Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Scholz: Hisbollah und Iran müssen Beschuss Israels sofort einstellen
Raketenalarm in Tel Aviv - Hamas reklamiert Angriff für sich
Hisbollah: „Kein Platz für Israel in unserer Region“
Israels Präsident: Helft uns im Kampf für eine freie Welt
Gedenken an Hamas-Opfer in Israel
Lara Thiede
Gegenseitige Angriffe zwischen Hisbollah und Israels Armee – Verletzte nach Raketenangriffen auf Haifa
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Geheimdienstzentrale der Hisbollah-Miliz in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Wie das Militär in der Nacht mitteilte, attackierten Kampfflugzeuge zudem Kommandozentralen sowie weitere „terroristische Infrastruktur“ der proiranischen Schiitenmiliz. Außerdem seien erneut Waffenlager der Hisbollah in der Umgebung der Hauptstadt bombardiert worden. Keine der Angaben konnte bislang unabhängig überprüft werden.
Die Hisbollah wiederum setzt ihren Beschuss auf den Norden Israels fort. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Abend zunächst ungefähr fünf Raketen auf die Hafenstadt Haifa geschossen. Trotz Abwehrfeuer seien Projektile in dem Gebiet eingeschlagen. Die israelische Polizei meldet mehrere Leichtverletzte, die in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht worden sein. Die Hisbollah erklärte, sie habe einen Militärstützpunkt südlich von Haifa mit Raketen vom Typ Fadi 1 angegriffen. Bilder zeigen Schäden auf einer Straße. Später folgten weitere 15 Raketen aus Libanon, von denen einige laut israelischem Militär abgefangen wurden. In der Stadt Tiberias wurde laut der Times of Israel ein Mensch verletzt.
Bei Kämpfen an der libanesischen Grenze wurde nach Militärangaben ein israelischer Soldat getötet. Zwei weitere Soldaten seien schwer verletzt worden.
Die Hisbollah wiederum setzt ihren Beschuss auf den Norden Israels fort. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Abend zunächst ungefähr fünf Raketen auf die Hafenstadt Haifa geschossen. Trotz Abwehrfeuer seien Projektile in dem Gebiet eingeschlagen. Die israelische Polizei meldet mehrere Leichtverletzte, die in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht worden sein. Die Hisbollah erklärte, sie habe einen Militärstützpunkt südlich von Haifa mit Raketen vom Typ Fadi 1 angegriffen. Bilder zeigen Schäden auf einer Straße. Später folgten weitere 15 Raketen aus Libanon, von denen einige laut israelischem Militär abgefangen wurden. In der Stadt Tiberias wurde laut der Times of Israel ein Mensch verletzt.
Bei Kämpfen an der libanesischen Grenze wurde nach Militärangaben ein israelischer Soldat getötet. Zwei weitere Soldaten seien schwer verletzt worden.
Julia Hippert
Geiselangehörige demonstrieren vor Netanjahus Haus
Dutzende Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln und ihre Sympathisanten haben vor dem Haus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert. Von 6.29 Uhr an, der Uhrzeit, als die Hamas und andere extremistische Gruppen aus dem Gazastreifen den Süden Israels vor einem Jahr überfallen hatten, ließen die Kundgebungsteilnehmer zwei Minuten lang eine sogenannte „Weckruf-Sirene“ heulen. Danach sangen sie die Nationalhymne, wie der TV-Sender Channel 13 News berichtete. Die Teilnehmer des Protests forderten Netanjahu dazu auf, eine Vereinbarung zu treffen, um die noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas freizubekommen.
Das Forum der Geiselfamilien hielt in einer Erklärung fest: „Heute vor genau einem Jahr wurden Hunderte Menschen gekidnappt, in ihren Pyjamas aus ihren Betten heraus, bei einer (Rave-)Party, bei der sie das Leben feierten, oder aus ihrer Armeebasis heraus.“ Mit der „Weckruf“-Sirene würden die Geiselangehörigen an Netanjahu appellieren, ihre Lieben nicht weiter im Stich zu lassen, hieß es in der Erklärung. Der Regierungschef müsse alle Entführten mithilfe eines Abkommens nach Hause bringen, damit „die Lebenden an ihr Leben wiederanknüpfen und die Toten würdig begraben werden können“.
