Krieg in Nahost:Baerbock ist gegen Aussetzen des Dialogs mit Israel und bringt Sanktionen ins Spiel

Man setze sich immer dafür ein, Gesprächskanäle offenzuhalten, sagt die Außenministerin. Denkbar seien aber Sanktionen, wenn einzelne israelische Minister das Völkerrecht brächen. Human Rights Watch wirft Israel Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Viele Angaben stammen von Konfliktparteien und lassen sich teilweise nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Scholz sichert Israel weiter militärische Unterstützung zu 

Frankreich plant Gipfel zur Zwei-Staaten-Lösung in Nahost

Israel droht Libanon bei Scheitern der Waffenruhe mit größerem Krieg

Israelische Armee: Sieben Beteiligte des 7. Oktobers getötet

Scheitert die Waffenruhe, will Israel nicht mehr zwischen Libanon und Hisbollah unterscheiden

Nadja Tausche
Nadja Tausche

Israel sieht Chancen zur Freilassung der Geiseln - Hamas warnt vor Befreiungsaktion

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz schürt Hoffnungen, die von der Hamas festgehaltenen Geiseln könnten doch noch freigelassen werden. Bei dem Besuch eines Stützpunktes der Luftwaffe in Zentralisrael erklärte er, wegen des erhöhten militärischen Drucks bestehe nun die Möglichkeit, "dass wir diesmal wirklich einen Gefangenenaustausch voranbringen können".

Die Hamas warnte Israel nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters davor, eine Befreiungsaktion zu starten. Sie habe Informationen darüber, dass ein derartiger Einsatz bevorstehen könnte. In dem Fall würden die Geiseln "neutralisiert".

Das israelische Militär teilte ebenfalls am Mittwoch mit, dass sechs Geiseln, deren Leichen im August geborgen wurden, höchstwahrscheinlich von Hamas-Kämpfern getötet worden seien. Dies sei ungefähr zeitgleich mit israelischen Angriffen in dem Gebiet geschehen. Nach Angaben der IDF wurden die Leichen der Geiseln gemeinsam mit den Körpern von toten Hamas-Mitgliedern aufgefunden - möglicherweise wurden die Terroristen bei dem israelischen Luftangriff getötet.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Scholz sichert Israel weiter militärische Unterstützung zu 

Bundeskanzler Olaf Scholz sichert Israel weiter militärische Unterstützung Deutschlands zu. "Wir haben Waffen geliefert und werden dies auch in Zukunft tun", sagt Scholz in der Regierungsbefragung im Deutschen Bundestag. Der Kanzler beantwortet damit eine Frage von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Dobrindt warf der Bundesregierung vor, Zusagen für Munitionslieferungen an Israel noch nicht eingelöst zu haben. Scholz sagt dazu konkret, der Bundestag werde über die Lieferung informiert, wenn diese ausgeführt sei. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Insgesamt mehr als 4000 Tote bei Kämpfen zwischen Israel und Hisbollah

Trotz einzelner Verstöße gilt nach wie vor die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz in Libanon. Nun gibt das libanesische Gesundheitsministerium bekannt: In über einem Jahr der Kämpfe sind auf libanesischer Seite mehr als 4000 Menschen bei Angriffen gestorben: Die meisten von ihnen seit September 2024, teilte Gesundheitsminister Firass Abiad mit. Abiad zufolge sind außerdem 16 600 Menschen verletzt worden.

Bei den Zahlen unterscheidet das Gesundheitsministerium nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern der Hisbollah. Die israelische Armee geht dem Bericht zufolge davon aus, dass in dem Konflikt 3500 Mitglieder der Hisbollah getötet wurden. Das lässt sich nicht unabhängig überprüfen. 

