Die Kritik auch aus dem Kreis befreundeter Regierungen ist zuletzt stark gewachsen. Und doch will Israel an seiner Gaza-Offensive festhalten und weist den Vorwurf zurück, eine drohende Hungersnot der Bevölkerung im Konflikt mit der Hamas als Waffe einzusetzen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatte vor dem Hintergrund des Beginns der Offensive „Gideons Streitwagen“ angekündigt, dass die Europäische Union wegen offensichtlicher Menschenrechtsverstöße im Gaza-Krieg ihr Handelsabkommen mit Israel auf den Prüfstand stellen werde. Großbritannien setzte die Gespräche über ein erneuertes bilaterales Freihandelsabkommen mit dem jüdischen Staat bereits aus; Premier Keir Starmer sagte, er sei „entsetzt“ über den Plan einer ausgeweiteten Bodenoffensive. Kanada und Frankreich kündigten ebenfalls an, mehr politischen Druck auf die Regierung in Jerusalem zur Beendigung des Gaza-Kriegs aufbauen zu wollen.
NahostHunger als Waffe
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Die anlaufende Hilfe für die notleidenden Menschen im Gazastreifen ist bisher minimal. Nichts deutet darauf hin, dass Israel die Blockade tatsächlich lockern will.
Von Tomas Avenarius, Berlin

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