Vor einem Jahr entführten die Terroristen mehr als 240 Menschen aus Israel. Eine Chronik der Entführung lesen Sie hier (SZ Plus):
Das Forum der Geiselfamilien hielt in einer Erklärung fest: „Heute vor genau einem Jahr wurden Hunderte Menschen gekidnappt, in ihren Pyjamas aus ihren Betten heraus, bei einer (Rave-)Party, bei der sie das Leben feierten, oder aus ihrer Armeebasis heraus.“ Mit der „Weckruf“-Sirene würden die Geiselangehörigen an Netanjahu appellieren, ihre Lieben nicht weiter im Stich zu lassen, hieß es in der Erklärung. Der Regierungschef müsse alle Entführten mithilfe eines Abkommens nach Hause bringen, damit „die Lebenden an ihr Leben wiederanknüpfen und die Toten würdig begraben werden können“.
Vor einem Jahr entführten die Terroristen mehr als 240 Menschen aus Israel. Eine Chronik der Entführung lesen Sie hier (SZ Plus):
Julia Hippert
Scholz: Hisbollah und Iran müssen Beschuss Israels sofort einstellen
Am Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz gefordert, dass die schiitische Hisbollah-Miliz und Iran den Beschuss Israels mit Raketen sofort einstellen müssten. Es müsse ein Flächenbrand in der Region verhindert werden, sagte Scholz am Montag in einer Rede auf einer Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg mit Hinweis auf die bewaffneten Konflikte im Gazastreifen und in Libanon. "Die iranischen Raketenangriffe auf Israel sind eine weitere Eskalation in einer ohnehin angespannten Lage", fügte der SPD-Politiker hinzu. Man unterstütze die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und Libanon. Scholz forderte außerdem den Rückzug der Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu Israel.
Scholz setzte sich zudem für einen Waffenstillstand im Gazastreifen ein. "Die Terroristen der Hamas müssen bekämpft werden", sagte der SPD-Politiker. "Wir stehen an Eurer Seite", betonte der Kanzler in Richtung Israel. Aber ein Jahr Krieg habe auch "unvorstellbares Leid über die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen gebracht". Menschen brauchten Hoffnung und Perspektiven, wenn sie dem Terror abschwören sollen. "Deshalb setzt sich die Bundesregierung für einen Waffenstillstand ein, für eine Befreiung der Geiseln und für einen politischen Prozess – auch wenn der heute ferner scheint denn je." Ziel könne nur sein, dass Israelis und Palästinenser jeweils in einem eigenen Staat leben könnten.
Scholz setzte sich zudem für einen Waffenstillstand im Gazastreifen ein. "Die Terroristen der Hamas müssen bekämpft werden", sagte der SPD-Politiker. "Wir stehen an Eurer Seite", betonte der Kanzler in Richtung Israel. Aber ein Jahr Krieg habe auch "unvorstellbares Leid über die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen gebracht". Menschen brauchten Hoffnung und Perspektiven, wenn sie dem Terror abschwören sollen. "Deshalb setzt sich die Bundesregierung für einen Waffenstillstand ein, für eine Befreiung der Geiseln und für einen politischen Prozess – auch wenn der heute ferner scheint denn je." Ziel könne nur sein, dass Israelis und Palästinenser jeweils in einem eigenen Staat leben könnten.
Dimitri Taube
Raketenalarm in Tel Aviv - Hamas reklamiert Angriff für sich
Im Großraum Tel Aviv hat es erneut Raketenalarm gegeben. Im Stadtzentrum waren Explosionen zu hören, wie Einwohnerinnen berichteten. Die israelische Armee teilte mit, Auslöser des Alarms seien Geschosse aus dem Gazastreifen gewesen. Die Einzelheiten würden noch untersucht. Zwei Frauen seien durch Geschosssplitter leicht verletzt worden, gab der Rettungsdienst Magen David Adom bekannt. Die islamistische Hamas im Gazastreifen gab an, zwei Raketen auf Tel Aviv abgefeuert zu haben.
