Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Großdemonstrationen in Israel für Geisel-Deal
Drei Tote bei israelischen Angriffen in Libanon
Israels Armee attackiert Kommandozentrale der Hamas
Türkisch-amerikanische Frau bei Protesten im Westjordanland erschossen
Berichte über Ende der Militäraktion im Westjordanland – keine Bestätigung der Armee
Kassian Stroh
Drei Tote bei Angriff an Grenzübergang zu Jordanien
Bei einem Schusswaffenangriff an einem Grenzübergang zwischen Jordanien und dem besetzten Westjordanland sind nach israelischen Angaben drei Zivilisten getötet worden. Ein Angreifer habe sich von Jordanien aus in einem Lastwagen der Grenze genähert, sei ausgestiegen und habe das Feuer auf israelische Sicherheitskräfte eröffnet, teilt die Armee mit. Der Angreifer sei von den Sicherheitskräften erschossen worden. Drei israelische Zivilisten wurden durch Schüsse schwer verletzt. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, er habe die drei Männer nicht mehr retten können; sie seien gestorben.
Der Angriff ereignete sich an der Allenby-Brücke, auch bekannt als König-Hussein-Brücke, die über die Grenze zwischen Jordanien und dem von Israel besetzten Westjordanland führt. Sie liegt in etwa auf halbem Weg zwischen der jordanischen Hauptstadt Amman und Jerusalem. Dort befindet sich ein Kontrollpunkt auch für Fracht. Laut israelischer Armee erschoss der Fahrer dort aus nächster Nähe die drei Arbeiter.
Es war der erste derartige Angriff an der Grenze zu Jordanien seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen. Israel schloss danach alle Übergänge nach Jordanien.
Der Angriff ereignete sich an der Allenby-Brücke, auch bekannt als König-Hussein-Brücke, die über die Grenze zwischen Jordanien und dem von Israel besetzten Westjordanland führt. Sie liegt in etwa auf halbem Weg zwischen der jordanischen Hauptstadt Amman und Jerusalem. Dort befindet sich ein Kontrollpunkt auch für Fracht. Laut israelischer Armee erschoss der Fahrer dort aus nächster Nähe die drei Arbeiter.
Es war der erste derartige Angriff an der Grenze zu Jordanien seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen. Israel schloss danach alle Übergänge nach Jordanien.
Julia Bergmann
Katar unterstützt im Westjordanland gestrandete Palästinenser
Der Rote Halbmond von Katar und das UN-Hilfswerk für die Palästinenser (UNRWA) haben eine Vereinbarung über Hilfsleistungen in Höhe von 4,5 Millionen Dollar aus einem staatlichen Entwicklungsfonds Katars unterzeichnet. Damit sollen mehr als 4400 gestrandete Palästinenser aus dem Gazastreifen im Westjordanland unterstützt werden.
"Die Bargeldhilfe ist eine lebenswichtige Unterstützung für die Vertriebenen, die seit Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen im Oktober vergangenen Jahres nicht mehr in den Gazastreifen zurückkehren konnten", berichtet die staatliche katarische Nachrichtenagentur. "Tausende Flüchtlinge aus dem Gazastreifen sitzen weiterhin im Westjordanland fest, gefangen in dieser Krisensituation, getrennt von ihren Angehörigen und ihrem Lebensunterhalt", sagt UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini.
"Die Bargeldhilfe ist eine lebenswichtige Unterstützung für die Vertriebenen, die seit Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen im Oktober vergangenen Jahres nicht mehr in den Gazastreifen zurückkehren konnten", berichtet die staatliche katarische Nachrichtenagentur. "Tausende Flüchtlinge aus dem Gazastreifen sitzen weiterhin im Westjordanland fest, gefangen in dieser Krisensituation, getrennt von ihren Angehörigen und ihrem Lebensunterhalt", sagt UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini.
Lars Langenau
Großdemonstrationen in Israel für Geisel-Deal
Zehntausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten wie Jerusalem, Haifa, Beerscheba, Naharia und Caesarea für den Abschluss eines Abkommens zur Freilassung der etwa 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas demonstriert. Die Organisatoren sprachen laut örtlichen Medienberichten von 500 000 Demonstranten allein in Tel Aviv. „Ihre Zeit läuft ab“, sagte dort die Verwandte einer von den islamistischen Extremisten erschossenen Geisel. „Wir dürfen kein Leben mehr opfern, wir dürfen sie (die verbleibenden Geiseln) nicht opfern.“
Terroristen der Hamas hatten Carmel Gat und eine weitere Frau und vier Männer in der vergangenen Woche mit Schüssen aus nächster Nähe getötet. Das israelische Militär fand ihre Leichen am vergangenen Sonntag in einem Tunnel in Gaza. „Die Sechs wären heute hier unter uns, wenn (Israels Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu Ja zu einem Deal gesagt hätte“, rief Gats Verwandte mit Trauer und Wut in der Stimme in die Menge.
