Krieg in Nahost:Dutzende Tote bei neuen israelischen Angriffen auf Gaza

Nach Israels Vergeltungsschlag gegen Iran geht die Armee weiter im Gazastreifen und Libanon vor. Derweil sollen in Katar die Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza wieder in Gang kommen. US-Präsident Biden hofft auf ein Ende der Kampfhandlungen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates

Wegen Protesten: Präsident Herzog ruft zu Einigkeit auf

Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Norden Israels 

Entwicklungsministerin Schulze in Libanon eingetroffen

Israel benachrichtigt UN über Umsetzung von UNRWA-Verbot

Iran plant „heftigen und komplexen“ Angriff in Israel – nach der US-Wahl

Juri Auel
Juri Auel

Netanjahu feuert Verteidigungsminister Gallant 

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Verteidigungsminister Joav Gallant entlassen. Er habe das Vertrauen in den Minister verloren, heißt es in einer Mitteilung aus dem Büro des Regierungschefs. Nachfolger solle der bisherige Außenminister Israel Katz werden. Gideon Sa'ar, bislang Minister ohne besonderes Fachgebiet, soll neuer Außenminister werden.

„Obwohl in den ersten Monaten des Krieges Vertrauen herrschte und die Arbeit sehr fruchtbar war, ist dieses Vertrauen zwischen mir und dem Verteidigungsminister in den vergangenen Monaten leider zerbrochen“, so Netanjahu. Gallant habe Entscheidungen getroffen und Erklärungen abgegeben, die den Entscheidungen des Kabinetts widersprochen hätten, fügte der Ministerpräsident hinzu. Die meisten Kabinettsmitglieder stimmten mit ihm überein. Auch Gallant äußerte sich: „Die Sicherheit des Staates Israel war immer meine Lebensaufgabe und wird es immer bleiben", schrieb er auf der Plattform X.

Mitglieder der Opposition kritisierten die Entlassung. „Politik auf Kosten der nationalen Sicherheit“, sagte der Vorsitzende der Nationalen Einheit, Benny Gantz, ehemaliges Mitglied von Netanjahus inzwischen aufgelöstem Kriegskabinett. Der rechtsgerichtete Polizeiminister Ben Gvir hingegen begrüßte die Entlassung: Mit Gallant sei der Sieg im Krieg unmöglich. Familien der immer noch entführten Hamas-Geiseln riefen zu einem Generalstreik auf. Sie befürchten, dass mit der Entlassung Gallants die Chancen auf einen Deal zur Freilassung der Geiseln schwinden. Nach Bekanntwerden der Nachricht gab es spontane Proteste auf Israels Straßen.

Israelische Medien hatten schon vor geraumer Zeit berichtet, Gallant habe sich gegen eine große militärische Operation in Libanon ausgesprochen, während Militärkreise dafür gewesen seien. Auch Netanjahu habe zumindest nach außen die Forderung nach einer Militäroperation unterstützt. Gallant habe dagegen den diplomatischen Bemühungen um eine Einigung mit der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und eine Waffenruhe jm Gazastreifen mit der Hamas mehr Zeit geben wollen. 
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Wegen Protesten: Präsident Herzog ruft zu Einigkeit auf

Während Tausende Israelis gegen die Entlassung des Verteidigungsministers Joav Gallant protestieren, ruft Israels Präsident Izchak Herzog das Land zur Einigkeit auf: „Das Letzte, was der Staat Israel jetzt braucht, ist ein Aufruhr und ein Bruch mitten im Krieg. Die Sicherheit des Staates Israel muss an erster Stelle stehen", schrieb Herzog auf der Nachrichtenplattform X. „Israels Feinde warten nur auf ein Zeichen von Schwäche, Zerfall oder Spaltung."

