Süddeutsche Zeitung

Nahostkonflikt:Israel meldet, iranische Attentate vereitelt zu haben

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Auch in Deutschland habe das iranische Regime einen Mord in Auftrag gegeben, heißt es aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Bennet.

Israel hat nach eigenen Angaben iranische Pläne vereitelt, einen US-General in Deutschland, einen Journalisten in Frankreich und einen israelischen Diplomaten in der Türkei zu ermorden. "Diese Terroranschläge wurden von der ranghohen Führung des iranischen Regimes in Auftrag gegeben, gebilligt und finanziert", teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett am Sonntag mit. "Sie sollten von den Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) ausgeführt werden."

Ein mit den Attentaten beauftragter Agent sei vor einigen Monaten auf iranischem Boden festgenommen und verhört worden, hieß es in der Mitteilung. Der israelische Rundfunk berichtete am Sonntag, es handele sich um ein Mitglied der iranischen Al-Kuds-Brigaden. Der Agent sei nach Festnahme und Verhör durch den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad wieder freigelassen worden und halte sich gegenwärtig in einem europäischen Land auf. Er habe gestanden, für die Vorbereitung der Anschläge 150 000 Dollar erhalten zu haben sowie ein Versprechen über eine weitere Million Dollar nach den Attentaten.

Israelische Medien veröffentlichten ein Video, das den Agenten zeigen soll. Er gestand darin die Mordpläne und äußerte Reue.

Iran betrachtet Israel als seinen Erzfeind. Es gab immer wieder iranische Politiker und Kleriker, die die Existenz Israels in Frage gestellt haben. Seine derzeit größte existenzielle Bedrohung sieht Israel im iranischen Atom- und Raketenprogramm. Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz haben ihre Präsenz in Syrien in den vergangenen Jahren ausgebaut. Israels Luftwaffe greift immer wieder Ziele in dem Nachbarland an, um Iran daran zu hindern, dort weiter Fuß zu fassen. Teheran unterstützt auch Israels Feinde in der Region, wie die Hisbollah und die militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad. Israel hat sich vehement gegen Teherans Forderung ausgesprochen, die Revolutionsgarden von der US-Terrorliste zu streichen.

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