Auf israelischer Seite wurden nach Zahlen von Ende November 45 Zivilisten getötet. Sie starben bei Hisbollah-Angriffen auf den Norden des Landes und in den israelisch besetzten Golan-Höhen. Außerdem starben 72 israelische Soldaten bei Hisbollah-Angriffen und bei Kämpfen im Süden Libanons.
Juri Auel
Juri Auel

Frankreich plant Gipfel zur Zwei-Staaten-Lösung in Nahost

Frankreich und Saudi-Arabien wollen Berichten zufolge im kommenden Jahr einen Gipfel zur Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt abhalten. Dies kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einer Reise in Saudi-Arabien an, wie französische Medien übereinstimmend berichteten. „Wir haben beschlossen, im kommenden Juni (...) eine Konferenz für die zwei Staaten - einen israelischen und der andere palästinensisch - zu leiten“, sagte Macron demnach vor Journalisten.

In den kommenden Monaten wolle man alle auf diesen Weg bringen, zitierten die Berichte Macron. Der französische Staatschef hoffe, so auch Antworten für die Sicherheit Israels zu finden und das Land zu überzeugen, dass eine Zwei-Staaten-Lösung auch für Israel eine passende Lösung sei. Macron wiederholte demnach, dass Frankreich bereit sei, einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Dies solle aber „in einem nützlichen Moment“ geschehen.
Dimitri Taube

Israel droht Libanon bei Scheitern der Waffenruhe mit größerem Krieg

Israel droht bei einem Scheitern der Feuerpause mit der Hisbollah mit gravierenden Folgen für ganz Libanon. Sollte die Waffenruhe mit der Miliz zusammenbrechen, werde Israel nicht mehr zwischen der Hisbollah und Libanon unterscheiden, sagte Verteidigungsminister Israel Katz am Dienstag beim Besuch der Grenzregion. "Bis jetzt haben wir den Staat Libanon von der Hisbollah getrennt - das wird nicht länger so sein." Wenn die israelischen Streitkräfte zum Krieg zurückkehrten, würden sie entschieden handeln und tiefer ins Landesinnere vordringen.

Die Regierung in Beirut muss nach Katz' Worten dafür sorgen, dass die libanesische Armee ihren Beitrag zum Abkommen leistet, die Hisbollah vom Fluss Litani fernhält und ihre gesamte Infrastruktur zerstört. "Tut sie es nicht und das Abkommen scheitert, wird die Realität sehr klar sein." Der Litani in Südlibanon markiert nach einer UN-Resolution von 2006 ein Sperrgebiet für die Hisbollah und die israelische Armee.

Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah ist seit der vergangenen Woche in Kraft und wurde von den USA und Frankreich vermittelt. Sie soll für 60 Tage gelten und zu einem dauerhaften Waffenstillstand führen. Beide Konfliktparteien werfen sich gegenseitig vor, die Vereinbarung gebrochen zu haben.

Am Montag hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben Dutzende Ziele in Libanon angegriffen und dies mit einer Verletzung der Waffenruhe durch die Hisbollah begründet. Die radikal-islamische Miliz hatte ihrerseits einen Angriff auf einen israelischen Außenposten als Vergeltungsmaßnahme für israelische Verstöße gegen die Waffenruhe gerechtfertigt.
Dimitri Taube

Huthi reklamieren Angriffe auf Israel für sich

Die mit Iran verbündete Huthi-Miliz in Jemen hat ihre Angriffe auf Israel nach eigenen Angaben fortgesetzt. Die militant-islamistische Gruppe berichtete von drei Drohnen-Attacken, die innerhalb der vergangenen 48 Stunden ausgeführt worden seien. Unterstützt wurden die Huthi dabei laut einer Mitteilung von dem sogenannten Islamischen Widerstand im Irak.

