Liveblog zum Krieg in Nahost:Huthi drohen USA: Jemen wird "Friedhof für Amerikaner"

Die Miliz kündigt weitere Angriffe auf Schiffe im Roten Meer an und sagt, sie sei bereit, den Konflikt mit den USA zu eskalieren. Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln besuchen Berlin.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost .

Wichtige Updates

Israel beschießt erneut UN-Truppe in Libanon

Mehr als 2000 Tote in Libanon seit 7. Oktober 2023

Israel: Islamischer-Dschihad-Anführer im Westjordanland getötet 

Iran droht arabischen Staaten bei Hilfe für Israel und USA

Israel und die USA nähern sich offenbar bei Plänen für eine Vergeltung gegen Iran an 

Dimitri Taube

Bundesregierung fordert Schutz der Blauhelme in Südlibanon 

Die Bundesregierung hat nach dem Beschuss der UN-Mission Unifil in Libanon Aufklärung gefordert. „Israel hat das Recht, wie jedes andere Land, sich gegen die Gefahr und die Bedrohungen und den Beschuss der Hisbollah zu wehren. Der Beschuss von Friedenstruppen der Vereinten Nationen ist aber in keinerlei Weise akzeptabel und hinnehmbar“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Schutz und Sicherheit müssten oberste Priorität haben. Erwartet werde, dass „dieser Vorfall vollumfänglich aufgearbeitet wird“. 

Die israelischen Streitkräfte sollen zuvor erneut auf in Südlibanon stationierte Unifil-Truppen geschossen haben. Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Najib Mikati verurteilte dies als Verbrechen. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, solche Vorfälle seien nicht hinnehmbar.

Die Bundeswehr, die an der UN-Friedenstruppe beteiligt ist, hatte ihr Unifil-Personal in den vergangenen Tagen reduziert. „Wir haben in den letzten Wochen und Tagen das Kontingent kontinuierlich leicht abschmelzen lassen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Die Soldatinnen und Soldaten, die noch in Libanon seien, befänden sich im UN-Hauptquartier. Dort gebe es Schutzmaßnahmen und Schutzbauten.
Philipp Saul
Philipp Saul

Neue US-Sanktionen gegen Iran nach Angriff auf Israel

Als Reaktion auf den iranischen Angriff auf Israel am 1. Oktober verhängt die US-Regierung neue Sanktionen. Außenminister Antony Blinken erklärte, dass diese Maßnahmen darauf abzielen, die Einnahmen der iranischen Regierung für ihr Atomprogramm, die Raketenentwicklung und die Unterstützung von Terrororganisationen zu unterbrechen. Betroffen sind nach Angaben des Ministeriums Unternehmen, die im iranischen Erdölhandel tätig sind, sowie mehrere Schiffe, die iranisches Erdöl transportieren. Iran hatte Anfang Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Israel drohte Teheran mit einer „tödlichen und präzisen“ Vergeltung.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Israel beschießt erneut UN-Truppe in Libanon

Die israelischen Streitkräfte haben erneut auf die im Südlibanon stationierten Unifil-Truppen geschossen. Zwei Soldaten seien verletzt worden, bestätigte die israelische Armee. Es sei auf eine "unmittelbare Bedrohung" reagiert worden.

Getroffen worden sei ein Beobachtungsposten der internationalen Friedenstruppe auf deren Hauptstützpunkt Naqoura, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen UN-Insider. Die israelischen Streitkräfte seien zudem in den Umkreis einer anderen Unifil-Stellung eingedrungen, die sie am Donnerstag beschossen hätten. 

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Angriffe des israelischen Militärs auf die im Südlibanon stationierten UN-Friedenstruppen. Diese Vorfälle seien nicht hinnehmbar, sagte er an Israel adressiert. Die Friedenssoldaten der Unifil-Truppe müssten geschützt werden. „Wir können keine Eskalation des Nahost-Konfliktes zulassen, er stellt eine Bedrohung für die globale Sicherheit dar", sagt der UN-Generalsekretär. Es müsse alles getan werden, um einen umfassenden Krieg in Libanon zu vermeiden.