Zuvor hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu seinen für ihn unbequemen Verteidigungsminister überraschend entlassen. Kritiker befürchten, dass diese Entscheidung zu Zeiten des Krieges gefährlich für das Land Israel werden könnte. Viele Menschen strömten auf die Straßen Israels, um gegen die Entscheidung zu demonstrieren. In Jerusalem und Haifa seien mindestens fünf Menschen bei Protesten festgenommen worden, berichtete die Zeitung The Times of Israel unter Berufung auf die Polizei. 
Tausende demonstrieren gegen Gallants Entlassung.
Tausende demonstrieren gegen Gallants Entlassung. AP/Oded Balilty
Der Nachrichtensender Channel 14, der als starker Unterstützer Netanjahus gilt, erklärte mit Blick auf die Zahl der Protestierenden, dass die Demonstration „ausdrücklich gescheitert“ sei bei dem Versuch, die Proteste von 2023 zu wiederholen. Damals sollte Gallant schon einmal entlassen werden - Die Proteste verhalfen ihm dazu, ihm Amt zu bleiben.
David Kulessa
David Kulessa

USA würdigen Gallant als wichtigen Partner

Die USA haben den entlassenen israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant als wichtigen Partner gewürdigt. Der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses erklärte laut Washington Post, Gallant sei ein wichtiger Partner gewesen, „in allen Angelegenheiten, die die Verteidigung Israels betreffen“. Man werde „weiterhin mit dem nächsten israelischen Verteidigungsminister zusammenarbeiten“. Es werde erwartet, dass der neue Verteidigungsminister Israel Katz das Amt – vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments – in den nächsten 48 Stunden übernehmen werde, hieß es weiter.
David Kulessa
David Kulessa

Gallant nennt drei Streitpunkte als Grund für seine Entlassung

Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant hat nach seiner Entlassung vor einer „moralischen Finsternis“ im Land gewarnt. Der Staat Israel sei im Kampf gegen den Erzfeind Iran und seine Helfershelfer mit vielen Herausforderungen konfrontiert, mahnte er.

Als Grund für seine Entlassung nannte Gallant drei Streitpunkte: 
  • Seinen Widerstand gegen ein Gesetz, das viele streng religiöse Männer in Israel vom Wehrdienst befreien soll.
  • Seine Forderungen nach einem Deal zur Freilassung der Geiseln der Hamas.
  • Seine Forderungen nach der Einrichtung einer staatlichen Kommission zur Untersuchung des Massakers vom 7. Oktober.
Gallant warnte vor einem „Kainsmal“ für die israelische Gesellschaft, sollten die noch lebenden Geiseln nicht befreit werden.
David Kulessa
David Kulessa

Tausende demonstrieren in Tel Aviv gegen Entlassung Gallants 

Die Entlassung von Verteidigungsminister Joav Gallant hat in Israel einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. In Tel Aviv und anderswo gingen spontan Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Entlassung und gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu demonstrieren. In Tel Aviv blockierten sie die wichtige Stadtautobahn Ajalon mit brennenden Autoreifen und skandierten „Bibi ist ein Verräter“, „Bibi ins Gefängnis“ und „kriminelle Regierung“. Das berichtet eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur.

Netanjahu hatte Gallant im März 2023 schon einmal entlassen, nachdem dieser öffentlich zu einem Stopp der umstrittenen Pläne für einen Justizumbau aufgerufen und davor gewarnt hatte, dass die nationale Sicherheit schweren Schaden nehmen könnte. Auf seine Entlassung folgten heftige Proteste und ein Generalstreik. Der Regierungschef setzte damals die Pläne aus, Gallants Entlassung wurde rückgängig gemacht. 

Demonstranten in Tel Aviv sagten, sie hätten Sorge, dass Netanjahu nun weitere wichtige Leute aus dem Sicherheitsapparat wie etwa Generalstabschef Herzi Halevi oder den Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, feuern könnte. Netanjahus Büro dementierte entsprechende Spekulationen. Andere Teilnehmer vermuteten, dass Netanjahu mit der Entlassung Gallants von dem Skandal um Geheiminformationen ablenken wolle, die von Mitarbeitern im Umfeld seines Büros an die Presse durchgestochen worden waren.