Terroristen der Hamas hatten Carmel Gat und eine weitere Frau und vier Männer in der vergangenen Woche mit Schüssen aus nächster Nähe getötet. Das israelische Militär fand ihre Leichen am vergangenen Sonntag in einem Tunnel in Gaza. „Die Sechs wären heute hier unter uns, wenn (Israels Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu Ja zu einem Deal gesagt hätte“, rief Gats Verwandte mit Trauer und Wut in der Stimme in die Menge.
Bei dem Protest in Tel Aviv ist auch ein Feuer angezündet worden. Foto: Jack Guez/AFP
Nach israelischer Zählung befinden sich noch 101 Menschen in der Gewalt der Hamas, wobei unklar ist, wie viele von ihnen noch leben. Indirekte Verhandlungen zu ihrer Freilassung, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, drehen sich seit Monaten ergebnislos im Kreis. Der angestrebte Deal würde auch die Beendigung des Kriegs, den Rückzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen und die Entlassung Tausender palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen einschließen.
Kritiker werfen Netanjahu vor, den Abschluss einer derartigen Vereinbarung mit überzogenen Forderungen - wie etwa der nach einem dauerhaften Verbleib des israelischen Militärs an strategischen Stellen des Gazastreifens - zu torpedieren. Der Premier regiert in einer Koalition mit rechtsextremen Parteien, die jegliche Zugeständnisse an die Hamas ablehnen und ihm mit dem Platzen des Regierungsbündnisses drohen.
Kritiker werfen Netanjahu vor, den Abschluss einer derartigen Vereinbarung mit überzogenen Forderungen - wie etwa der nach einem dauerhaften Verbleib des israelischen Militärs an strategischen Stellen des Gazastreifens - zu torpedieren. Der Premier regiert in einer Koalition mit rechtsextremen Parteien, die jegliche Zugeständnisse an die Hamas ablehnen und ihm mit dem Platzen des Regierungsbündnisses drohen.
Lars Langenau
Drei Tote bei israelischen Angriffen in Libanon
Bei einem israelischen Angriff in Südlibanon sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Bei den Opfern handele es sich um Mitarbeiter des Zivilschutzes, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Bei dem Angriff auf den Ort Froun seien außerdem zwei weitere Personen verletzt worden, eine davon schwer.
Das libanesische Gesundheitsministerium verurteilte den „eklatanten“ israelischen Angriff, der auf Angehörige „eines mit dem libanesischen Staat verbundenen Apparates“ abzielte. Der libanesische Zivilschutz bestätigte den Angriff auf seine Mitarbeiter. Demnach sei bei dem Angriff ein Fahrzeug der Feuerwehr getroffen worden. Das israelische Militär äußerte sich bisher nicht. Die proiranische Hisbollah in Libanon reklamierte über den Tag verteilt mehrere Angriffe auf Israel für sich.
Das libanesische Gesundheitsministerium verurteilte den „eklatanten“ israelischen Angriff, der auf Angehörige „eines mit dem libanesischen Staat verbundenen Apparates“ abzielte. Der libanesische Zivilschutz bestätigte den Angriff auf seine Mitarbeiter. Demnach sei bei dem Angriff ein Fahrzeug der Feuerwehr getroffen worden. Das israelische Militär äußerte sich bisher nicht. Die proiranische Hisbollah in Libanon reklamierte über den Tag verteilt mehrere Angriffe auf Israel für sich.
Lars Langenau
US-Unterhändler: In Kürze detaillierter Vorschlag für Waffenruhe
CIA-Chef William Burns, der die USA bei den Vermittlungsbemühungen im Gaza-Krieg vertritt, kündigt einen neuen Vorschlag für eine Vereinbarung über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln an. Er hoffe, dass dieser detailliertere Text in den nächsten Tagen fertiggestellt werden könne und sich die Kriegsparteien dann auch bei Verhandlungen bewegten. Sie müssten erkennen, "dass es endgültig an der Zeit ist, einige harte Entscheidungen zu treffen und einige schwierige Kompromisse zu schließen". Ein Großteil der Verhandlungsvorlage sei schon abgestimmt, aber die letzten zehn Prozent seien immer am schwierigsten.
Julia Hippert
Israels Armee attackiert Kommandozentrale der Hamas
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine weitere Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich in einem Gebäude im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens befunden, das zuvor als Schule gedient habe, teilte die Armee am Abend mit. Terroristen hätten es zur Planung und Ausführung von Anschlägen gegen Israels Truppen und den Staat Israel benutzt. Vor dem Angriff mit Präzisionsmunition seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um das Risiko verringern, dass Zivilisten zu Schaden kommen. Angaben zu möglichen Opfern machte das Militär nicht. Die Informationen der Armee lassen sich unabhängig nicht prüfen.
Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa sind bei den Angriffen der israelischen Armee auf eine Flüchtlingsschule und ein Wohnhaus im Gazastreifen mindestens dreizehn Palästinenser ums Leben gekommen. 15 weitere Person wurden bei den Vorfällen verletzt, wie Wafa berichtet. Mindestens acht Todesopfer gab es in Flüchtlingszelten an der Halima al-Sa'diyya Schule in Dschabalia im Norden von Gaza, so Wafa.
