Krieg in Nahost:Syrien: 36 Tote nach israelischem Angriff auf Welterbe-Stadt Palmyra

Bei dem Angriff sollen auch mehr als 50 Menschen verletzt worden sein. Netanjahu will Berichten zufolge fünf Millionen Dollar für jede freigelassene Geisel zahlen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

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Wichtige Updates

Wie der Geiseldeal ablaufen soll

UN: Mehr als 100 Waffendepots in Südlibanon entdeckt

Israels Sicherheitskabinett stimmt Abkommen mit Hamas zu 

Israel und die Hamas unterzeichnen offiziell Deal

Bericht: Zustimmung zum Abkommen und Umsetzung könnten sich verzögern

Nadja Tausche
Nadja Tausche

Auch israelische Regierung stimmt Gaza-Deal zu

Nach dem israelischen Sicherheitskabinett hat auch die gesamte Regierung die Vereinbarung mit der Hamas gebilligt. Das teilt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Samstag mit. Die Sitzung hat den Angaben des Büros zufolge mehr als sechs Stunden gedauert. Einige rechtsextreme Politiker hatten sich vorab vehement gegen eine Vereinbarung mit der Hamas gestellt. 

Mit der Zustimmung der Regierung haben jetzt alle nötigen Gremien der Waffenruhe und der Freilassung weiterer Geiseln zugestimmt. Die Vereinbarung soll an diesem Sonntag in Kraft treten. Ein Sprecher des katarischen Außenministeriums teilte mit, die Waffenruhe gelte von Sonntagmorgen 8.30 Ortszeit (7.30 Uhr MEZ) an.
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Israel fängt Rakete von Huthi-Miliz aus Jemen ab

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine Rakete aus Jemen abgefangen. Wegen der Rakete habe es Luftalarm in Zentralisrael gegeben, teilt das Militär mit. Die islamistische Huthi-Miliz hat in den vergangenen Wochen immer wieder Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert, nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gaza-Krieg.

Das Projektil sei abgefangen worden, teilte die Armee mit. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Eine Bestätigung des Angriffs durch die Huthi-Miliz gab es zunächst auch nicht. Diese kam bei früheren Angriffen meist erst Stunden später.
Julia Daniel
Julia Daniel

Wie der Geiseldeal ablaufen soll

Die Waffenruhe soll am Sonntag 7.30 Uhr deutscher Zeit in Kraft treten. Dann gilt sie zunächst für 42 Tage. Die Details der zweiten und dritten Phase des Abkommens über ein dauerhaftes Ende des Krieges und einen kompletten Abzug Israels aus dem Gazastreifen wollen die Konfliktparteien während der ersten Phase klären. 

Während der ersten Phase des Abkommens sollen 33 der 98 verbliebenen Geiseln freikommen. Am Sonntag sollen die ersten drei von ihnen übergeben werden. Israelischen Medien zufolge könnte dies um 15.00 Uhr MEZ passieren. Es ist noch nicht bekannt, um welche drei Geiseln es sich dabei handelt, es wird aber vermutet, dass es dich dabei um drei Zivilistinnen handeln wird. Im Gegenzug werden laut israelischen Angaben Hunderte palästinensische Häftlinge aus Israels Gefängnissen entlassen. Israels Justizministerium veröffentlichte eine Liste mit den Namen von mehr als 90 Häftlingen, die am Sonntag gegen die ersten Geiseln ausgetauscht werden sollen. Insgesamt sollen dem Dokument zufolge 737 Inhaftierte freikommen – darunter auch mehrere wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte Mitglieder der Hamas, des Palästinensischen Islamischen Dschihad und der Fatah-Bewegung des im Westjordanland regierenden Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas.

Nach israelischem Recht dürfen Angehörige von Terroropfern gegen die Freilassung bestimmter palästinensischer Häftlinge Einspruch einlegen. Für eine solche Petition beim Obersten Gericht haben sie nach dem Regierungsbeschluss 24 Stunden Zeit. Es wird aber nicht erwartet, dass die Richter einen Grund dafür sehen, die Vereinbarung zu durchkreuzen. 

Israels Militär soll in der ersten Phase des Deals aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens abziehen. Die in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens geflohenen Einwohner sollen sich wieder frei bewegen und unter internationaler Aufsicht in ihre Wohngebiete im Norden Gazas zurückkehren dürfen. 