Der israelische Außenminister hatte Guterres Anfang Oktober zur "Persona non grata" erklärt und ihm die Einreise in sein Land verweigert, weil dieser Irans Raketenangriff auf Israel nach Ansicht des Landes nicht "unmissverständlich" verurteilt hatte.

US-Präsident Joe Biden will die israelische Regierung nach eigener Darstellung darum bitten, Angriffe auf Blauhelmsoldaten in Libanon zu stoppen. Eine Journalistin hatte Biden bei einem Termin im Weißen Haus gefragt: „Fordern Sie Israel auf, damit aufzuhören, UN-Friedenstruppen anzugreifen?“ Darauf antwortete der Präsident: „Auf jeden Fall.“
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Libanesische Armee meldet zwei Tote nach israelischem Angriff 

Obwohl die libanesische Armee nicht der erklärte Feind der Israelis ist, sind zwei Soldaten durch einen Angriff in der Ortschaft Kafra in Südlibanon getötet worden. Drei weitere Männer seien verletzt, hieß es auf dem Account des libanesischen Militärs auf X. Von den israelischen Streitkräften gab es zunächst keine Bestätigung für den Vorfall. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass libanesische Soldaten durch einen israelischen Angriff zu Schaden kommen.

Die libanesische Armee gilt als vergleichsweise schwach. Die Offensive der israelischen Armee gilt der mit Iran verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah, die nach dem Überfall der Hamas auf Israel Tausende Raketen aus Libanon auf Israel gefeuert hat. Israel pocht auf die Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats, wonach sich die Hisbollah aus dem Süden des Landes zurückziehen soll. Die libanesische Armee sollte mithilfe der UN-Beobachtermission Unifil das Gebiet unter ihre Kontrolle bringen. Das gelang ihr aber bislang nicht. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Gazastreifen: WHO wirft Israel Behinderung von Krankenwagenkonvois vor 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel vorgeworfen, Ambulanzfahrten mit schwer kranken Patienten behindert zu haben. Die WHO habe mit Partnern wie dem Roten Halbmond dreimal versucht, mit Krankenwagenkonvois zu drei Krankenhäusern im Norden des Gazastreifens vorzudringen, sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter für die besetzten Gebiete. Die Menschen sollten verlegt werden, weil Israel zum Verlassen des Gebietes mit den Krankenhäusern aufgefordert hatte, heißt es. Die Konvois seien dann stundenlang an Checkpoints aufgehalten worden, so Peeperkorn - und hätten dann wieder umkehren müssen. „Wir machen uns große Sorgen um die Sicherheit der Patienten“, sagte er.
Dominik Fürst
Dominik Fürst

Mehr als 2000 Tote in Libanon seit 7. Oktober 2023

In Libanon sind seit Oktober 2023 nach UN-Angaben durch die Gewalteskalation zwischen der Hisbollah und Israel mehr als 2000 Menschen getötet worden. Das berichtet das UN-Menschenrechtsbüro in Genf unter Berufung auf das dortige Gesundheitsministerium. Darunter seien 100 Nothilfesanitäter und andere Angehörige des Gesundheitspersonals gewesen.

Im Oktober vor einem Jahr hatte die Hisbollah in Libanon ihre Angriffe auf Israel massiv ausgeweitet. Vorausgegangen waren die Terroranschläge auf Israel am 7. Oktober 2023 und Israels Reaktion, der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen den Krieg zu erklären. Seit Mitte September greift Israel auch massiv in Libanon an, um die Hisbollah auszuschalten.