Der TV-Sender Channel 12 berichtete am Abend von einer Razzia der Polizei in Netanjahus Büro. Es sei nicht klar, ob die Durchsuchung mit dem Skandal um Geheimnisverrat oder mit einem weiteren Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit dem Büro des Regierungschefs zusammenhänge.
Lara Thiede
Lara Thiede

Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Norden Israels 

Trotz Bemühungen um eine Waffenruhe im Nahen Osten hat die libanesische Hisbollah-Miliz erneut mehrere Raketen-Salven auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt seien am Montag 90 Raketen aus Libanon auf Israel abgeschossen worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe in Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen. Die Hisbollah reklamierte fünf Attacken auf Israel für sich, darunter auf das Gebiet der Hafenstadt Haifa sowie auf die Stadt Safed in Galiläa. 

Nach israelischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn 72 Menschen im Norden Israels durch Beschuss aus Libanon getötet, davon 42 Zivilisten und 30 Soldaten. In Libanon wurden währenddessen laut dem Gesundheitsministerium in Beirut mehr als 3000 Menschen getötet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Derzeit laufen unter Vermittlung der USA Gespräche über ein Ende der Kampfhandlungen zwischen Israel und der Hisbollah. 
Lara Thiede
Lara Thiede

US-Regierung fordert mehr humanitäre Hilfe für Gaza 

Angesichts der katastrophalen Lage nach mehr als einem Jahr Krieg im Gazastreifen dringt US-Außenminister Antony Blinken auf mehr humanitäre Hilfe in der Region. Die Zivilisten in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen bräuchten zusätzliche Nahrungsmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs, sagte Blinken nach Angaben des US-Außenministeriums bei einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant. Er habe zudem betont, wie wichtig es sei, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und alle aus Israel entführten Geiseln nach Hause zu bringen sowie der palästinensischen Bevölkerung zu ermöglichen, ihr Leben wieder aufzubauen.

Seit der israelischen Offensive im Gazastreifen wurden laut - unabhängig kaum zu überprüfenden - Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde bisher mehr als 43 300 Menschen getötet und mehr als 102 000 weitere verletzt, wobei die von der Hamas kontrollierte Behörde nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheidet. Die humanitäre Lage im weitgehend zerstörten Gazastreifen ist katastrophal.

Blinken sprach auch mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty über die Lage im Nahen Osten. Die Hamas weigere sich nach wie vor, auch nur eine begrenzte Anzahl von Geiseln freizulassen, um im Gegenzug eine Waffenruhe und Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu erreichen, sagte Blinken nach Angaben seines Sprechers. Laut der israelischen Zeitung The Times of Israel hatte Ägypten zuletzt einen Vorschlag unterbreitet, nach dem die Hamas vier israelische Geiseln im Austausch gegen etwa 100 palästinensische Häftlinge freilassen sollte. Während einer zunächst 48-stündigen Waffenruhe sollte demnach über eine längerfristige Waffenruhe verhandelt werden.
Joscha Westerkamp
Joscha Westerkamp

Entwicklungsministerin Schulze in Libanon eingetroffen

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem Kurzbesuch in Libanon eingetroffen. Dort will sie dem Land, das vom Krieg zwischen Israel und der Hisbollah erschüttert wird, weitere Hilfe zusichern. Der Bundestag hatte Schulzes Ministerium Mitte Oktober 60 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt, die für die gesundheitliche Versorgung, für Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser für die Hunderttausenden Vertriebenen und Geflüchteten verwendet werden sollen.