Das israelische Militär berichtet zudem, dass israelische Kampfflugzeuge am selben Abend mehr als 15 Abschussrampen und militärische Infrastruktur der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Süden Libanons attackiert hätten. Laut der israelischen Armee waren einige der Abschussanlagen für bevorstehende Raketenangriffe auf Israel vorbereitet. Aus Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Die Armee registrierte eigenen Angaben zufolge rund 30 Geschosse.
Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa sind bei den Angriffen der israelischen Armee auf eine Flüchtlingsschule und ein Wohnhaus im Gazastreifen mindestens dreizehn Palästinenser ums Leben gekommen. 15 weitere Person wurden bei den Vorfällen verletzt, wie Wafa berichtet. Mindestens acht Todesopfer gab es in Flüchtlingszelten an der Halima al-Sa'diyya Schule in Dschabalia im Norden von Gaza, so Wafa.
Das israelische Militär berichtet zudem, dass israelische Kampfflugzeuge am selben Abend mehr als 15 Abschussrampen und militärische Infrastruktur der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Süden Libanons attackiert hätten. Laut der israelischen Armee waren einige der Abschussanlagen für bevorstehende Raketenangriffe auf Israel vorbereitet. Aus Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Die Armee registrierte eigenen Angaben zufolge rund 30 Geschosse.
Juri Auel
Türkisch-amerikanische Frau bei Protesten im Westjordanland erschossen
Bei Protesten gegen den israelischen Siedlungsausbau im besetzten Westjordanland ist eine Frau mit doppelter Staatsbürgerschaft der USA und der Türkei gestorben. Sie sei ihren Verletzungen erlegen, nachdem ihr israelische Soldaten bei einem Protestmarsch in der Stadt Beita in den Kopf geschossen hätten, meldete die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Das türkische und amerikanische Außenministerium bestätigten den Tod der Frau.
Israels Militär erklärte, die Soldaten hätten in Richtung eines Mannes geschossen, der sie mit Steinen beworfen habe. Berichte, dass dabei eine Frau mit ausländischer Staatsbürgerschaft getötet wurde, würden untersucht.
Die Türkei bezeichnete ihren Tod als "Mord, der von der Regierung Netanjahu verübt wurde". Israel versuche, alle einzuschüchtern, die dem palästinensischen Volk zu Hilfe kommen, hieß es in einer Erklärung des türkischen Außenministeriums. Diese Politik der Gewalt werde nicht funktionieren.
US-Außenminister Antony Blinken lehnte eine rasche Antwort auf die Frage, ob der Vorfall zu einer Neubewertung der US-Waffenlieferungen an Israel führe, ab. „Wir konzentrieren uns sehr darauf, Fakten zu bekommen“, sagte er „Und alle Maßnahmen, die wir ergreifen, werden von den Fakten bestimmt. Lassen Sie uns also erst einmal herausfinden, was genau passiert ist, und wir werden daraus die notwendigen Schlüsse und Konsequenzen ziehen.“
Nach Angaben des Leiters des örtlichen Rafidia-Krankenhauses in Nablus ist die Frau in einem sehr kritischen Zustand mit einer schweren Kopfverletzung eingeliefert worden. "Wir haben versucht, sie in einer Operation wiederzubeleben, aber leider ist sie gestorben", sagte er.
Dem Wafa-Bericht zufolge ereignete sich der Vorfall während eines regelmäßigen Protestmarsches gegen den Siedlungsbau. Der Ort Beita liegt etwa 75 Kilometer nördlich von Ramallah nahe der Stadt Nablus. Im Westjordanland kam es zuletzt wiederholt zu gewalttätigen Übergriffen durch israelische Siedler auf palästinensische Dörfer. Dies hatte zuletzt Sanktionen sowohl der USA als auch der EU gegen einige Siedler nach sich gezogen.
Israels Militär erklärte, die Soldaten hätten in Richtung eines Mannes geschossen, der sie mit Steinen beworfen habe. Berichte, dass dabei eine Frau mit ausländischer Staatsbürgerschaft getötet wurde, würden untersucht.
Die Türkei bezeichnete ihren Tod als "Mord, der von der Regierung Netanjahu verübt wurde". Israel versuche, alle einzuschüchtern, die dem palästinensischen Volk zu Hilfe kommen, hieß es in einer Erklärung des türkischen Außenministeriums. Diese Politik der Gewalt werde nicht funktionieren.
US-Außenminister Antony Blinken lehnte eine rasche Antwort auf die Frage, ob der Vorfall zu einer Neubewertung der US-Waffenlieferungen an Israel führe, ab. „Wir konzentrieren uns sehr darauf, Fakten zu bekommen“, sagte er „Und alle Maßnahmen, die wir ergreifen, werden von den Fakten bestimmt. Lassen Sie uns also erst einmal herausfinden, was genau passiert ist, und wir werden daraus die notwendigen Schlüsse und Konsequenzen ziehen.“
Nach Angaben des Leiters des örtlichen Rafidia-Krankenhauses in Nablus ist die Frau in einem sehr kritischen Zustand mit einer schweren Kopfverletzung eingeliefert worden. "Wir haben versucht, sie in einer Operation wiederzubeleben, aber leider ist sie gestorben", sagte er.