Der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza soll wieder öffnen und die Einfuhr humanitärer Hilfe für die Palästinenser deutlich aufgestockt werden. Bereits in den vergangenen Tagen liefen die Vorbereitungen zur Öffnung des Grenzübergangs ägyptischen Sicherheitsquellen zufolge auf Hochtouren. Dutzende Lastwagen seien bereits in Stellung gebracht worden, um bei Öffnung des Übergangs Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Insgesamt wurden nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds rund 600 Laster mit Hilfsgütern für die Einfuhr nach Gaza vorbereitet. Die palästinensische Seite wird seit Mai vergangenen Jahres von der israelischen Armee kontrolliert, und der Grenzübergang ist seitdem geschlossen. Krankenhäuser im Nord-Sinai bereiteten sich auf die Aufnahme von verletzten Palästinensern vor, hieß es aus Kreisen der zuständigen Gesundheitsbehörden. Rund 50 Krankenwagen sollten ab Samstag zu dem Grenzübergang entsandt werden.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Grenzübergang zwischen Ägypten und Gazastreifen könnte bald geöffnet werden

Ägypten bereitet offenbar die Öffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen vor – nicht zuletzt für dringend benötigte Hilfslieferungen. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf ägyptische Sicherheitskreise berichtet, wird seit der Einigung auf eine Waffenruhe bereits daran gearbeitet, Einrichtungen, Straßen und Gebäude an dem Grenzübergang instand zu setzen. Dutzende Lastwagen stünden bereit, um Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Die palästinensische Seite wird seit Mai 2024 von der israelischen Armee kontrolliert, der Grenzübergang ist seitdem geschlossen. 

Krankenhäuser im Nord-Sinai bereiteten sich auf die Aufnahme von verletzten Palästinensern vor, hieß es aus Kreisen der zuständigen Gesundheitsbehörden. Etwa 50 Krankenwagen sollten ab Samstag zu dem Grenzübergang entsandt werden. Teil der Abmachung zur Waffenruhe ist es, die Hilfslieferungen aus Ägypten wieder aufzunehmen und deutlich aufzustocken. 

Die humanitäre Lage war in Gaza schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023 sehr schlecht und hat sich durch Israels massive Bombardierungen dramatisch verschärft. Mehr als 90 Prozent der gut zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens leiden nach UN-Angaben starken Hunger. Es fehlt demnach zudem an Trinkwasser, Notunterkünften und Arzneimitteln.
Kassian Stroh
Kassian Stroh

UN: Mehr als 100 Waffendepots in Südlibanon entdeckt

Die UN-Friedenstruppen in Südlibanon haben seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe nach eigenen Angaben mehr als 100 Waffendepots entdeckt. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte bei einem Besuch des Unifil-Hauptquartiers in der Stadt Nakura, dass sie der proiranischen Hisbollah oder anderen bewaffneten Gruppen gehörten. Waffen, die in der Gegend zwischen der Grenze zu Israel und dem Litani-Fluss gelagert würden und die weder der libanesischen Regierung noch Unifil gehörten, stellten einen eklatanten Verstoß gegen die UN-Resolution 1701 dar, sagte Guterres. Alle Seiten müssten diese einhalten, um dauerhaft Sicherheit für Libanon und Israel zu gewährleisten. 

Guterres verurteilte Angriffe auf UN-Personal und bezeichnete sie als mögliche Kriegsverbrechen. Auch israelische Militäraktionen auf libanesischem Territorium stellten einen Verstoß gegen die UN-Resolution dar. Im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah standen die UN-Friedenstruppen öfter unter Beschuss. Dabei wurden auch Blauhelmsoldaten verletzt. 

Israel und die Hisbollah hatten sich Ende November auf eine Waffenruhe geeinigt. Demnach muss sich die Hisbollah gemäß UN-Resolution 1701 hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückziehen. Israels Bodentruppen sollen innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus Libanon abziehen. Die libanesische Armee soll die Einhaltung der Vereinbarung überwachen.
Dominik Fürst
Dominik Fürst

Israels Sicherheitskabinett stimmt Abkommen mit Hamas zu 

Israels Sicherheitskabinett hat das Abkommen mit der Hamas für eine Waffenruhe im Gazastreifen und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge gebilligt. Das teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Die Vereinbarung muss noch von der gesamten israelischen Regierung genehmigt werden. Die Zustimmung gilt als wahrscheinlich. Noch am Nachmittag soll das Kabinett zusammenkommen, berichten israelische Medien.

