Konflikt - Schweigeminute des EU-Parlaments 

EU-Außenbeauftragter Josep Borrell hat beklagt, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union in der Nahost-Politik gespalten sind und die EU deswegen keine Rolle bei diplomatischen Initiativen spielen kann. Es sei eine Tragödie, dass Europa in dem Konflikt abwesend sei, sagte der Spanier am Abend im Europäischen Parlament in Straßburg in einer Rede zum Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel. Aus seiner Sicht liege es in Europas Verantwortung, eine Hoffnung auf Frieden zu schaffen.

Borrell stellt sich dabei erneut klar auf die Seite von EU-Staaten wie Spanien, Irland und Belgien, die Israels Reaktion auf den Terrorangriff als unangemessen kritisieren und von der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sofortige Gespräche über eine Zweistaatenlösung fordern. 

Mit einer Schweigeminute gedachten Europaabgeordnete in Straßburg der rund 1200 Toten des Hamas-Überfalls auf Israel vor einem Jahr. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola fand klare Worte: "Es gibt nichts, was den wahllosen Massenmord, die Vergewaltigung, die Entführung und die Folter, die vor einem Jahr stattfanden, jemals rechtfertigen könnte“, sagte sie. Metsola erinnerte an junge Menschen, die während eines Musikfestivals überfallen wurden. „Geiseln, darunter Kinder und ältere Holocaust-Überlebende, wurden aus ihren Häusern verschleppt“, sagte sie. Zu wenige seien bislang zu ihren Angehörigen zurückgekehrt. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Steinmeier: "Dieser Krieg hat zu viele Menschen getötet“ 

Am Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt im Nahen Osten nicht aufgegeben. "Ich wünsche mir ein Ende des Sterbens im Nahen Osten, aber ich möchte dafür werben, in einer verzweifelten Lage nicht nur auf die einfachen, vereinfachenden Ratschläge zu setzen“, betonte Steinmeier bei einer interreligiösen Gedenkfeier in Berlin. „Die Toten in Gaza, den Hunger, die Zerstörung hätte es nicht gegeben ohne den Überfall und die Massaker vom 7. Oktober vergangenen Jahres.“ Er warnte vor einer leichtfertigen Verurteilung Israels und vor europäischer Überheblichkeit.

"Dieser Krieg hat schon jetzt zu viele Menschen getötet, zu viel Leid gebracht: für Israelis und für Palästinenser, und jetzt auch für die Menschen in Libanon“, betonte Steinmeier. "Auch die Menschen in Gaza erleben seit einem Jahr unermessliches Leid, jeden einzelnen Tag.“ Viele hätten ihr Leben verloren, viele müssten immer wieder fliehen, hätten Hunger und Krankheiten. „Die Fragen werden lauter, drängender, auch die öffentliche Debatte – weniger darüber, ob Israel ein Recht zur Selbstverteidigung hat, sondern darüber, wo die Grenzen jeden Rechts auf Selbstverteidigung liegen“, sagte der Bundespräsident. 

Für die Deutschen bleibe die Verpflichtung des "Nie Wieder“ und der Auftrag, dass die Wirklichkeit eine bessere werden müsse, fügte er hinzu. Eine Wirklichkeit, in der Israelis und Palästinenser friedlich nebeneinander leben könnten, werde nicht allein mit militärischen Mitteln gelingen. Nötig sei eine politische Perspektive. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Libanon: Zehn Retter durch israelischen Angriff getötet

In Gebieten der Hisbollah in Libanon arbeitet deren Gesundheitsbehörde weitgehend unabhängig. Dort sind jetzt nach libanesischen Angaben durch einen Luftangriff Israels mindestens zehn Rettungskräfte getötet worden. Der Angriff habe nahe Bint Dschubail ein Gemeindegebäude getroffen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Zum Zeitpunkt der Bombardierung sollen sich Feuerwehrleute in dem Gebäude befunden haben. Unabhängig bestätigen lassen sich diese Angaben nicht. 

Libanesische Sicherheitskreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass mindestens zehn Menschen getötet wurden. Der libanesische Fernsehsender LBCI berichtete, der Angriff habe auf ein Gebäude der Islamischen Gesundheitsbehörde gezielt, unter deren Dach die Hisbollah im Land unter anderem Krankenhäuser betreibt. 