„Die libanesische Bevölkerung trägt die Hauptlast dieser jüngsten Phase des Konflikts“, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani. 
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Spanischer Ministerpräsident ruft zu Export-Stopp für Waffen an Israel auf 

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat die mutmaßlich israelischen Angriffe auf die UN-Friedenstruppen in Libanon verurteilt. Er fordert von der internationalen Gemeinschaft, keine Waffen mehr an Israel zu verkaufen. "Lassen Sie mich an dieser Stelle die Angriffe kritisieren und verurteilen, die die israelischen Streitkräfte auf die Mission der Vereinten Nationen in Libanon ausführen", sagte er nach einem Treffen mit Papst Franziskus im Vatikan. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Spanien angesichts der Eskalation des Nahost-Konfliktes kritisch zu Israel äußert.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Israel: Islamischer-Dschihad-Anführer im Westjordanland getötet 

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen weiteren Anführer militanter Palästinenser im Westjordanland getötet. Dabei handele es sich um Muhammad Abdullah, den Chef des Netzwerks der Extremistengruppe Islamischer Dschihad in der Flüchtlingssiedlung Nur Schams, teilte das Militär mit. Er sei zusammen mit einem weiteren Extremisten bei einem Angriff in der Nähe der Stadt Tulkarm getötet worden. Abdullah soll den Angaben zufolge in eine Reihe von Anschlägen gegen israelische Soldaten verwickelt gewesen sein.
Lara Thiede
Lara Thiede

Iran droht arabischen Staaten bei Hilfe für Israel und USA

Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Katar wollen die USA einem Bericht zufolge bei einem möglichen israelischen Vergeltungsschlag gegen Iran nicht unterstützen. Das berichtete das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf US- und arabische Beamte. Die vier Länder, in denen US-Truppen stationiert sind, hätten der US-Regierung mitgeteilt, dass ihre militärische Infrastruktur oder ihr Luftraum nicht von den USA oder Israel für offensive Operationen gegen Iran genutzt werden dürften.

Israel hat Teheran mit einer "tödlichen und präzisen" Vergeltung gedroht, nachdem Iran Anfang Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert hatte. Das WSJ berichtete nun unter Berufung auf arabische Beamte, in diesem Fall würde Iran mit verheerenden Schlägen auf die zivile Infrastruktur Israels reagieren und Vergeltung an jedem arabischen Staat üben, der den Angriff unterstützt. Obwohl die iranischen Drohungen vage seien, hätten sie in den ölreichen Staaten die Sorge geweckt, dass ihre Öleinrichtungen getroffen werden könnten. Auch US-Militäreinrichtungen und -streitkräfte in der Region könnten gefährdet sein.

US-Verteidigungsbeamte bestätigten laut der Zeitung, dass einige regionale Partner dem Pentagon mitgeteilt hätten, dass sie nicht wollten, dass israelische Kampfflugzeuge über ihr Gebiet fliegen oder US-Truppen von innerhalb oder über ihrem Luftraum offensive Operationen starten. Die arabischen Länder hätten erklärt, dass die US-Streitkräfte zur Selbstverteidigung eingesetzt werden dürften, so die Beamten.

Die USA unterstützen Israels Recht auf Selbstverteidigung, drängen aber darauf, die Reaktion zu begrenzen, um ein Übergreifen der Kämpfe auf die gesamte Region zu verhindern. 
Lara Thiede
Lara Thiede

Israel und die USA nähern sich offenbar bei Plänen für eine Vergeltung gegen Iran an 

Bei der Planung eines möglichen israelischen Vergeltungsschlags gegen Iran haben sich die Regierungen in Tel Aviv und Washington einem Medienbericht zufolge angenähert. Zwar seien die israelischen Vorstellungen noch immer etwas aggressiver, als es sich das Weiße Haus wünschen würde, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf US-amerikanische und israelische Beamte. Allerdings bewege man sich in die richtige Richtung, sagte demnach ein US-Beamter nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Iran hatte in der vergangenen Woche etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert. In Israel beriet das Sicherheitskabinett über Art und Zeitpunkt eines Vergeltungsschlags. Netanjahu diskutierte Medienberichten zufolge mit den Spitzen von Militär und Geheimdiensten eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele in Iran und verdeckten Einsätzen. Verteidigungsminister Joav Gallant drohte der Regierung in Teheran mit einer "tödlichen und präzisen" Vergeltung.

