Irak:Terroristen bilden angeblich Kindersoldaten aus

Manche sind erst elf Jahre alt. Eine sunnitische Terrorgruppe mit al-Quaida-Verbindungen soll die Kinder zu Kämpfern und sogar Selbstmordattentätern machen.

Der Terror hat den Irak immer noch fest im Griff. Jetzt haben Terroristen sogar Kinder im großen Stil für ihre Zwecke rekrutiert. Das sagten Angehörige von sunnitischen Bürgerwehren aus den nordwestlichen Vorstädten von Bagdad der arabischen Zeitung Al-Hayat. Die Kinder, die als Kämpfer und Selbstmordattentäter missbraucht würden, seien maximal 16 Jahre alt, die jüngsten Kinder-Terroristen sogar erst elf. Sie lebten zusammen mit ihrem jeweiligen Anführer in Gruppen von maximal fünf Kindern und seien deshalb nur schwer aufzuspüren.

Raketenangriffe nördlich von Bagdad

Die radikale iranische Widerstandsgruppe Volksmudschahedin erklärte unterdessen, ihr Lager, das in der Provinz Dijala nördlich von Bagdad liegt, sei am Montagnachmittag von der iranischen Armee mit Raketen angegriffen worden. Den Angaben zufolge wurde niemand verletzt. Die Volksmudschahedin, die während der Ära von Präsident Saddam Hussein die Unterstützung des irakischen Regimes genossen hatten, heute im Irak aber nur noch geduldet werden, forderten die Ausweisung des iranischen Botschafters in Bagdad.

Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete, bei einem Angriff mutmaßlicher al-Qaida-Terroristen in Dijala sei ein irakischer Soldat getötet worden. Vier Terroristen starben nach Angaben der Polizei während einer Razzia der irakischen Sicherheitskräfte in der Nähe der 200 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Baidschi. Die Polizei hatte dort nach einem vor zwei Wochen entführten Krankenhausdirektor gesucht, der jedoch nicht gefunden wurde.

© dpa/segi/bosw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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