Islamischer Staat:Amnesty: Waffenlieferungen in den Irak machten IS-Grausamkeiten möglich

  • Amnesty International sieht eine Ursache für die Ausbreitung des IS darin, dass die Terrormiliz im Irak Zugriff auf zahlreiche und verschiedenartige Waffen der irakischen Armee erhalten habe.
  • Die Menschenrechtsorganisation fordert eine bessere Kontrolle der Waffenbestände des Irak.

"Beispielloser Zugang zu Waffen"

Die Grausamkeiten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind offenbar durch jahrzehntelange Waffenlieferungen in den Irak ermöglicht worden. Die vom sogenannten IS genutzten "zahlreichen und verschiedenartigen Waffen" seien "ein Lehrbeispiel dafür, wie rücksichtsloser Waffenhandel Gräueltaten im großen Stil befördert", teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mit.

Wegen fehlender Regulierung und Überwachung der Bestände im Land habe der IS einen "beispiellosen Zugang zu Waffen", heißt es in einem am Dienstag vorgestellten Berich. Demzufolge nutzt der IS große Mengen von Waffen aus vielen Ländern aus der ganzen Welt. Diese fielen ihm bei der Eroberung der Stadt Mossul im Juni 2014 in die Hände. Die Dschihadisten eroberten damit weitere Gebiete des Landes und begingen Gräueltaten an Zivilisten. Auch bei der Eroberung von Armee- und Polizeistützpunkten in Falludscha, Tikrit und Ramadi habe der IS viele Waffen erbeutet.

Waffen aus mindestens 25 Staaten

Nach Angaben von Amnesty kämpfen die IS-Dschihadisten mit Waffen aus mindestens 25 verschiedenen Staaten, darunter alle fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats. So seien etwa Sturmgewehre aus Belgien, China, Deutschland und den USA im Einsatz. Als Konsequenz aus der Entwicklung fordert die Organisation unter anderem schärfere Kontrollen der Waffenbestände im Irak.

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