Iran:UN verurteilt Hinrichtung eines zum Tatzeitpunkt Minderjährigen
Das UN-Menschenrechtskommissariat hat sich "zutiefst schockiert" über die Hinrichtung eines Iraners gezeigt. Zum Zeitpunkt seiner Tat sei dieser noch minderjährig gewesen.
Das UN-Menschenrechtskommissariat hat sich "zutiefst schockiert" über die Hinrichtung eines Iraners gezeigt. Zum Zeitpunkt seiner Tat sei dieser noch minderjährig gewesen.
"Die Todesstrafe kann nicht bei Verbrechen von Menschen unter 18 Jahren angewendet werden", erklärte eine Sprecherin von UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay. Die Kinderrechtskonvention und der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte, zu denen sich auch Iran bekannt habe, beinhalteten ein absolutes Verbot der Todesstrafe für Menschen, die zum Tatzeitpunkt minderjährig seien.
Der 21-jährige Ali Naderi war am vergangenen Donnerstag hingerichtet worden. Er wurde wegen Mordes an einer Frau verurteilt. Diesen hatte er im Alter von 17 Jahren begangen. Der UN-Sprecherin zufolge war es zuletzt im September 2011 zur Hinrichtung eines zum Tatzeitpunkt Minderjährigen gekommen. Die iranischen Behörden hätten sich zuletzt anscheinend bemüht, derartige Fälle zu vermeiden.
Im vergangenen Jahr wurden in Iran mehr als 400 Menschen hingerichtet. Das UN-Menschenrechtskommissariat rief die iranische Regierung auf, die Vollstreckung der Strafe einzuschränken und internationale Standards zur Wahrung der Rechte von Beschuldigten zu beachten. Die UNO verurteilte zudem das häufige Praktizieren öffentlicher Hinrichtungen im Iran. Im Jahr 2012 wurde die Todesstrafe 55 Mal in der Öffentlichkeit vollstreckt. Zuletzt wurden am Sonntag zwei Menschen in einem Park in Teheran hingerichtet.