Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Hisbollah: Vormarsch von Israels Truppen in Libanon gestoppt
Israelische Luftangriffe im Nordosten Libanons
Medienbericht: Israel will keine iranischen Öl- oder Atomanlagen angreifen
UN-Sicherheitsrat kritisiert Angriffe auf Blauhelmsoldaten in Libanon
Guterres verurteilt hohe Zahl ziviler Opfer im Norden von Gaza
Juri Auel
Deutschland fordert Stopp der israelischen Angriffe auf UN-Truppe – Netanjahu spricht von versehentlichem Angriff
Die israelischen Angriffe auf die Unifil-Friedenstruppen in Südlibanon stehen nach Ansicht der Bundesregierung im Widerspruch zum internationalen humanitären Recht und müssen sofort eingestellt werden. In einer gemeinsamen Erklärung mit Italien, Großbritannien und Frankreich betont Deutschland die "unentbehrliche stabilisierende Rolle" der UN-Soldaten in der Region. Israel und andere Parteien müssten zu jeder Zeit die Sicherheit der Blauhelm-Soldaten gewährleisten.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies Vorwürfe zurück, das Militär seines Landes habe absichtlich die Friedenstruppen angegriffen. Dies sei "absolut falsch". Israels Militär tue vielmehr sein Möglichstes, um zu vermeiden, dass Unifil-Personal zu Schaden komme, während Israel Kämpfer der Hisbollah treffe, sagt Netanjahu. "Aber der beste Weg zur Gewährleistung der Sicherheit des Unifil-Personals besteht darin, dass die Unifil der Bitte Israels nachkommt und sich vorübergehend aus der Gefahrenzone zurückzieht."
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies Vorwürfe zurück, das Militär seines Landes habe absichtlich die Friedenstruppen angegriffen. Dies sei "absolut falsch". Israels Militär tue vielmehr sein Möglichstes, um zu vermeiden, dass Unifil-Personal zu Schaden komme, während Israel Kämpfer der Hisbollah treffe, sagt Netanjahu. "Aber der beste Weg zur Gewährleistung der Sicherheit des Unifil-Personals besteht darin, dass die Unifil der Bitte Israels nachkommt und sich vorübergehend aus der Gefahrenzone zurückzieht."
Dimitri Taube
Hisbollah: Vormarsch von Israels Truppen in Libanon gestoppt
Die Hisbollah hat nach eigener Darstellung angeblich einen weiteren Vormarsch israelischer Bodentruppen im Süden Libanons gestoppt. Israels Soldaten hätten versucht, von Osten kommend in einen Ort nahe Mardsch Ajun einzudringen, behauptete die Hisbollah. Dort und im Ort Chiam kam es laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA in der Nacht auch zu anhaltendem israelischem Beschuss.
Die Orte liegen östlich der Stadt Nabatija, einem Handelszentrum im Südosten, wo Israels Armee nach libanesischen Angaben zuletzt einen Markt angegriffen hatte. Von der israelischen Armee hieß es, dass sie Truppenbewegungen nicht kommentiere.
Israels Luftwaffe setzte die Angriffe auch in anderen Teilen des Nachbarlands unterdessen fort. Seit dem Morgen gab es NNA-Berichten zufolge auch israelische Angriffe an der Küste nördlich von Tyros sowie im Landesinneren in Nähe des Litani-Flusses. Die israelische Armee teilte mit, die Luftwaffe habe binnen eines Tages im Süden Libanons und in Orten tiefer im Landesinneren insgesamt 200 Hisbollah-Ziele angegriffen.
Die Orte liegen östlich der Stadt Nabatija, einem Handelszentrum im Südosten, wo Israels Armee nach libanesischen Angaben zuletzt einen Markt angegriffen hatte. Von der israelischen Armee hieß es, dass sie Truppenbewegungen nicht kommentiere.