Die Vereinbarung sieht drei Phasen zum endgültigen Frieden im Gazastreifen vor. Zunächst soll eine Waffenruhe von sechs Wochen gelten, die Hamas soll in dieser Zeit 33 Geiseln freilassen. Im weiteren Verlauf sollen alle weiteren Geiseln sowie zahlreiche palästinensische Gefangene freikommen. Israelische Soldaten sollen sich nach und nach aus dem Gazastreifen zurückziehen. Die Waffenruhe soll am Sonntag um 12.15 Uhr (11.15 Uhr MEZ) beginnen. Mit der Freilassung der ersten Geiseln wird ebenfalls am Sonntag gerechnet.

Gegner des Abkommens können noch Einspruch dagegen einreichen. Nach israelischem Recht dürfen Angehörige von Terroropfern gegen die Freilassung bestimmter palästinensischer Häftlinge Einspruch einlegen. Für eine solche Petition beim Obersten Gericht haben sie nach einem Regierungsbeschluss 24 Stunden Zeit. Einer solchen Initiative werden jedoch wenig Chancen eingeräumt.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Israel und die Hamas unterzeichnen offiziell Deal

Vertreter von Israel und der Hamas haben die getroffene Vereinbarung offiziell unterzeichnet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei von seinem Verhandlungsteam informiert worden, dass eine Einigung über die Freilassung der Geiseln erzielt worden sei, teilte sein Büro mit. Dass sich die beiden Seiten geeinigt haben, wurde bereits am Mittwoch verkündet - Verhandlungen über die letzten Details des Deals gingen aber bis zuletzt weiter. Nun sei in Doha die Einigung über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln finalisiert worden, heißt es.

Was nach wie vor aussteht, ist die Abstimmung im israelischen Sicherheitskabinett. Das Gremium sollte eigentlich am Donnerstag zusammenkommen, die Sitzung wurde aber wegen der noch ungeklärten Details verschoben. Nun soll es Medienberichten zufolge an diesem Freitag um 10.15 Uhr Ortszeit (9.15 Uhr MEZ) zusammentreten, bevor zu einem späteren Zeitpunkt das gesamte Kabinett die Vereinbarung genehmigen werde, hieß es aus Netanjahus Büro.

Nach Informationen der Times of Israel ist die Abstimmung der Regierung für Samstagabend geplant, das Abkommen solle aber Netanjahus Büro zufolge dennoch wie geplant am Sonntag um 12.15 Uhr (11.15 Uhr MEZ) in Kraft treten.

Die Vereinbarung sieht drei Phasen zum endgültigen Frieden im Gazastreifen vor. Zunächst soll eine Waffenruhe von sechs Wochen gelten, die Hamas soll in dieser Zeit 33 Geiseln freilassen. Im weiteren Verlauf sollen alle weiteren Geiseln sowie zahlreiche palästinensische Gefangene freikommen. Israelische Soldaten sollen sich nach und nach aus dem Gazastreifen zurückziehen.

Auf was sich Israel und die Hamas geeinigt haben, ist hier nachzulesen: 
Philipp Saul
Philipp Saul

Bericht: Zustimmung zum Abkommen und Umsetzung könnten sich verzögern

Bevor das Abkommen mit der Hamas in Kraft treten kann, müssen erst die israelischen Gremien zustimmen. Eigentlich sollte das israelische Sicherheitskabinett schon am Donnerstag zusammenkommen, doch weil noch über Details verhandelt wurde, soll es israelischen Medienberichten zufolge Freitag werden. Bis zur endgültigen Zustimmung könnte es sogar noch länger dauern.

Denn wie der israelische Sender Channel 12 berichtet, plant Regierungschef Benjamin Netanjahu, sein gesamtes Kabinett erst am Wochenende zusammenzurufen. Vor dem am Freitagabend beginnenden Sabbat sei nicht ausreichend Zeit, um erst im Sicherheitskabinett und dann auch im gesamten Kabinett abzustimmen. Dort solle deshalb erst am Samstagabend nach Ende des Sabbats entschieden werden.

Doch die Zeit drängt. Denn die Regierung muss, wie die Times of Israel berichtet, nach ihrer Zustimmung für mögliche Einsprüche vor dem Obersten Gericht 24 Stunden Zeit einräumen. Das Abkommen mit der Hamas, das eigentlich am Sonntag um 11.15 Uhr MEZ beginnen sollte, könnte damit nicht pünktlich in Kraft treten und die ersten Geiseln würden wohl erst am Montag frei kommen.