Dem Wafa-Bericht zufolge ereignete sich der Vorfall während eines regelmäßigen Protestmarsches gegen den Siedlungsbau. Der Ort Beita liegt etwa 75 Kilometer nördlich von Ramallah nahe der Stadt Nablus. Im Westjordanland kam es zuletzt wiederholt zu gewalttätigen Übergriffen durch israelische Siedler auf palästinensische Dörfer. Dies hatte zuletzt Sanktionen sowohl der USA als auch der EU gegen einige Siedler nach sich gezogen.
Philipp Saul
Berichte über Ende der Militäraktion im Westjordanland – keine Bestätigung der Armee
Seit eineinhalb Wochen geht die israelische Armee mit einer groß angelegten Militäraktion gegen Extremisten in mehreren Orten im Westjordanland vor. Nun gibt es unbestätigte Medienberichte über ein Ende des Einsatzes. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet, dass der Armeeeinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland beendet sei. Die israelischen Truppen hätten sich am Morgen aus dem Ort, der als Hochburg militanter Palästinenser gilt, zurückgezogen.
Die Armee bestätigte den Bericht zunächst nicht direkt. Israelische Einsatzkräfte seien weiterhin aktiv, um die Ziele des Anti-Terror-Einsatzes zu erreichen, teilte das Militär mit. Bislang seien 14 Militante getötet und mehr als 30 Verdächtige in Dschenin festgenommen worden, hieß es in einer Mitteilung.
Die israelischen Einsatzkräfte hätten in den vergangenen anderthalb Wochen zudem rund 30 unter der Straße versteckte Sprengsätze in der Gegend entschärft. Sie zerstörten den Angaben nach unter anderem auch ein unterirdisches Waffenlager unter einer Moschee. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah kamen während des Einsatzes in der Gegend 21 Menschen ums Leben. In dem Ort gibt es palästinensischen Medien zufolge zudem schwere Schäden an Gebäuden und Straßen.
Palästinensischen Berichten zufolge zog sich Israels Armee auch aus Tulkarem im Nordwesten des Westjordanlands zurück. Demnach gab es andernorts aber weiterhin noch einige kleinere und zeitlich beschränkte israelische Armeeeinsätze.
Die Armee bestätigte den Bericht zunächst nicht direkt. Israelische Einsatzkräfte seien weiterhin aktiv, um die Ziele des Anti-Terror-Einsatzes zu erreichen, teilte das Militär mit. Bislang seien 14 Militante getötet und mehr als 30 Verdächtige in Dschenin festgenommen worden, hieß es in einer Mitteilung.
Die israelischen Einsatzkräfte hätten in den vergangenen anderthalb Wochen zudem rund 30 unter der Straße versteckte Sprengsätze in der Gegend entschärft. Sie zerstörten den Angaben nach unter anderem auch ein unterirdisches Waffenlager unter einer Moschee. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah kamen während des Einsatzes in der Gegend 21 Menschen ums Leben. In dem Ort gibt es palästinensischen Medien zufolge zudem schwere Schäden an Gebäuden und Straßen.
Palästinensischen Berichten zufolge zog sich Israels Armee auch aus Tulkarem im Nordwesten des Westjordanlands zurück. Demnach gab es andernorts aber weiterhin noch einige kleinere und zeitlich beschränkte israelische Armeeeinsätze.
Julia Bergmann
Baerbock: Militärisches Vorgehen allein keine Lösung
Ein rein militärisches Vorgehen im Gazastreifen wird nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock den Konflikt nicht lösen. Das vergangene Wochenende habe gezeigt, dass eine solche Strategie das Leben der noch verbliebenen Geiseln gefährde, sagt Baerbock bei einem Besuch in Jerusalem. Es müsse jetzt alles dafür getan werden, dass die Geiseln freikämen. Sie verstehe das Sicherheitsdilemma Israels, aber es könnten dafür Lösungen gefunden werden. "Es braucht eine Feuerpause", appelliert Baerbock. Am Wochenende waren sechs von der radikalislamischen Hamas verschleppte Geiseln tot aufgefunden worden.
Baerbock mahnt Israel außerdem, zur Beruhigung der Lage im Westjordanland beizutragen. Es wäre ein gutes Zeichen, wenn Israel etwa alle Siedlungsprojekte in dem Gebiet stoppen würde. "Es braucht Vertrauen", sagt die Ministerin und nennt den Siedlungsbau erneut einen Verstoß gegen internationales Völkerrecht. Sie finde es irritierend, wenn Teile der israelischen Regierung erwögen, im Westjordanland so vorzugehen wie im Gazastreifen. Es sei das Kalkül der Hamas, die Gewalt aus dem Gazastreifen in das Westjordanland zu tragen. "Dieses Kalkül darf nicht aufgehen."