Julia Hippert
Hisbollah: „Kein Platz für Israel in unserer Region“
Die libanesische Terrormiliz hat Israel zum Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober erneut das Existenzrecht abgesprochen. Es gebe keinen Platz für Israel „in unserer Region und in unserer sozialen, kulturellen und menschlichen Struktur“, erklärte die Hisbollah. Die islamistische Hamas, die wie die Hisbollah von Iran unterstützt wird, habe mit dem Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 einen „heroischen Einsatz“ geleistet, der „historische Auswirkungen und strategische Folgen“ für den Nahen Osten haben werde.
Die Hisbollah äußerte sich auch zur Entscheidung, ab dem 8. Oktober 2023 aus - nach ihrer eigenen Darstellung - Solidarität mit der Hamas erneut Israel anzugreifen. Mit dieser Entscheidung stehe die Miliz auf der „Seite der Wahrheit, Gerechtigkeit und vollständiger Menschlichkeit“ und habe sich dabei auch entschieden, Libanon zu verteidigen.
Die Hisbollah äußerte sich auch zur Entscheidung, ab dem 8. Oktober 2023 aus - nach ihrer eigenen Darstellung - Solidarität mit der Hamas erneut Israel anzugreifen. Mit dieser Entscheidung stehe die Miliz auf der „Seite der Wahrheit, Gerechtigkeit und vollständiger Menschlichkeit“ und habe sich dabei auch entschieden, Libanon zu verteidigen.
Julia Hippert
Israels Präsident: Helft uns im Kampf für eine freie Welt
Isaac Herzog hat am ersten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel an die Welt appelliert, das Land im Kampf gegen seine Feinde zu unterstützen. „Es ist eine Narbe an der Menschheit, eine Narbe am Angesicht der Erde“, sagte er am Ort des Nova-Musikfestivals nahe der Gaza-Grenze, wo Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen vor genau einem Jahr eines ihrer Massaker verübt hatten.
„Die Welt muss sich dessen gewahr werden und verstehen, dass sie Israel in der Schlacht gegen seine Feinde unterstützen muss, damit der Lauf der Geschichte geändert und der Region Frieden und eine bessere Zukunft gebracht werden können“, führte er weiter aus. Israel würde eine Schlacht für die freie Welt schlagen.
„Die Welt muss sich dessen gewahr werden und verstehen, dass sie Israel in der Schlacht gegen seine Feinde unterstützen muss, damit der Lauf der Geschichte geändert und der Region Frieden und eine bessere Zukunft gebracht werden können“, führte er weiter aus. Israel würde eine Schlacht für die freie Welt schlagen.
Dimitri Taube
Gedenken an Hamas-Opfer in Israel
In Israel haben die Gedenkveranstaltungen zum ersten Jahrestag des Hamas-Massakers im Grenzgebiet zum Gazastreifen begonnen. Israels Präsident Isaac Herzog hielt laut Medienberichten am frühen Morgen eine Schweigeminute in einem Kibbuz am Ort des Nova-Musikfestivals zu dem Zeitpunkt ab, als dort Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 das Massaker verübt hatten.
Genau zum Beginn des Gedenkens versuchte die Hamas nach Angaben der israelischen Armee, Israel mit Raketen aus dem Gazastreifen anzugreifen. Israelische Kampfflugzeuge hätten den Angriff jedoch vereitelt, indem sie kurz zuvor Abschussanlagen und unterirdische Tunnel der Hamas im gesamten Gazastreifen angriffen, wie die Armee weiter mitteilte. Von den vier aus dem südlichen Gazastreifen abgefeuerten Geschossen seien drei abgefangen worden. Ein Projektil sei in offenes Gelände gefallen.
Zuvor hätten die israelische Artillerie und die Luftwaffe in der Nacht Ziele im zentralen Gazastreifen angegriffen, die eine Bedrohung für die in diesem Gebiet operierenden israelischen Truppen darstellten, teilte die israelische Armee mit.
Genau zum Beginn des Gedenkens versuchte die Hamas nach Angaben der israelischen Armee, Israel mit Raketen aus dem Gazastreifen anzugreifen. Israelische Kampfflugzeuge hätten den Angriff jedoch vereitelt, indem sie kurz zuvor Abschussanlagen und unterirdische Tunnel der Hamas im gesamten Gazastreifen angriffen, wie die Armee weiter mitteilte. Von den vier aus dem südlichen Gazastreifen abgefeuerten Geschossen seien drei abgefangen worden. Ein Projektil sei in offenes Gelände gefallen.