Die mit Israel verbündeten USA seien wegen der möglichen Verzögerung erbost, schreibt Channel 12. Der zusätzliche Tag könne bei der Umsetzung des Gaza-Abkommens zu weiteren Komplikationen führen.
Philipp Saul
Philipp Saul

Rechtsextremer Sicherheitsminister droht mit Ausstieg aus der Regierung

Innerhalb der israelischen Regierung gibt es Widerstand gegen die Vereinbarung für einen Waffenstillstand und eine Freilassung der Geiseln. Der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir hat angekündigt, dass seine Partei die Koalition von Premier Benjamin Netanjahu verlassen werde, wenn die Regierung dem Deal zustimme. Wie die Times of Israel berichtet, kritisierte er auf einer Pressekonferenz, dass im Tausch gegen die Geiseln "Hunderte terroristischer Mörder" aus israelischer Haft freikämen. Das ermögliche ein Wiedererstarken der Terrorgruppen im Gazastreifen. Israel beende den Krieg, bevor er gewonnen sei, und alle bisherigen Erfolge wegwerfen.

Ben-Gvir führt die rechtsextreme Partei Ozma Jehudit (Jüdische Kraft) an. Auch Finanzminister Bezalel Smotrich, Chef der Partei Religiöser Zionismus, könnte sich gegen das Waffenruhe-Abkommen aussprechen. Dessen Billigung durch das Sicherheitskabinett und die gesamte Regierung gilt dennoch als gesichert. 

Mit dem Ausstieg Ben-Gvirs und möglicherweise auch Smotrichs aus der Koalition würde Netanjahu jedoch die Regierungsmehrheit im Parlament verlieren. Oppositionsführer Jair Lapid hat aber bereits angekündigt, er wäre in einem solchen Fall bereit, Netanjahu für einen Geiseldeal ein „Sicherheitsnetz“ im Parlament zu bieten. 
Philipp Saul
Philipp Saul

Hindernisse bei Verhandlungen angeblich überwunden

Den großen Durchbruch in den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas haben die Vermittler aus Katar und den USA bereits gestern Abend verkündet. Doch im Laufe des Donnerstags wurde weiter an Details des Deals für eine Waffenruhe und ein Geiselabkommen gearbeitet. 

Nun haben sich beide Seiten angeblich geeinigt: Der Vorsitzende der ultraorthodoxen Schas-Partei, Arje Deri, teilte israelischen Medien zufolge mit, dass alle Hindernisse überwunden seien. Die Verhandler seien noch mit technischen Formulierungen beschäftigt. Der israelische Journalist Barak Ravid und das Medium Axios zitierten zudem eine US-Quelle, wonach die verbliebenen Fragen geklärt seien. Das israelische Sicherheitskabinett soll am Freitag zusammentreten, um dem Gaza-Abkommen zuzustimmen, heißt es in israelischen Medien.

US-Außenminister Antony Blinken sagte bei einer Pressekonferenz: „Ich bin zuversichtlich, und ich gehe fest davon aus, dass die Umsetzung, wie wir gesagt haben, am Sonntag beginnen wird.“ Es sei „nicht wirklich überraschend“, dass es am Ende so schwieriger Verhandlungen noch zu klärende Detailfragen gebe. Man sei aktuell daran, das zu regeln. Die Einigung zwischen Israel und der Hamas soll am Sonntag um 11.15 Uhr MEZ in Kraft treten und zunächst für 42 Tage gelten.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Israel verstärkt vor Beginn der Waffenruhe Angriffe im Gazastreifen

Wenige Tage vor Beginn der im Gaza-Krieg vereinbarten Waffenruhe hat Israel seine Angriffe in dem Palästinenser-Gebiet noch einmal ausgeweitet. Laut einem Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes kamen seitdem mindestens 71 Palästinenser bei israelischen Angriffen im gesamten Küstengebiet ums Leben. Demnach gab es die allermeisten Opfer in der Stadt Gaza. Unter den Toten sollen den Angaben zufolge Minderjährige und Frauen sein. 

