Süddeutsche Zeitung

Irak:Selbstmordanschlag auf polnischen Militärstützpunkt

Bei dem Angriff in der zentralirakischen Stadt Hilla sind elf Iraker und die beiden Selbstmordattentäter getötet worden. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt.

Nach Angaben einer Sprecherin des US-Militärkommandos in Bagdad sind unter den Verletzten 58 Soldaten und 44 Iraker. Die meisten ihrer Verletzungen stammen von herumfliegenden Glassplittern.

Der Oberkommandeur der multinationalen Truppe in der polnischen Besatzungszone, General Mieczyslaw Bieniek, sprach von zehn verletzten Polen, zwei Amerikanern und einem Ungarn.

"Ich zähle nur die Verletzten, die im Krankenhaus sind", sagte er im polnischen Rundfunk zu den vom amerikanischen Militärkommando abweichenden Zahlen. Der Anschlag sei "gut vorbereitet" gewesen.

Die beiden irakischen Attentäter hätten versucht, mit ihren mit Sprengstoff beladenen Fahrzeugen den gesicherten Eingang zu dem Stützpunkt Camp Charlie zu durchbrechen, sagte ein Sprecher des polnischen Generalstabs in Warschau.

700 Kilogramm Sprengstoff

Mongolische Soldaten der multinationalen Truppe unter polnischem Kommando erschossen einen Fahrer. Der zweite, nach Schätzungen Bienieks mit 700 Kilogramm Sprengstoff beladene, Wagen explodierte. Die Leichen der beiden Attentäter wurden aus den Fahrzeugen geschleudert und rund 200 Meter vom Ort der Explosion entfernt gefunden.

Durch die Wucht der Explosion wurde die Betonmauer, die den Stützpunkt umgibt, beschädigt. Vier Wohngebäude auf dem Militärstützpunkt stürzten ein. In den Trümmern starb unter anderem eine fünfköpfige irakische Familie.

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dpa
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