Süddeutsche Zeitung

Irak:Drei Soldaten der US-geführten Koalition getötet

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Bei einem Raketenangriff im Irak sind nach offiziellen Angaben drei Soldaten der US-geführten Koalitionstruppen getötet worden. Zwölf weitere Soldaten seien bei dem Beschuss einer Basis verwundet worden, teilte die Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit. Bei den Toten soll es sich um zwei Amerikaner und einen Briten handeln.

Der Stützpunkt Tadschi sei von "ungefähr 18" Katjuscha-Raketen getroffen worden. Die New York Times meldet, dass insgesamt 30 Raketen auf die Basis abgefeuert wurden, von denen aber nicht alle einschlugen. Irakische Sicherheitskräfte hätten wenige Kilometer entfernt ein Fahrzeug gefunden, das für den Abschuss von Raketen umfunktioniert gewesen sei, hieß es von offizieller Seite. Tadschi ist eine irakische Basis, auf der sich Koalitionstruppen zur Ausbildung und Beratung aufhalten. Im Bericht der New York Times heißt es weiter, die Koalition habe binnen Stunden Camps von durch Iran unterstützte Milizen im syrischen Abu Kamal angegriffen.

US-Außenminister Mike Pompeo verurteilte den Raketenangriff. "Die für die Angriffe Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden", schrieb Pompeo auf Twitter. Darin sei er sich mit dem britischen Außenminister Dominic Raab einig. Er habe mit diesem telefoniert, hieß es in einer Erklärung.

Ein ähnlicher Angriff auf einen von US-Truppen genutzten Stützpunkt im Irak hatte im Dezember eine Eskalation befeuert, die beinahe zum Krieg zwischen Iran und den USA geführt hätte. Die Vereinigten Staaten töteten dabei unter anderem den hochrangigen iranischen General Qassim Soleimani.

Resolution verabschiedet

Der US-Kongress brachte daraufhin eine Resolution auf den Weg, die die Möglichkeit von eigenmächtigen Militäraktionen von US-Präsident Donald Trump gegen Iran limitiert. Trump müsste demnach die Zustimmung des Kongresses einholen, bevor er weitere militärische Aktionen gegen Iran ergreift. Mit Stimmen beider Parteien und einer Mehrheit von 227 zu 186 Stimmen passierte die Resolution am Mittwoch nach dem Senat auch das Repräsentantenhaus. Damit geht sie nun zur Unterschrift an Trump, der allerdings versprochen hat, sein Veto dagegen einzulegen. Er warnte, dass Iran davon profitiere, wenn ihm vom Kongress die Hände gebunden würden.

Um Trumps Veto abzuschmettern und die Maßnahme gegen seinen Willen durchzusetzen, wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit in beiden Kongresskammern nötig - ein unwahrscheinliches Szenario, denn der Großteil der Republikaner steht nach wie vor auf Trumps Seite.

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