Nicht mal das Regime in Iran scheint der eigenen Propaganda zu trauen. Über Nacht sind Bereitschaftspolizisten in schwarzer Kampfmontur an den wichtigen Plätzen in Teheran aufgezogen. Mit Sturmgewehren in der Hand stehen sie überall in der Hauptstadt herum, sie fahren auf Motorrädern durch die gesperrten Straßen, Tränengaspatronen aus Aluminium am Gürtel. Es ist der 44. Jahrestag der Islamischen Revolution - kein normaler Nationalfeiertag angesichts der Proteste, denen sich die Islamische Republik gegenübersieht seit dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im Gewahrsam der Sittenpolizei vor fünf Monaten. Aber einer, der Normalität vermitteln soll.
Iran:Was gibt's hier zu feiern?
Lesezeit: 10 Min.

Zwischen Hüpfburgen und Mittelstreckenraketen lässt das iranische Regime die Islamische Revolution hochleben - und sich selbst. Es ist eine Machtdemonstration, die übertünchen soll, wie kaputt das System ist.
Von Paul-Anton Krüger, Teheran

Ukraine-Krieg:"Ihr wollt Bachmut? Ihr kriegt es nicht"
Seit Monaten wird um die Stadt gekämpft. Die wenigen, die noch da sind, wissen, dass hier bald die Russen einmarschieren könnten. Über das Leben auf einem Schlachtfeld und den Kampf eines ukrainischen Soldaten.
Lesen Sie mehr zum Thema