Irans Nuklearpolitik:Kontrolle ist besser

Die Regierung des Landes hat einiges zu erklären.

Von Paul-Anton Krüger

Im Jahr 2015, als das Atomabkommen mit Iran geschlossen wurde, hatten die Diplomaten Regeln ersonnen, um Teheran den Weg zur Bombe zu verbauen. Doch wie weit die Islamische Republik auf dem Weg gekommen war, blieb ungeklärt. So konnte Irans Oberster Führer Ali Chamenei das Gesicht wahren, der immer bestritten hat, dass Iran je an einem Sprengkopf gebastelt hat. Und die Amerikaner zogen sich auf die Position zurück, ihre Geheimdienste seien ohnehin im Bilde, wie weit Irans Projekt gediehen sei.

Die Dokumente, die Israels Geheimdienst Mossad 2018 in Teheran erbeutet hat, stellen dies allerdings infrage. Vieles spricht dafür, dass das Waffenprogramm in Iran weiter fortgeschritten ist und es auch länger fortgeführt wurde, als das lange angenommen worden ist.

Es ist an Iran, die Verdachtsmomente aufzuklären. In einer der drei fraglichen Einrichtungen haben die Atom- Inspektoren bereits Spuren von Uran gefunden, die dort nicht hätten sein dürfen. Eine zweite Anlage haben die Iraner hektisch im Sommer 2018 planiert, nachdem Israels Premier Benjamin Netanjahu ihre Existenz öffentlich gemacht hatte - ein Muster, das man schon von anderen verdächtigen Gebäuden kennt. Das dürfen die Europäer Iran ungeachtet ihres richtigen Anliegens, den Nuklear-Deal zu erhalten, nicht durchgehen lassen.

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