Bereits vor dem Telefonat zwischen Biden und Netanjahu sprachen Axios zufolge US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, über die Details eines möglichen israelischen Vergeltungsschlags. Die Beratungen auf Arbeitsebene sollten demnach in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Israels Verteidigungsminister Gallant könnte zudem Anfang kommender Woche zu Gesprächen mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin nach Washington reisen. 
Lara Thiede
Lara Thiede

Frankreich und die USA drängen auf stärkere libanesische Armee 

Den USA und Frankreich zufolge braucht es eine Stärkung der libanesischen Armee für die Umsetzung einer wichtigen Resolution des UN-Sicherheitsrates. "Die Lösung für diese Krise ist nicht ein schwächeres Libanon. Es ist ein starkes und wirklich souveränes Libanon, das von einer legitimen Sicherheitskraft geschützt wird, die von den libanesischen Streitkräften verkörpert wird", sagte der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood auf einer Sitzung des 15-köpfigen Sicherheitsrats. Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Bemühungen auf die Stärkung der libanesischen staatlichen Institutionen konzentrieren, so der Botschafter.

Die UN-Friedensmission Unifil hat gemäß der 2006 verabschiedeten Resolution 1701 den Auftrag, die libanesische Armee dabei zu unterstützen, das südliche Grenzgebiet zu Israel frei von Waffen oder bewaffnetem Personal zu halten, das nicht dem libanesischen Staat angehört.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

UN warnt: "Sicherheit unserer Blauhelme zunehmend in Gefahr"

Nachdem zwei UN-Soldaten der UN-Mission Unifil in Libanon durch mutmaßlich israelischen Beschuss verletzt wurden, zeigt sich der Chef der Friedensmissionen geschockt - und fordert erneut eine Waffenruhe. "Die Sicherheit und der Schutz der Friedenstruppen ist jetzt zunehmend in Gefahr", sagte Jean-Pierre Lacroix vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Ein Großteil Südlibanons - das Einsatzgebiet von Unifil - sei "jetzt unbewohnt und zunehmend auch unbewohnbar", sagte Lacroix. Die operativen Tätigkeiten der Einsatzkräfte stünden seit etwa zwei Wochen weitestgehend still, sie hätten sich auf ihre Stützpunkte zurückgezogen und verbrächten viel Zeit in Schutzbunkern.

Die beiden betroffenen UN-Soldaten, zwei Männer aus Indonesien, seien leicht verletzt worden. Sie sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn der israelischen Bodenoffensive in Libanon gegen die Hisbollah vor einer Woche. Israels Armee hat die Hisbollah beschuldigt, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen. Israel sagte, sein Militär habe "das Feuer auf das Gebiet" der Unifil-Basis eröffnet, nachdem es den UN-Streitkräften gesagt hatte, sie sollten Schutz suchen.

Indonesiens UN-Botschafter Hari Prabowo wird von der israelischen Zeitung Times of Israel so zitiert, dass der Vorfall deutlich zeige, "wie Israel sich über das Völkerrecht, über die Straffreiheit und über unsere gemeinsamen Werte des Friedens stellt". Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto sagte, der Angriff und andere Vorfälle, die Unifil Israel vorwirft, "könnten Kriegsverbrechen darstellen". Er forderte eine Erklärung und unterstellte Israel, dass der Vorfall "kein Fehler war".