Am Montag hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine vom Osten her anfliegende Drohne abgeschossen, bevor sie in den israelischen Luftraum eindringen konnte. Ein israelisches Kriegsschiff im Roten Meer habe das unbemannte Flugobjekt mit einer Rakete zerstört.
David Kulessa
David Kulessa

Israelische Armee: Sieben Beteiligte des 7. Oktobers getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben sieben Palästinenser im Gazastreifen getötet, die am Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein sollen. Männer, deren Namen und Bilder veröffentlicht wurden, seien bei Angriffen im Zentrum des Küstenstreifens zusammen mit anderen Hamas-Kämpfern getötet worden, teilte die Armee mit. Zudem seien Positionen der Hamas wie Beobachtungsposten und Scharfschützen-Stellungen zerstört sowie Waffen und Munition beschlagnahmt worden.

Bei dem Massaker der Hamas und anderer terroristischer Gruppen vor über einem Jahr waren rund 1200 Menschen in Israel getötet und 251 als Geiseln nach Gaza verschleppt worden. Nach israelischen Angaben befinden sich noch 101 Geiseln im Gazastreifen, von denen 37 nicht mehr am Leben sein sollen.
David Kulessa
David Kulessa

Scheitert die Waffenruhe, will Israel nicht mehr zwischen Libanon und Hisbollah unterscheiden

Israel warnt Libanon vor den Folgen eines Scheiterns der Feuerpause mit der Hisbollah. Sollte die Waffenruhe mit der libanesischen Miliz scheitern, werde Israel nicht mehr zwischen der Hisbollah und Libanon unterscheiden, sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz beim Besuch der Grenzregion im Norden Israels. 

Die Regierung in Beirut müsse dafür sorgen, dass die libanesische Armee ihren Beitrag zu dem Abkommen leiste, die Hisbollah vom Fluss Litani fernhalte und ihre gesamte Infrastruktur zerstöre, so Katz.. „Wenn die Waffenruhe scheitert, wird es für den libanesischen Staat keine Ausnahme mehr geben.“ Dann werde Israel das Abkommen mit „null Toleranz“ durchsetzen.

Die vor rund einer Woche erreichte Einigung sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah gemäß einer UN-Resolution hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Die libanesische Armee soll darüber wachen, dass dieser Teil der Vereinbarung eingehalten wird. Israels Bodentruppen sollen wiederum innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus Libanon abziehen.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Berichte: Hamas und PA gründen Komitee, das den Gazastreifen regieren soll

Die Hamas und die Palästinensische Autonomiebehörde haben sich offenbar darauf geeinigt, gemeinsam ein Komitee zu gründen - dieses soll nach dem Krieg den Gazastreifen regieren. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Demnach haben die beiden Seiten ein entsprechendes Dokument bereits unterzeichnet. Das Komitee soll den Berichten zufolge zuständig sein für die Aufsicht über die Gesundheits- und Wirtschaftsdienste, die Landwirtschaft und die lebenswichtige Infrastruktur. Unklar ist bisher, ob Israel der Abmachung zustimmen wird.

Die Ankündigung erfolgt, nachdem die Vermittlerstaaten im Gaza-Krieg einen neuen Vorstoß für eine Waffenruhe unternommen haben. Ägypten, Katar und die USA versuchen, einen Deal zwischen Israel und der Hamas zu koordinieren. Man bemühe sich aktiv darum, eine Vereinbarung zustande zu bringen, hatte am Montag Jake Sullivan gesagt, der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden. Eine Delegation der Hamas war zuvor in Kairo mit Vertretern des ägyptischen Geheimdienstes zu Gesprächen zusammengetroffen. 

Die Palästinensische Autonomiebehörde ist im Gazastreifen zuständig für Teile der Sicherheitsfragen und der öffentlichen Verwaltung. Die Hamas gewann allerdings im Jahr 2006 die Wahlen im Gazastreifen, 2007 übernahm sie die alleinige Macht. Seitdem gibt es dort faktisch eine zweite Regierung, die international nicht anerkannt wird.
Juri Auel
Juri Auel

USA: Verstöße gegen Waffenruhe nicht überbewerten  

Die USA haben davor gewarnt, Verstöße gegen die Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz überzubewerten. „Wenn man eine Waffenruhe hat, gibt es natürlich Verletzungen“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, vor Journalisten in Washington. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte fast zeitgleich eine „kraftvolle“ militärische Antwort auf einen Angriff der proiranischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels angekündigt, die er als schwerwiegende Verletzung der Waffenruhe bezeichnete. Die Armee teilte mit, sie fliege gerade Angriffe auf „Terrorziele“ in Libanon. 

