In der Diplomatenstadt Genf klang der deutsche Außenminister jüngst, als ließe sich die Lage im Nahen und Mittleren Osten durch europäische Vermittlungskünste doch noch beruhigen. Iran sei bereit, „über alle Fragen weiter zu sprechen“, sagte Johann Wadephul am Freitagabend nach einem mehrstündigen Treffen mit seinen Kollegen aus Frankreich und Großbritannien sowie dem aus Iran. Reden und verhandeln – das ist seit mehr als zwei Jahrzehnten die bevorzugte Methode der Europäer, um die Gefahren aus Irans mehr als dubiosem Atomprogramm einzudämmen.
Krieg im Nahen OstenDie Europäer als einflusslose Zuschauer
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Die Atomgespräche mit Iran waren einst ein Prestigeprojekt europäischer Diplomatie und ein Gegenentwurf zum kriegerischen US-Ansatz. Dann wurde Donald Trump Präsident. Über europäische Vermittler, die derzeit nicht besonders gefragt sind.
Von Nicolas Richter, Berlin

Donald Trump:Nun doch ein Kriegspräsident
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