Israels Luftwaffe setzte die Angriffe auch in anderen Teilen des Nachbarlands unterdessen fort. Seit dem Morgen gab es NNA-Berichten zufolge auch israelische Angriffe an der Küste nördlich von Tyros sowie im Landesinneren in Nähe des Litani-Flusses. Die israelische Armee teilte mit, die Luftwaffe habe binnen eines Tages im Süden Libanons und in Orten tiefer im Landesinneren insgesamt 200 Hisbollah-Ziele angegriffen.
Lara Thiede
UN-Friedenssoldaten in Libanon halten Stellungen - Bundeswehr spricht von erhöhter Gefährdungslage
Trotz der israelischen Aufforderung zum Abzug sollen die Soldaten der UN-Beobachtermission in Libanon (Unifil) ihre Arbeit vorerst fortsetzen. "Es wurde die Entscheidung gefällt, dass Unifil derzeit alle ihre Stellungen hält, obwohl sie von den israelischen Streitkräften zum Abzug aus ihren Positionen nahe der Grenze aufgefordert wurde", sagte der Chef der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix.
Bei den Kämpfen zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah waren die Blauhelme in den vergangenen Tagen mehrmals unter Feuer geraten, mindestens vier Soldaten wurden dabei verletzt.
Wegen der Angriffe geht die Bundeswehr von größerer Gefahr für ihre Männer und Frauen in der Friedenstruppe aus. "Nach hiesiger Bewertung besteht für die Kräfte vor Ort eine erhöhte Gefährdungslage, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen der Truppe bestmöglich reduziert wird", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Etwa 40 Soldatinnen und Soldaten seien im Camp des UN-Hauptquartiers in Nakura. "Alle Angehörigen des deutschen Einsatzkontingents sind wohlauf", sagte der Sprecher.
Bei den Kämpfen zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah waren die Blauhelme in den vergangenen Tagen mehrmals unter Feuer geraten, mindestens vier Soldaten wurden dabei verletzt.
Wegen der Angriffe geht die Bundeswehr von größerer Gefahr für ihre Männer und Frauen in der Friedenstruppe aus. "Nach hiesiger Bewertung besteht für die Kräfte vor Ort eine erhöhte Gefährdungslage, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen der Truppe bestmöglich reduziert wird", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Etwa 40 Soldatinnen und Soldaten seien im Camp des UN-Hauptquartiers in Nakura. "Alle Angehörigen des deutschen Einsatzkontingents sind wohlauf", sagte der Sprecher.
Lara Thiede
USA warnen Iran vor Angriffen auf Trump und andere US-Bürger
Das US-Präsidialamt warnt Iran vor "schwerwiegenden Konsequenzen" im Falle eines Angriffs auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump oder andere US-Bürgerinnen und Bürger. "Wir betrachten dies als eine Angelegenheit der nationalen und inneren Sicherheit von höchster Priorität und verurteilen Iran aufs Schärfste für diese dreisten Drohungen", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Sean Savett. Die USA beobachteten die iranischen Drohungen gegen Trump seit Jahren sehr genau.
Trumps Wahlkampfteam hatte im September mitgeteilt, Trump sei vom US-Geheimdienst "über reale und konkrete Bedrohungen aus Iran, ihn zu ermorden", informiert worden. Vor Kurzem hatte der US-Präsidentschaftskandidat gesagt, dass er Israels Präsident Benjamin Netanjahu anders als der amtierende US-Präsident Joe Biden nicht davon abraten würde, Irans Atomanlagen anzugreifen.
Trumps Wahlkampfteam hatte im September mitgeteilt, Trump sei vom US-Geheimdienst "über reale und konkrete Bedrohungen aus Iran, ihn zu ermorden", informiert worden. Vor Kurzem hatte der US-Präsidentschaftskandidat gesagt, dass er Israels Präsident Benjamin Netanjahu anders als der amtierende US-Präsident Joe Biden nicht davon abraten würde, Irans Atomanlagen anzugreifen.