Im Süden Libanons setzte Israel die Angriffe unter anderem nahe Tyros und Nabatijeh fort. Der Zivilschutz berichtete von mehr als 160 Einsätzen im Land, unter anderem um Leichen und Verletzte aus Trümmern zu bergen, Feuer zu löschen und Trümmer zu beseitigen. Israels Armee forderte zur Evakuierung von mehr als 20 Dörfern im Süden auf - ein Zeichen, dass es auch dort weitere Angriffe geben würde.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Explosionen nahe dem Flughafen von Beirut  

Trotz wiederholter israelischer Luftschläge in der Nähe bleibt der Flughafen in Beirut geöffnet. Nun haben zwei aufeinanderfolgende Explosionen ein Viertel im Süden der libanesischen Hauptstadt, nahe dem Flughafen, erschüttert. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge soll es sich dabei um israelische Luftschläge gehandelt haben. Das israelische Militär teilte mit, es führe einen gezielten Schlag gegen eine "terroristische Hochburg“ der mit Iran verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah im Beiruter Stadtviertel Dahieh aus. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von hohen Rauchsäulen, die in dem Gebiet aufstiegen. In der in Südlibanon gelegenen Region Tyros wurden libanesischen Sicherheitsbehörden zufolge mehr als 30 Dörfer von israelischen Kampfflugzeugen angegriffen. 
Julia Hippert
Julia Hippert

Geiselangehörige demonstrieren vor Netanjahus Haus 

Dutzende Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln und ihre Sympathisanten haben vor dem Haus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert. Von 6.29 Uhr an, der Uhrzeit, als die Hamas und andere extremistische Gruppen aus dem Gazastreifen den Süden Israels vor einem Jahr überfallen hatten, ließen die Kundgebungsteilnehmer zwei Minuten lang eine sogenannte „Weckruf-Sirene“ heulen. Danach sangen sie die Nationalhymne, wie der TV-Sender Channel 13 News berichtete. Die Teilnehmer des Protests forderten Netanjahu dazu auf, eine Vereinbarung zu treffen, um die noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas freizubekommen.
Am frühen Morgen versammeln sich Demonstranten vor dem Haus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu
Am frühen Morgen versammeln sich Demonstranten vor dem Haus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. dpa
Das Forum der Geiselfamilien hielt in einer Erklärung fest: „Heute vor genau einem Jahr wurden Hunderte Menschen gekidnappt, in ihren Pyjamas aus ihren Betten heraus, bei einer (Rave-)Party, bei der sie das Leben feierten, oder aus ihrer Armeebasis heraus.“ Mit der „Weckruf“-Sirene würden die Geiselangehörigen an Netanjahu appellieren, ihre Lieben nicht weiter im Stich zu lassen, hieß es in der Erklärung. Der Regierungschef müsse alle Entführten mithilfe eines Abkommens nach Hause bringen, damit „die Lebenden an ihr Leben wiederanknüpfen und die Toten würdig begraben werden können“.

Vor einem Jahr entführten die Terroristen mehr als 240 Menschen aus Israel. Eine Chronik der Entführung lesen Sie hier (SZ Plus): 
Julia Hippert
Julia Hippert

Scholz: Hisbollah und Iran müssen Beschuss Israels sofort einstellen

Am Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz gefordert, dass die schiitische Hisbollah-Miliz und Iran den Beschuss Israels mit Raketen sofort einstellen müssten. Es müsse ein Flächenbrand in der Region verhindert werden, sagte Scholz am Montag in einer Rede auf einer Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg mit Hinweis auf die bewaffneten Konflikte im Gazastreifen und in Libanon. "Die iranischen Raketenangriffe auf Israel sind eine weitere Eskalation in einer ohnehin angespannten Lage", fügte der SPD-Politiker hinzu. Man unterstütze die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und Libanon. Scholz forderte außerdem den Rückzug der Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu Israel. 