Am Mittwochabend hatte die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa bereits 18 Tote bei einem israelischen Angriff auf Häuser westlich der Stadt Gaza und fünf weitere Todesopfer bei weiteren Luftschlägen in dem Küstengebiet gemeldet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das israelische Militär hatte am Morgen zunächst ein Geschoss aus dem Gazastreifen gemeldet, das auf offenem Gelände eingeschlagen sei. Später berichtigte die Armee die Darstellung. Sie habe den Vorfall geprüft und festgestellt, dass es sich um eine „falsche Identifizierung“ gehandelt habe. Das bedeutet, dass es keinen Angriff aus dem Gazastreifen gab. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Lufthansa: Nehmen Israel-Flüge im Februar wieder auf 

Die Lufthansa-Gruppe will vom 1. Februar an wieder Flüge nach Tel Aviv ins Programm nehmen. Die anderen Ziele im Nahen Osten, Irans Hauptstadt Teheran und die libanesische Hauptstadt Beirut, bleiben noch ausgesetzt bis 14. Februar, beziehungsweise 28. Februar, heißt es. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Netanjahu: Hamas macht Rückzieher bei Waffenruhe-Details 

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wirft der Hamas vor, sich von einigen Details der Vereinbarung für eine Waffenruhe im Gazastreifen zurückzuziehen. Dies verzögere die Zustimmung der israelischen Regierung. "Die Hamas zieht sich von Teilen der Vereinbarung zurück, die mit den Vermittlern und Israel getroffen wurden, um in letzter Minute Zugeständnisse zu erpressen", sagt Netanjahu. "Das israelische Kabinett wird sich nicht versammeln, bis die Vermittler Israel darüber informieren, dass die Hamas allen Elementen der Vereinbarung zugestimmt hat." 

Die Hamas widerspricht Netanjahu: Man stehe zu der von den Vermittlern vorgelegten Vereinbarung, teilt der ranghohe Hamas-Vertreter Issat El-Reschik mit. 

Nach der am Mittwoch erzielten Einigung war geplant, dass die israelische Regierung dem Abkommen, das auch eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas vorsieht, am Donnerstagvormittag zustimmt. Zuvor war die Abstimmung im Sicherheitskabinett um 10 Uhr angesetzt gewesen.
Julia Daniel
Julia Daniel

Bericht: Sitzung des Sicherheitskabinetts verschoben

Laut eines Berichts der Times of Israel wurde die für 10 Uhr anberaumte Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts, in der dieses dem Gaza-Abkommen über eine Waffenruhe und einen Geisel-Austausch zustimmen sollte, verschoben. 

Zum einen warte man auf die Verhandler in Katar, die letzte Unklarheiten aus dem Weg räumen wollten. Zum anderen wolle Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Entscheidung der Rechtsextremen abwarten, die an diesem Morgen über einen Austritt aus der Regierung beraten wollen. Die Partei lehnt das Abkommen mit der Hamas ab.

Der Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir hatte bereits am Dienstag mit einem Austritt aus der Koalition gedroht, sollte es zu einem Ende der Kämpfe in Gaza kommen. In einem Post auf der Plattform X nannte Gvir das sich abzeichnende Abkommen "schrecklich" und forderte seinen Parteikollegen, Finanzminister Bezalel Smotrich auf, sich ihm anzuschließen. Man müsse Ministerpräsident Netanjahu entschlossen gemeinsam sagen, „dass wir zusammen aus der Regierung ausscheiden, wenn der Deal abgeschlossen wird“, forderte Ben-Gvir. Dennoch sagte Ben-Gvir, auch im Falle eines Ausscheidens werde man Netanjahu nicht stürzen. Es gab in der Vergangenheit in Israel bereits Minderheitsregierungen. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Israels Sicherheitskabinett und Regierung müssen Deal noch zustimmen

Israels Staatspräsident Isaac Herzog rief das Sicherheitskabinett und die Regierung seines Landes auf, die Vereinbarung mit der Hamas zu billigen. Das Büro des Regierungschefs teilte am Abend mit, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde erst nach Abschluss letzter Detailfragen eine Erklärung abgeben. Es wird erwartet, dass das Kabinett an diesem Donnerstag über das Abkommen abstimmt.

„Wir befinden uns in einem äußerst entscheidenden Moment“, sagte Herzog nach Angaben seines Büros. Der israelischen Nachrichtenseite Ynet zufolge handelt es sich bei den laut Netanjahus Büro noch zu klärenden Einzelheiten um „technische Details“ wie die Zusammensetzung der Liste palästinensischer Häftlinge, die Israel im Austausch für die Hamas-Geiseln im Gazastreifen freilassen soll. Mit der Billigung durch das Sicherheitskabinett und die Regierung ist israelischen Medien zufolge aber zu rechnen. Demnach soll das Kabinett an diesem Donnerstag um 10 Uhr MEZ zusammentreten, unmittelbar danach dann auch die Regierung. 
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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