Schulze traf sich unter anderem zu einem Gespräch mit Ministerpräsident Nadschib Mikati in Beirut. "Das ist im Interesse des Libanons, hier zu stabilisieren, das ist aber auch im Interesse Deutschlands“, sagte sie nach dem Gespräch. „Wenn der Nahe Osten und gerade der Libanon sich weiter destabilisieren, werden wir das auf jeden Fall auch in Deutschland merken.“
Svenja Schulze trifft sich in Beirut mit Nadschib Mikati.
Svenja Schulze trifft sich in Beirut mit Nadschib Mikati. Kay Nietfeld/dpa
Julia Daniel
Julia Daniel

Hisbollah-Miliz setzt massiven Raketenbeschuss Israels fort 

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut mehrere Salven von Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt wurden seit dem Morgen 60 Raketen aus Libanon auf Israel abgeschossen, wie die israelische Armee mitteilte. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe in Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen, hieß es weiter.

Die Hisbollah reklamierte fünf Attacken auf Israel für sich, darunter auf das Gebiet der Hafenstadt Haifa sowie auf die Stadt Safed in Galiläa. Am Sonntag waren insgesamt mehr als 100 Raketen auf Israel abgefeuert worden.
Joscha Westerkamp
Joscha Westerkamp

Israel benachrichtigt UN über Umsetzung von UNRWA-Verbot

Israel hat die Vereinten Nationen nun offiziell über die Umsetzung des beschlossenen Arbeitsverbots für das Palästinenserhilfswerk UNRWA informiert. Das teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.

Seinem Post hängte er eine Kopie vom Schreiben des Außenministeriums in Jerusalem an. Demnach wird die Gesetzgebung nach einer dreimonatigen Frist in Kraft treten. In dieser Zeit und danach werde Israel weiterhin mit internationalen Partnern, einschließlich anderer UN-Organisationen, zusammenarbeiten. Dabei solle humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza auf eine Art gewährleistet werden, die nicht Israels Sicherheit gefährde.

Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass einige der Mitarbeiter an Terroraktivitäten vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen seien. Der Staat Israel werde zwar weiterhin mit humanitären Organisationen zusammenarbeiten, „aber nicht mit Organisationen, die den Terrorismus gegen uns fördern“, so der UN-Botschafter weiter.

Zwischenzeitlich kursierte die von der Nachrichtenagentur Reuters herausgegebene Meldung, Israel habe das UNRWA-Verbot zurückgenommen. Dabei handelte es sich um eine falsche Interpretation des Schreibens.
Claudia Koestler
Claudia Koestler

Iran plant „heftigen und komplexen“ Angriff in Israel – nach der US-Wahl

Trotz der jüngsten Warnung aus den USA plant Iran Medienberichten zufolge einen erneuten Angriff auf Israel. Der Gegenschlag werde „heftig und komplex“ ausfallen, zitierte die US-Zeitung The Wall Street Journal (WSJ) einen ägyptischen Beamten, der über die Planungen informiert worden sei. Bei einer neuen Attacke würden Raketen mit größeren Sprengköpfen eingesetzt als bei dem vorherigen Angriff am 1. Oktober, berichtete das WSJ unter Berufung auf iranische und arabische Informanten. Zudem würden neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte zum Einsatz kommen.

Bei dem jüngsten israelischen Angriff auf Iran waren vier iranische Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen. „Unser Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten“, zitierte das WSJ einen iranischen Beamten. Iran könnte den neuen Angriff aus Irak starten und er werde „sehr viel aggressiver als beim letzten Mal“ sein. 

