IS erwidert Treueschwur von Boko Haram
Die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) hat die Gefolgschaft der afrikanischen Islamistengruppe Boko Haram angenommen. "Unser Kalif, Gott schütze ihn, hat den Treueschwur unserer Brüder der Boko Haram akzeptiert", erklärte ein Sprecher in einer Audiobotschaft im Namen von IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi. Damit eröffne sich für Muslime, die sich nicht dem IS in Syrien oder dem Irak anschließen könnten, eine neue Möglichkeit "in das Land des Islams auszuwandern und zu kämpfen".
Die radikale Sunnitengruppe Boko Haram hat in den vergangenen Jahren Tausende Menschen in Nigeria, Kamerun, dem Tschad und dem Niger getötet. Sie hat angekündigt, einen islamischen Staat mit strengen religiösen Regeln errichten zu wollen. Am Samstag hatte sie dem IS die Treue geschworen. Auch in Afghanistan, Pakistan und Nordafrika haben sich bereits mehrere Islamistengruppen mit dem IS verbündet.
IS streitet Niederlagen im Kampf mit der irakischen Armee ab
In der Botschaft des IS-Sprechers wurden außerdem Berichte über Erfolge der IS-Gegner als falsch zurückgewiesen. Es seien "lediglich einige Dörfer" im Irak zurückerobert worden. Der Sprecher der Extremisten kündigte im Gegenzug Angriffe unter anderem auf das Weiße Haus in Washington, den Big Ben in London und den Eiffelturm in Paris an. Weiter sagte er in der am Freitag über das Internet verbreiteten Rede: "Wir wollen mit Gottes Hilfe Paris vor Rom und Al-Andalus, nachdem wir euer Leben schwarz und dunkel gemacht haben."
Offensive gegen IS:Irakische Truppen stoßen ins Zentrum von Tikrit vor
Im Häuserkampf dringen Armee und schiitische Freiwillige in die vom IS besetzte Stadt ein. Koordiniert wird die Aktion von iranischen Offizieren. Das weckt Sorgen um die sunnitische Bevölkerung.
Vor fast zwei Wochen startete die irakische Armee eine groß angelegte Offensive gegen den IS. Armee und schiitische Milizen versuchen, die vom IS kontrollierte Stadt Tikrit zurückzuerobern. Der IS versucht, den Angriff mit Scharfschützen und Selbstmordattentaten abzuwehren. Zuletzt vermeldete die Armee den Vorstoß ins Zentrum von Tikrit. Die irakische Regierung hat für die Offensive nach eigenen Angaben 30 000 Mann mobilisiert.