Baerbock mahnt Israel außerdem, zur Beruhigung der Lage im Westjordanland beizutragen. Es wäre ein gutes Zeichen, wenn Israel etwa alle Siedlungsprojekte in dem Gebiet stoppen würde. "Es braucht Vertrauen", sagt die Ministerin und nennt den Siedlungsbau erneut einen Verstoß gegen internationales Völkerrecht. Sie finde es irritierend, wenn Teile der israelischen Regierung erwögen, im Westjordanland so vorzugehen wie im Gazastreifen. Es sei das Kalkül der Hamas, die Gewalt aus dem Gazastreifen in das Westjordanland zu tragen. "Dieses Kalkül darf nicht aufgehen."
Philipp Saul
Baerbock trifft israelische Minister
Nach Stationen in Saudi-Arabien und Jordanien setzt Außenministerin Annalena Baerbock ihre Nahost-Krisengespräche in Israel fort. In der Küstenmetropole Tel Aviv traf die Grünen-Politikerin am Morgen auf ihren Kollegen Israel Katz. Dabei dürften die nach wie vor stockenden Vermittlungsbemühungen für eine Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe und eine Freilassung von Geiseln im Mittelpunkt stehen.
Es wird erwartet, dass Baerbock auch die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sowie den Gewaltausbruch im Westjordanland anspricht. Die Ministerin hatte am Vortag in der jordanischen Hauptstadt Amman gesagt, Israel sei "im Westjordanland Besatzungsmacht und gemäß Genfer Konvention dazu verpflichtet, Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten, anstatt sie zu gefährden". Sie ergänzte: "Das schließt ausdrücklich den Schutz der Bevölkerung vor Übergriffen von gewalttätigen, radikalen Siedlern mit ein."
Baerbock will in Tel Aviv auch mit Verteidigungsminister Joav Gallant sprechen. Ein Treffen mit Netanjahu ist nicht geplant. In Ramallah im Westjordanland will die Ministerin am Nachmittag mit dem Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammed Mustafa, sprechen. Die Behörde könnte aus Baerbocks Sicht in einer Nachkriegsordnung im Gazastreifen eine wichtige Rolle spielen.
Es wird erwartet, dass Baerbock auch die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sowie den Gewaltausbruch im Westjordanland anspricht. Die Ministerin hatte am Vortag in der jordanischen Hauptstadt Amman gesagt, Israel sei "im Westjordanland Besatzungsmacht und gemäß Genfer Konvention dazu verpflichtet, Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten, anstatt sie zu gefährden". Sie ergänzte: "Das schließt ausdrücklich den Schutz der Bevölkerung vor Übergriffen von gewalttätigen, radikalen Siedlern mit ein."
Baerbock will in Tel Aviv auch mit Verteidigungsminister Joav Gallant sprechen. Ein Treffen mit Netanjahu ist nicht geplant. In Ramallah im Westjordanland will die Ministerin am Nachmittag mit dem Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammed Mustafa, sprechen. Die Behörde könnte aus Baerbocks Sicht in einer Nachkriegsordnung im Gazastreifen eine wichtige Rolle spielen.
Leopold Zaak
UN bezeichnet humanitäre Lage im Gazastreifen als "mehr als katastrophal"
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach Angaben der Vereinten Nationen nach wie vor „mehr als katastrophal“. Mehr als eine Million Palästinenser hätten im August keine Lebensmittelrationen auf humanitärem Weg erhalten, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Die Zahl der täglich gekochten Mahlzeiten sei im Vergleich zum Juli um 35 Prozent auf 450 000 zurückgegangen.
Dujarric führte den drastischen Rückgang der gekochten Mahlzeiten zum Teil auf die mehrfachen Evakuierungsbefehle der israelischen Streitkräfte zurück. Dadurch seien mindestens 70 von 130 Küchen dazu gezwungen worden, ihren Betrieb entweder einzustellen oder zu verlagern. Die humanitären Partner der Vereinten Nationen verfügten außerdem den zweiten Monat in Folge nicht über ausreichende Nahrungsmittelvorräte, um den Bedarf im zentralen und südlichen Gazastreifen zu decken, sagte er. Sie würden im September nur ein Nahrungsmittelpaket an Familien im zentralen und südlichen Gazastreifen verteilen können.
Dujarric führte die andauernden Feindseligkeiten, die Unsicherheit, die beschädigten Straßen, den Zusammenbruch von Recht und Ordnung und die Zugangsbeschränkungen als Gründe für den kritischen Mangel an Hilfsgütern an. Er wolle zudem darauf hinweisen, dass es internationalen Medienvertretern auch elf Monate nach dem Beginn des Kriegs noch immer verboten sei, in den Gazastreifen einzureisen, um über die Auswirkungen des Kriegs auf die humanitäre Lage zu berichten.
