Islamischer Staat:Irak richtet 36 Männer wegen IS-Massaker hin

Islamischer Staat: Irakische Forensiker 2015 am Tatort, dem Militärstützpunkt "Speicher"

Irakische Forensiker 2015 am Tatort, dem Militärstützpunkt "Speicher"

(Foto: AP)

Die Terrormiliz brüstete sich damit, 1700 Soldaten getötet zu haben. Ein Gericht hat die Beteiligten zum Tode verurteilt.

Der Irak hat 36 Männer wegen Beteiligung an der Tötung von Hunderten Soldaten durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hingerichtet. Die Verurteilten seien am Sonntagmorgen im Süden des Landes gehängt worden, sagte Justizminister Haider al-Zamli der Nachrichtenseite Almada Press zufolge. Auch das Staatsfernsehen berichtete.

Ein Gericht in Bagdad hatte die Männer im Februar wegen der Tötung von 1700 Armeerekruten zum Tode verurteilt. Sie sollen in ein Massaker der Terrormiliz verwickelt gewesen sein. Der IS hatte sich im Juni 2014 nach seinem Vormarsch im Irak damit gebrüstet, nahe der Stadt Tikrit 1700 Rekruten der Armee erschossen zu haben. Diese waren von der Militärbasis Camp Speicher geflohen und hatten sich den Extremisten ergeben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch schätzte die Zahl der Getöteten auf bis zu 770.

Nach der Befreiung Tikrits entdeckten irakische Behörden im April 2015 mindestens 14 Massengräber, in denen Opfer der Erschießungen begraben worden waren. Das Massaker löste im Irak scharfe Kritik an der Regierung und der Armee aus. Angehörige der Opfer hatten 2014 das Parlament in Bagdad gestürmt und gefordert, die verantwortlichen Offiziere zur Rechenschaft zu ziehen. Einige ranghohe Soldaten sollen vor dem IS geflohen sein und die unbewaffneten Rekruten zurückgelassen haben.

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