In Iran ist ein hochrangiger Offizier der Revolutionsgarden einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Zwei Unbekannte hätten von einem Motorrad aus in Teheran auf offener Straße das Feuer auf Oberst Sayad Khodai eröffnet, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag unter Berufung auf informierte Quellen. Der Anschlag erinnert an Attentate auf iranische Atomwissenschaftler und Militärangehörige, die ebenfalls von Motorrädern aus begangen wurden. In Iran wurde Israel für diese Angriffe verantwortlich gemacht. Beobachter vermuteten damals, dass Israel mit den Anschlägen gezielt das iranische Atomprogramm verzögern wollte. Israel selbst schwieg wie üblich dazu.
Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Isna meldete am Sonntag, Mitglieder eines israelischen Geheimdienstnetzes seien von den Revolutionsgarden aufgespürt und verhaftet worden. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten, das für den Geheimdienst Mossad zuständig ist, lehnte eine Stellungnahme zu den Ereignissen in Teheran ab.

Mohsen Fakhrizadeh:Tödlicher Anschlag auf iranischen Nuklearwissenschaftler
Der Atomphysiker Mohsen Fakhrizadeh, auch "Vater der iranischen Bombe" genannt, stirbt nach einem Attentat auf sein Auto. Teheran beschuldigt Israel - und droht mit Rache.
Die Revolutionsgarden machten "antirevolutionäre Gegner" der Islamischen Republik für das Attentat auf Khodai verantwortlich. Khodai war auch Mitglied der sogenannten Verteidiger der Heiligtümer. Diese schützen heilige Stätten der Schiiten im Irak oder Syrien vor anderen Gruppierungen wie etwa dem Islamischen Staat.
Israel gilt seit der Islamischen Revolution 1979 als Irans Erzfeind. Immer wieder gibt es Berichte über Festnahmen, Verhaftungen und auch Hinrichtungen mutmaßlicher Agenten, denen Kooperation mit dem Mossad oder dem US-Auslandsgeheimdienst CIA vorgeworfen wird. Die iranischen Angaben lassen sich in der Regel nicht unabhängig überprüfen.