Zuvor hätten die israelische Artillerie und die Luftwaffe in der Nacht Ziele im zentralen Gazastreifen angegriffen, die eine Bedrohung für die in diesem Gebiet operierenden israelischen Truppen darstellten, teilte die israelische Armee mit.
Lara Thiede
Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas angegriffen. Sie habe sich auf dem Gelände des Krankenhauses Shuhada Al-Aksa im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens befunden. Im selben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben zuvor Kommandozentralen angegriffen, die sich einer früheren Schule und einer früheren Moschee befunden hätten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Man habe vor dem „präzisen Angriff“ zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, so die Armee. Die Kommandozentralen seien zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Israels Soldaten und den Staat Israel genutzt worden. Die Armee wirft den Islamisten immer wieder vor, zivile Gebäude systematisch für ihre Zwecke zu missbrauchen. Die Hamas verstoße damit gegen internationales Recht.
Man habe vor dem „präzisen Angriff“ zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, so die Armee. Die Kommandozentralen seien zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen Israels Soldaten und den Staat Israel genutzt worden. Die Armee wirft den Islamisten immer wieder vor, zivile Gebäude systematisch für ihre Zwecke zu missbrauchen. Die Hamas verstoße damit gegen internationales Recht.
Lara Thiede
Iran vermisst wichtigen Kommandeur in Libanon
Iran vermisst Insidern zufolge einen seiner wichtigsten Verbindungsmänner zu militanten Gruppen wie der Hisbollah in Libanon, der Hamas im Gazastreifen und den Huthis in Jemen. Der Chef der iranischen Kuds-Brigaden, Esmail Kaani, sei nach israelischen Luftangriffen in der libanesischen Hauptstadt Beirut verschollen, sagten zwei hochrangige Vertreter iranischer Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters. Die Kuds-Brigaden sind die auf Auslandseinsätze spezialisierte Einheit der iranischen Revolutionsgarden. Kaanis Vorgänger Kassem Soleimani war im Jahr 2020 bei einem Drohnenangriff der USA in Bagdad getötet worden.
Einer der beiden Insider sagte, Kaani habe sich am Donnerstag in dem Vorort Dahije im Süden Beiruts aufgehalten. An diesem Tag hatte Israel die Stadt erneut aus der Luft angegriffen. Der Angriff soll dem hochrangigen Hisbollah-Kommandeur Haschem Safieddine gegolten haben, der ebenfalls vermisst wird. Kaani habe sich allerdings nicht mit Safieddine getroffen, sagte der Insider. Auf die Frage, ob Kaani vom israelischen Militär getötet worden sei, sagte ein israelischer Militärsprecher, die Ergebnisse der Angriffe würden noch ausgewertet. Israel habe in den vergangenen Tagen das Geheimdiensthauptquartier der Hisbollah in Beirut angegriffen. Es sei noch unklar, wer sich dort aufgehalten habe.
Einer der beiden Insider sagte, Kaani habe sich am Donnerstag in dem Vorort Dahije im Süden Beiruts aufgehalten. An diesem Tag hatte Israel die Stadt erneut aus der Luft angegriffen. Der Angriff soll dem hochrangigen Hisbollah-Kommandeur Haschem Safieddine gegolten haben, der ebenfalls vermisst wird. Kaani habe sich allerdings nicht mit Safieddine getroffen, sagte der Insider. Auf die Frage, ob Kaani vom israelischen Militär getötet worden sei, sagte ein israelischer Militärsprecher, die Ergebnisse der Angriffe würden noch ausgewertet. Israel habe in den vergangenen Tagen das Geheimdiensthauptquartier der Hisbollah in Beirut angegriffen. Es sei noch unklar, wer sich dort aufgehalten habe.
Lara Thiede
Hisbollah soll übergangsweise kollektiv geführt werden
Die libanesische Hisbollah-Miliz stellt sich nach dem Tod ihres Chefs Hassan Nasrallah einem Sprecher zufolge bis auf Weiteres ohne einen zentralen Anführer auf. „Das Verfahren zur Auswahl eines Nachfolgers für den Generalsekretär braucht Zeit und erfordert entsprechende Umstände", sagte der hochrangige politische Hisbollah-Vertreter Mahmud Kmati im irakischen Staatsfernsehen. „Aus diesem Grund begnügen wir uns derzeit mit einem vorübergehenden gemeinsamen Kommando."
