Die seit knapp drei Wochen in Iran festgehaltene italienische Journalistin Cecilia Sala ist frei. Sie sei aus dem Gefängnis entlassen worden, teilte das Büro der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Mittwoch mit. Die 29-Jährige kehrte am späten Nachmittag in einem Flugzeug der italienischen Luftwaffe nach Rom zurück.
Sala war im Dezember in Teheran festgenommen worden, obwohl sie über ein gültiges Journalistenvisum verfügt haben soll. Sie befand sich in strenger Einzelhaft im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. Iranischen Angaben zufolge wurde die Reporterin wegen „Verstoßes gegen die Gesetze der Islamischen Republik“ inhaftiert. Details wurden nicht genannt.
Iran setze Inhaftierungen als Druckmittel ein, kritisieren Menschenrechtler
Salas Festnahme erfolgte nur drei Tage nach der Verhaftung des iranischen Geschäftsmanns Mohammad Abedini auf dem Mailänder Flughafen Malpensa. Abedini wurde aufgrund eines US-Haftbefehls in Gewahrsam genommen. Ihm wird die Lieferung von Drohnenteilen vorgeworfen. Diese sollen laut US-Angaben bei einem Angriff im Jahr 2023 in Jordanien eingesetzt worden sein, bei dem drei amerikanische Soldaten ums Leben kamen. Iran hat eine Beteiligung an dem Anschlag zurückgewiesen und Abedinis Verhaftung als Verstoß gegen internationales Recht kritisiert.
In der Vergangenheit haben iranische Sicherheitskräfte mehrfach Ausländer oder Doppelstaatsbürger festgenommen, meist unter dem Vorwurf der Spionage. Menschenrechtsorganisationen werfen Teheran vor, solche Inhaftierungen als politisches Druckmittel einzusetzen. Iran weist diese Anschuldigungen zurück.
Italienische Politiker zeigten sich erleichtert über die Freilassung der Journalistin. Ministerpräsidentin Meloni schrieb auf X, sie habe Salas Eltern persönlich informiert und dankte allen Beteiligten. Der ehemalige Premier Matteo Renzi schrieb in dem Netzwerk: „Wir sind bewegt und glücklich: Heute feiert das ganze Land ohne Unterschiede und Kontroversen.“