Miller beharrte jedoch darauf, dass die Waffenruhe erfolgreich sei. Die Kämpfe seien weitgehend gestoppt worden. Zugleich betonte er, die USA wollten nicht, dass der Waffenstillstand zusammenbreche. Israel und die Hisbollah haben sich schon wiederholt gegenseitig Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen.

Israel griff in Libanon nach eigenen Angaben nur an, wenn die Hisbollah die Vereinbarungen nicht einhielt, allein am Montag war von Dutzenden Zielen die Rede. Libanons Parlamentspräsident Nabih Berri hat Israel jüngst Dutzende Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sprach er von „aggressiven Aktionen der israelischen Besatzungstruppen“, die Häuser in libanesischen Grenzdörfern mit Bulldozern zerstörten, sowie mehreren Luftschlägen. Berri, ein Verbündeter der Schiitenorganisation, hatte in den Gesprächen über die Waffenruhe stellvertretend für die Hisbollah verhandelt. 
Juri Auel
Juri Auel

Trump: Wenn Geiseln nicht freigelassen werden, wird die Hölle los sein  

Der designierte US-Präsident Donald Trump fordert eine Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und droht der islamistischen Hamas. Wenn die Geiseln nicht vor seinem Amtsantritt am 20. Januar 2025 freigelassen würden, werde für jene, die im Nahen Osten für die Gräueltaten verantwortlich seien, die „Hölle los sein“, schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. 

Die Verantwortlichen würden „härter getroffen werden, als irgendjemand in der langen und geschichtsträchtigen Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika jemals getroffen wurde“. In Großbuchstaben fügte Trump hinzu: „Lasst die Geiseln jetzt frei.“

Mitglieder der Terrororganisation Hamas und weiterer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 in Israel etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere verschleppt. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der etwa 100 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln nicht mehr leben. Unter ihnen sind mehrere Menschen, die neben der israelische auch etwa über die deutsche oder die US-amerikanische Staatsbürgerschaft verfügen. Am Montag hatte die israelische Armee eine weitere Geisel für tot erklärt. Die radikal-islamische Hamas fordert als Voraussetzung für eine Freilassung ein Ende des Krieges und den vollständigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen. 
Juri Auel
Juri Auel

Armee: Israel trotz Waffenruhe vom Libanon aus beschossen 

Erstmals seit Beginn der Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz ist Israel nach Angaben seiner Armee wieder von dem nördlichen Nachbarland aus beschossen worden. Ziel des Angriffs der Hisbollah-Miliz sei die Gegend von Har Dov direkt an der Grenze zum Libanon gewesen, teilte die Armee weiter mit. Die Projektile seien in offenem Gelände eingeschlagen und es habe keine Opfer gegeben.

Har Dov, auch als Scheeba Farmen bekannt, liegt ganz im Norden der israelisch besetzten Golanhöhen. Die Hisbollah bestätigte den Beschuss. Er sei als Warnung an Israel gemeint gewesen, das „die Waffenruhe wiederholt“ verletzt habe.

