Süddeutsche Zeitung

Iran:Geringe Wahlbeteiligung

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise infolge der US-Sanktionen hat im Iran am Freitag die Parlamentswahl begonnen. Revolutionsführer Ali Chamenei gab seine Stimme bereits am frühen Morgen ab. Mehr als 7000 Kandidaten bewerben sich um die 290 Mandate. Überschattet wird die Wahl von der umstrittenen Ablehnung gemäßigter Kandidaten, die Präsident Hassan Rohani nahestehen. Fast 75 Prozent der Kandidaten aus Rohanis Lager sollen vom Wächterrat, der laut Verfassung über die ideologische Standfestigkeit der Kandidaten wacht, disqualifiziert worden sein. Fast 58 Millionen der 83 Millionen Iraner sind wahlberechtigt, Beobachter gehen jedoch von einer niedrigen Wahlbeteiligung aus. Das staatliche Fernsehen, das live über die Wahlen berichtete, sprach hingegen von einer sehr hohen Wahlbeteiligung in der Hauptstadt Teheran und anderen Provinzen. Nach Angabe von Augenzeugen waren zumindest in Teheran die meisten Wahllokale leer. Einige erklärten sogar, es seien mehr Reporter als Wähler da.

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SZ vom 22.02.2020 / dpa
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