Iran-Krise:Niederlande sollen USA helfen

Die USA haben die Niederlande um militärische Unterstützung bei der Überwachung der Straße von Hormus am Persischen Golf gebeten. Das teilte der niederländische Außenminister Stef Blok am Montag mit. Die Regierung werde bis Mitte September das Gesuch prüfen und dann eine Entscheidung treffen. Dabei werde abgeschätzt, welche militärische Ausrüstung benötigt würde und wie die Sicherheitslage insgesamt sei. Die EU-Außenminister diskutierten bei ihrer monatlichen Ratstagung am Montag in Brüssel unter anderem Möglichkeiten, die Spannungen zwischen den USA und Iran am Golf zu verringern. Ein Konflikt dort könnte die Straße von Hormus blockieren, durch die rund ein Fünftel des weltweit gehandelten Öls transportiert wird. Die USA wollen gemeinsam mit Verbündeten die ungehinderte Fahrt von Öltankern sicherstellen. Großbritanniens Außenminister Jeremy Hunt sagte in Brüssel, es sei noch Zeit, das Atomabkommen mit Iran zu retten. "Iran ist noch immer gut ein Jahr davon entfernt, eine Atombombe entwickeln zu können", sagte Hunt. Hunts französischer Kollege Jean-Yves Le Drian sagte, die Europäer müssten einig sein im Bestreben, das Abkommen zu retten. Die EU-Außenminister wollen versuchen, Iran und die USA davon zu überzeugen, ihre Spannungen abzubauen. Trump hatte vor gut einem Jahr das 2015 ausgehandelte Abkommen einseitig aufgekündigt. Die anderen Unterzeichnerstaaten Großbritannien, Frankreich und Deutschland sowie Russland und China wollen an der Vereinbarung festhalten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Serie von Gesprächen zur Lösung des Atomstreits mit dem Iran angekündigt. In der kommenden Woche werde er mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani sowie Donald Trump und Wladimir Putin sprechen, sagte Macron am Montag bei einem Besuch in Belgrad. Man habe in den vergangenen Wochen "das Schlimmste verhindern" können.

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