Auch nach 69 Tagen Straßenprotesten, nach mehr als 300 bisher gezählten Toten und nach 15 000 Verhafteten flaut der Widerstand gegen die Machthaber in Teheran nicht ab. Ganz im Gegenteil. Am Donnerstag begann in den kurdischen Gebieten in Iran ein Generalstreik, trotz massiver staatlicher Gewalt. Am Wochenende, zur selben Zeit, als in den irakisch-kurdischen Städten Koya und Erbil ballistische Raketen einschlugen, waren Bewaffnete in Konvois mit Pick-ups in iranisch-kurdische Städte wie Mahabad eingerückt. Auf den Ladeflächen waren Maschinengewehre montiert. Damit oder mit ihren Kalaschnikows feuerten die maskierten Revolutionsgardisten nach Augenzeugenberichten wahllos auf unbewaffnete Zivilisten. Offenbar auch noch an diesem Donnerstag. Ärzte berichten von hoffnungslos überfüllten Krankenhäusern in Mahabad.
Iran:Die Macht der geschlossenen Geschäfte
Gewaltsam unterdrückt das Theokraten-Regime in Teheran die kurdische Minderheit - und der Rest Irans sieht seit Jahrzehnten dabei zu. Doch jetzt schließen sich sogar Ladenbesitzer dem Generalstreik an.
Von Mirco Keilberth
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