Lara Thiede
Israelische Luftangriffe im Nordosten Libanons
Die israelischen Streitkräfte sind Medienberichten zufolge Luftangriffe auf den Nordosten Libanons geflogen. Getroffen worden seien mehrere Gebiete in der Bekaa-Ebene und rund um die Stadt Baalbek, berichtet der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Majadin. Der Fernsehsender MTV meldete mindestens zehn Luftschläge in Baalbek und dem Umland. Auf einem Video, das aus dem Dorf Duris stammen soll, ist ein brennendes Gebäude zu sehen.
Baalbek gilt israelischen Medienberichten zufolge als Hochburg der Hisbollah. Die Region wurde seit Beginn der Eskalation Ende vergangenen Monats bereits mehrfach von der israelischen Luftwaffe angegriffen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Hisbollah weiterhin hart in ganz Libanon zu bekämpfen. Bei einem möglichen Vergeltungsschlag gegen Iran hingegen will er sich einem Bericht der Washington Post zufolge auf militärische Einrichtungen konzentrieren und die Atom- und Ölanlagen verschonen. Damit dürfte Netanjahu den Vorstellungen der US-Regierung entgegenkommen.
Baalbek gilt israelischen Medienberichten zufolge als Hochburg der Hisbollah. Die Region wurde seit Beginn der Eskalation Ende vergangenen Monats bereits mehrfach von der israelischen Luftwaffe angegriffen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Hisbollah weiterhin hart in ganz Libanon zu bekämpfen. Bei einem möglichen Vergeltungsschlag gegen Iran hingegen will er sich einem Bericht der Washington Post zufolge auf militärische Einrichtungen konzentrieren und die Atom- und Ölanlagen verschonen. Damit dürfte Netanjahu den Vorstellungen der US-Regierung entgegenkommen.
Lara Thiede
Medienbericht: Israel will keine iranischen Öl- oder Atomanlagen angreifen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll beschlossen haben, die Vergeltungsmaßnahmen seines Landes gegen Iran auf militärische Ziele zu beschränken. Das geht zumindest aus einem Bericht der Washington Post hervor. Netanjahu habe der Biden-Regierung in einem Telefonat am 9. Oktober mitgeteilt, dass er keine Angriffe auf die Öl-Infrastruktur und Atomanlagen Irans plane, berichtete die Zeitung unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Beamte. Einer der beiden Beamten wurde mit der Aussage zitiert, dass darauf geachtet würde, rund um die Vergeltung nicht den Eindruck zu erwecken, dass Israel sich in die US-Wahlen im kommenden Monat einmische.
Die Entscheidung wäre eine Erleichterung für US-Präsident Joe Biden, dessen Regierung Israel aus Angst vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten aufgefordert hat, keine Angriffe auf iranische Atom- oder Energiestandorte durchzuführen. Das Weiße Haus verwies bei Fragen zu Netanjahus Absichten an israelische Beamte.
Israels Präsident Netanjahu bestätigte den Bericht der Washington Post bisher nicht. Sein Büro gab als Reaktion auf den Bericht folgende Erklärung ab: "Wir hören der Meinung der amerikanischen Regierung zu, werden aber unsere endgültigen Entscheidungen auf der Grundlage der nationalen Sicherheitsbedürfnisse Israels treffen."
Am 1. Oktober hatten Irans Revolutionsgarden etwa 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an.
Die Entscheidung wäre eine Erleichterung für US-Präsident Joe Biden, dessen Regierung Israel aus Angst vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten aufgefordert hat, keine Angriffe auf iranische Atom- oder Energiestandorte durchzuführen. Das Weiße Haus verwies bei Fragen zu Netanjahus Absichten an israelische Beamte.
