Süddeutsche Zeitung

Islamistische Terrorgruppe:Boko Haram entführt Frau von Kameruns Vize-Premier

Die nigerianische Terrorgruppe Boko Haram hat im benachbarten Kamerun das Haus des stellvertretenden Ministerpräsidenten attackiert. Der Politiker konnte flüchten - seine Frau und eine Hausangestellte befinden sich in der Gewalt der Islamisten.

  • Boko Haram verbreitet über die Grenzen Nigerias hinaus Angst und Schrecken: Im benachbarten Kamerum überfällt die islamistische Terrorgruppe das Anwesen des stellvertretenden Ministerpräsidenten.
  • Dem Politiker gelingt die Flucht. Seine Ehefrau und eine Hausangestellte befinden sich in der Gewalt der Extremisten.
  • In der Stadt Kolofata kidnappen die radikal-islamischen Kämpfer außerdem den Bürgermeister.

Mindestens drei Tote bei Angriff

Die vor allem durch Überfälle in Nigeria bekannte Extremistengruppe Boko Haram hat am Sonntag im benachbarten Kamerun die Frau des Vize-Ministerpräsidenten Amadou Ali entführt. Beim Angriff auf das Haus des Politikers in Kolofata seien mindestens drei Menschen getötet worden, sagte ein Regierungssprecher. Auch eine Hausangestellte des Politikers befindet sich nach Informationen der BBC in der Gewalt der Boko Haram. Der Vize-Ministerpräsident selbst sei von Sicherheitskräften in eine andere Stadt gebracht worden.

Bei einem zweiten Überfall wurde außerdem der Bürgermeister der Stadt gekidnappt.

Nigerianischer Konflikt weitet sich aus

Die Stadt Kolofata liegt im Norden des Landes an der Grenze zu Nigeria. Dort dauerten die Kämpfe von Regierungssoldaten mit den radikal-islamischen Boko-Haram-Kämpfern an.

Seit Freitag hatte es bereits mehrere Boko-Haram-Überfälle in Kamerun gegeben. Das Land beteiligt sich mit seinen Soldaten am Kampf gegen die Extremisten, deren Name übersetzt in etwa "Westliche Bildung ist Sünde" bedeutet. Erst unlängst warnten die Vereinten Nationen, dass Boko Haram mittlerweile die Sicherheit in ganz Westafrika gefährde.

Boko Haram kämpft für einen streng islamischen Staat und hat in den vergangenen Jahren Tausende Menschen getötet. Zuletzt hatte die Gruppe mit der Entführung von mehr als 200 Schülerinnen weltweit Aufsehen erregt.

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SZ.de/Reuters/jobr/kfur
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