- Kurden erobern Mossul-Staudamms zurück.
- Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden in den letzten zwei Wochen 700 Stammesangehörige von IS-Milizen getötet.
- Die syrische Luftwaffe attackiert IS-Stellungen.
- Der Konflikt entbrannte, weil sich die Stammesmitglieder der Schaitat gegen die IS-Rebellen wehren wollten.
Kurdische Kämpfer nehmen Mossul-Staudamms ein
Kurdische Peschmerga-Soldaten haben am Sonntag den Mossul-Staudamm im Nordirak von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Dies meldeten irakische Nachrichtenseiten. Die Peschmerga profitierten von der Unterstützung durch die US-Luftwaffe, die 14 Angriffe durchführte. Mehrere Dschihadisten seien getötet worden, sagte der kurdische Generalleutnant Abdulrahman Korini der Nachrichtenagentur AFP.
Die Dschihadisten hatten den Staudamm am 7. August erobert und damit die Kontrolle über die Wasser- und Stromversorgung weiter Landesteile erlangt. Der weitere Vorstoß galt Korini zufolge der von den sunnitischen Dschihadisten kontrollierten Ortschaft Tal Kayf etwa hundert Kilometer östlich des Staudamms. Der Weg dorthin sei allerdings mit Sprengfallen der IS-Kämpfer gespickt. Dadurch verlangsame sich die Offensive.
Kurden bilden Jesiden zum Kampf gegen IS aus
Militante Kurden trainieren hunderte Jesiden für den Kampf gegen den IS im Irak. Die kurdische Miliz YPG teilte mit, in Syrien befänden sich mehrere Trainingslager für Mitglieder der religiösen Minderheit, die im benachbarten Irak von IS-Kämpfern verfolgt wird. Ein Reuters-Fotograf, der eines der Lager unweit der Grenze zum Irak besuchte, sah mehr als 50 Jesiden, die darin geschult wurden, Sturmgewehre und Granaten zu benutzen. In den vergangenen Tagen seien bereits mehrere hundert Jesiden ausgebildet worden, erklärte der YPG-Sprecher. Es meldeten sich immer mehr Freiwillige. Die YPG sind eine bewaffnete Gruppe, die mehrere Gebiete im Norden des Bürgerkriegslands Syrien unter ihrer Kontrolle hat.
Syrische Luftwaffe greift Stellungen der IS-Miliz an
Die Luftwaffe des syrischen Diktators Baschar al-Assad hat am Sonntag Stellungen des IS im nördlichen Rakka unter Beschuss genommen. Dabei seien mindestens 31 IS-Kämpfer getötet und Dutzende verletzt worden, teilte die oppositionelle Beobachterstelle für Menschenrechte mit. Insgesamt seien 26 Angriffe auf Gebäude geflogen worden, die den Extremisten als Stützpunkte dienten. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien hat der IS nach Schätzungen der Beobachterstelle rund ein Drittel des Staatsgebiets unter seine Kontrolle gebracht.
Dschihadisten sollen 700 Stammesangehörige getötet haben
Dschihadistische Kämpfer des IS haben im Osten Syriens Menschenrechtsbeobachtern zufolge innerhalb von zwei Wochen mehr als 700 Angehörige eines Stammes getötet. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, hatte der im Osten Syriens siedelnde Stamm der Schaitat versucht, sich gegen die sunnitischen Dschihadisten zu wehren.

Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte:Ominöse Protokollanten des Todes
Sie ist eine der wichtigsten Quellen für westliche Medien, wenn es um Berichte über den syrischen Bürgerkrieg geht: die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Oder genauer: die Beobachtungsstellen. Denn es gab zwischenzeitlich mehr als eine Organisation dieses Namens in Großbritannien. Eine Spurensuche.
Unter den Toten sind den Angaben zufolge hundert bewaffnete Kämpfer. Bei den meisten Todesopfern handelt es sich jedoch um Zivilisten, viele Menschen seien durch Enthauptung getötet worden. Die Menschen seien in mehreren Dörfern der Provinz Deir Essor getötet worden, die größtenteils vom Islamischen Staat kontrolliert wird. Die Gruppierung, die unter anderem mit großer Brutalität gegen Minderheiten vorgeht, hatte das Gebiet dem von ihr Ende Juni proklamierten "Kalifat" eingegliedert, das Teile Syriens und des Iraks umfasst.
Der Al-Schaitat-Stamm, dem 70 000 Menschen angehören, ist in der Provinz Deir al-Sor beheimatet. Der Konflikt mit der IS-Miliz entbrannte, als die Extremisten im Juli zwei Ölfelder besetzten.