In der irakischen IS-Hochburg Mossul ist es nach Angaben der Vereinten Nationen zu neuen Grausamkeiten an der Zivilbevölkerung gekommen. Beim Versuch aus der umkämpften Stadt zu fliehen, seien Anfang Juni 163 Männer, Frauen und Kinder von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet worden, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, am Dienstag in Genf.
Die Leichen von ermordeten Männern, Frauen und Kindern hätten am Montag immer noch in den Straßen des Viertels Al-Schira im Westen von Mossul gelegen, sagte al-Hussein. "Die Brutalität des IS und anderer Terroristen kennt offensichtliche keine Grenzen." Die Zahl der Opfer könne auch noch größer sein, da viele Menschen aus dieser Gegend Mossuls als vermisst gelten würden.
Blutiger Häuserkampf
Die Islamisten haben sich in der dicht besiedelten Altstadt verschanzt, in der auch bis zu 400 000 Zivilisten gefangen sind. Die irakische Armee versucht, den IS aus der Stadt zu vertreiben. Der Häuserkampf ist blutig. Der IS benutzt laut Beobachtern Zivilisten als menschliche Schutzschilde.
Seit Beginn der Kämpfe im Oktober sind 750 000 Menschen aus Mossul geflohen. Große Teile der einstigen Millionenstadt im Nordirak sind durch die Kämpfe zerstört worden. Mossul ist die letzte IS-Hochburg im Irak.