Israels Präsident Netanjahu bestätigte den Bericht der Washington Post bisher nicht. Sein Büro gab als Reaktion auf den Bericht folgende Erklärung ab: "Wir hören der Meinung der amerikanischen Regierung zu, werden aber unsere endgültigen Entscheidungen auf der Grundlage der nationalen Sicherheitsbedürfnisse Israels treffen."
Am 1. Oktober hatten Irans Revolutionsgarden etwa 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an.
Lara Thiede
UN-Sicherheitsrat kritisiert Angriffe auf Blauhelmsoldaten in Libanon
Nach dem wiederholten Beschuss von Stellungen der UN-Friedenstruppen in Libanon (Unifil) hat sich der Weltsicherheitsrat besorgt über die Sicherheit der dort stationierten Blauhelmsoldaten gezeigt. "Wir rufen alle Parteien dazu auf, die Sicherheit des Personals und der Einrichtungen von Unifil zu respektieren", sagte die Schweizer UN-Botschafterin Pascale Baeriswyl als amtierende Präsidentin des Sicherheitsrats im Namen aller 15 Mitglieder. "Wir erinnern daran, dass UN-Friedenssoldaten und UN-Liegenschaften niemals Ziel von Angriffen werden dürfen."
Angesichts der Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah in Libanon äußerte der UN-Sicherheitsrat seine Besorgnis über zivile Opfer, die Zerstörung der Infrastruktur und die steigende Zahl an Binnenflüchtlingen. "Wir rufen alle Parteien dazu auf, das humanitäre Völkerrecht zu achten", sagte Sicherheitsratspräsidentin Baeriswyl.
Angesichts der Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah in Libanon äußerte der UN-Sicherheitsrat seine Besorgnis über zivile Opfer, die Zerstörung der Infrastruktur und die steigende Zahl an Binnenflüchtlingen. "Wir rufen alle Parteien dazu auf, das humanitäre Völkerrecht zu achten", sagte Sicherheitsratspräsidentin Baeriswyl.
Juri Auel
Israels Militär: Kommandeur der Hamas-Luftkampfeinheit getötet
Mehr als einen Monat nach einem israelischen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen erklärt das israelische Militär, dabei den Chef der Luftkampfeinheit der islamistischen Hamas getötet zu haben. Er sei direkt am Massaker des 7. Oktobers 2023 beteiligt und mitverantwortlich für die Invasion israelischen Territoriums mit Gleitschirmen und Drohnen gewesen, teilt die Armee bei Telegram mit.
Er war demnach seit Oktober 2023 Chef der Luftkampfeinheit, nachdem sein Vorgänger von der israelischen Armee getötet worden war. Zuvor hatte er laut Armee die Drohneneinheit der Hamas geleitet und war für die Waffenproduktion der Terrororganisation zuständig gewesen. Er soll eine wichtige Rolle beim Aufbau der Drohnen- und Gleitschirmeinheiten gespielt haben. Die Angaben des israelischen Militärs lassen sich bislang nicht überprüfen.
Bei dem Luftangriff Anfang September in einer humanitären Zone in dem abgeriegelten Küstenstreifen waren nach palästinensischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden. Die israelische Armee betonte damals, der Angriff habe hochrangigen Hamas-Terroristen in einer versteckten Kommandozentrale gegolten.
Er war demnach seit Oktober 2023 Chef der Luftkampfeinheit, nachdem sein Vorgänger von der israelischen Armee getötet worden war. Zuvor hatte er laut Armee die Drohneneinheit der Hamas geleitet und war für die Waffenproduktion der Terrororganisation zuständig gewesen. Er soll eine wichtige Rolle beim Aufbau der Drohnen- und Gleitschirmeinheiten gespielt haben. Die Angaben des israelischen Militärs lassen sich bislang nicht überprüfen.
Bei dem Luftangriff Anfang September in einer humanitären Zone in dem abgeriegelten Küstenstreifen waren nach palästinensischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden. Die israelische Armee betonte damals, der Angriff habe hochrangigen Hamas-Terroristen in einer versteckten Kommandozentrale gegolten.