Allerdings wolle Iran mit seinem Gegenschlag nicht die US-Wahl beeinflussen. Der Angriff werde deshalb nach der Abstimmung am Dienstag, aber vor der Amtseinführung des künftigen Staatsoberhaupts der Vereinigten Staaten im kommenden Januar kommen, sagte der iranische Beamte der Zeitung. 
Lars Langenau
Lars Langenau

UNRWA-Schule nach Angriff beschädigt

Bei einem Angriff auf einen Vorort der Küstenstadt Sidon sind mindestens drei Menschen getötet und neun verletzt worden. Das Palästinenserhilfswerk UNRWA meldete, dass bei einem Angriff in der Nähe des Palästinensercamps Burdsch Schemali nahe der Küstenstadt Tyrus in Südlibanon zudem eine UN-Schule beschädigt worden sei. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Insgesamt wurden nach Behördenangaben seit Ausbruch der Gefechte vor mehr als einem Jahr fast 3000 Menschen in Libanon getötet. 
Lars Langenau
Lars Langenau

Behörden: Krankenhäuser in Libanon nach Beschuss beschädigt

In Libanon sind infolge von israelischen Luftangriffen erneut Krankenhäuser beschädigt worden. Das Regierungskrankenhaus in Tebnine in Südlibanon habe durch Beschuss in der Umgebung schweren Schaden genommen, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Zugleich seien mindestens zehn Menschen verletzt worden. Sieben von ihnen hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Krankenhaus befunden.

Durch Luftangriffe in der Nähe des Regierungskrankenhauses in Baalbek im Osten des Landes sei es zu Sachschäden an der Klinik gekommen. Das Krankenhaus sei überfüllt mit Patienten und Verwundeten, hieß es. Das Gesundheitsministerium ließ darüber hinaus wissen, dass zwei Rettungshelfer bei einem Angriff in Südlibanon getötet worden seien. Sie gehörten demnach der Islamic Health Association an, dem Rettungsdienst der Hisbollah.
Lars Langenau
Lars Langenau

Haft von Netanjahu-Sprecher wegen Weitergabe von geheimer Informationen verlängert

Ein israelisches Gericht hat Medienberichten zufolge die Haft eines Sprechers des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verlängert. Der Sprecher sowie weitere Mitarbeiter von Netanjahus Büro waren festgenommen worden, weil sie angeblich unerlaubt Geheimdienstinformationen an ausländische Medien weitergegeben haben sollen, hieß es. Ihnen drohen lange Haftstrafen.

Gleichzeitig habe das Gericht in Rischon Lezion bei Tel Aviv die Freilassung eines anderen Festgenommenen angeordnet, hieß es. Eine Entscheidung über die Aufhebung einer teilweisen Nachrichtensperre stand noch aus. An den Ermittlungen gegen die Mitarbeiter waren Medienberichten zufolge der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet, die Armee und die Polizei beteiligt. Die Weitergabe der geheimen Informationen könne Israels Kriegsziele im Gazastreifen gefährden, lautete einer der Vorwürfe. 

Netanjahus Büro hatte zunächst übereinstimmende Medienberichte zurückgewiesen, unter den Festgenommenen seien Mitarbeiter seines Büros. Anschließend hieß es, die verhaftete Person habe nie an Sicherheitsberatungen teilgenommen. Dies wurde jedoch von Medien infrage gestellt.
Lars Langenau
Lars Langenau

Israel: Spion für Iran bei Spezialeinsatz in Syrien gefasst

Die israelische Armee will bei einem Einsatz von Spezialtruppen in Syrien einen Spion für Iran gefasst haben. Die Aktion habe sich in den vergangenen Monaten ereignet, hieß es in einer Mitteilung. Die Truppen haben den syrischen Staatsbürger laut der Beschreibung im Gebiet von Saida im Süden Syriens gefangengenommen und zum Verhör nach Israel gebracht. Er wurde als Mitglied eines iranischen Terrornetzwerks beschrieben.

Dem Mann werde vorgeworfen, er habe im Grenzgebiet geheimdienstliche Informationen über israelische Truppen „für künftige Terroraktivitäten des Netzwerks gesammelt“. Damit sei ein Anschlag verhindert worden. Außerdem sei das Vorgehen „iranischer Terrornetzwerke nahe den Golanhöhen aufgedeckt“ worden.

Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Plateau von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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