Im Westjordanland wende Israel im Rahmen einer großangelegten Antiterrorkampagne in den Städten Dschenin, Tubas und Tulkarm „tödliche kriegsähnliche Taktiken, einschließlich Luftangriffe“ an, monierte Dujarric. Dies habe zu weiteren Todesopfern und Verletzten geführt, und weitere Straßen und Infrastrukturen seien zerstört oder beschädigt worden. „Medizinische Einrichtungen werden seit über einer Woche praktisch belagert, dadurch ist die Bewegungsfreiheit von Krankenwagen und medizinischem Personal stark eingeschränkt“, so Dujarric.
Dujarric führte den drastischen Rückgang der gekochten Mahlzeiten zum Teil auf die mehrfachen Evakuierungsbefehle der israelischen Streitkräfte zurück. Dadurch seien mindestens 70 von 130 Küchen dazu gezwungen worden, ihren Betrieb entweder einzustellen oder zu verlagern. Die humanitären Partner der Vereinten Nationen verfügten außerdem den zweiten Monat in Folge nicht über ausreichende Nahrungsmittelvorräte, um den Bedarf im zentralen und südlichen Gazastreifen zu decken, sagte er. Sie würden im September nur ein Nahrungsmittelpaket an Familien im zentralen und südlichen Gazastreifen verteilen können.
Dujarric führte die andauernden Feindseligkeiten, die Unsicherheit, die beschädigten Straßen, den Zusammenbruch von Recht und Ordnung und die Zugangsbeschränkungen als Gründe für den kritischen Mangel an Hilfsgütern an. Er wolle zudem darauf hinweisen, dass es internationalen Medienvertretern auch elf Monate nach dem Beginn des Kriegs noch immer verboten sei, in den Gazastreifen einzureisen, um über die Auswirkungen des Kriegs auf die humanitäre Lage zu berichten.
Im Westjordanland wende Israel im Rahmen einer großangelegten Antiterrorkampagne in den Städten Dschenin, Tubas und Tulkarm „tödliche kriegsähnliche Taktiken, einschließlich Luftangriffe“ an, monierte Dujarric. Dies habe zu weiteren Todesopfern und Verletzten geführt, und weitere Straßen und Infrastrukturen seien zerstört oder beschädigt worden. „Medizinische Einrichtungen werden seit über einer Woche praktisch belagert, dadurch ist die Bewegungsfreiheit von Krankenwagen und medizinischem Personal stark eingeschränkt“, so Dujarric.
Julia Bergmann
Ministerium: Erneut Tote bei Israels Einsatz im Westjordanland
Der israelische Armeeeinsatz gegen islamistische Extremisten im Westjordanland dauert an. Bei einer Militäraktion in Tubas im Norden des Gebiets kamen fünf Palästinenser ums Leben, als ihr Auto von einer israelischen Rakete getroffen wurde, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die Rakete sei von einer Drohne abgefeuert worden. Bei dem Angriff wurden demnach auch zwei Personen verletzt, eine davon schwer. Israels Armee sprach von einem Anti-Terror-Einsatz in der Gegend von Tubas, bei dem ein israelisches Fluggerät einen Angriff gegen Bewaffnete ausgeführt habe.
Bei einem der Getöteten handelt es sich palästinensischen Angaben zufolge um den Sohn des früheren Palästinenserführers Sakaria Subeidi. Dieser war zusammen mit weiteren Häftlingen vor drei Jahren durch einen Tunnel aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis entkommen, später aber gefasst worden. Sakaria Subeidi plante und verübte tödliche Anschläge auf Israelis, vor allem während des zweiten Palästinenseraufstands Intifada vor zwei Jahrzehnten.
Die israelische Armee geht eigenen Angaben nach auch erneut in dem Flüchtlingsviertel Faraa gegen Militante vor. Auch dort habe ein Fluggerät eine Gruppe Militanter angegriffen, die auf Soldaten gefeuert habe, teilte Israels Militär mit. Laut der Armee sowie dem Gesundheitsministerium in Ramallah wurde bei dem Einsatz ein Mensch getötet. Israelischen Angaben zufolge hatte er einen Sprengsatz bei sich. Palästinensischen Berichten zufolge soll es sich bei dem Getöteten um einen 16-Jährigen handeln. Den Berichten zufolge hat Israels Armee Faraa inzwischen wieder verlassen.
In der Stadt Dschenin sind demnach den neunten Tag infolge israelische Einsatzkräfte aktiv. Im Flüchtlingsviertel der Stadt verhören Soldaten den Angaben zufolge Anwohner. Infolge der Einsätze im nördlichen Westjordanland gibt es Berichten zufolge schwere Schäden an Straßen und Gebäuden.
Israel hatte die Militäraktion im Westjordanland in der vergangenen Woche begonnen. Die Armee begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen die Hamas sowie den Islamischen Dschihad vorzugehen. Laut dem Gesundheitsministerium kamen dabei bislang 39 Menschen ums Leben.