Juri Auel
Guterres verurteilt hohe Zahl ziviler Opfer im Norden von Gaza
UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilt seinem Sprecher zufolge eine große Anzahl ziviler Opfer im nördlichen Gazastreifen. "Er fordert alle Konfliktparteien nachdrücklich auf, sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten und betont, dass die Zivilbevölkerung jederzeit respektiert und geschützt werden muss", sagt Stephane Dujarric zu Reportern.
Juri Auel
Israels Militär: Unterirdisches Hisbollah-Gelände entdeckt
Israelische Bodentruppen haben in Südlibanon nach Angaben der Armee ein unterirdisches Gelände der Hisbollah entdeckt. Dieses soll als Kommandozentrale der Elitetruppe Radwan der libanesischen Miliz gedient haben. Die Armee veröffentlichte ein Video, wonach in dem Komplex Schlafzimmer, eine Küche sowie Sanitäranlagen zu sehen sind. Der unterirdische Komplex war nach Armee-Angaben so konzipiert, dass eine Radwan-Truppe dort ankommt, sich ausrüstet und dann zu Fuß oder auf Motorrädern in israelisches Territorium eindringt. In der Zentrale hätten Waffen, Munition und Motorräder bereitgestanden.
Das Gelände befindet sich laut Militär unter einem zivilen Gebiet im Süden Libanons. Die israelischen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Bei der Entdeckung des unterirdischen Geländes seien die Truppen auf einen Radwan-Kämpfer gestoßen, der sich laut Armee-Mitteilung dort verschanzt hatte. Der Mann wurde getötet.
Das Gelände befindet sich laut Militär unter einem zivilen Gebiet im Süden Libanons. Die israelischen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Bei der Entdeckung des unterirdischen Geländes seien die Truppen auf einen Radwan-Kämpfer gestoßen, der sich laut Armee-Mitteilung dort verschanzt hatte. Der Mann wurde getötet.
Katja Guttmann
Netanjahu will Hisbollah nach dem Drohnenangriff weiter "gnadenlos" angreifen
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat nach dem Drohnenangriff auf eine israelische Militärbasis am Sonntag, bei dem durch eine Hisbollah-Drohne vier Soldaten getötet wurden, harte Schläge gegen die Miliz angekündigt. Bei einem Besuch des Stützpunkts versprach Netanjahu, die von Iran unterstützte libanesische Terrorgruppe weiterhin zu bekämpfen, sogar in der libanesischen Hauptstadt selbst. "Ich möchte eins klarstellen: Wir werden die Hisbollah in allen Teilen Libanons weiterhin gnadenlos angreifen - auch in Beirut", sagte Netanjahu lautTimes of Israel. Der Einsatz geschehe unter Berücksichtigung operativer Erwägungen. "Sie werden es nicht schaffen. Wir kämpfen weiter. Wir zahlen schmerzhafte Preise, aber wir haben enorme Erfolge - und wir werden sie weiterhin erzielen", so Netanjahu. Er besuchte nach Angaben der Zeitung auch die bei dem Angriff verwundeten Soldaten im Krankenhaus in Hadera.
Katja Guttmann
Bundesregierung will weitere Rüstungsexporte nach Israel freigeben
Die Bundesregierung wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung weitere Rüstungsexporte nach Israel genehmigen. Die Regierung von Premier Benjamin Netanjahu hatte Ende vergangener Woche die geforderte Zusicherung in Berlin hinterlegt, dass von Deutschland geliefertes Gerät nur im Rahmen des humanitären Völkerrechts eingesetzt wird. Zunächst sollen Ausfuhrgenehmigungen für Ersatzteile und Komponenten für Hubschrauber und Panzer erteilen werden, heißt es. Diese fallen in der Regel unter die Kategorie "sonstige Rüstungsgüter“, die nach dem Außenwirtschaftsgesetz genehmigungspflichtig sind. Mit den Zusicherungen, die auch in Lieferverträgen etwa mit der Ukraine enthalten sind, will Berlin dem Risiko entgegenwirken, dass internationale Gerichte oder deutsche Verwaltungsgerichte Rüstungsexporte nach Israel teilweise oder ganz untersagen könnten.
