Süddeutsche Zeitung

Islamfeindliche Bewegung:Pegida will bei Landtagswahlen antreten

  • Pegida-Mitgründer Lutz Bachmann plant, sein Bündnis zukünftig bei Landtagswahlen antreten zu lassen - jedoch nicht als Partei, sondern als Bürgerbewegung. Das berichtet die Leipziger Volkszeitung.
  • Neben Baden-Württemberg werden 2016 auch in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern neue Landesparlamente gewählt.

Bachmann: "Wir werden Kandidaten ins Rennen schicken"

Der Vorsitzende und Mitgründer der islamkritischen Pegida-Bewegung, Lutz Bachmann, hat angekündigt, dass sein Bündnis künftig bei Landtagswahlen antreten wird. "Wir werden bei den im nächsten Jahr in Deutschland anstehenden vier Landtagswahlen Kandidaten ins Rennen schicken", sagte Bachmann nach Angaben der Leipziger Volkszeitung bei einem Auftritt in der Leipziger Innenstadt. Pegida werde dabei aber nicht als Partei, sondern als Bürgerbewegung agieren, erklärte der Dresdner demnach.

"Zum ersten Mal werden wir am 16. März bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg versuchen, mit Direktmandaten in den Landtag zu kommen", erklärte er der Zeitung zufolge bei einer Versammlung, zu der laut Polizeiangaben etwa 800 Anhänger gekommen waren. Diese Entscheidung sei ein Ergebnis des Erfolges bei der jüngsten Dresdener Oberbürgermeisterwahl.

Festerling erreichte Anfang Juni fast zehn Prozent

Dabei hatte Pegida-Kandidatin Tatjana Festerling im ersten Wahlgang Anfang Juni fast zehn Prozent der Stimmen geholt. Dies sei innerhalb weniger Wochen und mit einem extrem kleinen Budget gelungen, sagte Bachmann und ergänzte: "Mit mehr Vorbereitung und mehr Einsatz wären 25 Prozent möglich gewesen."

Neben Baden-Württemberg werden im kommenden Jahr auch in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern neue Landesparlamente gewählt. Pegida ist die Abkürzung von "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes", Hochburg der Bewegung ist Dresden. Anfang des Jahres spaltete sich Pegida im Streit um Bachmanns Haltung auf.

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SZ.de/AFP/fie/gal
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