Islam-Unterricht:Hessen trennt sich von Ditib

Die hessische Landesregierung beendet die Zusammenarbeit mit dem türkischen Moscheeverband Ditib beim islamischen Religionsunterricht. Die Zweifel an der grundsätzlichen Unabhängigkeit der Ditib von der türkischen Regierung hätten nicht ausgeräumt werden können, sagte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Dienstag. Ab dem Schuljahr 2020/2021 soll deshalb bis auf weiteres kein bekenntnisorientierter Islamunterricht mehr erteilt werden. Das Land will stattdessen einen Schulversuch zum Islamunterricht ausbauen, den es für die Schüler der Jahrgangsstufe sieben bereits seit dem laufenden Schuljahr gibt. Der Moscheeverband hatte wegen der Zweifel an seiner Unabhängigkeit eine Vielzahl von Fragen zur eigenen Struktur beantworten und dem Land Unterlagen einreichen müssen. Die Ditib kündigte im Vorfeld an, bei einem Ende der Kooperation mit dem Land juristisch gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen.

© SZ vom 29.04.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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