Paul-Anton Küger, Korrespondent im Berliner Parlamentsbüro, berichtet über die Details zur Genehmigung der Rüstungsexporte hier:
Paul-Anton Küger, Korrespondent im Berliner Parlamentsbüro, berichtet über die Details zur Genehmigung der Rüstungsexporte hier:
Katja Guttmann
USA schicken Israel neues Raketenabwehrsystem und zugehörige Truppen
Um die Luftverteidigung Israels nach den jüngsten schweren Raketenangriffen durch Iran zu stärken, schicken die USA eine Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) und ein dazugehöriges Team mit rund 100 US-Soldaten nach Israel. Präsident Biden habe Verteidigungsminister Lloyd Austin angewiesen, das THAAD-System und seine Besatzung in Israel zu stationieren, sagte Generalmajor Patrick Ryder, der Pressesprecher des Pentagons, am Sonntag (Ortszeit) in einer Erklärung. Der Schritt unterstreiche das eiserne Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur Verteidigung Israels, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
Die USA hatten im vergangenen Jahr angesichts des eskalierten Nahost-Konflikts bereits eine Batterie des Raketenabwehrsystems in die Region verlegt, nicht aber nach Israel selbst. Es ist der erste Einsatz von US-Truppen in Israel seit den von der Hamas angeführten Angriffen am 7. Oktober 2023. Die THAAD-Batterie, ein mobiles Verteidigungssystem, werde den israelischen Streitkräften weiteren Schutz bieten, um Städte, Truppen und Einrichtungen vor ballistischen Kurz- und Mittelstreckenraketen zu schützen, wie sie Iran bei seinem letzten Angriff eingesetzt habe, schreibt die New York Times.
Die USA hatten im vergangenen Jahr angesichts des eskalierten Nahost-Konflikts bereits eine Batterie des Raketenabwehrsystems in die Region verlegt, nicht aber nach Israel selbst. Es ist der erste Einsatz von US-Truppen in Israel seit den von der Hamas angeführten Angriffen am 7. Oktober 2023. Die THAAD-Batterie, ein mobiles Verteidigungssystem, werde den israelischen Streitkräften weiteren Schutz bieten, um Städte, Truppen und Einrichtungen vor ballistischen Kurz- und Mittelstreckenraketen zu schützen, wie sie Iran bei seinem letzten Angriff eingesetzt habe, schreibt die New York Times.
Katja Guttmann
Tote bei israelischem Angriff in der Region Aitou im Norden Libanons
Das israelische Militär hat erstmals die Region Aitou im Norden Libanons angegriffen. Das berichten Anwohner und libanesische Rundfunksender. Nach Angaben der Regierung in Beirut sind mindestens neun Menschen getötet worden, ein Mensch sei verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das libanesische Rote Kreuz spricht von 18 Toten.
Es ist das erste Mal seit einem Jahr, dass das Gebiet, in dem mehrheitlich Christen leben, von Israel beschossen wird. In Libanon leben schiitische und sunnitische Moslems, Drusen, orthodoxe und maronitische Christen, was sich auch in der Verteilung der politischen Macht in Libanon widerspiegelt. Die schiitische Miliz Hisbollah, die sich Gefechte mit Israel liefert, ist vor allem im Süden Libanons aktiv.
Bereits Anfang Oktober hatte Israel in der Nähe der nordwestlichen Hafenstadt Tripoli angegriffen. Am 5. Oktober bestätigte die Hamas den Tod eines ihrer Kommandeure. Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Bedawi etwa fünf Kilometer nördlich von der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Nach Angaben der israelischen Armee handelt es sich bei dem getöteten Mann um ein hochrangiges Mitglied des militärischen Arms der Hamas in Libanon.