Der langjährige Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah war am 27. September bei einem israelischen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut gestorben. Der Leichnam bleibe in Libanon und solle dort beigesetzt werden, sobald die Umstände dies zuließen, sagte Kmati. Darüber hinaus hat das israelische Militär zahlreiche weitere Hisbollah-Kommandeure getötet. Der Kommandeur Haschem Safieddine, der als möglicher Nasrallah-Nachfolger gilt, wird seit einem israelischen Luftangriff auf Beirut am Donnerstag vermisst. Nach ihm könne nicht gesucht werden, weil Israel dies verhindere, sagte Kmati.
Der langjährige Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah war am 27. September bei einem israelischen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut gestorben. Der Leichnam bleibe in Libanon und solle dort beigesetzt werden, sobald die Umstände dies zuließen, sagte Kmati. Darüber hinaus hat das israelische Militär zahlreiche weitere Hisbollah-Kommandeure getötet. Der Kommandeur Haschem Safieddine, der als möglicher Nasrallah-Nachfolger gilt, wird seit einem israelischen Luftangriff auf Beirut am Donnerstag vermisst. Nach ihm könne nicht gesucht werden, weil Israel dies verhindere, sagte Kmati.
Martin Bernstein
8000 Münchner fordern Freilassung der Geiseln
Mehr als 1000 propalästinensische Demonstranten haben am Sonntag in München öffentlich in Sprechchören gefordert, dass der jüdische Staat von der Landkarte verschwinden soll. Statt einer Zweistaatenlösung verlangten sie eine Rückkehr in die Zeit vor der Staatsgründung Israels. Die Teilnehmer einer Großkundgebung gegen Antisemitismus - unter ihnen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und der israelische Botschafter Ron Prosor - wurden von ihnen als "Faschisten" und "Kindermörder" beschimpft. 400 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz, zu körperlichen Auseinandersetzungen kam es nicht.
Für die Freilassung der israelischen Geiseln und gegen Judenhass demonstrierten in der Münchner Innenstadt am Nachmittag 8000 Menschen. Prosor verlangte dabei ein entschiedeneres Eintreten Deutschlands an der Seite Israels. Unter den Rednern auf dem Münchner Odeonsplatz waren auch die Schauspielerin Uschi Glas und Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland. Mehr als hundert Vereine, Parteien und Institutionen hatten den Aufruf unterstützt, der von zwei in München lebenden Deutsch-Israelis initiiert worden war.
Für die Freilassung der israelischen Geiseln und gegen Judenhass demonstrierten in der Münchner Innenstadt am Nachmittag 8000 Menschen. Prosor verlangte dabei ein entschiedeneres Eintreten Deutschlands an der Seite Israels. Unter den Rednern auf dem Münchner Odeonsplatz waren auch die Schauspielerin Uschi Glas und Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland. Mehr als hundert Vereine, Parteien und Institutionen hatten den Aufruf unterstützt, der von zwei in München lebenden Deutsch-Israelis initiiert worden war.
Newsdesk
Iran verbietet einige Stunden lang zivile Flüge
Iran verhängt nach Angaben der zivilen Luftfahrtbehörde kurzfristig ein landesweites Flugverbot im Land. Von Sonntag 21 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) bis Montagmorgen 6 Uhr (04.30 Uhr MESZ) würden alle Flüge im Land gestrichen, sagte ein Behördensprecher laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Isna. Als Grund wurden "betriebliche Einschränkungen" angeführt. Weitere Details wurden nicht genannt.
Bereits in der vergangenen Woche hatte Iran nach den Raketenangriffen auf Israel für fast 48 Stunden seinen Luftraum gesperrt. Aber auch nachdem die Sperre wieder aufgehoben wurde, gab es fast keine internationalen Flüge von und nach Teheran. Beobachter befürchten, dass die jüngste Entscheidung wegen eines bevorstehenden israelischen Gegenangriffs getroffen wurde.
Update: Nur wenige Stunden später hob Iran das Flugverbot wieder auf. Die Sicherheit sei wieder gewährleistet, hieß es zur Begründung.