Bei einem der Getöteten handelt es sich palästinensischen Angaben zufolge um den Sohn des früheren Palästinenserführers Sakaria Subeidi. Dieser war zusammen mit weiteren Häftlingen vor drei Jahren durch einen Tunnel aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis entkommen, später aber gefasst worden. Sakaria Subeidi plante und verübte tödliche Anschläge auf Israelis, vor allem während des zweiten Palästinenseraufstands Intifada vor zwei Jahrzehnten.
Die israelische Armee geht eigenen Angaben nach auch erneut in dem Flüchtlingsviertel Faraa gegen Militante vor. Auch dort habe ein Fluggerät eine Gruppe Militanter angegriffen, die auf Soldaten gefeuert habe, teilte Israels Militär mit. Laut der Armee sowie dem Gesundheitsministerium in Ramallah wurde bei dem Einsatz ein Mensch getötet. Israelischen Angaben zufolge hatte er einen Sprengsatz bei sich. Palästinensischen Berichten zufolge soll es sich bei dem Getöteten um einen 16-Jährigen handeln. Den Berichten zufolge hat Israels Armee Faraa inzwischen wieder verlassen.
In der Stadt Dschenin sind demnach den neunten Tag infolge israelische Einsatzkräfte aktiv. Im Flüchtlingsviertel der Stadt verhören Soldaten den Angaben zufolge Anwohner. Infolge der Einsätze im nördlichen Westjordanland gibt es Berichten zufolge schwere Schäden an Straßen und Gebäuden.
Israel hatte die Militäraktion im Westjordanland in der vergangenen Woche begonnen. Die Armee begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen die Hamas sowie den Islamischen Dschihad vorzugehen. Laut dem Gesundheitsministerium kamen dabei bislang 39 Menschen ums Leben.
Leopold Zaak
Amnesty erhebt schwere Vorwürfe gegen israelische Armee
Amnesty International wirft dem israelischen Militär vor, nach Erlangung der Kontrolle im östlichen Gazastreifen systematisch landwirtschaftliche Flächen und Tausender Häuser in diesem Gebiet zerstört zu haben. Dieses Vorgehen müsse als Kriegsverbrechen untersucht werden, fordert die Menschenrechtsorganisation.
Mit Bulldozern und Sprengsätzen habe das israelische Militär rechtswidrig landwirtschaftliche Flächen und zivile Gebäude zerstört sowie ganze Stadtviertel mit Häusern, Schulen und Moscheen dem Erdboden gleichgemacht, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Häuser seien nicht im Zuge von Kampfhandlungen zerstört worden, sondern nachdem das Militär die Kontrolle über das Gebiet erlangt habe.
Durch die Analyse von Satellitenbildern und Videos, die von israelischen Streitkräften zwischen Oktober 2023 und Mai 2024 in sozialen Medien gepostet worden seien, habe Amnesty entlang der östlichen Abgrenzung des Gazastreifens einen neu zerstörten Landstrich identifiziert, der zwischen einem und 1,8 Kilometer breit sei, so die Menschenrechtsorganisation.
Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, sagte: "Die systematische Verwüstung, die das israelische Militär im Gazastreifen anrichtet, ist ein Akt der mutwilligen Zerstörung und nicht durch militärische Notwendigkeiten zu rechtfertigen. (...). Mutwillige Zerstörung und Kollektivbestrafung sind Kriegsverbrechen und müssen als solche untersucht werden."
Mit Bulldozern und Sprengsätzen habe das israelische Militär rechtswidrig landwirtschaftliche Flächen und zivile Gebäude zerstört sowie ganze Stadtviertel mit Häusern, Schulen und Moscheen dem Erdboden gleichgemacht, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Häuser seien nicht im Zuge von Kampfhandlungen zerstört worden, sondern nachdem das Militär die Kontrolle über das Gebiet erlangt habe.
Durch die Analyse von Satellitenbildern und Videos, die von israelischen Streitkräften zwischen Oktober 2023 und Mai 2024 in sozialen Medien gepostet worden seien, habe Amnesty entlang der östlichen Abgrenzung des Gazastreifens einen neu zerstörten Landstrich identifiziert, der zwischen einem und 1,8 Kilometer breit sei, so die Menschenrechtsorganisation.
Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, sagte: "Die systematische Verwüstung, die das israelische Militär im Gazastreifen anrichtet, ist ein Akt der mutwilligen Zerstörung und nicht durch militärische Notwendigkeiten zu rechtfertigen. (...). Mutwillige Zerstörung und Kollektivbestrafung sind Kriegsverbrechen und müssen als solche untersucht werden."
Leopold Zaak
Verhandlungen an einem schwierigen Punkt
Seit Monaten versuchen die Vermittler einen Deal auszuhandeln zwischen Israel und der Hamas, bisher ohne Erfolg. Die USA geben sich zwar prinzipiell optimistisch. So hieß es von der US-Regierung, 90 Prozent des Abkommens seien bereits vereinbart. "Der Deal hat insgesamt 18 Absätze. 14 dieser Absätze sind fertig", zitiert die dpa einen hochrangigen Regierungsvertreter. Es hake allerdings noch bei den Bedingungen für einen Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Häftlingen und bei Fragen rund um einen Abzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen.