Scholz setzte sich zudem für einen Waffenstillstand im Gazastreifen ein. "Die Terroristen der Hamas müssen bekämpft werden", sagte der SPD-Politiker. "Wir stehen an Eurer Seite", betonte der Kanzler in Richtung Israel. Aber ein Jahr Krieg habe auch "unvorstellbares Leid über die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen gebracht". Menschen brauchten Hoffnung und Perspektiven, wenn sie dem Terror abschwören sollen. "Deshalb setzt sich die Bundesregierung für einen Waffenstillstand ein, für eine Befreiung der Geiseln und für einen politischen Prozess – auch wenn der heute ferner scheint denn je." Ziel könne nur sein, dass Israelis und Palästinenser jeweils in einem eigenen Staat leben könnten.
Dimitri Taube

Raketenalarm in Tel Aviv - Hamas reklamiert Angriff für sich 

Im Großraum Tel Aviv hat es erneut Raketenalarm gegeben. Im Stadtzentrum waren Explosionen zu hören, wie Einwohnerinnen berichteten. Die israelische Armee teilte mit, Auslöser des Alarms seien Geschosse aus dem Gazastreifen gewesen. Die Einzelheiten würden noch untersucht. Zwei Frauen seien durch Geschosssplitter leicht verletzt worden, gab der Rettungsdienst Magen David Adom bekannt. Die islamistische Hamas im Gazastreifen gab an, zwei Raketen auf Tel Aviv abgefeuert zu haben.
Julia Hippert
Julia Hippert

Hisbollah: „Kein Platz für Israel in unserer Region“ 

Die libanesische Terrormiliz hat Israel zum Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober erneut das Existenzrecht abgesprochen. Es gebe keinen Platz für Israel „in unserer Region und in unserer sozialen, kulturellen und menschlichen Struktur“, erklärte die Hisbollah. Die islamistische Hamas, die wie die Hisbollah von Iran unterstützt wird, habe mit dem Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 einen „heroischen Einsatz“ geleistet, der „historische Auswirkungen und strategische Folgen“ für den Nahen Osten haben werde.

Die Hisbollah äußerte sich auch zur Entscheidung, ab dem 8. Oktober 2023 aus - nach ihrer eigenen Darstellung - Solidarität mit der Hamas erneut Israel anzugreifen. Mit dieser Entscheidung stehe die Miliz auf der „Seite der Wahrheit, Gerechtigkeit und vollständiger Menschlichkeit“ und habe sich dabei auch entschieden, Libanon zu verteidigen.
Julia Hippert
Julia Hippert

Israels Präsident: Helft uns im Kampf für eine freie Welt 

Isaac Herzog hat am ersten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel an die Welt appelliert, das Land im Kampf gegen seine Feinde zu unterstützen. „Es ist eine Narbe an der Menschheit, eine Narbe am Angesicht der Erde“, sagte er am Ort des Nova-Musikfestivals nahe der Gaza-Grenze, wo Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen vor genau einem Jahr eines ihrer Massaker verübt hatten.

„Die Welt muss sich dessen gewahr werden und verstehen, dass sie Israel in der Schlacht gegen seine Feinde unterstützen muss, damit der Lauf der Geschichte geändert und der Region Frieden und eine bessere Zukunft gebracht werden können“, führte er weiter aus. Israel würde eine Schlacht für die freie Welt schlagen. 
Dimitri Taube

Gedenken an Hamas-Opfer in Israel

In Israel haben die Gedenkveranstaltungen zum ersten Jahrestag des Hamas-Massakers im Grenzgebiet zum Gazastreifen begonnen. Israels Präsident Isaac Herzog hielt laut Medienberichten am frühen Morgen eine Schweigeminute in einem Kibbuz am Ort des Nova-Musikfestivals zu dem Zeitpunkt ab, als dort Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 das Massaker verübt hatten.

Genau zum Beginn des Gedenkens versuchte die Hamas nach Angaben der israelischen Armee, Israel mit Raketen aus dem Gazastreifen anzugreifen. Israelische Kampfflugzeuge hätten den Angriff jedoch vereitelt, indem sie kurz zuvor Abschussanlagen und unterirdische Tunnel der Hamas im gesamten Gazastreifen angriffen, wie die Armee weiter mitteilte. Von den vier aus dem südlichen Gazastreifen abgefeuerten Geschossen seien drei abgefangen worden. Ein Projektil sei in offenes Gelände gefallen.

Zuvor hätten die israelische Artillerie und die Luftwaffe in der Nacht Ziele im zentralen Gazastreifen angegriffen, die eine Bedrohung für die in diesem Gebiet operierenden israelischen Truppen darstellten, teilte die israelische Armee mit.
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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