Islamfeindlichkeit in Deutschland:Brandanschlag auf Moschee in Baden-Württemberg

  • In Baden-Württemberg hat es einen Brandanschlag auf eine Moschee gegeben, verletzt wurde niemand.
  • Der Imam, der vorher schlief, konnte den Brand selbst löschen.
  • Nun ermittelt eine achtköpfige Gruppe der Kriminalpolizei wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung.

In Lauffen am Neckar in Baden-Württemberg ist ein Brandanschlag auf die Gemeinschaftsräume einer Moschee verübt worden. Wie die Polizei mitteilte, warfen Unbekannte drei Molotow-Cocktails in das Gebäude, wodurch ein Feuer entstand. Wie ein Polizeisprecher der Süddeutschen Zeitung sagte, geschah die Tat gegen 2 Uhr am frühen Freitagmorgen.

Der Imam der Gemeinde, der Teile der Räume als Wohnung nutzt, soll zu dieser Zeit geschlafen haben. Er konnte das Feuer der Polizei zufolge selbst löschen, verletzt wurde niemand.

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Die Zahl der Attacken auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gesunken. Die Linken-Politikerin Ulla Jelpke konstatiert dennoch eine "aggressive Stimmung" im Land - und gibt AfD und Union eine Mitschuld.

Wie der Sprecher weiter sagte, war der Staatsschutz vor Ort. Nun ermittelt eine achtköpfige Gruppe der Kriminalpolizei wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung "in alle Richtungen", wie es heißt. Den entstandenen Sachschaden schätzen die Beamten auf 5000 Euro. Hinweise auf den oder die möglichen Täter gebe es noch nicht.

Der Lokalzeitung Stimme zufolge geschah der Anschlag 50 Meter von der nächsten Polizeiwache entfernt. In dem Gebäude, in dem die Moschee untergebracht ist, sollen zudem etwa 40 Wohnungen sein. Das Freitagsgebet sollte wie geplant stattfinden. Die örtliche islamische Gemeinschaft gebe es seit 15 Jahren in Lauffen, der Zeitung zufolge hat sie etwa 200 Mitglieder.

Einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion zufolge gab es im vergangenen Jahr mindestens 950 Angriffe auf Muslime und Moscheen in Deutschland. 33 Menschen wurden bei den Angriffen verletzt. In fast allen Fällen waren die Täter Rechtsextreme.

© SZ.de/dpa/AFP/epd/jael - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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