Unabhängig davon, dass demnach nur knapp 80 Prozent der Absätze beschlossen wären – die Bedingungen für die Freilassung der Geiseln und die militärische Präsenz Israels im Gazastreifen sind die entscheidenden Bestandteile einer möglichen Einigung.
Auch die USA räumen ein, dass die Verhandlungen weit weniger fortgeschritten sind, als es die verkündeten Prozentzahlen vermuten lassen: Die Tötung der sechs Geiseln vor einigen Tagen habe die Gespräche extrem erschwert. Es gebe nun weniger Geiseln zum Austausch. "Das ist tragisch und furchtbar“, sagt der Regierungsbeamte. Außerdem drohe die Hamas damit, weitere Geiseln hinzurichten.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet derweil unter Berufung auf Insider, denen zufolge die USA derzeit an einem neuen Vorschlag für einen Waffenstillstand arbeiteten. Der neue Entwurf könne noch in dieser oder in der nächsten Woche vorgelegt werden, heißt es. Die Hamas findet, für einen neuen Vorschlag bestehe kein Anlass. Stattdessen solle der Druck auf Israel erhöht werden, einem von der Hamas bereits akzeptierten US-Entwurf zuzustimmen, heißt es in einer Erklärung der Terrororganisation. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versuche eine Einigung zu verhindern, indem er darauf bestehe, dass Israel sich nicht aus dem Philadelphi-Korridor im Süden Gazas zurückziehen müsse. "Wir warnen davor, auf Netanjahus Tricks hereinzufallen, der Verhandlungen dazu benutzt, die Aggression gegen unser Volk zu verlängern".
Unabhängig davon, dass demnach nur knapp 80 Prozent der Absätze beschlossen wären – die Bedingungen für die Freilassung der Geiseln und die militärische Präsenz Israels im Gazastreifen sind die entscheidenden Bestandteile einer möglichen Einigung.
Auch die USA räumen ein, dass die Verhandlungen weit weniger fortgeschritten sind, als es die verkündeten Prozentzahlen vermuten lassen: Die Tötung der sechs Geiseln vor einigen Tagen habe die Gespräche extrem erschwert. Es gebe nun weniger Geiseln zum Austausch. "Das ist tragisch und furchtbar“, sagt der Regierungsbeamte. Außerdem drohe die Hamas damit, weitere Geiseln hinzurichten.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet derweil unter Berufung auf Insider, denen zufolge die USA derzeit an einem neuen Vorschlag für einen Waffenstillstand arbeiteten. Der neue Entwurf könne noch in dieser oder in der nächsten Woche vorgelegt werden, heißt es. Die Hamas findet, für einen neuen Vorschlag bestehe kein Anlass. Stattdessen solle der Druck auf Israel erhöht werden, einem von der Hamas bereits akzeptierten US-Entwurf zuzustimmen, heißt es in einer Erklärung der Terrororganisation. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versuche eine Einigung zu verhindern, indem er darauf bestehe, dass Israel sich nicht aus dem Philadelphi-Korridor im Süden Gazas zurückziehen müsse. "Wir warnen davor, auf Netanjahus Tricks hereinzufallen, der Verhandlungen dazu benutzt, die Aggression gegen unser Volk zu verlängern".
Kassian Stroh
Mitglieder des UN-Sicherheitsrats dringen auf Waffenruhe
Nach der Tötung von sechs israelischen Geiseln haben Mitglieder des UN-Sicherheitsrates Israel und die Hamas für eine Einigung zu einer Waffenruhe gedrängt. „Wir wissen, dass der beste Weg, die verbleibenden Geiseln zu retten und das Leid der palästinensischen Zivilisten zu lindern, ein ausgehandelter Waffenstillstand ist, der die Geiseln freilässt und die Voraussetzungen für eine Aufstockung der lebensrettenden Hilfe in Gaza schafft“, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield.
Chinas Vize-Botschafter Geng Shuang sagte: „Die Waffenstillstandsverhandlungen wurden zu lange hinausgezögert, und das Leid der Bevölkerung hat zu lange angehalten. Es ist Zeit, dem allem ein Ende zu setzen.“ Ähnlich äußerten sich auch die Vertreter von Großbritannien, Frankreich, Japan und Russland. Gleichzeitig verurteilte eine Reihe von Staaten die Hamas für den Tod der Geiseln, die nach israelischen Angaben kurz vor ihrem Auffinden durch Schüsse in den Kopf getötet wurden.
Chinas Vize-Botschafter Geng Shuang sagte: „Die Waffenstillstandsverhandlungen wurden zu lange hinausgezögert, und das Leid der Bevölkerung hat zu lange angehalten. Es ist Zeit, dem allem ein Ende zu setzen.“ Ähnlich äußerten sich auch die Vertreter von Großbritannien, Frankreich, Japan und Russland. Gleichzeitig verurteilte eine Reihe von Staaten die Hamas für den Tod der Geiseln, die nach israelischen Angaben kurz vor ihrem Auffinden durch Schüsse in den Kopf getötet wurden.