Warum die Angriffe auf Israel für den zivilen Luftverkehr immens gefährlich waren, erklärt SZ-Luftfahrt-Experte Jens Flottau (SZ Plus):
Update: Nur wenige Stunden später hob Iran das Flugverbot wieder auf. Die Sicherheit sei wieder gewährleistet, hieß es zur Begründung.
Warum die Angriffe auf Israel für den zivilen Luftverkehr immens gefährlich waren, erklärt SZ-Luftfahrt-Experte Jens Flottau (SZ Plus):
Sarah Crone
Israel ruft zur Evakuierung weiterer Gebiete in Südlibanon auf
Die Menschen in etwa 25 Gebieten im Süden Libanons seien aufgefordert, umgehend ihre Häuser zu verlassen, erklärt ein Sprecher des israelischen Militärs. Sie sollten sich in die Gegend nördlich des Flusses Awali begeben. Solchen Aufrufen folgt in der Regel rasch heftiger Beschuss durch das israelische Militär.
Sarah Crone
Scholz zum 7. Oktober: Solidarität mit Jüdinnen und Juden
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ruft zum ersten Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel zur Solidarität mit allen Jüdinnen und Juden in Deutschland auf. „Es darf niemals sein, dass Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens hier in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssen“, sagte er am Sonntag in einer Videobotschaft.
Scholz erinnerte an Reisen nach Israel seit dem 7. Oktober und an Begegnungen mit Angehörigen der Geiseln. „Mit ihrem abscheulichen Angriff auf Israel hat die Hamas zugleich eine Katastrophe für das palästinensische Volk ausgelöst: So viel Zerstörung, so viel Leid, so viele Tote und Verletzte.“
Die Bundesregierung setze sich deshalb weiterhin beharrlich für einen Waffenstillstand ein, „damit die Zivilbevölkerung im Gazastreifen besser geschützt wird und natürlich auch besser versorgt werden kann. Und damit endlich die israelischen Geiseln freikommen!“ Für eine nachhaltige Befriedung des Konfliktes, so Scholz weiter, sei „ein glaubwürdiger Weg hin zu einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung unabdingbar. Deutschland wird nichts unversucht lassen, dazu beizutragen.“
Die Bundesregierung setze sich deshalb weiterhin beharrlich für einen Waffenstillstand ein, „damit die Zivilbevölkerung im Gazastreifen besser geschützt wird und natürlich auch besser versorgt werden kann. Und damit endlich die israelischen Geiseln freikommen!“ Für eine nachhaltige Befriedung des Konfliktes, so Scholz weiter, sei „ein glaubwürdiger Weg hin zu einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung unabdingbar. Deutschland wird nichts unversucht lassen, dazu beizutragen.“
Sarah Crone
Josef Schuster im Interview: „Die Solidarität wurde schnell brüchig“
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zieht zum Jahrestag des Hamas-Terrors eine realistisch kühle Bilanz. Im SZ-Interview sagt er: "Der 7. Oktober wirkte wie ein Katalysator für Antisemitismus überall auf der Welt."
Es sei bedrückend gewesen, "wie schnell Kritik an der Politik der israelischen Regierung fast automatisch übertragen wurde auf Juden und Jüdinnen in Europa". Dies sei in einer wachsenden antisemitischen Stimmung nicht nur im rechten, sondern auch verstärkt im linken Spektrum gemündet, „kombiniert mit islamistischen Vorfällen".
Zu den Versuchen von Rechtspopulisten wie Marine Le Pen oder der AfD, sich als Freunde Israels zu inszenieren und eine Art Schulterschluss in der gemeinsamen Ablehnung von Muslimen zu suchen, sagt Schuster: „Die These, dass der Feind meines Feindes mein Freund ist, die geht nicht auf ." Gruppierungen wie „Juden in der AfD" seien lediglich „ein Feigenblatt".
Im Hinblick auf die Diskurse in Deutschland im Kulturbetrieb und an den Universitäten irritiere ihn die Kolonialismusdebatte, die dort geführt werde. Im linken Milieu oder bei den Kulturschaffenden sei eine Ablehnung Israels nicht wirklich neu. „Bislang fehlten offenbar die vermeintlich guten Argumente. Nun kann man seine Position einfach mal rauslassen, das ist jetzt offensichtlich auch en vogue."
Lesen Sie hier das ganze Interview mit Josef Schuster (SZ Plus):