Israel und die Hisbollah haben sich seit Inkrafttreten der Waffenruhe am Mittwoch vergangener Woche schon wiederholt gegenseitig Verstöße vorgeworfen. Die israelische Armee griff trotz der Waffenruhe mehrmals Ziele aus der Luft und am Boden in Libanon an. Israel sprach von Reaktionen auf Verstöße der proiranischen Miliz. 
Philipp Saul
Philipp Saul

Mehrere Angriffe Israels in Libanon trotz Waffenruhe

Die israelische Armee hat trotz einer Waffenruhe mehrere Ziele in Libanon angegriffen. Das Militär sprach von Reaktionen auf Verstöße der Hisbollah. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurde im Bezirk Mardschajun ein Mensch getötet. Sicherheitskreisen des Landes zufolge kam er bei einem Luftangriff ums Leben. Die libanesische Staatssicherheit teilte mit, eines ihrer Mitglieder sei bei einem Drohnenangriff in Nabatijeh getötet worden. Dies stelle einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung dar, die letzte Woche in Kraft getreten war.

Die israelische Armee teilte mit, sie habe mehrere militärische Fahrzeuge angegriffen, die im Gebiet einer Raketenwerkstatt der Hisbollah in der Bekaa-Ebene aktiv gewesen seien. Außerdem sei Terrorinfrastruktur im Gebiet von Hermel angegriffen worden, die für Waffenschmuggel an der syrisch-libanesischen Grenze gedient habe. Man untersuche Berichte, dass ein libanesischer Soldat bei einem der Angriffe verletzt worden sei. Die Armee habe mehrere Hisbollah-Kämpfer im Süden Libanons angegriffen, weil diese israelische Zivilisten bedroht hätten.
David Kulessa
David Kulessa

Israels Armee erklärt weitere Hamas-Geisel für tot

Die israelische Armee hat eine weitere Geisel in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen für tot erklärt. Der in New York geborene, zum Zeitpunkt seiner Entführung 21 Jahre alte Soldat sei während des Hamas-Terrorangriffs am 7. Oktober 2023 getötet worden. Seine Leiche befinde sich seitdem im Gazastreifen.

Das Forum von Geiselfamilien teilte mit, der Panzerkommandeur sei mit anderen Kameraden entführt worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, er könne nicht mitteilen, auf welcher Basis der junge Mann nun für tot erklärt wurde.

Am 7. Oktober des vergangenen Jahres waren mehr als 250 Menschen von der Hamas verschleppt worden. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der rund 100 verbliebenen Geiseln nicht mehr leben. Unter ihnen sind mehrere, die neben der israelischen auch über die deutsche oder US-amerikanische Staatsbürgerschaft verfügen.
Lara Thiede
Lara Thiede

Neuer Anlauf für Waffenruhe im Gaza-Krieg 

Die Vermittlerstaaten im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas unternehmen einen neuen Vorstoß für eine Waffenruhe. „Ich kann Ihnen keine Vorhersagen darüber machen, wie diese Vereinbarung aussehen oder wann sie zustande kommen wird. Aber ich kann Ihnen sagen, dass wir uns aktiv darum bemühen, sie zustande zu bringen“, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, dem US-Sender NBC News. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte örtlichen Medienberichten zufolge am Abend darüber Sicherheitsberatungen abhalten. Eine Delegation der Hamas war zuvor in Kairo mit Vertretern des ägyptischen Geheimdienstes zu Gesprächen zusammengetroffen.

Nach Beginn der Waffenruhe in Libanon wächst die Hoffnung, dass auch im Gaza-Krieg bald die Waffen schweigen könnten. „Nun, da eine Einigung bezüglich der Nordgrenze zu Libanon erzielt wurde, ist es an der Zeit, einen Deal abzuschließen und die Geiseln nach Hause zu bringen“, sagte der israelische Präsident Isaac Herzog bei einem Treffen mit Angehörigen einer der noch etwa 100 Geiseln. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der Verschleppten nicht mehr leben. Die USA stünden in engem Kontakt mit den wichtigsten Akteuren in der Region, sagte Sullivan bei NBC News. Man hoffe, eine Waffenruhe und ein Geiselabkommen erreichen zu können, „aber so weit sind wir noch nicht“, fügte er hinzu.
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