Israel forderte die Unifil-Einsatztruppen auf, sich zu ihrem eigenen Schutz fünf Kilometer nach Norden zu verlagern. Darauf ging Unifil aber mit Verweis auf das Mandat der Mission nicht ein. "Unsere Einsatzkräfte sind auf ihren Positionen geblieben", sagte Lacroix. Später sagte der Sprecher der Unifil-Friedenstruppe, Andrea Tenent: "Wir sind dort, weil der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen uns gebeten hat, dort zu sein. Wir bleiben also so lange dort, bis die Situation für uns unmöglich wird."
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Mehrere Tote nach israelischen Angriffen auf Zentrum Beiruts

Bei israelischen Angriffen im Zentrum der Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens 22 Menschen getötet worden. Mindestens 117 weitere Personen wurden verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von mehreren Angriffen. Getroffen wurden demnach die dicht besiedelten Wohngebiete Nueira und Basta im Zentrum der Stadt. Zuvor hieß es, dass auch das angrenzende Viertel Ras Al-Nabaa getroffen worden sei. Krankenwagen seien herbeigeeilt. NNA berichtete, dass mindestens zwei Gebäude zerstört worden seien. 

Unbestätigten Berichten zufolge soll der Angriff dem hochrangigen Hisbollah-Mitglied Wafik Safa gegolten haben. Safa ist für die externe und interne Kommunikation der Hisbollah zuständig. Das israelische Militär äußerte sich bisher nicht.

Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Israels Armee hatte vor dem Angriff keinen Evakuierungsaufruf für die getroffene Gegend veröffentlicht. Es ist bereits der dritte Angriff des israelischen Militärs auf ein Ziel im Zentrum Beiruts. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Berichte: Israel will UNRWA-Sitz in Jerusalem für Wohnungen beschlagnahmen

Eine israelische Regierungsbehörde hat Berichten zufolge angekündigt, das Gelände des Hauptquartiers des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) in Ost-Jerusalem beschlagnahmen zu wollen. Dort sollen dann 1 440 Wohneinheiten entstehen, meldeten die israelische Zeitung Israel Hayom sowie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die zuständige israelische Landbehörde äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten. Das UN-Hilfswerk hatte seinen Sitz in Ost-Jerusalem im Mai nach einem Brand auf dem Gelände geschlossen. Es gab dort auch immer wieder Proteste gegen die Organisation.

Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk im Gazastreifen vor, von der islamistischen Terrororganisation Hamas unterwandert zu sein. Mehrere Mitarbeiter der Organisation sollen demnach auch in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen sein. Auch die UN kam zu dem Schluss, dass Mitarbeiter mit großer Wahrscheinlichkeit am Terror gegen Israel beteiligt waren.

Das israelische Parlament bereitet derzeit ein Gesetz vor, das UNRWA als Terrororganisation einstufen und seine Arbeit auf israelischem Territorium verbieten würde. Es könnte in Kürze verabschiedet werden.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Amnesty: Israels Evakuierungsaufrufe in Libanon unzureichend für die Menschen

Vor geplanten Bombardierungen ruft das israelische Militär in Libanon Menschen zur Flucht auf. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International übt jedoch Kritik: Israels Evakuierungsaufforderungen seien unzureichend und zum Teil irreführend. Oft würden die Warnungen mitten in der Nacht - wenn viele Menschen schliefen und keine Nachrichten verfolgten - über Online-Medien verbreitet, sagte Amnestys Generalsekretärin Agnès Callamard. Die Informationen enthielten zudem irreführende Karten, betonte sie. Analysen zeigten, dass den Menschen in einem Fall weniger als 30 Minuten zur Flucht eingeräumt wurde.

Die Fluchtaufrufe entbänden Israel bei seinen Einsätzen gegen die proiranische Hisbollah-Miliz nicht von der Pflicht des internationalen Rechts, keine Zivilisten anzugreifen. „Unabhängig von der Wirksamkeit der Warnungen bedeuten sie nicht, dass Israel die verbliebenen Zivilisten als Angriffsziele behandeln kann“, so Callamard. Menschen, die sich dafür entscheiden, in ihren Häusern zu bleiben oder diese nicht verlassen können, ständen weiterhin unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts.
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