Es ist das erste Mal seit einem Jahr, dass das Gebiet, in dem mehrheitlich Christen leben, von Israel beschossen wird. In Libanon leben schiitische und sunnitische Moslems, Drusen, orthodoxe und maronitische Christen, was sich auch in der Verteilung der politischen Macht in Libanon widerspiegelt. Die schiitische Miliz Hisbollah, die sich Gefechte mit Israel liefert, ist vor allem im Süden Libanons aktiv.
Bereits Anfang Oktober hatte Israel in der Nähe der nordwestlichen Hafenstadt Tripoli angegriffen. Am 5. Oktober bestätigte die Hamas den Tod eines ihrer Kommandeure. Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Bedawi etwa fünf Kilometer nördlich von der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Nach Angaben der israelischen Armee handelt es sich bei dem getöteten Mann um ein hochrangiges Mitglied des militärischen Arms der Hamas in Libanon.
Joscha Westerkamp
Israel beharrt auf Abzug von UN-Truppen aus Libanon
Israel geht im Streit um einen Abzug der UN-Truppen aus Südlibanon auf Konfrontationskurs mit dem Westen. Energieminister Eli Cohen erklärte am Montag auf X, die UN hätten Israels Bürger schützen sollen. „Wenn die UN nicht helfen können, sollten sie zumindest nicht im Weg stehen und ihr Personal aus den Kampfgebieten abziehen.“
Die UN werfen Israel vor, die Truppen wiederholt beschossen zu haben. Nach einem erneuten Zwischenfall am Sonntag kritisierte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell das Vorgehen Israels als „völlig inakzeptabel“. Auch die Bundesregierung kritisierte den Beschuss scharf und forderte Israel auf, die Hintergründe solcher Vorgänge aufzuklären. Man sei dazu auch mit der israelischen Seite im Gespräch, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.
UN-Generalsekretär António Guterres hatte einen Abzug der Blauhelme abgelehnt. Israels Außenminister Israel Katz bekräftigte unterdessen seine Entscheidung, Guterres zur unerwünschten Person zu erklären. Er hatte am 2. Oktober ein Einreiseverbot gegen den UN-Chef verhängt, weil er ihm vorwirft, Irans Raketenangriff am Tag zuvor nicht deutlich genug verurteilt zu haben. Der UN-Sicherheitsrat stellte sich daraufhin demonstrativ hinter Guterres.
Lesen Sie den Text von SZ-Korrespondent Bernd Dörries über Friedenstruppen, die unter Beschuss stehen (mit SZ Plus):
Die UN werfen Israel vor, die Truppen wiederholt beschossen zu haben. Nach einem erneuten Zwischenfall am Sonntag kritisierte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell das Vorgehen Israels als „völlig inakzeptabel“. Auch die Bundesregierung kritisierte den Beschuss scharf und forderte Israel auf, die Hintergründe solcher Vorgänge aufzuklären. Man sei dazu auch mit der israelischen Seite im Gespräch, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.
UN-Generalsekretär António Guterres hatte einen Abzug der Blauhelme abgelehnt. Israels Außenminister Israel Katz bekräftigte unterdessen seine Entscheidung, Guterres zur unerwünschten Person zu erklären. Er hatte am 2. Oktober ein Einreiseverbot gegen den UN-Chef verhängt, weil er ihm vorwirft, Irans Raketenangriff am Tag zuvor nicht deutlich genug verurteilt zu haben. Der UN-Sicherheitsrat stellte sich daraufhin demonstrativ hinter Guterres.
Lesen Sie den Text von SZ-Korrespondent Bernd Dörries über Friedenstruppen, die unter Beschuss stehen (mit SZ Plus):